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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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nach einer Infektion oder einem stumpfen Trauma [289, 291]. In weiteren Versuchen am Kanin-<br />

chen zeigte Schenck, obwohl Walsh 1943 das Gegenteil behauptete, dass die streifenförmige Ent-<br />

fernung der Schleimhaut in einem normalen Sinus mit intaktem Periost und einem offenen Ductus<br />

nasofrontalis nicht immer <strong>zu</strong> einer normalen Schleimhautregeneration führte. Des Weiteren zeigte<br />

er, dass durch die <strong>zu</strong>sätzliche Entfernung des Periostes, wie z.B. bei McBeth, es <strong>zu</strong>r teilweisen<br />

fibrösen Obliteration kam und bei gleichzeitigem Verschluss des Ductus die Sinus-Obliteration<br />

durch Osteoneogenese gleichmäßiger wurde. Außerdem führte, wie bereits Montgomery behaup-<br />

tete, das Zurücklassen von Mukosastreifen <strong>zu</strong> einem Misserfolg der Obliteration. Schließlich zeigte<br />

Schenck am röntgenologischen Kaninchenmodell, dass die fibrös-knöcherne Obliteration auch<br />

nach einem Jahr noch unvollständig war. Da die Stirnhöhle vom Hund und vom Menschen sich<br />

sehr ähneln, zog Schenck folgende Schlüsse aus diesen Experimenten [290]:<br />

1. Die Obliteration durch Osteoneogenese füllte auch ein Jahr postoperativ nicht vollständig<br />

die Stirnhöhle aus.<br />

2. Fett-Implantate verhinderten die Osteoneogenese und sind deshalb die Methode der Wahl.<br />

3. Ein gleichzeitiger Verschluss des Ductus nasofrontalis durch Osteoneogenese oder Fett<br />

lässt die Erfolgsrate der frontalen Osteoplastik ansteigen.<br />

4. Die unvollständige Entfernung der Stirnhöhlenschleimhaut kann <strong>zu</strong>r Mukozelenbildung und<br />

rezidivierenden Erkrankungen führen.<br />

Legler stellte 1973 fest, dass inzwischen Einigkeit darüber herrschte, dass die endonasale Sondie-<br />

rung und Bougierung einer nicht voroperierten Stirnhöhle gefährlich ist und eher schadet als nützt.<br />

Aus diesem Grunde wurde die endonasale Stirnhöhlenoperation nach Halle nur noch von wenigen<br />

Kollegen durchgeführt. Die häufigen Rezidive und die nachfolgende Dysmorphie führten <strong>zu</strong> einer<br />

<strong>zu</strong>rückhaltenden Indikationsstellung <strong>zu</strong> Stirnhöhlenradikaloperationen, nach Legler sollte die Indi-<br />

kation nur noch bei Verlet<strong>zu</strong>ngen der vorderen Schädelbasis und bei drohenden orbitalen,<br />

intrakraniellen oder osteomyelitischen Komplikationen gestellt werden. Bei einer akuten oder sub-<br />

akuten Stirnhöhlenentzündung mit drohender Komplikation zog Legler die Stirnhöhlenpunktion<br />

nach Kümmel und Beck einer radikalen Vorgehensweise vor [221]. Schmidt und Lehnhardt beton-<br />

ten 1977, dass Spülungen der Stirnhöhle zweckmäßiger nach der Methode von Beck durch<strong>zu</strong>füh-<br />

ren seien und nicht wie noch häufig angegeben durch das natürliche Ostium [71]. Bei einem irre-<br />

versiblen Verschluss des Ductus nasofrontalis sollte die von außen durchgeführte Stirnhöhlenradi-<br />

kaloperation nach Uffenorde durchgeführt werden. Bei der doppelseitigen Stirnhöhlenradikalopera-<br />

tion mit Erhaltung der Stirnhöhlenvorderwand wurde die 1940 von Mayer entwickelte Mediandrai-<br />

nage angewendet [221].<br />

Im Jahre 1978 nutzten Donald und Bernstein eine Methode <strong>zu</strong>r Obliteration der Stirnhöhle, die<br />

bereits im Jahre 1937 von Adson und Hempstead ursprünglich <strong>zu</strong>r Therapie einer Osteomyelitis<br />

und im Jahre 1959 von Malecki <strong>zu</strong>r Behandlung von Frakturen der Hinterwand angegeben worden<br />

war. Bei dieser so genannten Kranialisation wurde die Hinterwand entfernt und durch das Gehirn<br />

und die Dura eine Obliteration erreicht. Während Adson und Hempstead diese Methode über einen<br />

intrakraniellen Zugangsweg durchführten, Malecki über die Kraniotomie, verwendeten Donald und<br />

Bernstein diese Methode bei komplizierten Stirnhöhlenvorder- und -hinterwandfrakturen. Sie ent-<br />

fernten die Fragmente der Vorderwand, reinigten sie und setzten sie als freie Transplantate wieder<br />

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