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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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mittleren Nasenmuschel, hielt es für unnötig, die erkrankte Schleimhaut vollständig <strong>zu</strong> entfernen,<br />

sondierte den Ductus nasofrontalis und entfernte die vorderen Siebbeinzellen [139, 188].<br />

Im Jahre 1972 veröffentlichte Bosley die Ergebnisse einer Studie über 100 Patienten, bei denen<br />

zwischen 1953 und 1968 in der Hals-Nasen-Ohrenklinik der „Radcliffe Infirmary“ in Oxford, Eng-<br />

land, die osteoplastische Operation nach McBeth durchgeführt wurde. Bosley nutzte, ebenso wie<br />

McBeth (1954) und Goodale (1965), bei der frontalen Osteoplastik die durch die Osteoneogenese<br />

entstandene Obliteration, die so genannte Osteoplastik ohne exogenes Material. Bei 93 der Patien-<br />

ten wurde eine vollständige knöcherne Obliteration erreicht [114, 289].<br />

Nachdem bereits Montgomery und Pierce 1963 über ihre erfolglosen Versuche der Osteoplastik<br />

mit exogenem Material bei Katzen berichteten, wurden diese Ergebnisse 1971 von Dickson und<br />

Hohmann bestätigt. Sie entfernten bei Tieren die mukoperiostale Auskleidung der Stirnhöhlen,<br />

ließen dabei den Ductus nasofrontalis intakt und untersuchten die Effekte von verschiedenen Imp-<br />

lantaten: Gelfoam, Blutkoagel, Teflon-Paste, geschmolzenes Paraffin, einen Silastic-Schwamm<br />

und 1 % ige cortikosteroidhaltige Salbe. Sie zeigten, dass Schaumstoffgele und Blutkoagel die<br />

Osteoneogenese nicht hemmen und somit die Obliteration unregelmäßig wurde. Paraffin und der<br />

Silastic-Schwamm erhielten durch ihren voluminösen Effekt den Sinus-Raum, mussten aber im<br />

Rahmen einer zweiten Operation entfernt werden. Die Teflon-Paste tendierte da<strong>zu</strong> in den Knochen<br />

hinein <strong>zu</strong> diffundieren und die cortikosteroidhaltige Salbe schien die Osteoneogenese und Re-<br />

Epithelisierung signifikant <strong>zu</strong> beeinträchtigen [34, 131, 137, 289]. Nach Schenck [289] wurde durch<br />

die beschriebenen Experimente von Dickson und Hohmann die klinische Anwendung von exoge-<br />

nem Material in der menschlichen Stirnhöhle verhindert. Dadurch schien es ausreichend experi-<br />

mentell gesichert, dass nach sorgfältiger Mucoperiostentfernung, Abfräsen der Tabula interna und<br />

Verschluss des Ductus nasofrontalis eine vollständige Obliteration der Stirnhöhle am besten durch<br />

Fett, aber auch durch autogenes Knochenmaterial möglich war [137, 188, 289].<br />

Obwohl die osteoplastischen Methoden bis 1974 die beste Möglichkeit <strong>zu</strong>r Behandlung von Stirn-<br />

höhlenerkrankungen waren, gab es auch hier Komplikationen [290]. In den 70er und 80er Jahren<br />

folgten zahlreiche Berichte über die Komplikationsraten nach osteoplastischen Operationen. Bei-<br />

spielsweise veröffentlichten Bordley und Bosley im Jahre 1973 Misserfolgsraten von bis <strong>zu</strong> 25 %<br />

[56, 113]:<br />

Abb.98:<br />

Die Komplikationen nach<br />

osteoplastischen Operationen,<br />

aus einer Veröffentlichung<br />

von N.L. Schenck aus dem Jahre<br />

1974<br />

107

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