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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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dass, obwohl die osteoplastischen Operationen noch ausgedehnter waren als der Zugangsweg<br />

von Lynch, diese Methoden in den 50ern und 60ern <strong>zu</strong>m Standard in der Behandlung von Stirn-<br />

höhlenerkrankungen gehörten [103, 164, 236, 239].<br />

Dennoch fallen in diese Zeit auch die Anfänge der minimal-invasiven Chirurgie. Die Entwicklung<br />

der chirurgischen Endoskopie fällt zeitlich mit dem Wiederaufleben alter endonasaler Operations-<br />

methoden <strong>zu</strong>sammen und hat diese nachhaltig beeinflusst [83]. Wigand und Stammberger datier-<br />

ten den Beginn auf das Jahr 1954, als Heermann „Über endonasale Chirurgie unter Verwendung<br />

des binokularen Mikroskopes“ berichtete [83, 76, 176].<br />

„Man hat den Eindruck, dass durch den Einsatz der Hilfsmittel Mikroskop und Endo-<br />

skop eine gewisse Renaissance der endonasalen Stirnhöhleneröffnung im Gange ist.“<br />

W. Draf im Jahre 1982 [137]<br />

Messerklinger, der im Jahre 1966 mit seinen mikroskopischen und endoskopischen Studien neue<br />

Details über die Physiologie und Pathophysiologie des mukoziliären Selbstreinigungsapparates<br />

von Nase und Nebenhöhlen entdeckte, vertrat die Auffassung, mit geringen endoskopischen, en-<br />

donasalen, operativen Korrekturen fast alle chronischen oder rezidivierenden Sinusitiden <strong>zu</strong>r Aus-<br />

heilung <strong>zu</strong> bringen und damit auf die klassischen extranasalen Operationsmethoden nahe<strong>zu</strong> ganz<br />

verzichten <strong>zu</strong> können [260].<br />

Kennedy stellte 1997 fest, dass bis <strong>zu</strong>r Einführung der Endoskopie im Rahmen zahlreicher Fach-<br />

arztausbildungen <strong>zu</strong>m Otolaryngologen die intranasale Ethmoidektomie als <strong>zu</strong> gefährlich betrachtet<br />

wurde und aus diesem Grunde nicht durchgeführt und unterrichtet wurde [201].<br />

Für Naumann beispielsweise kamen 1961 die endonasalen Zugangswege, wie z.B. die Verfahren<br />

von Halle, Pietrantoni-de Lima und die partielle endo- oder extranasale Siebbeinausräumung von<br />

Hajek, als Mittel für sichere und umfassende Maßnahmen nicht in Betracht. Er verwendete als<br />

Zugang <strong>zu</strong>r Stirnhöhle den extranasalen Weg und vertrat die Ansicht, dass ein Stirnhöhleneingriff<br />

mit einem Siebbeineingriff kombiniert werden sollte, da diese beiden Höhlen in enger Wechselbe-<br />

ziehung stehen [259].<br />

Im Jahre 1969 schlug Davison [127] vor, eine minimale intranasale Ethmoidektomie durch<strong>zu</strong>führen,<br />

um für Ventilation und Drainage <strong>zu</strong> sorgen. Seiner Ansicht nach, reichte eine vordere Ethmoidek-<br />

tomie aus, um eine mit hyperplastischer Schleimhaut und Sekreten gefüllt Stirnhöhle <strong>zu</strong> drainieren.<br />

Er war nach Jacobs [188] auch der Erste, der eine Kortisontherapie vorschlug, um das übrig ge-<br />

bliebene hyperplastische Gewebe <strong>zu</strong> kontrollieren.<br />

Im Hinblick auf die Schnittführung bei Stirnhöhlenoperationen gab es in den 50er Jahren des 20.<br />

Jahrhunderts ebenfalls Fortschritte. Während Bergara und Tato et al. noch den Augenbrauen-<br />

Augenwinkel-Schnitt nutzten [259], kombinierten in Großbritannien Gibson und Walker im Jahre<br />

1951 den osteoplastischen Eingriff mit dem bitemporalen Bügelschnitt <strong>zu</strong>r Behandlung von<br />

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