Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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durch. Die Arbeitsgruppe um Ogura wendete diese Methode in 21 Fällen mit 100 % igem Erfolg an<br />
[268]. Damit war diese Methode eine weitere Modifikation der Sewall bzw. McNaught-Technik und<br />
damit auch der Lynch-Howarth-Technik [137]. Guggenheim [165] berichtete, dass Ogura seine<br />
Methode trotz exzellenter Ergebnisse wieder aufgab, da es seiner Ansicht nach keine Gründe für<br />
die Existenz von mehr als einer Operationsmöglichkeit in Be<strong>zu</strong>g auf die chronische Stirnhöhlener-<br />
krankung gab.<br />
Die Osteoplastik mit endogenem Fett erzielte schließlich den größten Erfolg bei der chirurgischen<br />
Behandlung von Stirnhöhlenerkrankungen und –traumata [289] und war nach Ansicht von Donald<br />
[34] Ende des 20. Jahrhunderts die populärste Operationsmethode. Schenck [289] führte dies auf<br />
die sorgfältige experimentelle Entwicklung vor ihrem klinischen Einsatz <strong>zu</strong>rück. Bergara und Itoiz<br />
stellten fest, dass die guten Ergebnisse auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Antibiotika <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen waren<br />
[108]. Enttäuscht von den Ergebnissen der Lynch-Operation mit 30,8 % Rezidiven bei 123 Eingrif-<br />
fen nahm Goodale 1956 die osteoplastische Methode Tatos auf und trug <strong>zu</strong>sammen mit Montgo-<br />
mery da<strong>zu</strong> bei, dass diese Art der Stirnhöhlenoperation in den Vereinigten Staaten von Amerika<br />
bevor<strong>zu</strong>gt wurde [38, 137]. Goodale und Montgomery führten Ende der 50er Jahre die Forschun-<br />
gen von Bergara und Itoiz fort: durch Studien an Katzen stellten sie fest, dass das Transplantat<br />
eine minimale Absorption erfuhr und der Rest der Höhle mit fibrösem Gewebe und Osteoneogene-<br />
se ausgefüllt wurde [34, 161, 162, 163]. Goodale und Montgomery übernahmen bei ihrer Technik<br />
einige Grundsätze der bereits 1951 in Großbritannien veröffentlichten Methode von Gibson und<br />
Walker [188]. In der amerikanischen Literatur wurde berichtet, dass in den Vereinigten Staaten von<br />
Amerika die osteoplastische Methode <strong>zu</strong>erst von Goodale und Montgomery durchgeführt wurde<br />
[56, 188, 239, 275].<br />
Montgomery und Pierce berichteten 1963 ebenfalls detailliert über die Langzeitergebnisse von Fett<br />
- Implantaten in der Stirnhöhle von Tieren und bestätigten mit ihren Studien die Ergebnisse von<br />
Bergara und Itoiz [114, 249, 289]. Montgomery und Pierce wiesen <strong>zu</strong>sätzlich nach, dass es trotz<br />
der Einlage von Schaumstoffgelen, Ivalon-Schwämmen und Knochenspäne eine Osteoneogenese<br />
gab, aber durch Zysten-Bildung eine vollständige Obliteration verhindert wurde [34, 135, 249, 289].<br />
Durch diese tierexperimentellen Untersuchungen von Montgomery und seinen Mitarbeitern wurde<br />
belegt, dass Fett für die Obliteration von schleimhaut-befreiten Knochenhöhlen das beste Material<br />
ist [137]. Nach Schenck [289], Donald [34, 135] und Jacobs [188] waren Montgomery und Pierce<br />
die ersten, die die Osteoplastik mit exogenem Material durchführten.<br />
Alford war Anhänger der Fettobliteration. Bei einer Frau bildete er über einen Schnitt hinter dem<br />
Haaransatz und beim Mann wegen der späteren Glatzenbildung in der Augenbraue einen Kno-<br />
chendeckel und obliterierte den Sinus mit Fettgewebe aus der Bauchwand. Im Jahre 1965 berich-<br />
tete Alford von insgesamt 10 Fällen, bei denen er in den vergangenen 2 ½ Jahren diesen oste-<br />
oplastischen Eingriff durchführte und hervorragende kosmetische Resultate, ohne Komplikationen<br />
und Rezidive erzielte [86, 87].<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bergara, Gibson und Walker, Tato, McBeth, Bergara<br />
und Itoiz, Goodale und Montgomery und Alford im Wesentlichen die osteoplastische Technik von<br />
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