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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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der Schleimhaut erfolgte die Obliteration z.B. durch Fettgewebe aus der Bauchwand des Patienten.<br />

Zunächst hatten sie durch Experimente an Hunden nachgewiesen, dass autogenes Fettgewebe<br />

vital bleibt, einer fibrösen Teiltransformation unterläuft, es die Osteoneogenese und das Wie-<br />

derwachstum des Mukoperiosteums verhindert<br />

und die Stirnhöhle mitsamt ihren Unterteilungen<br />

ausfüllt [34, 65, 66, 108, 114, 289]. Seit 1953<br />

verwendeten sie ein gemischtes Implantat aus<br />

sterilisiertem Fettgewebe und einem Blutkoagel<br />

aus patienteneigenem venösen Blut. Sie ver-<br />

suchten dies <strong>zu</strong>erst an 31 Hunden und zeigten<br />

später auch am Menschen, dass die Stirnhöhle<br />

sehr gut obliterierte und es weniger postoperati-<br />

ve Reaktionen gab. Bis <strong>zu</strong>m Jahre 1955 haben<br />

sie 34 Patienten mit dieser Methode operiert: 20<br />

Patienten erhielten körpereigenes Fettgewebe, 9<br />

Patienten erhielten Fettgewebe aus einer Fett-<br />

gewebebank und 5 Patienten erhielten eine ge-<br />

mischtes Implantat. Von diesen Patienten muss-<br />

ten 2 Patienten nachoperiert werden, bei einem<br />

kam es aufgrund einer unvollständigen Schleim-<br />

hautentfernung <strong>zu</strong> einem Rezidiv, beim 2. Fall<br />

war die andere Seite erkrankt [108].<br />

Die Arbeitsgruppe um Tato veröffentlichte im Jahre 1954 in Argentinien, ein Konzept, dass auf der<br />

Idee der Stirnhöhlenobliteration und dem Verschluss des Ductus nasofrontalis basierte. Dieses<br />

Konzept ähnelte dem von Woods aus Dublin, der dieses im Jahre 1949 auf dem vierten Kongress<br />

der Otorhinolaryngologen veröffentlichte [38, 305].<br />

„ Teaching has made us all believe that to succeed in frontal sinus operations, a pat-<br />

ent frontal duct must be maintained. I am suggesting that the teaching is quite wrong.<br />

For success in this operation the frontal duct must be closed.”<br />

Abb.86: Die Fett-Obliterations-Methode<br />

von Bergara und Itoiz aus dem Jahre 1955<br />

R.R. Woods im Jahre 1949 [305]<br />

Woods entfernte ohne osteoplastische Aufklappung der Vorderwand den Stirnhöhlenboden, die<br />

Schleimhaut der Stirnhöhle und die des Ductus nasofrontalis, um eine Obliteration der Stirnhöhle<br />

<strong>zu</strong> ermöglichen [38, 137, 305]. Woods lehnte eine grundsätzliche Ethmoidektomie ab, da seiner<br />

Ansicht nach, das Ethmoid nicht der Schlüssel <strong>zu</strong>r Stirnhöhle war und durch eine Ethmoidektomie<br />

eine weite nasofrontale Verbindung geschaffen wurde [305]. Tato et al. entfernten nach einer radio-<br />

logischen Vermessung der Stirnhöhlengrenzen mit Hilfe eines Maschendrahtnetzes den Stirnhöh-<br />

lenboden vollständig, bei hohen Stirnhöhlen bildeten sie einen osteoplastischen Lappen der Stirn-<br />

höhlenvorderwand, der im Anschluss an die Operation wieder eingesetzt wurde und verbesserten<br />

dadurch im Gegensatz <strong>zu</strong> Woods den Einblick. Zum Verschluss der nasofrontalen Kommunikation<br />

bildeten sie aus der Schleimhaut des Ausführungsganges eine Manschette, die handschuhfinger-<br />

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