Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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Beickert aus der <strong>Universität</strong>s-Hals-Nasen-Ohrenklinik in Freiburg beschrieb im Jahre 1961 eine<br />
osteoplastische Operation, die bereits 1955 von seinem Chef Prof. Dr. F. Zöllner erstmals durchge-<br />
führt wurde. Mit dieser Methode wurden so gute Ergebnisse erzielt, dass, nachdem die ersten 19<br />
Eingriffe, mit Ausnahme einer Nachkorrektur, rezidivfrei waren, in Freiburg nur noch dieser Opera-<br />
tionsweg gewählt wurde. Die Eröffnung der Stirnhöhle erfolgte so wie bei den anderen osteoplasti-<br />
schen Methoden über die Bildung eines Haut-Periost-Knochendeckels der Stirnhöhlenvorderwand.<br />
Im weiteren Verlauf wurde, im Gegensatz <strong>zu</strong> den bisherigen Eingriffen, die Schleimhaut geschont<br />
und auch im erweiterten oder neu geschaffenen Gang <strong>zu</strong>r Auskleidung verwendet, da keine Ver-<br />
ödung, sondern die natürliche Belüftung der Höhle angestrebt wurde [104].<br />
Bezüglich des Materials, dass im Rahmen der plastischen Operationen <strong>zu</strong>r Obliteration der Höhle<br />
verwendet werden sollte, herrschte <strong>zu</strong> dieser Zeit Uneinigkeit [188, 239]. Generell wurden 3 Me-<br />
thoden unterschieden: die Osteoplastik ohne exogenes Material, mit endogenem Fett und die<br />
Osteoplastik mit exogenem Material [289].<br />
Den experimentellen Nachweis für die Osteoplastik ohne exogenes Material, wurde bereits im Jah-<br />
re 1913 durch Samoilenko, ab 1932 durch Hilding und später durch Walsh geliefert. Sie waren, im<br />
Gegensatz <strong>zu</strong> Knowlton (1928) und Coates und Ersner (1930), der Ansicht, dass nach einer voll-<br />
ständigen Entfernung der Stirnhöhlenschleimhaut und des Periostes, die fibröse Regeneration der<br />
Schleimhaut und die Osteoneogenese erfolgt und dadurch der leere Sinus aufgefüllt werden könn-<br />
te. Dies wurde durch Studien von Bergara und Itoiz [108] und Hilding und Banovetz [181] in den<br />
50er und 60er Jahren bestätigt. Sie vermuteten, dass ihre Vorgänger, die eine normale Regenera-<br />
tion entdeckten, unbeabsichtigt die Schleimhaut nicht vollständig entfernt haben [289]. McBeth war<br />
1954 der erste, der die Beobachtungen aus Tierexperimenten von Samoilenko, Hilding und Walsh<br />
auf die chirurgische Behandlung von Stirnhöhlenerkrankungen des Menschen anwendete [114,<br />
289]. Er wählte einen anterioren osteoplastischen Zugang, ließ den Ductus nasofrontalis offen und<br />
verließ sich auf die Osteoneogenese <strong>zu</strong>r Stirnhöhlenobliteration [34, 56, 137, 159, 165, 188, 238,<br />
239]. Später setzten auch Goodale (1965) und Bosley (1972) die Osteoplastik ohne exogenes Ma-<br />
terial ein [114, 160]. Da diese Möglichkeit der Osteoplastik sowohl klinisch als auch experimentell<br />
gelegentlich mit unvollständiger Obliteration und Zystenbildung einherging und viele Nebenhöhlen-<br />
chirurgen un<strong>zu</strong>frieden waren mit dem Ergebnis, wurde nach exogenen synthetischen Implantaten<br />
oder endogenen Geweben gesucht, in der Hoffnung eine 100 % ige Obliteration der Sinushöhle <strong>zu</strong><br />
erreichen [289].<br />
Obwohl Marx aus der Straßburger Augenklinik bereits im Jahre 1910 vorschlug, in einem Zweitein-<br />
griff die Stirnhöhle mit Fett auf<strong>zu</strong>füllen, um das äußere Erscheinungsbild nach der Kuhnt-Methode<br />
<strong>zu</strong> verbessern [34, 38, 137, 324], folgten erst 45 Jahre später weitere Veröffentlichungen diesbe-<br />
züglich. Im Jahre 1954 berichteten Tato und seine Mitarbeiter und im Jahre 1955 Bergara und Itoiz<br />
von ihren Methoden der Fett-Obliteration [105, 106, 107, 305]. In der amerikanischen Literatur<br />
wurde die Ansicht vertreten, dass Bergara und Tato in Lateinamerika die ersten waren, die eine<br />
osteoplastische Operation mit Obliteration durch körpereigenes Fettgewebe beschrieben [34, 188].<br />
Bergara und Itoiz haben ihre Methode erstmals 1934 mit Erfolg angewendet und seitdem weiter<br />
modifiziert [108]. Sie befürworteten eine großzügige Resektion der Stirnhöhlenvorderwand, bilde-<br />
ten einen osteoperiostalen Lappen der Stirnhöhlenvorderwand und nach vollständiger Entfernung<br />
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