DORF SPIEGEL - Hochfelden
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Dorfspiegel <strong>Hochfelden</strong><br />
Veränderung im Landschaftsbild<br />
durch Massnahmen für den<br />
Naturschutz<br />
Viele Einwohnerinnen und Einwohner von<br />
hochfelden schätzen das kantonale naturschutzgebiet<br />
Glatt, das uns zu Füssen<br />
liegt. Es wird sorgfältig naturnah gepflegt<br />
mit extensiven Wiesen und naturnahen<br />
Strukturen mit dem Ziel, raum für Pflanzen<br />
und tiere zur Verfügung zu stellen<br />
und es bildet zudem für den Menschen<br />
einen hervorragenden Erholungsraum.<br />
ähnliches soll mit dem Vernetzungsprojekt<br />
hochfelden erreicht werden. Was im<br />
Zürcher oberland weit verbreitet ist und<br />
auch im rafzerfeld, im Wehntal und in<br />
Bülach schon seit einigen Jahren praktiziert<br />
wird, wird nun auch in unserer<br />
Gemeinde an die hand genommen.<br />
Bereits fällt auf, dass das landwirtschaftsgebiet<br />
vielfältiger geworden ist. Es gibt<br />
mehr extensiv genutzte Wiesen mit Wildblumen,<br />
einzelne Wiesenstücke werden<br />
weniger häufig gemäht, auch Buntbrachen<br />
sind zu sehen, hochstamm-obstbäume<br />
werden gesetzt, einzelne absterbende<br />
oder tote Bäume stehen gelassen;<br />
gelegentlich sind Steinhaufen und Scheiterbeigen<br />
zu entdecken. all diese Strukturen<br />
fördern die biologische Vielfalt im<br />
Kulturland.<br />
natürlich haben sich die Bauern auch<br />
bisher schon um ökologischen ausgleich<br />
bemüht; nun sollen diese Flächen zusätzlich<br />
aufgewertet werden. im Vernetzungsprojekt<br />
sind knapp 20 ha Fläche mit<br />
insgesamt 94 einzelnen objekten, was<br />
rund 8% des Kulturlandes ausmacht. Mitmachen<br />
ist freiwillig; 12 Bewirtschafter<br />
(von 17) beteiligen sich am Projekt.<br />
Selbstverständlich werden unsere Bauern<br />
weiterhin in erster linie nahrungsmittel<br />
produzieren.<br />
Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft<br />
und Naturschutz<br />
Vor fünf Jahren hat der naturschutzverein<br />
höri-hochfelden ein Vernetzungsprojekt<br />
gestartet und das Büro orniplan<br />
beauftragt, ein Projekt auszuarbeiten.<br />
nach verschiedenen Gesprächen mit Vertretern<br />
der Gemeinde, des Kantons und<br />
den landwirten wurden die Flächen fest-<br />
Nr. 5 · Oktober / November 2011<br />
VErEinE & orGaniSationEn<br />
MEhr BiodiVErSität iM landWirtSChaFtSGEBiEt<br />
VErnEtZUnGSProJEKt hoChFEldEn<br />
gelegt und Bewirtschaftungsvorgaben<br />
formuliert.<br />
die initialkosten zur ausarbeitung des<br />
Projekts hat der örtliche naturschutzverein<br />
übernommen, am laufenden Projekt<br />
beteiligen sich Gemeinde, Kanton und<br />
der Bund im rahmen der Beiträge für die<br />
landwirtschaft und den natur- und heimatschutz.<br />
Leit und Zielarten<br />
Für die verschiedenen lebensräume<br />
werden Zielarten festgesetzt und später<br />
durch eine Erfolgskontrolle überprüft.<br />
Konkret sollen verschiedene Wildblumenarten<br />
wie Margriten, Glockenblumen, Skabiose<br />
und Wiesensalbei verbreitet vor-<br />
kommen und damit auch heuschrecken<br />
wie die Feldgrille und selten gewordene<br />
Schmetterlinge und insekten wieder heimisch<br />
werden, was wiederum verschiedenen<br />
Vogelarten (Feldlerche, Gartenrotschwanz,<br />
Grauammer) zugute kommt,<br />
deren Existenz heute stark gefährdet ist.<br />
auch amphibien (laubfrosch) und reptilien<br />
(Zauneidechse) sollen wieder vermehrt<br />
vorkommen. Viele tier- und Pflanzenarten<br />
sind in den letzten Jahrzehnten<br />
ganz oder teilweise ausgestorben; mit<br />
diesem Projekt wird versucht, ihren<br />
bedrohten lebensraum etwas naturnaher<br />
und somit vielfältiger zu gestalten.<br />
ruedi Keller<br />
Strukturen der Vernetzung: Obstgarten, Totbaum,<br />
Scheiterbeige, Wiesenraum, Altgrasstreifen<br />
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