Programmzettel - Stiftung Schloss Neuhardenberg
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Weitere Veranstaltungen (Auswahl)<br />
Drei Männer im Schnee<br />
Katharina Thalbach liest Erich Kästner<br />
Samstag, 19. November 2011, 17 Uhr<br />
Aufgrund der großen Nachfrage<br />
verlegt in die Schinkel-Kirche.<br />
Muttersohn<br />
Martin Walser liest aus seinem neuen Roman<br />
und spricht mit Manfred Osten<br />
Sonntag, 20. November 2011, 17 Uhr<br />
Alexander Puschkin: Pique Dame<br />
Jochen Kowalski, Altus<br />
Dieter Mann, Sprecher<br />
Dietrich Sprenger, Klavier<br />
Samstag, 10. Dezember 2011, 17 Uhr<br />
Vorverkauf: Telefon 033476 – 600 750,<br />
ticketservice@schlossneuhardenberg.de<br />
Programm über: Telefon 030 – 889 290-0, Fax 030 – 889 290-21<br />
info@schlossneuhardenberg.de, www.schlossneuhardenberg.de<br />
•••••••<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Schloss</strong> <strong>Neuhardenberg</strong> GmbH<br />
D-15320 <strong>Neuhardenberg</strong><br />
Geschäftsstelle: Kurfürstendamm 214, D-10719 Berlin<br />
Eine <strong>Stiftung</strong> der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
Generalbevollmächtigter und Geschäftsführer: Bernd Kauffmann<br />
Geschäftsführerin: Petra Lienhop<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates und des Kuratoriums: Heinrich Haasis<br />
Sonntag, 6. November 2011, 11 Uhr<br />
Schinkel-Kirche <strong>Neuhardenberg</strong><br />
Spiegel im Spiegel<br />
Gespräch<br />
Kunst und Religion, Macht und Individualität<br />
Arvo Pärt und Norbert Lammert<br />
im Gespräch mit Tatjana Rexroth<br />
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobil-<br />
telefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur<br />
Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr<br />
Verständnis, daß Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen<br />
Gründen nicht gestattet sind.<br />
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Kunst und Religion, Macht und Individualität<br />
Spiegel im Spiegel – zwei Menschen sprechen über Gott<br />
und die Welt – in diesem Fall über das Allgemeine und das<br />
Konkrete. Die Kunst von Arvo Pärt speist sich aus der Auseinandersetzung<br />
mit Grundfragen der Existenz, doch jeder,<br />
der diese Musik hört, spürt sofort, daß sie unendlich viel mit<br />
dem Leben der Menschen zu tun hat.<br />
Norbert Lammert, der das zweithöchste Amt des Landes<br />
bekleidet, ist dem Feld des Politischen verpflichtet, das zwar<br />
mit sehr irdischen Dingen befaßt, aber auch dem Vorwurf<br />
der Abgehobenheit und Lebensferne ausgesetzt ist.<br />
Das Tagesgeschäft des Politischen ist in zwei Richtungen gespannt:<br />
Es soll den hehren Grundsätzen unserer Demokratie<br />
dienen und zugleich den Alltag der Menschen gestalten.<br />
Beide, Norbert Lammert und Arvo Pärt, leben diese Spannung<br />
zwischen »Gott und der Welt« in ihrer täglichen Arbeit.<br />
Das Gespräch wird moderiert von der deutsch-russischen<br />
Musikwissenschaftlerin Tatjana Rexroth.<br />
Tatjana Rexroth studierte Klavier und Musikwissenschaft<br />
in Leningrad (heute wieder St. Petersburg). Seit 1986 lebt<br />
Tatjana Rexroth in Deutschland, seit 1997 in Berlin. Die<br />
deutsch-russische Musikwissenschaftlerin engagiert sich<br />
seit Ende der achtziger Jahre für den Austausch zwischen<br />
russischen und westeuropäischen Musikern. Sie ist für verschiedene<br />
Musikfestivals tätig, darunter das Beethovenfest<br />
Bonn, die MaerzMusik Berlin und die Münchner Biennale<br />
sowie das Moskauer Herbstfestival und das St. Petersburger<br />
Frühlingsfestival. Seit zwölf Jahren verbindet sie eine<br />
enge Zusammenarbeit mit dem Jerusalem Chamber Music<br />
Festival, das bereits dreimal in <strong>Neuhardenberg</strong> zu Gast<br />
war. Zahlreiche Veröffentlichungen über Musik erschienen<br />
in deutschen und russischen Medien.<br />
Arvo Pärt studierte an der Musikhochschule von Talinn zunächst<br />
Klavier und Musiktheorie, später auch Komposition.<br />
Ab 1978 war er dort als Dozent tätig. Von 1958 bis 1967<br />
arbeitete er als Tonmeister beim Estnischen Rundfunk, wo<br />
er erstmals mit moderner Musik in Berührung kam. Pärts<br />
kompositorische Entwicklung läßt sich in mehrere Etappen<br />
gliedern. Er begann mit neoklassizistischen Werken, nach<br />
seinem Studium eignete er sich vom sowjetischen Kulturministerium<br />
nicht gebilligte Kompositionstechniken an und<br />
wendete sich der Zwölftontechnik zu. Während einer langen<br />
Schaffenspause in den siebziger Jahren beschäftigte<br />
er sich mit gregorianischen Gesängen. Daraufhin wandelte<br />
sich seine Tonsprache grundlegend. Fortan bilden Dreiklangsharmonik<br />
und elementare Melodien die Grundlage<br />
seines Komponierens. Zunehmend geriet er wegen seiner<br />
künstlerischen Arbeit mit der sowjetischen Staatsmacht<br />
in Konflikt. 1979 wurde Arvo Pärt nahegelegt, das Land<br />
zu verlassen. 1980 wanderte er mit seiner Familie nach<br />
Wien aus und ging wenig später aufgrund eines DAAD-<br />
Stipendiums nach Berlin, wo er seitdem als freischaffender<br />
Komponist lebt. Arvo Pärt gilt als einer der bedeutendsten<br />
lebenden Komponisten zeitgenössischer Musik.<br />
Norbert Lammert, Studium der Politikwissenschaft, Soziologie,<br />
Neueren Geschichte und Sozialökonomie an den Universitäten<br />
Bochum und Oxford und 1975 Promotion zum<br />
Doktor der Sozialwissenschaften, ist seit 1966 Mitglied der<br />
CDU, seit 1980 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von<br />
1998 bis 2002 war Norbert Lammert kultur- und medienpolitischer<br />
Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. Von Oktober<br />
2002 bis Oktober 2005 war er Vizepräsident, seit Oktober<br />
2005 ist er Präsident des Deutschen Bundestages. Er leitet<br />
die Sitzungen des Bundestages mit zuweilen ironischer<br />
Strenge und verteidigt die Souveränität des hohen Hauses<br />
gegenüber allen öffentlichen Instanzen einschließlich<br />
der Bundesregierung. Norbert Lammert widmet sich seit<br />
Jahrzehnten dem Kulturellen in Inhalt und Struktur, ist ein<br />
Kenner der Musik und ein zwischen Glauben und Zweifeln<br />
engagierter Katholik.<br />
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