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W wie weniger - Universität Würzburg

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honorieren, musssiedasbeianderenStellen<br />

<strong>wie</strong>der einsparen, da der Durchschnitt auf<br />

<strong>Universität</strong>sebeneeingehaltenwerdenmuss.<br />

Spätestens an dieser Stelle setzt zahlreiche<br />

Kritikein.<br />

SostelltdieHochschulrektorenkonferenz fest,<br />

„dass rigide, kleinkarierte Kostenneutralität<br />

oder sogar Kürzungen der Personalbudgets<br />

die Ziele der Reform desavouieren.“ Hochschullehrer<br />

und Rektoren kommentieren die<br />

Neuregelung als „absolute Katastrophe“ und<br />

„absurd“. Einzelne fordern sogar, sie müsse<br />

„schleunigstabgeschafftwerden“.<br />

Auchdie Dekanean der <strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong><br />

lehnendieReformab undbeschreibensie als<br />

„überflüssig“ und „katastrophal“. Sie betonen<br />

unisono, dass die Attraktivität der wissenschaftlichenKarriereabnehmenwird.<strong>Universität</strong>skanzler<br />

Bruno Forster befürchtet hingegen<br />

DieW-Besoldungkennt3Gruppen:DasBrutto-<br />

Grundgehalt in W1 (für Juniorprofessoren)<br />

beträgt zurzeit 3.405 Euro, in W2 (bisherige<br />

Planstellen mit C2 und C3) erhält man 3.890<br />

Euro und W3 (bisherige C4-Stellen) entspricht<br />

4.723 Euro. Diese Werte liegen deutlich unter<br />

der gewohnten C-Besoldung, können jedoch<br />

durch Leistungszulagen aufgebessert werden.<br />

Außerdem gibt es keine Altersstufen mehr,<br />

Gehaltserhöhungen erfolgen also nicht mehr<br />

automatischmitdemÄlterwerden.<br />

Die neue Besoldungsordnung gilt seit Anfang<br />

2005 für alle neu zu besetzenden Stellen.<br />

Zusätzlich kann ein Professor freiwillig in das<br />

neue System wechseln. Möchte er dies nicht,<br />

bleibterweiterinderC-Ordnung.Fürihnändert<br />

sichdannnichts.<br />

DasGesetzsiehtdreiArtenvonLeistungszulagenvor:<br />

Berufungs- und Bleibezuschläge dienen dazu,<br />

einenProfessorfürdie<strong>Universität</strong>zugewinnen<br />

oder eineAbwanderung aneineandere HochschuleoderineinUnternehmenzuvermeiden.<br />

Bezüge für „besondere Leistungen in Forschung,<br />

Lehre, Kunst, Weiterbildung und<br />

Nachwuchsförderung“, so der Gesetzestext,<br />

sind der zweite Weg, das Grundgehalt aufzubessern.<br />

Die „Grundsätze für die Vergabevon<br />

Leistungsbezügen“ der <strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong><br />

sehen–ähnlich<strong>wie</strong>ananderen<strong>Universität</strong>en–<br />

Seite2/4<br />

Die W-BesoldungimDetail<br />

nichtsodramatischeAuswirkungen.Erfordert,<br />

erst einmal abzuwarten, <strong>wie</strong> sich das System<br />

einspielt. Undohnehin dürfemandieGehaltsfragenichtüberbewerten.(sieheArtikel„Reaktionenin<strong>Würzburg</strong>“aufdieserSeite).<br />

ReinhardLutz, seinKollegevonderUniBonn,<br />

befürchtet dagegen zwei Klassen von Professoren:<br />

„Solche im alten C-System, die fürs<br />

Älterwerdenbezahlt werdenundsolche im W-<br />

System, die deutlich <strong>weniger</strong> verdienen, und<br />

deren eventuelle Leistungszulagen nur befristet<br />

und nicht ruhegehaltsfähig sind.“ Da in<br />

absehbarer Zeit kein Geld für Leistungszulagen<br />

vorhanden sei,„kommtdie'Reform'einer<br />

radikalenGehaltskürzunggleich.“Lutzrechnet<br />

weiter vor, dass ein W2-Professor künftig<br />

<strong>weniger</strong> verdiene als ein Oberstudienrat –<br />

seinerhöherenQualifikationzumTrotz.<br />

Prof.LeonhardKnoll,VertreteramLehrstuhlfür<br />

BWL, Personal &Organisation, ist mit Vergü-<br />

vor, dass Forschungspreise, <strong>wie</strong> beispielsweise<br />

der Leibniz-Preis, oder die erfolgreiche<br />

Leitung eines Sonderforschungsbereichs<br />

honoriertwerden.Auch„einPreisfürbesonders<br />

gute Lehre“ oder „weit überdurchschnittlicher<br />

Einsatz und Erfolg in der Lehre“ bessern das<br />

Gehaltauf.<br />

DiedritteArtdesExtra-GehaltssindFunktions-<br />

Leistungsbezüge. Dies ist eine Zulage dafür,<br />

dass einProfessor ein zusätzlichesAmt wahrnimmt,<strong>wie</strong>dasdesDekansoderdesStudiendekans.<br />

Für dieseLeistungszulagenstehenjedoch nur<br />

beschränkt Mittel zur Verfügung. Die durchschnittlicheGesamtvergütungderProfessoren<br />

imFreistaatBayerndarfzurzeit76.745Euroim<br />

Jahr nicht überschreiten. Ausgangspunkt<br />

dieser Berechnung sind die Stellenstruktur im<br />

Jahr 2001unddie dafürnotwendigenGehaltszahlungen.EserfolgteinejährlicheAnpassung<br />

mitderallgemeinenBesoldungserhöhung.<br />

Zusätzlich ist die individuelle Vergütung gedeckelt.<br />

Mehr als B10, also aktuell knapp 10.000<br />

Euromonatlich darfeinProfessor nicht verdienen.<br />

Für dieBerechnungderPensionenwerdendie<br />

Zulagen nur dann berücksichtigt, wenn sie<br />

mindestens drei Jahre gewährt wurden; sie<br />

werdendannbiszueinerHöhevonmaximal40<br />

ProzentdesGrundgehaltsangerechnet.

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