Saisonberichte - Arbeitsgemeinschaft Influenza - RKI
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4.2.2 Daten aufgrund patientennaher<br />
Diagnostik<br />
An 79 AGI-Ärzte wurden <strong>Influenza</strong>-Schnelltests<br />
versandt. Der Abnahmemodus und die Auswahl<br />
der Patienten entsprachen dem Vorgehen<br />
wie unter 4.2.1 beschrieben. Die Ergebnisse der<br />
Schnelltests wurden dem DGK zugesandt und ergänzten<br />
die virologische Surveillance durch das<br />
NRZ. Dadurch wurde die geografische Auflösung<br />
der virologischen Surveillance verbessert.<br />
4.3 Von den Gesundheitsämtern übermittelte<br />
Daten<br />
Nach dem am 1.1.2001 in Kraft getretenen Infektionsschutzgesetz<br />
müssen direkte <strong>Influenza</strong>nachweise<br />
an das örtliche Gesundheitsamt gemeldet<br />
werden. Diese Meldungen nach § 7 Abs.1 werden<br />
entsprechend § 11 und § 12 zunächst an die<br />
zuständige Landesbehörde bzw. die zuständige<br />
oberste Landesgesundheitsbehörde und dann an<br />
das <strong>RKI</strong> übermittelt. Die Übermittlungen beinhalten<br />
Informationen über das nachgewiesene Virus<br />
(Typ und Subtyp) und den Patienten (Landkreis<br />
des Wohnortes, Alter, Geschlecht, Symptome, Erkrankungsdatum<br />
und Impfstatus). Zur Meldung<br />
verpflichtet sind nicht nur Laboratorien, sondern<br />
auch Ärzte, die beispielsweise <strong>Influenza</strong>viren über<br />
Schnelltests nachweisen.<br />
5 INFLUENZAÜBERWACHUNG IN<br />
DER SAISON 2006/07<br />
5.1 Ergebnisse der Surveillance<br />
Im NRZ wurden bis zur 51. KW keine <strong>Influenza</strong>viren<br />
nachgewiesen, und auch der Praxisindex blieb<br />
auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau (Abbildung<br />
6). In den Wochen 52/2006 bis 2/2007<br />
identifizierte das NRZ regelmäßig, jedoch in noch<br />
geringer Anzahl <strong>Influenza</strong>viren aus den von den<br />
Sentinelärzten abgenommenen Abstrichen. Die<br />
Zacke des Praxisindex in der 52. Woche 2006 und<br />
1. Woche 2007 stellt ein bekanntes Artefakt dar,<br />
dass dadurch bedingt ist, dass um Weihnachten<br />
und Neujahr herum die relative Häufigkeit akuter<br />
Erkrankungen, so auch von ARE, generell zunimmt.<br />
Die Positivenrate, die normalerweise ab<br />
Werten über 20 % eine messbare Morbiditätserhöhung<br />
in den nächsten 1 bis 2 Wochen „ankündigt“,<br />
nahm ab der 1. KW stetig zu und erreichte<br />
in der 3. und 4. KW 2007 Werte von 27 % und<br />
36 % (Abbildung 7). Ab der 5. KW wurde der Hintergrundwert<br />
des über ganz Deutschland berechneten<br />
Praxisindex im Bundesmittel überschritten.<br />
Die erhöhte <strong>Influenza</strong>-Aktivität machte sich tendenziell<br />
im Süden eher früher und im Norden und<br />
Osten eher später bemerkbar (Abbildung 8 und 9).<br />
Auf der Webseite der AGI ist der zeitliche Verlauf<br />
der ARE-Aktivität in der Saison 2006/07 anhand<br />
einer animierten Karte dargestellt (www.influenza.rki.de<br />
> <strong>Saisonberichte</strong> > Animierte Kartendarstellung).<br />
Im Vergleich zu anderen Saisons<br />
war die Spitzenaktivität in Woche 8-10 vergleichbar<br />
mit denen in moderaten bzw. üblichen <strong>Influenza</strong>wellen<br />
(Abbildung 10). In der 10. KW nahm<br />
der Praxisindex wieder deutlich ab und war in KW<br />
14 wieder im Hintergrundbereich angelangt.<br />
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