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aus: W. Pohl, Neue Auswahl ...
2 x 92 SCHÖNE MUSIKSACHEN<br />
ZUM 92. GEBURTSTAG VON<br />
H. S.<br />
___________________<br />
KATALOG NR. 465<br />
MUSIKANTIQUARIAT HANS SCHNEIDER<br />
D 82327 TUTZING
Es gelten die gesetzlichen Regelungen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland. Alle Angebote<br />
sind freibleibend. Preise einschließlich Mehrwertsteuer in Euro (€). Meine Rechnungen<br />
sind nach Erhalt ohne Abzug zahlbar. Falls Zahlungen nicht in Euro lauten, bitte ich, die<br />
Bankspesen in Höhe von € 10.– <strong>de</strong>m Rechnungsbetrag hinzuzufügen. Versandkosten zu<br />
Lasten <strong>de</strong>s Empfängers.<br />
Begrün<strong>de</strong>te Reklamationen bitte ich innerhalb von 8 Tagen nach Empfang <strong>de</strong>r Ware<br />
geltend zu machen. (Keine Ersatzleistungspflicht). Gerichtsstand und Erfüllungsort für<br />
bei<strong>de</strong> Teile Sitz <strong>de</strong>r Lieferfirma. Eigentumsvorbehalt gemäß § 455 BGB.<br />
Die angebotenen Werke befin<strong>de</strong>n sich in gutem Erhaltungszustand, soweit nicht an<strong>de</strong>rs<br />
vermerkt. Unwesentliche Mängel (z. B. Namenseintrag) sind nicht immer angezeigt,<br />
son<strong>de</strong>rn durch Preisherabsetzung berücksichtigt. Über bereits verkaufte, nicht mehr<br />
lieferbare Titel erfolgt keine separate Benachrichtigung.<br />
Mit <strong>de</strong>r Aufgabe einer Bestellung wer<strong>de</strong>n meine Lieferbedingungen anerkannt.<br />
Format <strong>de</strong>r Bücher, soweit nicht an<strong>de</strong>rs angegeben, 8°, das <strong>de</strong>r Noten fol., Einband, falls<br />
nicht vermerkt, kartoniert o<strong>de</strong>r broschiert.<br />
ABKÜRZUNGEN:<br />
S. = Seiten Pp. = Pappband<br />
Bl. (Bll.) = Blatt Kart. = Kartoniert<br />
Aufl. = Auflage Brosch. = Broschiert<br />
Bd. (B<strong>de</strong>.) = Band (Bän<strong>de</strong>) d. Zt. = <strong>de</strong>r Zeit<br />
Diss. = Dissertation besch. = beschädigt<br />
PN = Platten-Nummer verm. = vermehrt<br />
VN = Verlags-Nummer hg. = herausgegeben<br />
Abb. = Abbildung bearb. = bearbeitet<br />
Taf. = Tafel Lpz. = Leipzig<br />
Ungeb. = Ungebun<strong>de</strong>n Mchn. = München<br />
o. U. = ohne Umschlag Stgt. = Stuttgart<br />
O = Originaleinband Bln. = Berlin<br />
<strong>de</strong>s Verlegers Ffm. = Frankfurt/Main<br />
Pgt. (Hpgt.) = (Halb-)Pergament o. O. = ohne Verlagsort<br />
Ldr. (Hldr.) = (Halb-)Le<strong>de</strong>r o. V. = ohne Verlagsangabe<br />
Ln. (Hln.) = (Halb-)Leinen BD = Bibliotheksdublette<br />
Köchel 6 = Köchel 6. Aufl. Sdr. = Son<strong>de</strong>rdruck<br />
Eigh. = Eigenhändig B&B = Bote & Bock<br />
m. U. = mit Unterschrift B&H = Breitkopf & Härtel<br />
m. N. = mit Namenszug R-B. = Rieter-Bie<strong>de</strong>rmann<br />
© 2013 by Hans <strong>Schnei<strong>de</strong>r</strong>, 82327 Tutzing<br />
MUSIKANTIQUARIAT UND VERLAG PROF. DR. HANS SCHNEIDER OHG<br />
82327 TUTZING · BAHNHOFSTRASSE 9-15<br />
TELEFON 0 81 58 30 50 · TELEFAX 0 81 58 76 36<br />
E-MAIL: Musikantiquar@aol.com<br />
www.schnei<strong>de</strong>r-<strong>musikantiquar</strong>.<strong>de</strong><br />
Ust-Id<strong>Nr</strong>. DE 270 832 844
1 AIR <strong>de</strong> Malbrouck avec <strong>de</strong>s Variations, Arrangés en Quatuor, Pour <strong>de</strong>ux<br />
Violons, Alto et Basse obligés. Paris, Aux adresses ordinaires <strong>de</strong> Musique (o.<br />
PN) [um 1783?] Stimmen. Je (1) S. 350.–<br />
Nicht in RISM. – „The melody was originally associated with the Malbrouk<br />
song, the words of which appear in a collection of street songs ... The<br />
collection is not dated but is believed to be between 1762 and 1778 ...<br />
Commencing early in 1783, there was a rash of printings of the Malbrouk<br />
melody un<strong>de</strong>r that title or the title Marlbourouck, or other variation,<br />
apparently brought about when a nurse sang it to one of Marie Antoinette’s<br />
infants as a lullaby about 1781 ... In its best known form, For He’s a Jolly<br />
Good Fellow, surprisingly, no early printing has been found; this may mean<br />
that these words were not sung until well into the nineteenth century“ (Fuld<br />
3<br />
1985 S. 231/232). – Ohne separates Titelblatt. – Violinstimmen wasserrandig.<br />
2 ALBERT, EUGEN d’ (1864-1932)<br />
Brustbild von vorne. Radierung von Emil Orlik, in <strong>de</strong>r Platte bezeichnet<br />
„Eugen d’Albert 1917“ u. vom Künstler eigh. signiert u. datiert. 27 x 19 cm.<br />
950.–<br />
Passepartout mit eigh. Widmung u. N. an <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Sammler und Literarhistoriker<br />
Faber du Faur „... in herzlicher Freundschaft und Verehrung.<br />
Zürich. Weihnachten 1917. ...“. – Im Werkverzeichnis von Thieme/Becker<br />
(XXVI, S. 52) angeführt.<br />
5
3 ALFANO, FRANCO (1875-1954)<br />
Eigh. musikalisches Albumblatt m. N. Paris, Juli 1908. 1 S. qu-fol. (43 x 34,5<br />
cm). 275.–<br />
18 Takte einer Klavierkomposition, anläßlich <strong>de</strong>s 100. Gründungsjahres <strong>de</strong>s<br />
Musikverlages Ricordi auf eigens angefertigtem Bütten-Papier nie<strong>de</strong>rgelegt.<br />
Alfano, auf Grund <strong>de</strong>r großen Erfolge seiner Oper „Risurrezione“ (1904 Turin)<br />
zu einem <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Opernkomponisten Italiens avanciert, vollen<strong>de</strong>te<br />
anhand existieren<strong>de</strong>r Skizzenblätter Puccinis Oper „Turandot“.<br />
4 [ANONYM]: Sonate à quatre mains <strong>de</strong>diée à L.L. A.A. I.I. et R.R. Mesdames<br />
les Archiduchesses Leopoldine & Marie. Musikmanuskript. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
18. od. Anfang <strong>de</strong>s 19. Jh. Titelblatt, (86) S. qu-fol. Falz m. Papierstreifen d.<br />
Zt. (am oberen Kapital leicht eingerissen) 275.–<br />
Allegro Es-Dur ( 4 /4), Larghetto c-Moll ( 6 /8), Andante con Variazioni Es-Dur<br />
( 4 /4). – Gut lesbares, großzügig notiertes Noten- Manuskript. Die handrastrierten<br />
Liniensysteme in brauner, die Noten in schwarzer Tinte.<br />
6
5 AURIC, GEORGES (1899-1983)<br />
Eigh. musikalisches Albumblatt m. U. [Paris ] Juli 1953. 1 S. Titel sowie 2 S.<br />
Musik nebst Widmung. fol. 950.–<br />
„Ecossaise“ als erste, doch exakte Nie<strong>de</strong>rschrift <strong>de</strong>s Particells mit reizen<strong>de</strong>n<br />
Widmungszeilen für Marc Pincherle. – Auric gehörte <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r Six an.<br />
Unter diesem Titel schlossen sich um 1920 sechs Musiker (u. a. Poulenc,<br />
Arthur Honegger u. Robert Casa<strong>de</strong>sus) zusammen. Ihr Mentor war Eric<br />
Satie, ihr Wortführer Jean Cocteau. Das Programm war eine von absolutmusikalischen<br />
Werten bestimmte, betont französische Musik.<br />
6 BACH, CARL PHILIPP EMANUEL: (H 244 u. passim; Wq 55) Sechs<br />
Clavier-Sonaten für Kenner und Liebhaber ... Erste Sammlung. Lpz., Im<br />
Verlage <strong>de</strong>s Autors 1779. 2 Bll., 46 S. qu-fol. Mo<strong>de</strong>rner Hln. 750.–<br />
Helm S. 56 u. passim sowie S. 262 („Kenner I“); Wotquenne S. 12f; RISM<br />
B/BB 85; Kat. Hoboken 1 <strong>Nr</strong>. 191 (Abb. 22). – Erstausgabe <strong>de</strong>r Sonaten H<br />
244, 130, 245, 186, 243, 187, gedruckt von J. G. I. Breitkopf. Ausgabe mit<br />
Violinschlüssel für die rechte und Baßschlüssel für die linke Hand (es<br />
existiert auch die in Kat. Hoboken 1 <strong>Nr</strong>. 190 verzeichnete Erstausgabe mit<br />
Diskantschlüssel für die rechte Hand). In Typendruck. – Mit Verzeichnis <strong>de</strong>r<br />
Pränumeranten (u. a. Burney, Duschek, Kirnberger, Marpurg, Schubart und<br />
Türk). – „Nach <strong>de</strong>n zwei Gipfeln, die in <strong>de</strong>n Württembergischen und in <strong>de</strong>r<br />
zweiten Hälfte <strong>de</strong>r Probe-Sonaten zu erblicken sind, erreicht Bach einen<br />
letzten Höhepunkt in <strong>de</strong>n 6 Sammlungen ‚für Kenner und Liebhaber‘ ... Die<br />
Sonatenform ist so ausgereift wie zuvor noch nicht“ (Georgii, Klaviermusik,<br />
3 1950, S. 163). – Stockfleckig.<br />
7 BACH, CARL PHILIPP EMANUEL: (H 265 u. passim; Wq 57) Clavier-<br />
Sonaten nebst einigen Rondos fürs Forte-Piano für Kenner und Liebhaber ...<br />
Dritte Sammlung. Lpz., Im Verlage <strong>de</strong>s Autors 1781. 2 Bll., 38 S. qu-fol.<br />
Mo<strong>de</strong>rner Hln. 750.–<br />
Helm S. 60 u. passim sowie S. 262 („Kenner III“); Wotquenne S. 14; RISM<br />
B/BB 88; Kat. Hoboken 1 <strong>Nr</strong>. 195. – Erstausgabe <strong>de</strong>r Sonaten und Rondos H<br />
265, 247, 271, 208, 266, 173, gedruckt von J. G. I. Breitkopf. Ausgabe mit<br />
Diskantschlüssel für die rechte und Baßschlüssel für die linke Hand (es<br />
existiert auch die in Kat. Hoboken 1 <strong>Nr</strong>. 194 verzeichnete Erstausgabe mit<br />
Violinschlüssel für die Hand). In Typendruck. – Mit Verzeichnis <strong>de</strong>r<br />
Pränumeranten (u. a. Artaria, Duschek, Forkel, Hartknoch und van Swieten).<br />
– Stockfleckig.<br />
8 BACH, CARL PHILIPP EMANUEL: (H 686; Wq 194) Herrn Professor<br />
Gellerts Geistliche O<strong>de</strong>n und Lie<strong>de</strong>r mit Melodien. Dritte Auflage. Bln.,<br />
George Lu<strong>de</strong>wig Winter 1764. 2 Bll., S. 1-6, 11-60. qu-fol. – Nachgeb. <strong>de</strong>rs.:<br />
(H 696; Wq 195) Zwoelf geistliche O<strong>de</strong>n und Lie<strong>de</strong>r als ein Anhang zu<br />
7
Gellerts geistlichen O<strong>de</strong>n und Lie<strong>de</strong>rn mit Melodien. ebd. 1764. 1 Bl., 14 S.<br />
qu-fol. Hldr. 600.–<br />
Helm S. 149ff u. S. 155f sowie S. 260f („Gellert-Lie<strong>de</strong>r“ u. „Gellert-Anhang“);<br />
Wotquenne S. 70 u. 75; RISM B/BB 124 u. B/BB 128; Kat. Hoboken<br />
1 <strong>Nr</strong>. 222 u. 224. – Dritte Auflage bzw. Erstausgabe. Für Singstimme und<br />
Klavier. Bei<strong>de</strong> Hefte in Typendruck. Titel zu H 686 ornamental gerahmt; vor<br />
<strong>de</strong>m Impressum Vignette (Tempel mit zwei musizieren<strong>de</strong>n Engeln). Im Titel<br />
zu H 696 vor <strong>de</strong>m Impressum Vignette (Orgelspieler); Rahmen mit Ranken<br />
und Girlan<strong>de</strong>n. – H 686 ohne S. 7-10. – Stockfleckig, wenige Seiten tintenfleckig.<br />
9 BACH, CARL PHILIPP EMANUEL: Versuch über die wahre Art das<br />
Clavier zu spielen. Zweyter Theil, in welchem die Lehre von <strong>de</strong>m Accompagnement<br />
und <strong>de</strong>r freyen Fantasie angehan<strong>de</strong>lt wird. Nebst einer Kupfertafel.<br />
In Verlegung <strong>de</strong>s Auctoris. Berlin, 1762. Gedruckt bey George Lu<strong>de</strong>wig<br />
Winter. 5 Bll., 341 S., (1) S. Druckfehler-Verzeichnis, eine Notentafel. Pp. d.<br />
Zt. (berieben, Ecken bestoßen) 650.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 106; Helm No. 870; Hirsch I, 42. – Erstausgabe <strong>de</strong>s in<br />
sich abgeschlossenen 2. Teils von C. Ph. E. Bachs berühmter Schrift, die<br />
„unumstritten zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten musikalischen Lehrbüchern (gehört), die<br />
das 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt überliefert hat“ (Hoffmann-Erbrecht). – Die zahlreichen<br />
Notenbeispiele im Text in Typendruck. – Wenn auch schwache, so doch<br />
durchgehen<strong>de</strong> Wasserrän<strong>de</strong>r.<br />
10 BAYON-LOUIS, MARIE EMMANUELLE: Six Sonates pour le Clavecin<br />
ou le piano forte Dont trois avec accompagnement <strong>de</strong> Violon obligé.<br />
Œuvre I. Gravé par M lle . Vendôme et le S r . Moria. Paris, L’Auteur / Lyon,<br />
Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S.<br />
Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–<br />
RISM B 1433 (2 Expl.). – Die Pianistin und Komponistin Marie Emmanuelle<br />
Bayon-Louis lebte von 1746 bis 1825. „Her playing, singing and composing<br />
were recognized from the 1760s in Parisian intellectual and artistic circles ...<br />
Her musical style combines traditional French and new German and Italian<br />
expressive techniques in a melodious, Italianate texture ... In her accompanied<br />
sonatas, the violin part is truly obligé“ (D. Hayes im New Grove). –<br />
Seiten 1, 7, 16 und 25 vacant. – Gut erhalten. Mit eingeklebtem Firmenetikett<br />
<strong>de</strong>s Pariser Buchbin<strong>de</strong>rs und Schreibwarenhändlers Jollivet l’ainé.<br />
11 BAZIN, FRANÇOIS: Le voyage en Chine. Opéra-comique en trois actes.<br />
Paroles <strong>de</strong> MM. E. Labiche et A. Delacour. Partition piano et chant réduite<br />
par A. Bazille. Paris/Bruxelles, Lemoine & Fils (VN 6252 HL) [nicht vor<br />
1885] 2 Bll., 309 S. 4°. Hldr. (leicht berieben, OU eingebun<strong>de</strong>n). 80.–<br />
Die Uraufführung fand am 9. Dez. 1865 in <strong>de</strong>r Pariser Opéra-Comique statt.<br />
8
12 BEETHOVEN, LUDWIG van: Fi<strong>de</strong>lio. Oper in zwei Acten [Op. 72]<br />
Vollständiger Clavierauszug mit <strong>de</strong>utschem und französischem Texte.<br />
Bearbeitet von G. D. Otten. Lpz. u. Winterthur, R-B. (PN 635) [Januar 1870]<br />
Porträt, 6 Bll., 2 S. Faks., XXXI S. Text, 269 S. sowie 4 Tafeln. 4°. Original-<br />
Halble<strong>de</strong>reinband m. Rückenvergoldung u. reicher teilvergol<strong>de</strong>ter Blindprägung.<br />
350.–<br />
Seltene gestochene Prachtausgabe, anläßlich Beethovens 100. Geburtstag<br />
erschienen. Mit einem Porträt <strong>de</strong>s Meisters (gest. v. G. Gonzenbach), vier<br />
Bildtafeln gezeichnet von M. v. Schwind (gest. v. H. Merz u. G. Gonzenbach),<br />
<strong>de</strong>m Gedicht-Abdruck „An Beethoven“ von Paul Heyse, einem Vorwort<br />
(dt./franz.) u. zwei Seiten Faksimile aus Beethovens Original-Handschrift d.<br />
Partitur. – „In<strong>de</strong>m unsere Ausgabe die E-dur Ouverture selbstverständlich<br />
voransetzt, schien es doch geziemend, durch Hinzufügung jener grossen in Cdur<br />
dazu beizutragen, dass dieser erhabenen Composition ihr Recht so<br />
allgemein wie möglich wie<strong>de</strong>r eingeräumt wer<strong>de</strong>“ (aus <strong>de</strong>m Vorwort vom<br />
Dezember 1869; die bei<strong>de</strong>n Ouvertüren jeweils in <strong>de</strong>r Fassung für Kl. zu 4<br />
Hdn.). – Ausgezeichneter Erhaltungszustand, lediglich <strong>de</strong>r Einbandrücken<br />
etwas ausgeblaßt.<br />
13 BEETHOVEN, LUDWIG van: Grosse Sonate für das Hammer-Klavier ...<br />
Erzherzog Rudolph von Oesterreich ... gewidmet. Op: 106. Wien, bey Artaria<br />
und Comp: (PN 2588) [1832/33] 59 S. Pp. d. Zt. (berieben) 500.–<br />
Kinsky S. 295 (4); Kat. Hoboken 2 <strong>Nr</strong>. 437. – Titelauflage <strong>de</strong>r 1819 erschienenen<br />
Erstausgabe mit <strong>de</strong>utschem Titel. Mit <strong>de</strong>r Preisangabe „Pr. 3 f 12 X.<br />
C. M.“, ohne Werkverzeichnis. „Spätere Abzüge ohne <strong>de</strong>n Oeuvre-<strong>Katalog</strong>;<br />
Titel als S. 1 gezählt, Rückseite als S. 2 mit Beginn <strong>de</strong>s Notentextes“<br />
(Kinsky). – Fingerfleckig, leicht stockfleckig.<br />
14 BEETHOVEN, LUDWIG van: Terzetto (Tremate, empi, tremate) per<br />
Soprano, Tenore e Basso con accompagnamento di grand’Orchestra. Opera<br />
116. Estratto per il Cembalo. Vienna, Tob: Haslinger (PN S: u: C: 4686)<br />
[September 1826] 19 S. qu-fol. 125.–<br />
Kinsky S. 336. – Titelauflage, mit <strong>de</strong>n Platten <strong>de</strong>r Erstausgabe vom Februar<br />
1826 gedruckt. Mit korrigiertem Titeltext. – Beethoven war über <strong>de</strong>n ursprünglichen<br />
Eindruck „Terzetto originale ... con acc. di Cembalo“ sehr ungehalten.<br />
– Umschlag mit aufgeklebtem Etikett <strong>de</strong>r Musikalien-Leihanstalt<br />
von J. Georg Bössenecker, Regensburg.<br />
15 BEETHOVEN, LUDWIG van: Oeuvres Completes <strong>de</strong> Piano. 1 re Partie<br />
No. 49 (- 63). Ffm., Dunst (VN 239 ... 317) [1830-1832] 15 Hefte in einem<br />
Bd. fol. Hldr. d. Zt. (Ecken u. Kanten berieben u. bestoßen, im Bund<br />
gelockert). 750.–<br />
Umfangreicher Teilband <strong>de</strong>s in Lithographie erschienenen Versuchs einer<br />
Beethoven-Gesamtausgabe. Inhalt: Op. 35, 110, 112, 112 (recte 119), WoO<br />
9
80, op. 126, Anhang 10 („Variations sur le Theme [!] Ich hab’ ein kleines<br />
Hüttchen nur“. Erstdruck, um 1830), op. 76, WoO 7 (<strong>Nr</strong>. 1-6), op. 120, WoO<br />
11, WoO 8, WoO 15 u. a., Anhang 14 (<strong>Nr</strong>. 2/3), WoO 24. – Durchweg guter<br />
Erhaltungszustand, nur vereinzelt gering stockfleckig.<br />
16 BEETHOVEN – Schindler, Anton: Biographie von Ludwig van Beethoven.<br />
Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. 2 Teile in einem Band.<br />
Münster, Aschendorff 1860. Porträt, (5), 272 S., 2 Faks.; (4), 373 S., 2 Faks.<br />
8°. Heller Leinenband d. Zt. (fleckig, leicht verfärbt). 200.–<br />
Kastner S. 8. – Wichtige Ausgabe. „Mit <strong>de</strong>m [Stahlstich-] Portrait Beethoven’s,<br />
nach Schimon’s Oelgemäl<strong>de</strong> ...“. – Das Porträt leicht stockfleckig.<br />
17 BERG, ALBAN (1885-1935)<br />
Porträt, nach links. Linolschnitt von Franz Re<strong>de</strong>rer [circa 1935] Bildgröße:<br />
60 x 48 cm. Blattgröße: 68 x 53 cm. Unter Passepartout. 650.–<br />
Sehr seltenes Porträt, vom Künstler signiert, mit <strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>s Komponisten<br />
versehen und als „Handabzug“ bezeichnet. Vermutlich im Jahre 1935<br />
entstan<strong>de</strong>nes Bildnis, geschaffen von <strong>de</strong>m in Zürich wohnhaften österreichischen<br />
Maler Franz Re<strong>de</strong>rer (1899-1965). „Re<strong>de</strong>rer stand <strong>de</strong>m Schönberg-<br />
Kreis nahe, und seine Porträts (u. a. auch von Webern und Hans Erich Apostel)<br />
zeigten eine diesem nahestehen<strong>de</strong> Kunstauffassung.“ (Rosemary Hilmar<br />
10
im Alban Berg-<strong>Katalog</strong> <strong>de</strong>r ÖNB, <strong>Nr</strong>. 469. Wien 1985; gezeigt wird dort<br />
jedoch eine Porträt-Lithographie von Re<strong>de</strong>rer und nicht das vorliegen<strong>de</strong><br />
Bildnis). Nicht in <strong>de</strong>r Alban Berg-Bildbiographie (hg. v. Erich Berg, 1976). –<br />
Ausgezeichnet erhalten.<br />
18 BÉRIOT, CHARLES-AUGUSTE <strong>de</strong> (1802-1870)<br />
Halbfigur, von vorne, nach rechts, in offenem schwarzem Rock, mit weißer<br />
Weste. Lithographie von Kriehuber, 1839. Gedr. bei Joh. Höfelich. Wien,<br />
Artaria u. Pietro Mechetti. 53 x 35 cm. Unter Passepartout. 250.–<br />
Wurzbach (Kriehuber) <strong>Nr</strong>. 161; Abb. in MGG 2. Aufl., Bd. 2 Sp. 1306. – Als<br />
einer <strong>de</strong>r größten Violinisten seiner Zeit gepriesen, wur<strong>de</strong> Bériot durch sein<br />
umfangreiches kompositorisches Schaffen von Stücken didaktischen Charakters<br />
zum Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r belgischen Violinschule. – Mit seinem Namenszug in<br />
Faksimile. Minimal fleckig.<br />
19 BERNSDORF, EDUARD: Neues Universal-Lexikon <strong>de</strong>r Tonkunst ...<br />
Unter Mitwirkung <strong>de</strong>r Herren F. Liszt, H. Marschner, C. G. Reissiger, L.<br />
Spohr. 3 B<strong>de</strong>. u. Nachtragsband. Dres<strong>de</strong>n, Schaefer - Offenbach, André<br />
1856/1865. 878 S. u. 3 Porträts auf Taf.; 1084 S. u. 4 Porträts auf Taf.; 1 Bl.,<br />
912 S. u. 4 Porträts auf Taf.; 1 Bl., 360, 2 S. u. 2 S. Errata u. 1 Porträt auf<br />
Taf. gr-8°. Hldr. d. Zt. 600.–<br />
Wolffheim I <strong>Nr</strong>. 200. – Komplettes Exemplar dieses wichtigen und gesuchten<br />
Lexikons. – Der Verfasser (1825-1901) war Schüler von Fr. <strong>Schnei<strong>de</strong>r</strong> und A.<br />
B. Marx und schrieb u. a. als Kritiker in <strong>de</strong>n Leipziger „Signalen“. – Gut<br />
erhalten.<br />
20 BOCCHERINI, LUIGI: (G 20) Six Sonates à Violon seul et Basse. Œuvre<br />
[hs.] 7. Paris, Janet et Cotelle (PN 156) [nicht vor 1826] Partitur. 1 Bl., 31 S.<br />
Kart. d. Zt. (Rücken gering schadhaft) 175.–<br />
Gérard S. 27 (dat. „c. 1820“); RISM B 3021 (kein Expl. in Deutschland u.<br />
Frankreich). – Spätere Ausgabe <strong>de</strong>r ursprünglich für Violoncello und Baß<br />
komponierten Sontaten G 13, 6, 5, 10, 1 u. 4. – Geringfügig stockfleckig.<br />
21 BOCCHERINI, LUIGI: (G 25-30) Sei Sonate di Cembalo e Violino<br />
obbligato ... Gravée par M me . La V e . Leclair. Opera V a . Mis au Jour par M.<br />
Boyer ... Plusieurs <strong>de</strong> ces Pieces peuvent s[’]executer sur la Harpe. Paris, Na<strong>de</strong>rman<br />
/ Mad e Le Menu / Lyon, Castaud (PN 1000) [nach 1799] Klavierstimme.<br />
1 Bl., 42 S. Im Falz ausgebessert. 225.–<br />
Gérard S. 34 (dat. „c. 1780?“); RISM B/BB 3031 (kein Expl. in Deutschland);<br />
CPM Bd. 6, S. 363 (dat. „1770?“); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S.<br />
55 (dat. „c. 1797“). – Titelauflage <strong>de</strong>r 1769 bei Venier in Paris erschienenen<br />
Erstausgabe o<strong>de</strong>r spätere Ausgabe, mit PN 1000. – „... the most important<br />
product of“ Boccherinis „visit to Paris was the set of six sonatas for<br />
keyboard with violin accompaniment op.5, which Boccherini <strong>de</strong>dicated to the<br />
11
amateur keyboard player Anne Louise Boyvin d’Hardancourt Brillon <strong>de</strong><br />
Jouy, and which was distributed in numerous copies and editions into the<br />
19th century“ (Chr. Speck im New Grove). – Impressum großenteils mit<br />
Firmenetikett von Imbault überklebt. Stockfleckig.<br />
22 BRAHMS, JOHANNES: Originalfoto. Brahms im Salon von Victor v.<br />
Miller, lesend. [Wien, März 1894] 11 x 8 cm. Auf Foto-Untersetzkarton<br />
montiert. 200.–<br />
Brahms-Bil<strong>de</strong>rbuch VIII, 9. – „Brahms sitzt beim schwarzen Kaffee, die<br />
frisch angezün<strong>de</strong>te Zigarre im Mun<strong>de</strong>, im Millerschen Salon und liest, <strong>de</strong>n<br />
Zwicker auf die Nase geklemmt, in einem Notenban<strong>de</strong> (Klavierauszug von<br />
Wagners ‚Siegfried‘).“ (Kalbeck im Brahms-Bil<strong>de</strong>rbuch). – Etwas blasser<br />
Abzug.<br />
23 BRAHMS – Unger, William (1837-1932)<br />
Brustbild, nach rechts. Original-Radierung, eigh. vom Künstler signiert.<br />
Vienna. Published October 1 st 1897 by H. O. Miethke. London, Obach & Co.<br />
Printed in Vienna. Plattengröße: 55 x 43 cm. 1000.–<br />
Prachtvolles Porträt. – „Der Kupferstecher William Unger hat von England<br />
aus <strong>de</strong>n Auftrag erhalten, eine Porträtradierung von Brahms nach <strong>de</strong>m<br />
Leben herzustellen. Brahms will ihm nicht sitzen: ‚Ich habe <strong>de</strong>n schönsten<br />
Vorwand an meiner Krankheit und wer<strong>de</strong> ihm schreiben, es ginge nicht, da<br />
mein Rundbogen- in <strong>de</strong>n Spitzbogenstil übergegangen sei.‘ ... “ (Kalbeck,<br />
Brahms Bd. IV, S. 501f). Trotz verschie<strong>de</strong>ner Interventionen gelang es <strong>de</strong>m<br />
Künstler nicht, Brahms zu einer Sitzung zu bewegen. Letztlich war es <strong>de</strong>r<br />
persönliche Umgang mit <strong>de</strong>m Meister, <strong>de</strong>r es Unger ermöglichte, <strong>de</strong>nnoch<br />
dieses authentische Bildnis zu schaffen. – Auf <strong>de</strong>m Blatt fin<strong>de</strong>t sich links<br />
unten ein Notenzitat (aus <strong>de</strong>m 5. Satz „Ein Deutsches Requiem“) „Sehet<br />
mich an: ich habe eine kleine Zeit Mühe u Arbeit gehabt“ in faksimilierter<br />
Handschrift (nebst Unterschrift) von Brahms als Remarque-Radierung. –<br />
Ausgezeichneter Erhaltungszustand.<br />
24 BURTON, JOHN: Ten Sonatas for the Harpsichord, Organ, or Piano<br />
Forte. London, Printed for the Author (o. PN) [1766] 2 Bll., 55 S. qu-fol.<br />
Grüner Hpgt. d. Zt. (wasserfleckig) 1.250.–<br />
RISM B/BB 5076; CPM Bd. 9, S. 242; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 85;<br />
Kassler (Music entries at Stationers’ Hall 1710-1818) S. 22. – John Burton<br />
(Yorkshire 1730 - Portici 1782) wirkte als Cembalist, Organist und<br />
Komponist. – Erste Notenseite mit eigh. Namenszug <strong>de</strong>s Komponisten („J<br />
Burton“). – Die Titelseite wur<strong>de</strong> von T. Bennett, <strong>de</strong>r Notentext von T.<br />
Straight gestochen. Mit Widmungsseite und kgl. Privileg. Seiten 1, 12, 19, 34<br />
und 47 vacant. – Mit eingeklebtem Firmenetikett <strong>de</strong>s Pariser Buchbin<strong>de</strong>rs<br />
und Schreibwarenhändlers Jollivet l’ainé. Kräftiger, sauberer Abdruck in<br />
ausgezeichnetem Erhaltungszustand.<br />
12
<strong>Nr</strong>. 27<br />
25 CARBONELLI, GIOVANNI STEFANO: (12) Sonate da Camera a Violino,<br />
e Violone, o Cembalo. [London] o. V. (o. PN) [1729] Partitur. 1 Bl., 65 S.<br />
Hldr. d. Zt. (Rücken u. vor<strong>de</strong>re Einband<strong>de</strong>cke minimal berieben) 2.250.–<br />
RISM C/CC 982; CPM Bd. 10, S. 202; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S.<br />
101. – Dem Herzog von Rutland gewidmet. – Carbonelli (um 1700 - London<br />
1772) war in Rom Schüler von Corelli und ging 1720 nach London, wo er u.<br />
a. in Hän<strong>de</strong>ls Oratorien-Aufführungen mitwirkte (vgl. Fétis u. Moser/-<br />
Nösselt). – Reichverzierte gestochene Titelseite mit Wappen, zwei Einhörnern<br />
und <strong>de</strong>n Devisen „Honi soit qui mal y pense“ und „Pour y parvener“. – Die<br />
Titelseite stockfleckig.<br />
13
26 CERVETTO, GIACOBO: VI Trios for two Violins [u.] Violoncello or<br />
Harpsicord Composed by G. B. C. London, at M r Cervetto’s Lodgings (o.<br />
PN) [1758] 3 Stimmbücher. Jeweils 1 Bl., 13 S. Hln. 1.000.–<br />
RISM C/CC 1723 (1 vollst. Expl.); BUC S. 147. – Erstausgabe. – Giacobo<br />
Cervetto, eigtl. Basevi (Venedig? Nov. 1680? - 1783 London), „kam möglicherweise<br />
1728, wahrscheinlich jedoch erst ein Jahrzehnt später, als Cellist<br />
und Händler für italienische Instrumente nach London ... Viele Jahre lang<br />
war er ein beliebtes und illustres Mitglied <strong>de</strong>s Orchesters <strong>de</strong>s Drury Lane<br />
Theatre ... Cervetto zählte zu einer Gruppe in London ansässiger Italiener ...<br />
die das Violoncello in England als Soloinstrument in Mo<strong>de</strong> brachten“ (G.<br />
Sadler in MGG). – Die drei fliegen<strong>de</strong>n Vorsatzblätter <strong>de</strong>r Stimmbücher<br />
jeweils mit eigh. Namenszug <strong>de</strong>s schottischen Komponisten Alfred Edward<br />
Moffat, 10. 5. 1912. – Oberer Rand <strong>de</strong>r 2. Violinstimme und <strong>de</strong>r Violoncellostimme<br />
z. T. knapp (und stellenweise unter Verlust von Seitenzahlen) beschnitten.<br />
27 CORELLI, ARCANGELO: [12] Sonate a Violino, é Violone, o Cimbalo.<br />
Opera quinta. Parte Prima [u. Parte Seconda]. Derniere Edition. Gravée par<br />
M e . Le Clair. 2 Hefte. Paris, Le Clerc, Le Clerc le Ca<strong>de</strong>t, M e . Boivin (o. PN)<br />
[1748-1749] Partitur. (3) S., S. 1-40 u. 45-68 (S. 41-44 in Kopie ergänzt). Im<br />
Falz ausgebessert. 750.–<br />
Spätere Ausgabe. Das Impressum stimmt mit <strong>de</strong>n Impressen <strong>de</strong>r Exemplare<br />
Marx S. 182 <strong>Nr</strong>. 27 (dat. ca. 1740) u. S. 183 <strong>Nr</strong>. 29a (dat. ca. 1763) nicht<br />
überein; RISM C/CC 3831 (dat. 1754); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S.<br />
134 (dat. c. 1740). – Mit Verlagskatalog von Leclerc, abgebil<strong>de</strong>t bei<br />
Devriès/Lesure Bd. 1, Cat. N o 129. – Je<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Hefte mit <strong>de</strong>korativem<br />
gestochenen Titelblatt. – Leichte Gebrauchsspuren, kleinere Randläsuren<br />
ausgebessert.<br />
28 CORRETTE, MICHEL: [6] Sonates pour le Clavecin avec un Accompagnement<br />
<strong>de</strong> Violon ... Ces Pieces se peuvent joüer sur le Clavecin seul. Opera<br />
XXV. Paris, M e . Boivin, M lle . Castagnerie, le S r . Le Clerc / Lyon, M r . <strong>de</strong><br />
Bretonne (o. PN) [nicht vor 1747] Partitur. 37 S. fol. Nicht gebun<strong>de</strong>n. 500.–<br />
Titelauflage. In RISM C/CC 3988 (2 Expl., nicht in Deutschland) und bei Lesure<br />
(Mus. impr. avant 1800) S. 138 die 1742 erschienene Erstausgabe (im<br />
Impressum statt „M lle . Castagnerie“ „auteur“). – Mit <strong>de</strong>korativem gestochenen<br />
Titel („J. Renou inv. et Sculp.“). – S. 22 vacat. Letzte Seite knittrig und<br />
eingerissen. Breitrandiges Exemplar.<br />
29 CZERNY, CARL<br />
Brustbild von vorne. Stahlstich von Carl Mayer, Nürnberg [um 1840]. 21,5 x<br />
15 cm. Unter Passepartout. – Stockfleckig. 75.–<br />
14
<strong>Nr</strong>. 28<br />
30 DAUPRAT, [LOUIS-FRANÇOIS]: Métho<strong>de</strong> <strong>de</strong> Cor-Alto et Cor-Basse<br />
(premier & second Cor). 3 Teile in einem Band. Paris, Zetter (1824). 3 Bll.<br />
(davon eines unbedruckt), V, 193, 162, 97, (1) S. (mit 2 ausfaltbaren Tafeln,<br />
die Tonleitern betreffend). fol. Neuer Hldr. 1.650.–<br />
Wichtiges und frühes Lehrwerk für das Horn, durchweg in Kupferstich. Laut<br />
Fétis, seinem Zeitgenossen, verfügte Dauprat über einen sehr schönen Ton<br />
und phrasierte mit Eleganz. „Dieser Bericht und die Untersuchung seines<br />
Unterrichtswerkes lassen ihn ... unter die größten Namen <strong>de</strong>r frz. Hornisten<br />
einreihen. Er spielte und unterrichtete nur auf <strong>de</strong>m Naturhorn (ohne Klappen),<br />
aber er hatte das Verdienst, sich für die ersten Versuche von Klappenhörnern<br />
interessiert zu haben ...“ (R. Cotte in MGG). – Nachgebun<strong>de</strong>n:<br />
Trente étu<strong>de</strong>s pour le Cor ... par Gallay. Oeuv. 13. Paris, Zetter [ca. 1825].<br />
31 S. – Von Jacques-François Gallay, einem Schüler Dauprats und <strong>de</strong>ssen<br />
Nachfolger als Horn-Professor am Pariser Konservatorium, ist ein eigh.<br />
Brief (Paris, 23. Februar 1833) beigefügt. – Stellenweise stockfleckig, nur<br />
leichte Gebrauchsspuren.<br />
15
31 (DAVESNE, PIERRE JUST): (6) Ariettes italiennes Mises en Symphonies.<br />
Œuvre I. Paris, la Chevardiere (o. PN) [1768 od. 1769] Vollst. Stimmen<br />
für V. I, V. II, Va., beziff. Gb., Hr. I u. Hr. II. 1 Bl., 15; 15; 13; 13; 3; 3 S.<br />
500.–<br />
RISM D 1183 (1 unvollst. Expl., nicht in Frankreich u. Deutschland); BUC S.<br />
256 (dat. c. 1765). – Sehr seltene Ausgabe. Die sechs Titelseiten jeweils mit<br />
gestochener Umrandung. Mit Verlagsverzeichnis von La Chevardière<br />
(Johansson S. 75). – Stimme <strong>de</strong>r V. I wasserrandig, Titelseite stockfleckig.<br />
32 DE GIULI BORSI, TERESA (1817-1877)<br />
Kniestück, sitzend, nach rechts, mit Lockenfrisur, in <strong>de</strong>kolletiertem weißem<br />
Kleid. Lithographie von Kriehuber, 1843. Ged. b. J. Höfelich. Verlag von<br />
Pietro Mechetti, Wien. 41,5 x 31 cm. Unter Passepartout. 200.–<br />
Wurzbach (Kriehuber) <strong>Nr</strong>. 402. – Nach ihrem Bühnen<strong>de</strong>büt am Teatro Re in<br />
Mailand wur<strong>de</strong> die Sopranistin an die Mailän<strong>de</strong>r Scala verpflichtet. Nach<br />
erfolgreichen Jahren an <strong>de</strong>r Hofoper von St. Petersburg „sang sie am 27. 1.<br />
1849 am Teatro Argentina in Rom in <strong>de</strong>r Uraufführung von Verdis Oper ‚La<br />
battaglia di Legnano‘ die Partie <strong>de</strong>r Lida; die Aufführung gestaltete sich zu<br />
einem überwältigen<strong>de</strong>n Erfolg ...“ (Kutsch/Riemens).<br />
33 DIRIGENTEN –<br />
Voll ausgeschriebene Namenszüge fünf be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Dirigenten (z. T. eigh.<br />
datiert): Willem Mengelberg, Victor De Sabata, Karl Böhm, Clemens Krauss<br />
u. Joseph Keilberth. Montiert, unter einem Passepartout (42 x 30 cm). 400.–<br />
34 DIRIGENTEN –<br />
Voll ausgeschriebene Namenszüge vier be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Dirigenten: Hans Knappertsbusch,<br />
Richard Strauss, Wilhelm Furtwängler u. Bruno Walter. Montiert,<br />
unter einem Passepartout (42 x 30 cm). 600.–<br />
35 DITTERS VON DITTERSDORF, CARL: (Kr. 15) Simphonie Périodique<br />
à 9 Instrum: Amsterdam, S. Markordt (o. PN) [um 1766] Vollst. Stimmen<br />
(Basso doppelt). 850.–<br />
Krebs S. 58; RISM D 3275 (in Deutschland nur 1 Expl.); Brook (Breitkopf<br />
Catalogue) Sp. 302. – Sehr seltene Ausgabe. Stimmen für V. principale, V. 1,<br />
V. 2, Va., beziff. Gb. und je zwei Ob. u. Hr. – Drei Stimmen mit schönem<br />
gestochenen Titel.<br />
36 DREYSCHOCK, ALEXANDER<br />
Kniestück, stehend, v. vorne, en face nach links, in offenem Rock, mit gestreifter<br />
Weste, schwarzer Plastronkrawatte und Or<strong>de</strong>nsbän<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>n rechten<br />
Arm auf einer Stuhllehne. Lithographie von Kriehuber [1845]. Gedr. bei J.<br />
Höfelich. Wien, C. A. Spina. 48,5 x 35 cm. 275.–<br />
Wurzbach (Kat. d. Porträtlithographien J. Kriehubers) <strong>Nr</strong>. 456. – Mit faksimiliertem<br />
Namenszug <strong>de</strong>s Pianisten, <strong>de</strong>r 1862 einem Ruf an das neugegrün<strong>de</strong>te<br />
Konservatorium in St. Petersburg folgte und auch zum Direktor <strong>de</strong>r<br />
16
dortigen Theatermusikschule wur<strong>de</strong>. Das darunter abgedruckte Gedicht von<br />
M. G. Saphir<br />
Welchen Titel <strong>de</strong>r nicht hinke<br />
Man <strong>de</strong>m Meister geben möchte,<br />
Der zur Rechten macht die Linke?<br />
Nennt ich „Doctor bei<strong>de</strong>r Rechte.“<br />
ist als Anspielung auf Dreyschocks auffallend große linke Hand zu verstehen.<br />
J. B. Cramer soll geäußert haben, Dreyschock hätte keine linke Hand,<br />
son<strong>de</strong>rn zwei rechte Hän<strong>de</strong> gehabt. – Vereinzelt Stockflecken.<br />
<strong>Nr</strong>. 35<br />
37 EPSTEIN, JULIUS (1832-1926)<br />
Kabinett-Fotografie (Atelier K. Neumann Wien – Ischl) mit eigh. Widmung<br />
u. U. Wien Juni 1907. 15,4 x 10,2 cm auf Untersatz-Karton d. Fotografen.<br />
100.–<br />
An seine Schülerin, die Brahms-Freundin Henriette Hemala. Epstein war<br />
Leiter <strong>de</strong>r Klavierklasse <strong>de</strong>s Wiener Konservatoriums und bewegte sich im<br />
engeren Freun<strong>de</strong>skreis von Johannes Brahms. Zu seinen Schülern zählen G.<br />
Mahler, I. Brüll und J. Schalk.<br />
17
38 ERNST, HEINRICH WILHELM (1814-1865)<br />
Brustbild, sitzend, nach rechts, Gesicht nach links gewen<strong>de</strong>t. In offenem<br />
Rock, mit schwarzer Weste. Lithographie von Kriehuber, 1840. Gedr. bei J.<br />
Höfelich. Wien, T. Haslinger. Plattengröße: 32,2 x 20,5 cm. Blattgröße: 49 x<br />
33,5 cm. Unter Passepartout. 300.–<br />
Wurzbach (Kriehuber) <strong>Nr</strong>. 501. – Mit eigh. Namenszug von Ernst. Der<br />
Geigen-Virtuose und Komponist konkurrierte auf <strong>de</strong>m Höhepunkt seiner<br />
Laufbahn mit Paganini, „in<strong>de</strong>m er sogar <strong>de</strong>ssen ungedruckte Kompositionen<br />
nach <strong>de</strong>m Gehör spielte und zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 1837 in Marseille seine<br />
ersten Vorführungen kurz vor Paganinis Ankunft gab ...“ (Chr. Hust). –<br />
Aufgezogen, kleinere Randläsuren ausgebessert.<br />
39 FERRARI: Sonata Piano Forte Del: Sig re Ferrari. (Eigh.?) Musikmanuskript.<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. od. Anfang <strong>de</strong>s 19. Jh. (19) S. fol. 125.–<br />
Andantino C-Dur ( 2 /2), Adagio Es-Dur ( 2 /4), Rondo Spiritoso C-Dur ( 2 /4). –<br />
Gut lesbares Manuskript. Die handrastrierten Liniensysteme in brauner, die<br />
Noten in dunkelbrauner Tinte.<br />
18
40 FILS, ANTON: Six Quartettos for two Violins a Tenor and a Violoncello<br />
Obligato ... by Antonio Filtz. London, C. and S. Thompson (o. PN) [1770]<br />
Stimmen. Jeweils 1 Bl., 13 S. 650.–<br />
RISM F 763; Littger (Ausst.-Kat. Fils 1983) S. 91. – „Es han<strong>de</strong>lt sich um<br />
einen Nachstich <strong>de</strong>r zunächst bei Huberty in Paris erschienenen Sinfonie<br />
quatuor ‚a più stromenti‘. Aufgrund <strong>de</strong>r Besetzung konnten die ‚quatuors‘<br />
wahlweise vom Orchester o<strong>de</strong>r vom solistischen Quartett aufgeführt wer<strong>de</strong>n“<br />
(Littger).<br />
41 FLOTOW, FRIEDRICH von (1812-1883)<br />
Halbfigur, stehend, von vorne, nach rechts, <strong>de</strong>n umgehängten Mantel (mit<br />
Quasten) in <strong>de</strong>r Linken haltend. Lithographie von Kriehuber, 1847. Ged. bei<br />
J. Höfelich. Verlag von Pietro Mechetti, Wien. 46,5 x 30,5 cm. Unter Passepartout.<br />
300.–<br />
Wurzbach (Kriehuber) <strong>Nr</strong>. 588. – „Der Erfolg Flotows beruht zweifellos auf<br />
<strong>de</strong>r Eingängigkeit seiner melodischen Erfindung, <strong>de</strong>r handwerklich guten<br />
Fügung <strong>de</strong>r Kompositionen und <strong>de</strong>r scheinbaren Problemlosigkeit, die vor<br />
allem Alessandro Stra<strong>de</strong>lla und Martha für das zeitgenössische Publikum so<br />
leicht konsumierbar machte ...“ (R. Didion in MGG 2. Aufl.; dort s. auch<br />
Teilabbildung <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n Blattes). Mit faksimiliertem Namenszug <strong>de</strong>s<br />
Komponisten. – Wenige kleine Stockflecken.<br />
42 FODOR, JOSEPHUS ANDREAS: Quartetto per due violini viola e violoncello.<br />
Venezia, Antonio Zatta e figli (o. PN) [1787?] 4; 2; 2; 2 S. 425.–<br />
RISM F 1297 (ein Expl., nicht in Europa). – Sehr seltene Ausgabe. Titelseite<br />
mit reizvoller Umrandung und großer Druckermarke (Holzschnitt). – Die<br />
Titelseite etwas staubrandig. Oberer Rand <strong>de</strong>r 1. Violinstimme mit kleiner<br />
Ausbesserung.<br />
43 FRANÇAIX, JEAN (1912-1997)<br />
Eigh. vollst. Musikmanuskript m. N. [Paris ca. 1950] Titel u. (11) S. fol. In<br />
vom Komponisten eigh. beschriftetem Umschlag. 325.–<br />
Die vollständige Partie <strong>de</strong>s Soloinstruments <strong>de</strong>r „Fantasie für Violoncello<br />
und Orchester“ mit einer Reihe von Eintragungen (meist Fingersätze in<br />
Blei), die von <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>s Cellisten Maurice Maréchal stammen dürften.<br />
Dieser war Empfänger <strong>de</strong>s Manuskripts.<br />
44 FRANCŒUR, FRANÇOIS: (8) Sonates à Violon Seul & Basse Continue.<br />
Livre Premier. Amsterdam, Jeanne Roger (Titelseite mit PN 437) [nicht vor<br />
1720] Partitur. 1 Bl., 45 S. 4°. Späterer Hpgt. 950.–<br />
RISM F 1805; vgl. Lesure (Bibliographie Roger/Le Cène) S. 91. – Sehr<br />
seltene Ausgabe von acht <strong>de</strong>r zehn Sonaten, die ursprünglich 1720 in Paris<br />
erschienen waren. – Mit Exlibris (1905) von Arthur Fre<strong>de</strong>rick Hill (1860-<br />
1939), Mitglied <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n britischen Geigen- und Bogenbauerfamilie.<br />
– Titelseite minimal wasserfleckig.<br />
19
20<br />
<strong>Nr</strong>. 42<br />
45 FRANK, MAURITS (1892-1959)<br />
Handschriftliche, teils eigh. Notenbestän<strong>de</strong>, durchweg mit zahlreichen Eintragungen<br />
und Einrichtungen für <strong>de</strong>n Vortrag. Zus. ca. 350 S. Meist fol. 325.–<br />
Für die Aufführungspraxis wertvoller Bestand, zumeist Stimmen für kammermusikalische<br />
Werke, zu <strong>de</strong>nen auch solche von Bartók und Schönberg gehören.<br />
– Maurits Frank war für viele Jahre Cellist im Amar-Quartett (nach<br />
1945 im Amsterdamer Streichquartett) und hatte gewichtigen Anteil an bemerkenswerten<br />
Aufführungen <strong>de</strong>r Neuen Musik.<br />
46 FREZZA DALLE GROTTE, GIUSEPPE: Il cantore ecclesiastico Per<br />
istruzione <strong>de</strong>’ religiosi minori conventuali, E benefizio comune di tutti gli<br />
ecclesiastici. Tomo primo [alles Erschienene]. Terza Impressione. Padova,<br />
1733. Nella Stamperia <strong>de</strong>l Seminario. Appresso Gio: Manfrè. 164, (7) S. u. 1<br />
Tafel. Pp. d. Zt. (ohne Einband-Rücken, Altersspuren). 400.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 330. – Wichtige Schrift über <strong>de</strong>n cantus firmus, mit<br />
zahlreichen Choralmelodien (in Typendruck). Die Tafel zeigt die Guidonische<br />
Hand. Vortitel mit großer Holzschnitt-Illustration. – Leichte Gebrauchsspuren,<br />
schwacher, durchgehen<strong>de</strong>r Wasserrand.
<strong>Nr</strong>. 46<br />
47 FURTWÄNGLER –<br />
Mittwoch, <strong>de</strong>n 21. November 1923 [Wien] Zweites Gesellschafts-Konzert.<br />
Hän<strong>de</strong>l: „Samson“. Dirigent: Wilhelm Furtwängler. Der Singverein <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
d. Musikfreun<strong>de</strong>. Das Wiener Sinfonie-Orchester. Programmheft: 1<br />
Bl., XII S. 75.–<br />
Unter <strong>de</strong>n Solisten: Paul Schme<strong>de</strong>s (Tenor), Richard Mayr (Baß) u. Friedrich<br />
Wührer (Klavier).<br />
48 GEMINIANI, FRANCESCO: (12) Sonate a Violino e Basso ... <strong>de</strong>dicate<br />
All’ Illustrissima ... Signora Margarita Contessa D’Orrery. Opera IV.<br />
London, o. V. (o. PN) 1739. Frontispiz, Titelblatt, 48 S. fol. Späterer Hldr.<br />
(Rücken u. Ecken berieben) 1.500.–<br />
Careri S. 240, Ausgabe 4a; RISM G/GG 1501; Hirsch III, 219; Lesure (Mus.<br />
impr. avant 1800) S. 227. – In Partiturform gestochene Erstausgabe <strong>de</strong>r ohne<br />
21
Verlagsangabe erschienenen zwölf Sonaten. – Das ganzseitige allegorische<br />
Frontispiz, nach Edme Bouchardon (1698-1762) von Pierre Aveline (1702-<br />
1760) in Kupfer gestochen und 1738 datiert, weist ein kleines Porträt-Medaillon<br />
<strong>de</strong>s Komponisten auf. – Mit Exlibris <strong>de</strong>s britischen Musikwissenschaftlers<br />
und Komponisten Godfrey Edward Pellew Arkwright (1864-1944).<br />
– S. 35/36 steht Kopf. Kleiner schwacher Wasserrand. Breitrandiges Exemplar.<br />
49 GIARDINI, FELICE: Sei Duetti a due Violini dall’ Sig r . Felice Degiardino<br />
Dedicate a ... il Principe Enrico di Prussia. Opera seconda. London,<br />
Author ... J. Cox (o. PN) (1751) 2 Stimmbücher. 2 Bll., 18 S.; 1 Bl., 16 S.<br />
Hldr. (Rücken erneuert). m. Ldr.-Tsch. d. Zt. (berieben, hintere Einband<strong>de</strong>cken<br />
tintenfleckig) 600.–<br />
RISM G/GG 1900; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 230. – Erstausgabe. –<br />
Der Geiger und Komponist Giardini (Turin 1716-1796 Moskau) wur<strong>de</strong> in<br />
Mailand und Turin ausgebil<strong>de</strong>t und wirkte in Italien, Deutschland, Frankreich<br />
und Rußland, v. a. aber in London. – Rückseite <strong>de</strong>r Titelseite und erste<br />
Notenseite <strong>de</strong>r 2. Violinstimme wasserfleckig.<br />
50 GIARDINI, FELICE: Dodici sonate di violino e basso ... dicate a ... il ...<br />
principe ereditario di Brounsuic e di Lunebourg. [Op. 10]. Londra, o. V. (o.<br />
PN) 1765. Partitur. 2 Bll., 73 S. Hldr. d. Zt. (nur <strong>de</strong>r hintere – fleckige u.<br />
beriebene – Einband<strong>de</strong>ckel vorhan<strong>de</strong>n, Rücken schadhaft) 1.250.–<br />
RISM G 1917 (nur 1 Expl., nicht in Großbritannien). – Sehr seltene Ausgabe.<br />
– Das Titelblatt, nach Giovanni Battista Cipriani (1727-1785) von Francesco<br />
Bartolozzi (1727-1815) gestochen, weist ein Porträt-Medaillon <strong>de</strong>s Komponisten<br />
auf. – Mit Widmungsblatt, dat. Okt. 1765 (für <strong>de</strong>n – nicht namentlich genannten<br />
– Kronprinzen von Braunschweig und Lüneburg). – Am Schluß<br />
„Tho s . Baker Sculp.“ – Unterer Rand eines Blattes ohne Textverlust etwas<br />
beschnitten.<br />
51 GIARDINI, FELICE: Sammlung von 18 Streichtrios. Drei Stimmbücher.<br />
Hldr. m. Pgt.-Ecken (Rücken berieben) 1.250.–<br />
Six Trios for a Violin Tenor and Violoncello. Opera XVII. London, W.<br />
Napier (PN 126) [1783] Jeweils 1 Bl., 13 S.<br />
RISM G 1949 ( 2 Expl., nicht in Deutschland). – Spätere Ausgabe.<br />
A Second Sett of Six Trios for a Violin Tenor & Violoncello. Op: XX. Ashby<br />
fc. London, James Blun<strong>de</strong>ll (PN 55) [nicht vor 1780] Jeweils 1 Bl., 25 S.<br />
RISM G 1958 (kein Expl. in Deutschland). – Titelauflage <strong>de</strong>r 1778<br />
erschienenen Erstausgabe.<br />
Six Trios for a Violin, Tenor, and Violoncello. Opera XXVI. London, S. A.<br />
& P. Thomson (PN 7) [1784] Jeweils 1 Bl., 13 S.<br />
RISM G 1973 (in Deutschland nur 1 Expl.). – Erstausgabe.<br />
Gut erhalten.<br />
22
52 GIORDANI, TOMMASO: Six Concertos for the Piano-Forte, or Harpsichord.<br />
Op: XIV. London, Longman, Lukey, & Bro<strong>de</strong>rip (o. PN) [1776] Klavierstimme.<br />
1 Bl., 45 S. 900.–<br />
RISM G/GG 2255; CPM Bd. 23, S. 316. – Erstausgabe. Das Konzert ist für<br />
Kl./Cemb., 2 V. und B.c. komponiert. – Ob Tommaso Giordani (Neapel um<br />
1730/33 - Dublin 1806) <strong>de</strong>r Autor <strong>de</strong>r berühmten Arie „Caro mio ben“<br />
(1783) ist, ist immer noch unklar. – Das Titelbatt (auf einer antiken Ehrensäule<br />
<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Delphin reiten<strong>de</strong> Arion) wur<strong>de</strong> von Angelo Albanesi gestochen.<br />
– Nachgeheftet <strong>de</strong>rs.:<br />
A Second Sett of Six Concertos for the Harpsichord or Piano Forte, with Accompaniments.<br />
Opera XXIII. ebd., Longman & Bro<strong>de</strong>rip (o. PN) [1779] Klavierstimme.<br />
1 Bl., 65 S.<br />
RISM G 2265 (kein Expl. in Deutschland); CPM Bd. 23, S. 317; Lesure (Mus.<br />
impr. avant 1800) S. 233; Kassler (Music entries at Stationers’ Hall 1710-<br />
1818) S. 28. – Erstausgabe. Das Konzert ist ebenfalls für Kl./Cemb., 2 V. und<br />
B.c. komponiert. – Mit allegorischem gestochenen Titelblatt. – Seite 11 vacat.<br />
23
53 GOSSEC, FRANÇOIS-JOSEPH: Six Simphonies A Gran<strong>de</strong> Orchestre.<br />
Œuvre XII. Paris, Venier / Lyon, aux Adresses <strong>de</strong> Musique (o. PN) [1773]<br />
Stimmen für V. 1, Va., Basso, Ob. 1-2, Hr. 1, Hr. 2. 1 Bl., 25 S.; S. 5-20; 16;<br />
22; 5; 5 S. In Umschlägen d. Zt. 500.–<br />
RISM G 3147; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 245 (dat. 1770); Brook<br />
(Breitkopf Catalogue) Sp. 341; Brook (La symphonie française) Bd. 2 S.<br />
295ff (<strong>Nr</strong>. 54-59). – Frühe Ausgabe. „De l’Imprimerie <strong>de</strong> Richomme“. Mit<br />
Verlagsverzeichnis von Venier (nicht bei Johansson S. 165-166). Wie<strong>de</strong>rgabe<br />
<strong>de</strong>r Titelseite bei Brook (La symphonie française) Bd. 1 S. 161. – Die ersten<br />
zwei Blätter <strong>de</strong>r 1. Violinstimme m. kl. Schadstelle. 2. Violinstimme und S. 1-<br />
4 <strong>de</strong>r Bratschenstimme nicht vorhan<strong>de</strong>n. Nicht frei von Gebrauchsspuren.<br />
54 GOUNOD, CHARLES (1818-1893)<br />
Eigh. Musikmanuskript o. N. o. O. u. D. [ca. 1872] 13 beschr. S. imp-fol.<br />
1.450.–<br />
Partiturentwurf (Fragment) zu seiner Bühnenmusik nach Jules Barbiers<br />
„Jeanne d’Arc“. Während auf drei Seiten lediglich drei Instrumentalstimmen<br />
und auf weiteren 4½ Seiten nur die Melodiestimme mit Text aufgezeichnet<br />
sind, liegt für die Folge <strong>de</strong>r fertig instrumentierte Chor „Dieu Tout-Puissant<br />
que l’univers adore“ ausgeschrieben vor.<br />
55 GRAUN, CARL HEINRICH: Auserlesene O<strong>de</strong>n zum Singen beym Clavier.<br />
Erste Sammlung. Bln., Arnold Wever (o. PN) 1761. 2 Bll., (24) S. qu-<br />
4°. Mo<strong>de</strong>rner Hln. 500.–<br />
RISM G 3564; Eitner IV, 350; Friedlaen<strong>de</strong>r <strong>Nr</strong>. 96; Le<strong>de</strong>bur S. 200; nicht bei<br />
Hirsch u. Wolffheim. – Erste Sammlung von zwei. Enthalten sind 24 O<strong>de</strong>n. –<br />
24
Aus typographischer Sicht ist <strong>de</strong>r Band von beson<strong>de</strong>rem Reiz. Über <strong>de</strong>n Textstrophen<br />
steht jeweils die Melodie in sehr schönem Kupferstich. Daneben<br />
verzieren zahlreiche Vignetten <strong>de</strong>n Band. – Eine Seite fleckig. Wenige Eintragungen<br />
in Blei.<br />
56 HÄNDEL, GEORG FRIEDRICH: (HWV 56) Messiah ... Der Messias.<br />
Oratorium mit <strong>de</strong>utschem und englischem Texte ... Vollständiger Klavier-<br />
Auszug nach <strong>de</strong>r Mozart’schen Bearbeitung unter Benutzung <strong>de</strong>r Londoner<br />
Partitur neu eingerichtet von F. E. Wilsing. Bln., B&B (PN 600) [1842] 1 Bl,.<br />
151 S. qu-fol. Neuer Hln. mit Rückenschild (<strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>re OU eingebun<strong>de</strong>n).<br />
150.–<br />
Vereinzelt Feuchtigkeitsspuren, am Schluß Randausbesserungen.<br />
57 HÄNDEL, GEORG FRIEDRICH/GEMINIANI, FRANCESCO: (HWV<br />
348-350) Han<strong>de</strong>l’s Celebrated Water Musick Compleat. Set for the<br />
Harpsicord. To which is ad<strong>de</strong>d, Two favourite Minuets, with Variations for<br />
the Harpsicord, By Geminiani. London, Walsh (o. PN) [1743] 1 Bl., 27 S.<br />
Neuer Buntpapier-Umschlag. 1.000.–<br />
Baselt S. 120; RISM H/HH 1323; Smith/Humphries S. 255 <strong>Nr</strong>. 3; Hirsch IV,<br />
1608; Careri (Geminiani) S. 267 <strong>Nr</strong>. 11c. – Erstausgabe <strong>de</strong>s Klavierauszugs<br />
25
zur „Wassermusik“. Der Satz HWV 348 <strong>Nr</strong>. 10 ist in dieser Ausgabe nicht<br />
enthalten. – Der Beginn <strong>de</strong>s ersten Menuetts von Geminiani wie im Incipit<br />
bei Careri S. 260 (PC 1/xiii), doch mit Triller auf <strong>de</strong>m f 2 in Takt 2 wie im<br />
Incipit bei Careri S. 267 (M/1). Der Beginn von Geminianis zweitem Menuett<br />
wie im Incipit bei Careri S. 260 (PC 1/xiv). – Titelseite stockfleckig und mit<br />
zwei Besitzvermerken von alter Hand, zwei kleine Ecken ergänzt. Kleine<br />
Ran<strong>de</strong>inrisse in <strong>de</strong>r letzten Seite geschlossen.<br />
58 HÄNDEL, GEORG FRIEDRICH: (HWV 426-433) Clavier Suiten.<br />
Zürich, Hans Gëorg Nägeli (o. PN) [um 1803] 1 Bl., 69 S. qu-fol. Mo<strong>de</strong>rner<br />
Hln. 1.250.–<br />
RISM H/HH 1443 („Johann Georg Nägeli“); Kat. Hoboken 5 <strong>Nr</strong>. 180<br />
(„Klavier Suiten“) (Abb. 50). – Spätere Ausgabe. Ohne <strong>de</strong>n Reihentitel<br />
„Musikalische Kunstwerke im Strengen Style ...“ (vgl. Kat. Hoboken 1 Abb.<br />
12). – Stockfleckig, Rän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Titelseite staubfleckig, kleine Ecke <strong>de</strong>r ersten<br />
drei Blätter wasserrandig.<br />
59 HÄNDEL, GEORG FRIEDRICH: (HWV 605-610) Six Fugues Pour le<br />
Clavecin oú L’Orgue. Troisieme Ouvrage. Paris, Boivin, le Clerc (o. PN) [um<br />
1738] 1 Bl., 23 S. qu-fol. 500.–<br />
Baselt S. 332; RISM H/HH 1476; Smith/Humphries S. 237 <strong>Nr</strong>. 6; BUC S. 441<br />
(dat. c. 1735); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 291 (dat. c. 1739). – Zweite<br />
Ausgabe. Die Erstausgabe war 1735 in London erschienen. Gestochenes Titelblatt<br />
mit Darstellung von Musikinstrumenten. Exemplar ohne <strong>Katalog</strong> und<br />
Privileg.<br />
26
60 HARDER, AUGUST: Gesänge mit Begleitung <strong>de</strong>s Pianoforte. Op. 17.<br />
Bln., Kunst- und Industrie Comptoir (o. VN) [1808] 1 Bl., 16, (1) S. qu-fol.<br />
225.–<br />
Eitner V, 21. – Erstausgabe <strong>de</strong>r sechs Gesänge. In Typendruck. – Vertont<br />
wur<strong>de</strong>n Gedichte von Rochlitz, A. W. Schlegel, Goethe, A. Kuhn, Hölty und A.<br />
Mahlmann. – Titel- und letzte Seite mit hübscher Umrandung.<br />
61 HASSE, JOHANN ADOLF: Six Concertos Set for the Harpsicord or Organ.<br />
London, Walsh (o. PN) [um 1743] 1 Bl., 42 S. Hldr. d. Zt. (geringfügig<br />
berieben, unteres Kapital leicht bestoßen; <strong>de</strong>r Bezug <strong>de</strong>r hinteren Einband<strong>de</strong>cke<br />
beginnt sich zu lösen) 750.–<br />
Mennicke S. 549 <strong>Nr</strong>. 14 (dat. 1760); RISM H 2292; CPM Bd. 27, S. 120 (dat.<br />
[1741?]); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 297 (dat. c. 1743); Smith/-<br />
Humphries (Walsh) <strong>Nr</strong>. 802. – Bearbeitungen aus Hasses Konzerten op. 3<br />
und 4. – Exlibris mit <strong>de</strong>r Devise „æquo a<strong>de</strong>ste animo“ aus Terenz’<br />
„Andria“-Prolog.<br />
62 HAYDN, JOSEPH: (Hob. XX bis ) Passionsmusik <strong>de</strong>s Stabat Mater, mit einer<br />
<strong>de</strong>utschen Parodie, in einem Klaviermaeßigen Auszuge herausgegeben<br />
von Johann Adam Hiller. (dt.) Lpz., Schwickert (o. VN) [1782] 2 Bll., 72 S.<br />
qu-fol. Kart. d. Zt. m. hs. Titelschild (an <strong>de</strong>n Kapitalen m. kl. Papierverlust).<br />
500.–<br />
Hob. Bd. 2, S. 14; RISM H/HH 4630; Kat. Hoboken 9 <strong>Nr</strong>. 1386 (Abb. 3). –<br />
Erstausgabe <strong>de</strong>s Klavierauszugs. In Typendruck. Mit gestochener Titelvignet-<br />
27
te von Geyser (Engel bei Überreichung einer Harfe; im Hintergrund Golgatha).<br />
– Wenige Seiten am oberen Rand knapp beschnitten, einige Seiten mit<br />
Feuchtigkeitsspuren bzw. gebräunt.<br />
63 HAYDN, JOSEPH: (Hob. XXII:10) No. 3. Missa in B. a 4 tuor Vocibus.<br />
2 bus Violinis 2 bus Clarinettis. 2 bus Clarinis. Fagotto Tympani con Violon et<br />
Organo [sowie Viola]. Musikmanuskript vom En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. od. Anfang <strong>de</strong>s<br />
19. Jh. 15 Stimmhefte. 4°. In Pp.-Mappe d. Zt. (Rücken berieben), sign.<br />
„Seyfert“. 350.–<br />
Stimmen zur „Missa Sancti Bernardi von Offida“, <strong>de</strong>r sog. „Heiligmesse“.<br />
Im Notentext gekürzt. Ohne eine zweite Fagottstimme und ohne Stimmen für<br />
die laut MGG und New Grove möglicherweise mitwirken<strong>de</strong>n zwei Hörner.<br />
Die Klarinetten spielen nicht nur im „Incarnatus“ und „Vitam“ (wie bei Hoboken<br />
Bd. 2 S. 92 vermerkt), son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r gesamten Messe. Das „Gratias<br />
agimus tibi“ steht nicht (wie in Hobokens Incipit) im ¾-Takt, son<strong>de</strong>rn bleibt<br />
mit vom Incipit abweichen<strong>de</strong>m Notentext im 4 /4-Takt. Und auch das „Et<br />
ressurrexit tertia die“ (in B-Dur) weicht von Hobokens Incipit S. 93 (in c-<br />
Moll) ab. – Haydn komponierte die Messe 1796 und brachte sie vermutlich<br />
im September <strong>de</strong>sselben Jahres in Eisenstadt zur Uraufführung. Die Erstausgabe<br />
erschien 1802 bei B&H in Leipzig. „Die wohl erste <strong>de</strong>r seit 1796 komponierten<br />
sechs Messen, nämlich die 1796 datierte und anscheinend schon im<br />
April 1796 in Wien begonnene Missa Sancti Bernhardi von Offida, trägt <strong>de</strong>n<br />
Namen eines 1795 selig gesprochenen Kapuziner-Laienbru<strong>de</strong>rs, <strong>de</strong>ssen<br />
Festtag <strong>de</strong>r 11. Sept. ist ... Die volkstümliche Bezeichnung ‚Heiligmesse‘<br />
kommt von <strong>de</strong>m Zitat eines mit <strong>de</strong>m Wort ‚Heilig‘ beginnen<strong>de</strong>n Kirchenlie<strong>de</strong>s<br />
im Sanctus her“ (G. Fe<strong>de</strong>r in MGG). – Fingerfleckig, davon abgesehen<br />
insgesamt gut erhalten.<br />
64 HAYDN – Carpani, Giuseppe: Le Haydine ovvero Lettere su la Vita e le<br />
Opere <strong>de</strong>l celebre Maestro Giuseppe Haydn. Milano, Buccinelli 1812. Porträt,<br />
VIII, 298, (1) S. u. 2 numismat. Tafeln. Späterer Hldr. 500.–<br />
Eitner II, 343; Wolffheim II, 523; Fétis I, 402. – Sehr seltene Erstausgabe<br />
eines <strong>de</strong>r wichtigsten Bücher <strong>de</strong>r Haydn-Literatur. Unter <strong>de</strong>m Pseudonym<br />
Bombet plagiierte Henri Beyle (Stendhal) 1814 das Werk und gab es unter<br />
<strong>de</strong>m Titel „Lettres écrites <strong>de</strong> Vienne ... sur le célèbre compositeur Joseph<br />
Haydn ...“ ohne Hinweis auf <strong>de</strong>n Ursprung als eigenes Werk in Paris heraus.<br />
Carpani protestierte 1815 mit seiner Schrift „Lettere due al Sgr. Bombet“<br />
dagegen. Der Verfasser ist auch <strong>de</strong>r Übersetzer von Haydns „Schöpfung“ ins<br />
Italienische. – Mit <strong>de</strong>m häufig fehlen<strong>de</strong>n Porträt Haydns in Punktiermanier<br />
(Peint par Zitterer. Gravé par J. Neidl). Titelseite stockfleckig.<br />
28
<strong>Nr</strong>. 64<br />
65 HAYES, PHILIPP: Six Concertos, with Accompaniments; for the Organ,<br />
Harpsichord or Forte-Piano; to which is ad<strong>de</strong>d a Harpsichord Sonata. London,<br />
Published for the Author (o. PN) (1769) Klavierstimme. 5 Bll., 43 S.<br />
350.–<br />
RISM H/HH 4884; CPM Bd. 27, S. 336; Kassler (Music entries at Stationers’<br />
Hall 1710-1818) S. 24. – Mit Widmungsblatt, Ankündigung, dat. Juli 1769,<br />
und Subskribentenliste. – Unter <strong>de</strong>n Subskribentinnen und Subskribenten<br />
Samuel Arnold, William Boyce, Robert Bremner und William Randall. –<br />
Seiten 1 u. 35 vacant. – Am Schluß <strong>de</strong>r Eindruck „Pasquali Sculp:“. – Philip<br />
Hayes (Oxford 1738-1797 London) wirkte als Komponist, Organist, Sänger<br />
und Dirigent. „Seine Werke zeugen von einem phantasievollen Umgang mit<br />
<strong>de</strong>r Instrumentierung: Von 1763 an verwen<strong>de</strong>te er häufig Klarinetten, und<br />
die sechs Konzerte für Tasteninstrumente (1769) waren die ersten englischen<br />
Kompositionen, die wahlweise auf <strong>de</strong>m Pianoforte gespielt wer<strong>de</strong>n konnten“<br />
(S. Heighes in MGG).<br />
66 HERTEL, JOHANN WILHELM: Die Geburt Jesu Christi. Ein Singgedicht<br />
von To<strong>de</strong> und Hertel. Zeitgenöss. Manuskript <strong>de</strong>r Partitur, höchstwahrscheinlich<br />
von <strong>de</strong>r Hand eines Kopisten. [Schwerin? um 1775?] 111 S. (lose,<br />
in sieben Lagen mit gefalzten Bogen). qu-4°. In neuer bibliophiler Halbleinen-Mappe<br />
mit Titelschild. 500.–<br />
29
Vermutlich ungedruckt gebliebenes geistliches Singstück nach <strong>de</strong>m Text <strong>de</strong>s<br />
„Herrn Praepositus“ Heinrich Julius To<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Prediger in Pritzier (Gemein<strong>de</strong><br />
im Bezirk Schwerin) war. Hertel, zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Komposition aus<br />
<strong>de</strong>m Jahre 1774 bereits Hofkapellmeister und Hofrat in Schwerin, „gehörete<br />
seit <strong>de</strong>r Mitte dieses [18.] Jahrhun<strong>de</strong>rts zu unsern geschmackvollesten<br />
Komponisten, sowohl was die Instrumental- als Vokalmusik anlangt“<br />
(GerberATL). In Schwerin existieren zwei von verschie<strong>de</strong>nen Schreibern<br />
stammen<strong>de</strong> Partituren, wobei es sich bei einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n um das Autograph<br />
<strong>de</strong>s Komponisten han<strong>de</strong>ln könnte. Schenk (J. W. Hertel, S. 70) kennt keine gedruckte<br />
Ausgabe <strong>de</strong>r Komposition. – Titelseite gering fleckig u. m. Stempel-<br />
Rasur. Ausgezeichneter Erhaltungszustand, ohne jegliche Gebrauchsspuren.<br />
67 HILLER, JOHANN ADAM: Die Liebe auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>, eine comische<br />
Oper in drey Acten. Zweyte Auflage. Lpz., Bernhard Christoph Breitkopf<br />
und Sohn (o. VN) 1770. XII, 86 S. qu-4°. Kart. d. Zt. (Falz m. altem Papierstreifen)<br />
500.–<br />
RISM H/HH 5266; Hirsch IV, 1162. – Zweite Auflage <strong>de</strong>s Klavierauszuges in<br />
Typendruck mit reizen<strong>de</strong>r gestochener Titelvignette. – Beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />
erlangte Hiller „durch seine Singspiele, die <strong>de</strong>n Ausgangspunkt <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Spieloper bil<strong>de</strong>ten und sich eigenartig neben <strong>de</strong>r italienischen<br />
Opera buffa und <strong>de</strong>r französischen Opéra comique entwickelten. Hs. Prinzip<br />
dabei war, daß Leute aus <strong>de</strong>m Volk nur schlicht liedmäßig singen durften,<br />
während er Stan<strong>de</strong>spersonen Arien in <strong>de</strong>n Mund legte. Die Lie<strong>de</strong>r seiner<br />
Operetten bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Hochblüte <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Lie<strong>de</strong>s, da<br />
30
sie Goethe zu seinen volksmäßigen lyrischen Dichtungen anregten“<br />
(Riemann). Der Text stammt von Christian Felix Weisse.<br />
68 HONEGGER, ARTHUR (1892-1955)<br />
Eigh. musikalisches Albumblatt m. U. Boston Jan. 1929. 1 S. 8° (16,5 x 14<br />
cm). Unter Passepartout. 1.250.–<br />
Thema aus seinem 1924/25 entstan<strong>de</strong>nen „Concertino“ für Klavier und Orchester,<br />
geschrieben für ein Mitglied <strong>de</strong>s Bostoner Symphonie-Orchesters.<br />
Unter <strong>de</strong>r Widmung <strong>de</strong>s Komponisten wie<strong>de</strong>rholt Madame Honegger, die<br />
Pianistin Andrée Vaurabourg, in geringfügig abweichen<strong>de</strong>m Wortlaut die<br />
Dedikation. – Sehr ansprechen<strong>de</strong>s Sammelobjekt.<br />
69 HONEGGER, ARTHUR: Jeanne d’Arc au Bûcher. poème <strong>de</strong> Paul Clau<strong>de</strong>l.<br />
Paris, Éditions Salabert / Collection Maurice Senart (VN E.M.S.8819)<br />
(1947) XV, 141 S. OU. 125.–<br />
Tappolet S. 240. – Erstausgabe <strong>de</strong>r Fassung mit Prolog.<br />
70 HORN, FERDINAND: Six Sonates Pour le Clavecin ... Dediés A sà Majeste<br />
[!] Charlotte Reine <strong>de</strong> la Gran<strong>de</strong>-Bretagne. Oevre [!] Premiere. London,<br />
Welcker (o. PN) [1770?] 1 Bl., 45 S. qu-fol. Grüner Hpgt. d. Zt. (leicht berieben)<br />
750.–<br />
RISM H 7407; CPM Bd. 29, S. 219. – Beim Komponisten han<strong>de</strong>lt es sich<br />
möglicherweise um <strong>de</strong>n in Gerbers Historisch-Biographischem Lexicon <strong>de</strong>r<br />
Tonkünstler und in Men<strong>de</strong>ls Musikalischem Conversations-Lexikon verzeichneten<br />
Harfenvirtuosen Ferdinand Horn. – S. 36 vacat. Breitrandiger Abzug<br />
in ausgezeichnetem Erhaltungszustand.<br />
31
71 INDY, VINCENT d’ (1851-1931)<br />
Eigh. Albumblatt m. U. o. O. [1908] 1 S. qu-fol. (43 x 34,5 cm) 150.–<br />
Ausführliche Glückwünsche zum Zentenarium <strong>de</strong>s 1808 in Mailand gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Musikverlages Ricordi, auf eigens dafür angefertigtem Bütten-Papier<br />
nie<strong>de</strong>rgeschrieben („l’Art italien prendra une nouvelle vie et re<strong>de</strong>viendra ce<br />
qu’il fut ...“). Auf <strong>de</strong>r (aufgezogenen) Rückseite ein eigh. Albumblatt mit<br />
Gratulationen <strong>de</strong>s italienischen Dichters und Literaturwissenschaftlers<br />
Guido Mazzoni (1859-1943) zum selben Anlaß.<br />
72 JANÁČEK, LEOŠ (1854-1928)<br />
Eigh. Postkarte m. U. (Brünn 21. 1. 1898). Tschechisch. 1.250.–<br />
Vereinbarung eines Zusammentreffens. Bittet Stu<strong>de</strong>nten, die in einem Orchesterwerk<br />
von Tschaikowsky die erste Geige spielen, zu einer Probe in seiner<br />
Wohnung in <strong>de</strong>r Altstadt von Brünn.<br />
73 KAMMEL, ANTONÍN: Six Duets For two Violins. Opera II. London,<br />
Welcker (o. PN) [1770?] 1 Bl., 13 S.; 1 Bl., 13 S. 250.–<br />
RISM K 83. – Erstausgabe. – Der Violinist und Komponist Kammel (getauft<br />
1730 in Běleč, Böhmen – gest. 1784 in London?) erhielt seine musikalische<br />
Ausbildung in Slaný und bei Tartini in Padua. Später wirkte er in London, wo<br />
er von seinem Freund Joh. Chr. Bach unterstützt wur<strong>de</strong>. „Von beson<strong>de</strong>rem<br />
dokumentarischen Wert sind Kammels Briefe, die er zwischen 1765 und 1778<br />
aus England an <strong>de</strong>n Grafen Vincenc von Waldstein geschrieben hat und in<br />
<strong>de</strong>nen er sich als scharfsinniger Kommentator, zuweilen auch als Kritiker <strong>de</strong>s<br />
musikkulturellen und gesellschaftlichen Lebens in England erweist. Äußerst<br />
interessant ist Kammels Schil<strong>de</strong>rung über die Auftritte <strong>de</strong>s jungen W. A.<br />
Mozart in London“ (M. Freemanová in MGG). – Titelseiten fleckig, 2.<br />
Violinstimme mit schwachem Wasserrand.<br />
32
74 KIRNBERGER, JOHANN PHILIPP: Die wahren Grundsätze zum Gebrauch<br />
<strong>de</strong>r Harmonie ... als ein Zusatz zu <strong>de</strong>r Kunst <strong>de</strong>s reinen Satzes in <strong>de</strong>r<br />
Musik. Bln. u. Königsberg, bey G. J. Decker und G. L. Hartung 1773. 113 S.<br />
(letzte S. m. irriger Pagina: 115 statt 113), durchgehend mit Notenbeispielen<br />
in Typendruck. 8°. Ldr. d. Zt. m. Rückenvergoldung (leicht berieben, Ecken<br />
wenig bestoßen; Einband sperrt etwas). 750.–<br />
Stuttgarter Bach-<strong>Katalog</strong> <strong>Nr</strong>. 63; Wolffheim I, 737; Hirsch I, 271. – Gut erhaltenes<br />
Exemplar <strong>de</strong>r seltenen Erstausgabe, in <strong>de</strong>r zwei Stücke aus <strong>de</strong>m<br />
„Wohltemperierten Klavier“ von J. S. Bach erstmals gedruckt erscheinen.<br />
„Neben <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>r h-Moll-Schlußfuge <strong>de</strong>s ersten Teils (S. 55ff.)<br />
enthält <strong>de</strong>r Band auch das a-Moll-Präludium <strong>de</strong>s zweiten (BWV 889/1)“ auf<br />
S. 107ff. „Es ist dies insofern ein Son<strong>de</strong>rfall, als in <strong>de</strong>r musiktheoretischen<br />
Literatur auch einmal einem Präludium aus einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Sammlungen<br />
Beachtung geschenkt wird ...“ (Bach-Kat.). – Guter Erhaltungszustand, nur<br />
vereinzelte Stockflecken.<br />
75 KNECHT, JUSTIN HEINRICH: Allgemeiner musikalischer Katechismus<br />
o<strong>de</strong>r kurzer Inbegriff <strong>de</strong>r allgemeinen Musiklehre ... Mit vielen Notenbeyspielen.<br />
Vierte, verbesserte und vermehrte Ausgabe. Freyburg, Her<strong>de</strong>r<br />
33
1816. X, 114 S. Hldr. d. Zt. (berieben, Rückenschild fehlt teilweise, Ecken<br />
bestoßen). Im Schnitt etwas tintenfleckig. 200.–<br />
Eitner V, 391 (kennt die vorliegen<strong>de</strong> Auflage nicht). – Die zahlreichen Notenbeispiele<br />
in Typendruck.<br />
76 KNECHT, JUSTIN HEINRICH: Elementarwerk <strong>de</strong>r Harmonie, als Einleitung<br />
in die Begleitungs- und Tonsetzkunst, wie auch in die Tonwissenschaft.<br />
2 Teile in einem Bd. Zweite, ganz umgearbeitete und vermehrte Ausgabe.<br />
Mchn., Falter und Sohn 1814. 1 Bl., IV S., 1 Bl., 110 S.; 2 Bll., SS.<br />
111-264 (jeweils ohne die Notenbeispiele). Kart. d. Zt. (etwas berieben u.<br />
bestoßen, Rücken braunfleckig). 450.–<br />
Eitner V, 391; H. <strong>Schnei<strong>de</strong>r</strong> (Musikverlag Falter) S. 350. – Zweite Ausgabe<br />
<strong>de</strong>s zuerst in <strong>de</strong>n Jahren 1792 - 1797 erschienenen „Gemeinnützlichen Elementarwerks<br />
<strong>de</strong>r Harmonie und <strong>de</strong>s Generalbasses“, eines <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
Hauptwerke Knechts (neben <strong>de</strong>r „Vollständigen Orgelschule“), hier ohne die<br />
seltenen Notentafeln. – „Immerhin ist auch dieses Werk heute noch würdig,<br />
gelesen zu wer<strong>de</strong>n, sei’s auch nur um <strong>de</strong>r zahlreichen kritischen Anmerkungen<br />
willen, die eine Menge seiner Beobachtungen enthalten ...“ (E. Kauffmann,<br />
Justinus Heinrich Knecht, Tübingen 1892, S. 50). – Leichte Gebrauchsspuren,<br />
stellenweise etwas stockfleckig, Titel mit Anstreichung in<br />
Blaustift.<br />
77 KRAUSS, CLEMENS (1893-1954)<br />
Umfangreiche Korrespon<strong>de</strong>nz mit <strong>de</strong>m Stuttgarter (später Düsseldorfer) Konzertmeister<br />
Reinhold Rohlfs-Zoll. Diverse Orte (u. a. Prag, Stettin, Graz,<br />
Wien, Berlin, München) 1917 – circa 1953. 16 eigh. Briefe u. 1 eigh. Briefkarte,<br />
9 masch. Briefe m. U., 9 eigh. Postkarten (davon 8 Porträt-Postkarten).<br />
2.500.–<br />
Interessante Mitteilungen, die neben privaten Belangen ebenso häufig Dirigierwünsche<br />
erörtern o<strong>de</strong>r seinen Aufgabenbereich als Intendant verschie<strong>de</strong>ner<br />
städtischer Bühnen beleuchten. So berichtet Krauss in einem Schreiben<br />
vom März 1922: „... Ich habe in <strong>de</strong>r vorigen Woche an <strong>de</strong>r Wiener Staatsoper<br />
‚Rheingold‘, ‚Walküre‘ und ‚Rosenkavalier‘ dirigiert und wur<strong>de</strong> nach<br />
einem beispiellosen Erfolg ab Herbst in erster Stellung an dieses Institut<br />
verpflichtet. Jahresgage K 5,000.000,-- , Dienstwohnung in <strong>de</strong>r Hofburg ...“.<br />
Ebenfalls aus Graz schreibt er: „Dass die Stuttgarter so lange auf mich gewartet<br />
haben, ist ihr Scha<strong>de</strong>. Wie ich höre ist Knappertsbusch als Nachfolger<br />
<strong>de</strong>s Busch engagiert wor<strong>de</strong>n, also auch ein Busch. Hoffentlich ist er so gut<br />
wie <strong>de</strong>r einsilbige. ...“. Auf Briefpapier <strong>de</strong>r Wiener Staatsoper teilt er im Juni<br />
1924 mit, „... daß ich eine sehr schwerwiegen<strong>de</strong> Unterredung mit Richard<br />
Strauss gehabt habe. Ich war Tagsüber bei ihm am Semmering; wir haben ...<br />
meine Zukunft erörtert ...“. Und nahezu 20 Jahre später, jetzt als General-<br />
34
intendant <strong>de</strong>r Bayerischen Staatsoper München, kann er berichten: „... Wir<br />
haben hier die Strauß-Uraufführung von ‚Capriccio‘ gera<strong>de</strong> hinter uns. Ich<br />
erlaube mir, Ihnen beiliegend als Lebenszeichen das Textbuch zu schicken.<br />
Wie Sie sehen, bin ich an diesem Werk nicht ganz unbeteiligt, hoffe aber, daß<br />
es bei diesem einen Seitensprung bleibt ...“. – Beigefügt: 7 (unbeschriebene)<br />
Porträt-Fotos (2 davon zeigen Krauss zusammen mir Rohlfs-Zoll) sowie 2<br />
weitere, mit einer eigh. Widmung an Konzertmeister Rohlfs-Zoll versehene<br />
Fotos von Krauss (eins davon mit teils versagen<strong>de</strong>m Fe<strong>de</strong>rhalter geschrieben).<br />
Das Briefkonvolut streift die maßgeblichen Stationen im Leben <strong>de</strong>s Dirigenten<br />
Clemens Krauss, <strong>de</strong>r von Zeitgenossen als „nüchterner, unpathetischer<br />
Orchesterleiter“ geschil<strong>de</strong>rt wird, „<strong>de</strong>r als abwägen<strong>de</strong>r Klangspezialist bestrebt<br />
war, ‚ein klares, analytisches, von übertriebenen emotionellen Beigaben<br />
befreites Musikbild‘ zu erreichen“ (H. Cullmann in MGG, 2. Aufl.). –<br />
Ebenfalls beigefügt: „Der Prinzipal. Clemens Krauss. Fakten, Vergleiche,<br />
Rückschlüsse“. Hg. vom Clemens Krauss-Archiv Wien (Signe Scanzoni/Götz<br />
Klaus Ken<strong>de</strong>). Tutzing 1988.<br />
78 KROMMER, FRANZ: (Padrta I:2) Sinfonie à grand orchestre. Oeuvre<br />
40. Offenbach, André (VN 3878) [um 1819] Stimmen (ohne Ob. II). 250.–<br />
Padrta S. 75; RISM K/KK 2479. – Spätere Ausgabe. Inkunabel <strong>de</strong>r Lithographie.<br />
– Titelseite fleckig und mit kleiner Rasur. Rechter Rand <strong>de</strong>r Paukenstimme<br />
mit kleinem Papierverlust ohne Texteinbuße.<br />
79 [LA BORDE, JEAN-BENJAMIN <strong>de</strong>]: Essai sur la musique ancienne et<br />
mo<strong>de</strong>rne. 4 B<strong>de</strong>. Paris, Imprimerie <strong>de</strong> Ph.-D. Pierres 1780. XX, 445 S. u. 59<br />
S. Musik; 444 S. u. 178 S. Musik; 702 S. u. 59 S. Musik; 475 S. u. 59 S.<br />
Musik sowie zahlr. Abbildungen u. Tabellen auf mehr als 50 Kupfertafeln.<br />
4°. Dekorative Halble<strong>de</strong>rbän<strong>de</strong> d. Zt. 2.250.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 466; Wolffheim II, 229; Hirsch I (hist. Anh.) 36. –<br />
„Der Ungenauigkeiten ungeachtet stellt <strong>de</strong>r Essai sur la musique ancienne et<br />
mo<strong>de</strong>rne ein Werk enzyklopädischen Zuschnitts dar, in <strong>de</strong>m die Musikgeschichte<br />
auch außereuropäischer Län<strong>de</strong>r (Samoa, China), die Ursprünge<br />
alter Instrumente, Künstler und Gattungen behan<strong>de</strong>lt und auch vollständige<br />
Kompositionen (u. a. von Cl. Le Jeune und O. di Lasso) abgedruckt wer<strong>de</strong>n.“<br />
(M. Calella in MGG 2. Aufl.). – Die Kupfertafeln zeigen in erster Linie<br />
historische Musikinstrumente, zum Teil auch solche aus außereuropäischen<br />
Län<strong>de</strong>rn. Im Notenanhang eines je<strong>de</strong>n Ban<strong>de</strong>s fin<strong>de</strong>t sich jeweils eine<br />
Gesangs-Stimme <strong>de</strong>s „Choix <strong>de</strong> Chansons Françaises mises à quatre<br />
parties“. – Ausgezeichnet erhaltenes Exemplar <strong>de</strong>r auch in drucktechnischer<br />
Hinsicht be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Enzyklopädie.<br />
35
80 LACÉPÈDE, BERNARD GERMAIN ÉTIENNE MÉDARD DE LA<br />
VILLE-SUR-ILLON: La Poëtique <strong>de</strong> la musique. Tome premier [von 2].<br />
Paris, Imprimerie <strong>de</strong> Monsieur 1785. XII, 384 S. Marmorierter Franzband d.<br />
Zt. mit vergol<strong>de</strong>ter Rückenprägung (leicht berieben, Ecken u. Kapitale bestoßen).<br />
150.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 467; Fétis V, 152f. – „Lacépè<strong>de</strong>s musikhistorische<br />
Be<strong>de</strong>utung resultiert aus seiner theoretischen Schrift La Poétique <strong>de</strong> la<br />
musique: Zum einen han<strong>de</strong>lt er dort über die zentrale Gattung <strong>de</strong>s französischen<br />
Musiktheaters, die Tragédie lyrique, in systematischer Form, und zum<br />
an<strong>de</strong>ren kommt in diesem Traktat neben <strong>de</strong>r Kirchenmusik auch die Instrumentalmusik<br />
zu ihrem Recht ...“ (Betzwieser in MGG). – Mit <strong>de</strong>m Exlibris<br />
<strong>de</strong>s englischen Musikforschers und Schriftstellers James E. Matthew.<br />
81 LAMPUGNANI, GIOVANNI BATTISTA/SAMMARTINI, GIOVANNI<br />
BATTISTA: Six Sonatas for two Violins with a Through [!] Bass for the<br />
Harpsicord or Violoncello. London, Walsh (o. PN) [1744] 1 Bl., 13 S.; 1 Bl.,<br />
13 S.; 1 Bl., 8 S. 450.–<br />
RISM L/LL 518 (kein Expl. in Deutschland); RISM (Recueils impr. XVIII e<br />
siècle) S. 363; Smith/Humphries (Walsh) <strong>Nr</strong>. 918. – „Als Mozart sich 1770 in<br />
Mailand aufhielt, um seine Oper Mitridate, rè di Ponto zu been<strong>de</strong>n, half<br />
Lampugnani <strong>de</strong>n Sängern bei <strong>de</strong>r Einstudierung ihrer Rollen (u. a. <strong>de</strong>r<br />
Primadonna Antonia Bernasconi). Während <strong>de</strong>r ersten drei Aufführungen<br />
spielte er am zweiten Cembalo, und in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Darbietungen leitete er<br />
das Orchester selbst“ (MGG).<br />
82 LAMPUGNANI, GIOVANNI BATTISTA/SAMMARTINI, GIOVANNI<br />
BATTISTA: A Second Set of Six Sonatas for two Violins with a Through [!]<br />
Bass for the Harpsicord or Violoncello. London, Walsh (o. PN) [um 1750] 1<br />
Bl., 13 S.; 1 Bl., 11 S.; 1 Bl., 10 S. 375.–<br />
RISM L/LL 524; RISM (Recueils impr. XVIII e siècle) S. 103; Smith/Humphries<br />
(Walsh) <strong>Nr</strong>. 921. – Frühe Ausgabe.<br />
83 LECOCQ, CHARLES: Le petit Duc. Opéra-Comique en trois actes. Paroles<br />
<strong>de</strong> H. Meilhac et L. Halévy. Partition chant & piano. Arrangée par L.<br />
Roques. Paris, Brandus (VN 12367) [1878] 3 Bll., X, 297 S. 4°. Roter Hldr.<br />
m. vergol<strong>de</strong>ter Rückenprägung. 100.–<br />
„Représenté pour la première fois, a [!] Paris, le 25 janvier 1878 au Théatre<br />
[!] <strong>de</strong> la Renaissance“. Mit <strong>de</strong>m ganzseitigen Widmungsblatt für die Sängerin<br />
Jeanne Granier, die in <strong>de</strong>r Uraufführung die Titelrolle kreierte. – Leicht<br />
stockfleckig.<br />
36
84 LEDUC, SIMON/GOSSEC, FRANÇOIS-JOSEPH: Three Symphonies<br />
for Two Violins, Two Hoboys, Two Horns Viola & Bass [u. Trp. 1, Trp. 2,<br />
Pk.] Op. I. London, Longman & Bro<strong>de</strong>rip (o. PN) [ca. 1782] Stimmen. Umschläge<br />
d. Zt. (z. T. mit leichten Gebrauchsspuren) 850.–<br />
RISM L 1362 u. RISM (Recueils impr. XVIII e siècle) S. 383 (jeweils das vorliegen<strong>de</strong><br />
Exemplar); Brook (Breitkopf Catalogue) Sp. 673; Brook (La symphonie<br />
française) Bd. 2 S. 411 u. 413 (<strong>Nr</strong>. 7f), S. 320 (<strong>Nr</strong>. 83c), S. 325 (<strong>Nr</strong>.<br />
86f). – Sehr seltene Ausgabe. Bezifferte Basso-Stimme; in <strong>de</strong>r 2. Symphonie<br />
„Basso è Fagotti“. Die erste Symphonie mit Flöten statt Oboen, die zweite<br />
mit Oboen o<strong>de</strong>r Klarinetten.<br />
37
85 LISTENIUS, NICOLAUS: Musica Nicolai Listenii, ab authore <strong>de</strong>nuo<br />
recognita, multisq[ue] novis regulis & exemplis adaucta. Norimbergæ apud<br />
Iohan. Petreium 1541. (86) S. kl-8°. Pgt. d. Zt. (Einband sperrt) 2.750.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 507; Eitner VI, 190; Hirsch I, 322 (spätere Ausg. v.<br />
1549); Wolffheim I, 777 (spätere Ausg. v. 1550). – Eines <strong>de</strong>r wichtigsten musikalischen<br />
Lehrbücher <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts mit einer Fülle an zukunftsweisen<strong>de</strong>n<br />
Theorien. Hier fin<strong>de</strong>t sich auch erstmals das konsequent ausgeführte<br />
Beispiel eines Kanons („fuga“) nebst Hinweisen auf Kompositionen von<br />
Josquin und Walther. – „Listenius folgt in seinem Lehrbuch Rhaw und<br />
Agricola, stößt jedoch unter <strong>de</strong>m Einfluß <strong>de</strong>r neuen Pädagogik <strong>de</strong>s Kreises<br />
um Melanchton zu einer Methodik vor, die seiner Musica mit über vierzig<br />
Aufl. in <strong>de</strong>n Lateinschulen Mittel<strong>de</strong>utschlands, Pommerns, Württembergs und<br />
Österreichs zu einer Verbreitung verhalf, die nur Fabers weniger anspruchsvolles<br />
Compendiolum übertraf“ (Niemöller in MGG). – Mit lat. und griech.<br />
Marginalien <strong>de</strong>s Humanisten Joannes Thenn in roter und brauner Tinte. Aus<br />
<strong>de</strong>r Bibliothek d. franz. Musikwissenschaftlers Henry Prunières, <strong>de</strong>r 1920 die<br />
„Revue Musicale“ begrün<strong>de</strong>te.<br />
38
86 MARPURG, FRIEDRICH WILHELM: Anleitung zur Singcomposition.<br />
Bln., Gottlieb August Lange 1758. Porträt, 5 Bll., 206 S. 8°. Ldr. d. Zt. m.<br />
goldgepr. Rücken, die Einband<strong>de</strong>cken m. goldgepr. Randleiste (berieben,<br />
bestoßen, etwas wasserfleckig; Einbandrücken gering schadhaft). Titelblatt<br />
(fleckig) aufgezogen. 1.800.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 542; Eitner VI, 341; Hirsch I, 357; Wolffheim I, 806;<br />
Gregory/Sonneck S. 167. – Erstausgabe. – Gera<strong>de</strong> diese Gesangschule, eine<br />
<strong>de</strong>r ersten in <strong>de</strong>utscher Sprache, trug weitgehend dazu bei, in Marpurg „einen<br />
<strong>de</strong>r frühesten und verdientesten Lehrer <strong>de</strong>s musikalischen Deutschlands“<br />
(Spazier) und „einen <strong>de</strong>r größten musikalischen Theoretiker in ganz Europa“<br />
(Schubart) zu sehen. – Das Frontispiz zeigt das berühmte Kupferstich-Porträt<br />
von Friedrich Kauke (sculp: Berol.; MGG VIII, 1669).<br />
Nachgeb. <strong>de</strong>rs.: Kritische Einleitung in die Geschichte und Lehrsätze <strong>de</strong>r<br />
alten und neuen Musik. Bln., Gottlieb August Lange 1759. 6 Bll., 246 S., 4<br />
Bll. Register u. 8 ausfaltb. Tafeln. – RISM (Écrits impr.) S. 544; Eitner VI,<br />
341; Wolffheim II, 246; Hirsch I, 358; Le<strong>de</strong>bur (Tonkünstler Lexicon<br />
Berlin’s) S. 349. – Erste und einzige Ausgabe. Einer <strong>de</strong>r frühesten Versuche<br />
einer Musikgeschichte in Deutschland, wobei sich Marpurg in erster Linie<br />
mit <strong>de</strong>r antiken Musik beschäftigt. – „... Meine Absicht ist gewesen, etwas<br />
vollständiger zu seyn, als Prinz in seiner Geschichte <strong>de</strong>r Musik, und etwas<br />
or<strong>de</strong>ntlicher als Bonnet und Bour<strong>de</strong>lot in <strong>de</strong>r ihrigen ...“ (aus <strong>de</strong>m „Vorbericht“).<br />
– Ohne das Porträt. Die Tafeln zeigen neben Musik <strong>de</strong>r alten Griechen<br />
(Tonstücke nebst Übertragungen) auch Beispiele zur Neumenschrift<br />
sowie antike Musikinstrumente. – Die bei<strong>de</strong>n Bän<strong>de</strong> (in einem) gut erhalten.<br />
39
87 MARPURG, FRIEDRICH WILHELM: Versuch in figurirten Chorälen<br />
sowohl für die Orgel, als für das Clavichord. Berlin und Amsterdam bey J. J.<br />
Hummel in <strong>de</strong>r Königlich privilegirten Musik-Handlung (PN 656) [1789 od.<br />
1790]. 21, (1) S. Mo<strong>de</strong>rner Hln. 500.–<br />
RISM M/MM 720 („Berlin, Johann Julius Hummel; Amsterdam, grand magazin<br />
<strong>de</strong> musique“); BSB-Musik Bd. 10, S. 4060; CPM Bd. 38, S. 53; Hirsch<br />
III, 384 („Erster Versuch ...“); Johansson (J. J. & B. Hummel) Bd. 1, S. 99. –<br />
Erstausgabe. Titel mit Holzschnitt-Vignette. Am Schluß ein „Nachbericht“:<br />
„... Die Bewegung von allen Gesängen wird besser etwas zu langsam als zu<br />
geschwin<strong>de</strong> seyn. Die Auszierungen mit Spielmanieren bleiben <strong>de</strong>m Geschmack<br />
eines je<strong>de</strong>n überlassen. Ich empfehle meine Arbeit <strong>de</strong>r geneigten Beurtheilung<br />
vernünftiger Kenner.“<br />
88 MATTHESON, [JOHANN]: Les doits [!] parlans en Douze Fugues<br />
doubles à <strong>de</strong>ux et trois Sujets pour le clavessin ... Secon<strong>de</strong> Edition [Stechervermerk:<br />
„S tor sc.“]. Nuremberg, Haffner [Pl.Dr. o. <strong>Nr</strong>.] 1749. 1 Bl., 27 S.<br />
fol. Mo<strong>de</strong>rner Pp. (leicht berieben u. bestoßen). 3.500.–<br />
RISM M/MM 1402; Hirsch III, 398; BSB-Musik 10, S. 4121. – Zweite Ausgabe<br />
<strong>de</strong>r 12 Doppelfugen, die zuerst unter <strong>de</strong>m Titel „Die wol-klingen<strong>de</strong><br />
Finger-Sprache, in Zwölff Fugen“ in <strong>de</strong>n Jahren 1735 und 1737 in zwei Teilen<br />
in Matthesons Hamburger Selbstverlag erschienen waren (s. B. C. Cannon:<br />
Johann Mattheson. Spectator in music, <strong>Nr</strong>. 129 u. 135). „... An<strong>de</strong>rerseits<br />
fehlen bei Mattheson im Unterschied zu Hän<strong>de</strong>l kontrapunktisch gearbeitete<br />
Sätze fast vollständig. Eine umfassen<strong>de</strong> kontrapunktische Stilprobe<br />
legte Mattheson erst mit <strong>de</strong>n ‚rather routine fugues‘ (Seares 1991, S. 191)<br />
seiner bei<strong>de</strong>n Sammlungen ‚Die wol-klingen<strong>de</strong> Fingersprache‘ ... vor ...“<br />
(H.-J. Hinrichsen in MGG). – Prächtig ausgestatteter Druck (Kupferstich),<br />
je<strong>de</strong> Notenseite mit gestochener Kopf- (z. T. auch Fuß-) Leiste sowie vereinzelten<br />
Vignetten. Ausbesserungen an Falz u. Rän<strong>de</strong>rn, durchgehen<strong>de</strong> Wasserrän<strong>de</strong>r.<br />
Die Titelseite weist <strong>de</strong>n Musikforscher A. v. Dommer als Vorbesitzer<br />
aus (Besitzstempel in Blindprägung), von <strong>de</strong>m möglicherweise die spärlich<br />
angebrachten hs. Eintragungen in brauner Tinte stammen.<br />
89 MAZZINGHI, [JOSEPH]: Le Premier Navigateur or the Force of Love a<br />
Grand Pantomime Ballet, by Mons. r Gar<strong>de</strong>l. Performed at the King’s Theatre,<br />
Hay Market, by Mons. r Vestris ... Selected, and adapted for the Piano Forte or<br />
Harpsichord. Part I [part II nicht vorhan<strong>de</strong>n]. London, Longman and Bro<strong>de</strong>rip<br />
1786. 34 S. qu-gr-8°. (Falz erneuert) 250.–<br />
RISM M/MM 1651 (zwei vollständige Exempl. nachgewiesen); CPM 38 S.<br />
336; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 426. – Klavierauszug in Kupferstich.<br />
Nach Studien bei Joh. Chr. Bach, Sacchini, Anfossi u. a. wur<strong>de</strong> Mazzinghi als<br />
Hauskomponist am Londoner King’s Theatre engagiert. Beson<strong>de</strong>rs seine<br />
Ballettmusiken fan<strong>de</strong>n große Anerkennung. – Leichte Gebrauchsspuren, gering<br />
fleckig.<br />
40
<strong>Nr</strong>. 88<br />
90 MAZZINGHI, TOMMASO: Six Solos for the Violin with a Thorough-<br />
Bass for the Harpsichord. Opera I. London, Printed for the Author by Peter<br />
Welcker (o. PN) [1763] Partitur. 1 Bl., 27 S. 400.–<br />
RISM M 1670. – Der Londoner Geiger Tommaso Mazzinghi leitete das in<br />
<strong>de</strong>n Marylebone Gar<strong>de</strong>ns spielen<strong>de</strong> Orchester. Er lebte bis November 1771.<br />
– S. 22 vacat. Frischer und gratiger Abzug von guter Erhaltung.<br />
91 [MELODICON. Oeuvre périodique pour le chant avec accompagnement<br />
<strong>de</strong> pianoforte (hg. v. A. Diabelli)]. Hefte 2, 3, 5 u. 6 in einem Band. Wien,<br />
Diabelli (PN 4489-4490, 4492-4493) 1833. 27 S.; 1 Bl., 53 S.; 23 S.; 1 Bl.,<br />
29 S. qu-gr-8°. Hldr. d. Zt. (berieben) 150.–<br />
41
Heft 2 (Februar-Heft 1833): Gesang-Motive aus <strong>de</strong>r Oper: Anna Bolena ... v.<br />
Donizetti (ital.); Heft 3: Norma. Oper v. V. Bellini. Kleiner Clavierauszug mit<br />
<strong>de</strong>utsch und italienischem Texte; Heft 5 (Mai-Heft 1833): Gesang-Motive aus<br />
<strong>de</strong>r Oper: La Sonnambula ... v. V. Bellini (ital.); Heft 6: Gesang-Motive aus<br />
<strong>de</strong>r Oper: Il Pirata ... v. V. Bellini (ital.). – Ein Heft mit nicht durchgehen<strong>de</strong>m<br />
schwachen Wasserrand.<br />
92 MENDELSSOHN BARTHOLDY, FELIX: (MWV SD 32) Sechs Lie<strong>de</strong>r<br />
ohne Worte für das Pianoforte ... Fräulein Sophie Rosen zugeeignet. VItes<br />
Heft. Op. 67. Bonn, Simrock (VN 4478) [nach 1845] 21 S. fol. 75.–<br />
Zweite, jetzt in Lithographie hergestellte Ausgabe, Sophie Rosen, <strong>de</strong>r Braut<br />
von Men<strong>de</strong>lssohns engem Freund Karl Klingemann, zugeeignet. Der Erstdruck<br />
war im Oktober 1845 noch gestochen erschienen. – Titel auf blauem<br />
Grund ornamental gerahmt, mit einer hs. Widmung („... Weihnachten 1850-<br />
51 ...“).<br />
93 MINGUET Y YROL, PABLO: Reglas, y advertencias generales que enseñan<br />
el modo <strong>de</strong> tañer todos los instrumentos mejores ... como son la Guitarra,<br />
Tiple, Vandola, Cythara, Clavicordio, Organo, Harpa, Psalterio, Bandurria,<br />
Violin, Flauta Travesera, Flauta Dulce, y la Flautilla, con varios<br />
tañidos, danzas, contradanzas, y otras cosas semejantes ... figuradas en diferentes<br />
Laminas finas, por Musica, y cifra, al estilo Castellano, Italiano, Catalàn,<br />
y Francès ... 6 Teile in einem Band. Madrid, Joaquin Ibarra. (Privileg in<br />
Teil 1:) Madrid 1752. Datierung von Teil 3 und 6: 1754. 120 gez. S., davon<br />
42
24 gestochene S. mit Abbildungen, Noten bzw. Tabulaturen. qu-gr-8°. Flexibler<br />
Ganzpergamenteinband d. Zt. (etwas fleckig), Vorsatz erneuert. 8.000.–<br />
Eitner VII, 3 (ohne das Werk gesehen zu haben); RISM S. 587 (in Deutschland<br />
lediglich das Exemplar <strong>de</strong>r Hessischen Lan<strong>de</strong>sbibliothek; weltweit nur<br />
sechs Fundorte); Wolffheim I, 846; Wolf, Notationskun<strong>de</strong> Bd. II (mehrfache<br />
Hinweise). – Faszinieren<strong>de</strong> Sammlung instruktiver Abhandlungen von großem<br />
historischen und instrumentenkundlichen Interesse, beson<strong>de</strong>rs wertvoll<br />
durch die von Minguet selbst gestochenen Illustrationen und Notenbeispiele.<br />
Die einzelnen Teile sind betitelt:<br />
1) Reglas ... para tañer la Guitarra, Tiple, y Vandola<br />
2) Reglas ... para acompañar ... con la Guitarra, Clavicordio, Organo, Arpa,<br />
Cithara ...<br />
3) Reglas ... para tañer el Psalterio<br />
4) Reglas ... para tañer la Bandurria<br />
5) Reglas ... para tañer el Violin<br />
6) Reglas ... para tañer la Flauta travesera, la Flauta dulce, y la Flautilla<br />
Der aus Barcelona stammen<strong>de</strong> Pablo Minguet y Yrol wirkte hauptsächlich in<br />
Madrid, wo er 1801 starb. Er bezeichnet sich auf verschie<strong>de</strong>nen Titelblättern<br />
als „Gravador <strong>de</strong> Sellos, Laminas, Firmas, y otras cosas“.<br />
94 MOZART, LEOPOLD: Gründliche Violinschule, mit vier Kupfertafeln u.<br />
einer Tabelle. Dritte vermehrte Auflage. Augsburg, J. J. Lotter u. Sohn 1787.<br />
3 Bll., 268, (8) S., 4 Kupfertafeln u. eine ausfaltbare Tabelle (auf starkem<br />
Papier). 8°. Hldr. (Einbandrücken – m. Rsch. – sowie Ecken im Stil d. Zt.<br />
erneuert, bei<strong>de</strong> Deckel mit zeitgenöss. Buntpapier-Bezug, berieben). 1.750.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 601; Rheinfurth (Musikverlag Lotter) <strong>Nr</strong>. 306;<br />
Wolffheim I, 862. – Die Ausgabe letzter Hand, mit <strong>de</strong>r „Vorre<strong>de</strong>“ zur ersten<br />
Auflage von 1756. – Gering stockfleckig.<br />
43
95 MOZART, WOLFGANG AMADEUS: Partitions <strong>de</strong>s cinq principaux<br />
Quintetti pour <strong>de</strong>ux Violons, <strong>de</strong>ux Altos, et Violoncelle ... No. 1 (-5). Offenbach,<br />
André (VN 4791 ... 4795) [ca. 1824] 5 Hefte. gr-8°. In <strong>de</strong>n grauen Original-Papierumschlägen,<br />
jeweils m. gedrucktem Titelschild („Bibliothèque<br />
musicale ...“). 360.–<br />
Köchel (6. Aufl.) S. 924; RISM M/MM 5968 (für Deutschland nur ein<br />
Exempl. nachgewiesen); Constapel S. 271. – Lithographierte Ausgaben <strong>de</strong>r<br />
Partituren zu <strong>de</strong>n Streichquintetten KV 406 (= KV 516b), 515, 516, 593 und<br />
614. – Stellenweise leicht stockfleckig.<br />
96 MOZART, WOLFGANG AMADEUS: (KV 503) Concert pour le Pianoforte<br />
avec Accompagnement <strong>de</strong> 2 Violons, Alto et Basse, Flûte, 2 Hautbois, 2<br />
Bassons, 2 Cors, 2 Clarini et Tympani. ... No. 16 [folgt Incipit] Lpz., B&H<br />
(o. VN, jedoch mit diversen BBz.) [1804] Klavierstimme u. 14 Orchesterstimmen.<br />
qu-fol./fol. In OU. 440.–<br />
Köchel (6. Aufl.) S. 561 ; Kat. Hoboken 12 <strong>Nr</strong>. 734. – „Oeuvres <strong>de</strong> W. A.<br />
Mozart. Concert pour le Pianoforte. No. 16.“ – Vollständiger Stimmensatz in<br />
Typendruck. Vorbesitzer war <strong>de</strong>r früh erblin<strong>de</strong>te Pianist und Komponist Josef<br />
Labor (1842-1924), <strong>de</strong>r in Gmun<strong>de</strong>n bei J. E. Habert Unterricht im Orgelspiel<br />
nahm und zu einem <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Organisten Österreichs wur<strong>de</strong>.<br />
Je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Orchesterstimmen weist seinen Namenszug auf. – Guter Erhaltungszustand,<br />
nur geringfügig gebräunt.<br />
97 MOZART, WOLFGANG AMADEUS: (KV 626) Missa pro <strong>de</strong>functis.<br />
Requiem ... Seelenmesse mit untergelegtem <strong>de</strong>utschem Texte. Im Verlage <strong>de</strong>r<br />
Breitkopf & Härtelschen Musikhandlung in Leipzig (o. VN) [1800] Kupferstich<br />
(Kininger. <strong>de</strong>l. - W. Böhm. sc.), Titelseite, Notentext auf SS. 6-178, 1<br />
Textblatt. Zerschlissener Pp. d. Zt. (Bindung gelockert), <strong>de</strong>r grüne Originalumschlag<br />
(„Oeuvres <strong>de</strong> Mozart. Messe <strong>de</strong> Requiem. No. I. <strong>de</strong>s Partitions en 2<br />
Cahiers.“) ist vorhan<strong>de</strong>n u. eingebun<strong>de</strong>n. 850.–<br />
Köchel (6. Aufl.) S. 729; Haberkamp S. 385 (Abb. 345-350); Hirsch IV, 870.<br />
– Seltene Erstausgabe <strong>de</strong>r Partitur (in Typendruck), bei Haberkamp als 4.<br />
Abzug geführt. Titel mit <strong>de</strong>r bereits im 3. Abzug enthaltenen neuen Formulierung<br />
„... mit / untergelegtem <strong>de</strong>utschem Texte ...“. – „Am Schluß, nach <strong>de</strong>m<br />
Notentext, ein Blatt mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Übersetzung <strong>de</strong>s lateinischen Textes<br />
von Christian August Heinrich Clodius ... und auf <strong>de</strong>r Versoseite mit einer<br />
‚Parodie <strong>de</strong>s Requiem‘ von Johann Adam Hiller ...“. – Gebrauchsspuren<br />
(fingerfleckig), durchgehen<strong>de</strong>r schmaler u. relativ schwacher Wasserrand im<br />
oberen Randbereich (zu Beginn etwas stärker). Der Kupferstich fleckig u. mit<br />
Ausbesserung. In <strong>de</strong>r Organo-Stimme hs. Eintragungen in brauner Tinte. –<br />
Ohne das Widmungsblatt an <strong>de</strong>n Kurfürsten Friedrich August III. von<br />
Sachsen.<br />
44
98 MOZART, WOLFGANG AMADEUS: (KV 626) Messe <strong>de</strong> Requiem ...<br />
Exécutée pour la premiere fois à Paris, par le Conservatoire <strong>de</strong> Musique le 30<br />
Frimaire An 13. Cet ouvrage est précédé d’un extrait <strong>de</strong> la vie <strong>de</strong> l’Auteur.<br />
Paris, A l’Imprimerie du Conservatoire (o. PN) [1804] 1 Bl., V, 138 S. qufol.<br />
Hldr. d. Zt. (Ecken bestoßen) 650.–<br />
Köchel 6 S. 729; RISM M 4066; Kat. Hoboken 12 <strong>Nr</strong>. 607; Hirsch IV, 877<br />
(dat. 1805). – Sehr seltene französische Erstausgabe <strong>de</strong>r Partitur, von <strong>de</strong>r in<br />
Frankreich und Deutschland kein Exemplar in einer Bibliothek nachgewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Die Ausgabe ging mit <strong>de</strong>r ersten Aufführung <strong>de</strong>s Requiems in<br />
Frankreich konform (21. Dez. 1804). – Titel mit Namensstempel <strong>de</strong>s Verlegers<br />
Ozi und aufgeklebtem Firmenetikett <strong>de</strong>s Musikalienhändlers Weltin,<br />
Lissabon.<br />
99 MRACZEK, JOSEPH GUSTAV: Der Traum. Oper in 3 Akten nach<br />
Grillparzers: „Der Traum ein Leben“. Vollständiger Klavierauszug m. dt.<br />
Text v. F. Rumpel. Bln., „Harmonie“ (VN 291) 1909. 1 Bl., 300 S. 4°. Neu<br />
kart. m. Titelschild. 240.–<br />
Mit einer ausführlichen eigh. Widmung (mit Namen) <strong>de</strong>s Komponisten an <strong>de</strong>n<br />
Hugo Kaun-Schüler und späteren Kapellmeister an <strong>de</strong>r Wiener Staatsoper,<br />
Alwin Pinkus. – Kleiner Einriß in <strong>de</strong>r Titelseite (fleckig) ausgebessert.<br />
100 MÜLLER, CHRISTIAN HEINRICH: Drey Sonaten, fürs Clavier, als<br />
Doppelstücke für zwo Personen mit vier Hän<strong>de</strong>n, Einem ... Dom-Capitul zu<br />
Halberstadt ... zugeeignet. Auf Kosten <strong>de</strong>s Verfassers. Bln., Friedrich Wilhelm<br />
Birnstiel (o. VN) 1782. 2 Bll., 35 S. fol. Kart. 500.–<br />
RISM M 7851 (in Deutschland nur 1 Expl.). – In Typendruck. Titelblatt mit<br />
Vignette. Das Subskribentenverzeichnis führt u. a. E. Chr. T. Krebs (Sohn<br />
von J. L. Krebs), Forkel, G. A. Benda und Gleim auf. – Christian Heinrich<br />
Müller war Domorganist in Halberstadt. „Das einzige Werk, so von ihm gedruckt<br />
... sind vier Klaviersonaten für 4 Hän<strong>de</strong>“ (GerberATL). – Stockfleckig.<br />
Die letzten vier Blätter jeweils mit Randausbesserungen.<br />
101 MÜLLER, JOHANN CHRISTIAN: Anleitung zum Selbstunterricht auf<br />
<strong>de</strong>r Harmonika. Lpz., Siegfried Lebrecht Crusius (gedruckt in Christian Gottlob<br />
Täubels Noten-Druckerey) 1788. 4 Bll., 48 S. kl-4°. Kart. d. Zt. (berieben,<br />
kleine Ran<strong>de</strong>inrisse) 900.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 603; Eitner VII, 107. – Frühe Glasharmonika-Schule.<br />
Titelseite mit gestochenem Porträt-Medaillon von Benjamin Franklin (C:<br />
Schule fec: Lips: 1788). „1761 konzertierte ... Edmund Delaval ... Mitglied<br />
<strong>de</strong>r Royal Society, auf <strong>de</strong>n Musical glasses. Durch ihn sah und hörte Benjamin<br />
Franklin, <strong>de</strong>r sich schon seit 1757 in London aufhielt ... nach eigener<br />
Aussage zum ersten Mal die Musical glasses. Dieses Erlebnis regte ihn zu<br />
einer ... Erfindung an, <strong>de</strong>r Glasharmonika“ (S. Reckert in MGG). – Johann<br />
Christian Müller (Langen-Sohland bei Bautzen 1750-1796 Leipzig) kam<br />
45
„1788 ... nach Leipzig und fand im Breitkopf’schen Hause die gastfreundlichste<br />
Aufnahme. Hiller stellte ihn daraufhin als Violinist beim Orchester<br />
<strong>de</strong>s Theaters und <strong>de</strong>s grossen Concertes an ... Fast berühmter noch als durch<br />
sein Violinspiel ist Johann Christian M. durch seine Virtuosität auf <strong>de</strong>r Harmonika<br />
gewor<strong>de</strong>n“ (Men<strong>de</strong>l/Reissmann). – Der Musikverleger (und Amateur-<br />
Liqueurfabrikant) Heinrich Philipp Boßler war am 8. September 1812 im<br />
Hause <strong>de</strong>s Leipziger Verlegers Crusius verstorben. – Die Noten in Typendruck.<br />
– Titelseite wasserfleckig, wenige Stockflecken. Kleiner Wasserrand<br />
im Falz (nicht ganz durchgehend), die letzten Seiten stärker wasserrandig.<br />
Fingerfleckig.<br />
102 NEUJAHRSGRÜSSE empfindsamer Seelen. Eine Sammlung von Lie<strong>de</strong>rn<br />
mit Melodien und Bil<strong>de</strong>rschmuck aus <strong>de</strong>n Jahren 1770-1800. Hg. v.<br />
Max Friedlaen<strong>de</strong>r. Bln. 1922. 8 Bll. Text u. 75 faksimilierte u. m. d. Hand<br />
kolorierte Blätter. qu-gr-8°. Ganzle<strong>de</strong>reinband v. E. A. En<strong>de</strong>rs (Leipzig) m.<br />
Innenkantenvergoldung u. dreiseitigem Goldschnitt, in Schuber. 425.–<br />
Veröffentlichungen <strong>de</strong>r Musik-Bibliothek Paul Hirsch, hg. von J. Wolf, Bd.<br />
III. – Eines von nur 80 mit römischen Zahlen numerierten Exemplaren <strong>de</strong>r<br />
Luxus-Ausgabe in Ganzle<strong>de</strong>r (Gesamt-Auflage: 275 Expl.). – Enthält u. a.<br />
<strong>de</strong>n Faksimiledruck von „Kleine Lie<strong>de</strong>r für Kin<strong>de</strong>r ...“ <strong>de</strong>r 1777 in Leipzig<br />
erschienenen Originalausgabe.<br />
103 NOFERI, GIOVANNI BATTISTA: Six Trios for two Violins and a Violoncello<br />
... Inscribed to Ralph Milbank Esq r . Op. 17. London, J. Blun<strong>de</strong>ll (o.<br />
PN) [ca. 1780] Drei Stimmbücher. 1 Bl., 17 S.; 1 Bl., 14 S.; 1 Bl., 14 S. Für<br />
<strong>de</strong>n Widmungsträger gebun<strong>de</strong>ne grüne Maroquin-B<strong>de</strong>. (Rücken, Einband<strong>de</strong>kken<br />
u. Stehkanten unter Fileten-Verwendung goldgeprägt; Titelschil<strong>de</strong>r in rotem<br />
Maroquin; dreiseitiger Goldschnitt), wenig berieben. 1.250.–<br />
RISM N 764 (kein Expl. in Deutschland). – Seltene Erstausgabe <strong>de</strong>r Trios für<br />
zwei Violinen und bezifferten Generalbaß. – Noferi, „ein italiaenischer Virtuose<br />
auf <strong>de</strong>r Violin“ (GerberATL), veranstaltete in London zwischen 1774<br />
und 1781 zahlreiche Benefizkonzerte, an <strong>de</strong>nen Komponisten wie J. Chr.<br />
Bach, C. F. Abel und W. Cramer mitwirkten. „Noferis Musik zeigt die typischen<br />
Stilmerkmale <strong>de</strong>s galanten Stils aus <strong>de</strong>m dritten Viertel <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts“<br />
(M. Sala). – Ausgezeichneter Erhaltungszustand, frischer u. kräftiger<br />
Abdruck.<br />
104 ORFF, CARL (1895-1982)<br />
Eigh. vollst. Musikmanuskript. [Dießen ca. 1975?] 1 S. fol. In Tinte. 1.250.–<br />
Spätere Nie<strong>de</strong>rschrift <strong>de</strong>s „Bolero“ (No. 10) aus <strong>de</strong>r „Klavierübung“ (Schulwerk).<br />
– 1924 grün<strong>de</strong>ten Dorothee Günther und Carl Orff die „Güntherschule“,<br />
an <strong>de</strong>r das Fach „Klavierübung“ verbindlich war und auch vorliegen<strong>de</strong>s<br />
Stück entstand. – „... nur zu verstehen als Anregung, Hinweise und Aufzeigen<br />
verschie<strong>de</strong>ner Möglichkeiten elementarer Improvisation. Sie gehen auf unse-<br />
46
e seinerzeitigen Versuche in <strong>de</strong>r Güntherschule zurück. Aus <strong>de</strong>r Improvisation<br />
kommend, wollen sie wie<strong>de</strong>r zur Improvisation hinführen“ (C. Orff, III, S.<br />
30). – Der „Bolero“ ist in <strong>de</strong>r Orff-Dok. III, S. 50 abgedruckt.<br />
<strong>Nr</strong>. 100<br />
105 ORFF, CARL (1895-1982)<br />
Eigh. Schriftstück m. N. [München? ca. 1941?] 1 S. fol. (auf Partitur-<br />
Notenpapier, gefaltet). 250.–<br />
Titelentwurf zur Neufassung seiner Catull-Chöre: „Carl Orff. Catulli Carmina.<br />
Ludi scaenici. ‚Rumoresque senum severiorum Omnes unius aestimemus<br />
assis‘.“ (Catull und Lesbia, Duett in Actus I). – „Mit <strong>de</strong>m Erfolg <strong>de</strong>r Carmina<br />
Burana war schon bald von verschie<strong>de</strong>nen Bühnen immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Wunsch laut gewor<strong>de</strong>n, daß ich dieses solitäre, nicht abendfüllen<strong>de</strong> Werk<br />
durch ein zweites ergänzen sollte. Nach vielen wie<strong>de</strong>r verworfenen Plänen<br />
kam mir 1941 <strong>de</strong>r Gedanke, auf die so schnell in Vergessenheit geratenen<br />
Catull-Chöre, die mir noch immer am Herzen lagen, zurückzugreifen. ... Am<br />
6. November 1943 erlebten die Catulli Carmina im Opernhaus Leipzig ihre<br />
Uraufführung ...“ (Orff-Dokumentation IV, S. 91 u. 144; Abb. S. 99).<br />
47
106 ORGELBAU – HALBERSTADT – Gründliche Beschreibung <strong>de</strong>r<br />
Wun<strong>de</strong>r-schönen Kirchen und kunstbahren Orgelwercks, Wie auch <strong>de</strong>s<br />
Grosses Fasses Auff <strong>de</strong>m ... Resi<strong>de</strong>ntz-Hause Grüningen. Halberstadt,<br />
Gedruckt bey J. E. Hynitzsch 1700. 16 S. kl-8°. Mit altem Buntpapier<br />
bezogener Pappband. 375.–<br />
„Anno 1580. biß 94. hat Heinrich Julius ... Bischoff <strong>de</strong>s Stiffts Halberstadt,<br />
Hertzog zu Braunschweig und Lüneburg ec. das herrliche Schloß zu Grüningen<br />
... erbauet ...“. Der vorliegen<strong>de</strong> Druck enthält u. a. „Disposition und<br />
Verzeichnüß Des kunstbahren Orgel-Wercks In <strong>de</strong>r Grüningischen Schloß<br />
Capellen ... 1596. von M. David Becken, Bürgern und Orgelmachern in Halberstadt,<br />
auffgerichtet ...“.<br />
107 (ORTLEPP, ERNST): Großes Instrumental- und Vokal-Concert. Eine<br />
musikalische Anthologie. 16 B<strong>de</strong>. in 4. Stgt., Köhler 1841. kl-8°. Hln. d. Zt.<br />
(nahezu uniform, Ecken leicht bestoßen). 175.–<br />
Fétis VI, 382. – Seltene, wertvolle und interessante Anthologie mit einer<br />
Fülle biographischen Materials. Daneben enthält die Sammlung zahlreiche<br />
nur dort veröffentlichte Musikerbriefe, Anekdoten, Aphorismen und Originalbeiträge.<br />
– Erschienen in <strong>de</strong>r „Bibliothek <strong>de</strong>s Frohsinns. Neue Folge“, 2. u.<br />
3. Section. – Stellenweise stockfleckig.<br />
48
108 PARADIES, PIETRO DOMENICO: (12) Sonate di Gravicembalo <strong>de</strong>dicate<br />
A Sua Altezza Reale La Principessa Augusta. London, Printed for the<br />
Author by John Johnson (o. PN) [1754] 3 Bll., 47 S. Späterer Hldr. von Houard,<br />
Paris (berieben, Kapitale u. Ecken bestoßen, im Bund gebrochen).1.500.–<br />
RISM P/PP 893; CPM Bd. 44, S. 143; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S.<br />
482. – Erstausgabe. – Paradies (Neapel 1707-1791 Venedig) „erhielt seine<br />
... Ausbildung ... bei N. Porpora in Venedig ... später arbeitete er für das<br />
Conservatorio <strong>de</strong>i Mendicanti in Venedig ... 1746 ließ sich Paradies ... in<br />
London nie<strong>de</strong>r ... Im Gedächtnis geblieben ist er ... wegen seiner 12 Sonate di<br />
gravicembalo, die schon während <strong>de</strong>s 18. Jh. 11 Neuauflagen erlebten und in<br />
ganz Europa Verbreitung fan<strong>de</strong>n. Sie erfreuten sich bei zeitgenössischen Musikern<br />
wie <strong>de</strong>r Familie Mozart, M. Clementi und Joh. B. Cramer eines guten<br />
Rufs für die Schulung im virtuosen Cembalospiel und folgen sämtlich <strong>de</strong>m<br />
Typus <strong>de</strong>r zweisätzigen italienischen Klaviersonate D. Scarlattis“ (D. Glowotz<br />
in MGG). – Das reizvolle Titelblatt wur<strong>de</strong> vom englischen Ornamentstecher<br />
und Karikaturisten Matthew Darly gestochen. – Mit Widmungsblatt<br />
und Privileg. – Titelseite wasserrandig. Vereinzelte Eintragungen in Blei.<br />
49
109 PASQUALI, NICCOLÒ: La Basse continuë renduë aisée; ou Explication<br />
succinte <strong>de</strong>s Accords que le Clavessin renferme; <strong>de</strong> la meilleure maniere <strong>de</strong><br />
les combiner; & <strong>de</strong>s régles générales & spéciales, <strong>de</strong> l’Accompagnement<br />
pour toutes sortes <strong>de</strong> Piéces ... Revuë & augmentée par Jaques Guillaume<br />
Lustig. (frz./ndl.) Amsterdam, J. J. Hummel [ca. 1763] 2 Bll., 27 S. qu-4°.<br />
Umschlag d. Zt. (Falz erneuert). 480.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 639; Gaspari Bd. 1, S. 284. – Französisch-nie<strong>de</strong>rländische<br />
Erstausgabe, zweispaltig gedruckt. Ohne die 14 Tafeln mit gestochenen<br />
Notenbeispielen. – Niccolò Pasquali (Cosenza 1718-1757 Edinburgh)<br />
kam um 1743 nach London und zog 1752 nach Edinburgh. „Sein Thorough-<br />
Bass Ma<strong>de</strong> Easy (1757) wur<strong>de</strong> zu einem Standardwerk“ (C. Johnson in<br />
MGG). „Pasquali also wrote a figured bass instruction book, Thorough-bass<br />
ma<strong>de</strong> Easy, which was published in Edinburgh in 1757 ... It went through at<br />
least three British Editions and – translated into French and Dutch – one in<br />
Amsterdam; it contains excellent advice which is still of value, e.g. on<br />
different ways to break chords when accompanying recitative“ (D. Johnson<br />
im New Grove). – Ein Blatt mit kleiner Fehlstelle ohne Beeinträchtigung <strong>de</strong>s<br />
Textes.<br />
110 PELLEGRINI, FERDINANDO: Six Sonates pour le clavecin Avec Accompagnement<br />
<strong>de</strong> Violon ... da Ferdinando Pellgrino. Opera IV. Gravée par<br />
M ell . Vendôme. Paris, La Chevardiere (o. PN) [1768 od. 1769] Partitur. 1 Bl.,<br />
38 S. Grüner Hpgt. d. Zt. m. Ldr.-Rsch. 1.750.–<br />
RISM P 1157 (kein Expl. in Deutschland); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S.<br />
484; CPM Bd. 44, S. 382 (dat. c. 1760). – Nachdruck <strong>de</strong>r 1759 erschienenen<br />
Erstausgabe. Mit Verlagskatalog von La Chevardière; vgl. Johansson S. 75<br />
„Catalogue of 1768 or 1769“. – „Über“ Pellegrinis „Leben und seinen Wer<strong>de</strong>gang<br />
ist wenig bekannt; seine Hauptwirkungsfel<strong>de</strong>r scheinen ... Paris ...<br />
und ... London gewesen zu sein ... Die Sonaten für Cembalo und Violine ...<br />
scheinen typisch für einen Stil, in <strong>de</strong>m Tasteninstrument und Streichinstrument<br />
gleichrangig miteinan<strong>de</strong>r konzertieren“ (H. Schulze in MGG). – S. 11<br />
u. 21 vacant. – Nachgebun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rs.: IV Concert Pour Le Clavecin Avec <strong>de</strong>ux<br />
Violons et Violoncelle d’accompagnement A Gran<strong>de</strong> Simphonie. [hs.:] Opera<br />
8 e . Gravé par M elle . Vendôme. Paris, la Chevardiere (o. PN) [1764]<br />
Klavierstimme. 1 Bl., 19 S. – RISM P 1168 (kein Expl. in Deutschland);<br />
Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 484. – Nachdruck <strong>de</strong>r 1758 erschienen<br />
Erstausgabe. Mit Verlagskatalog von La Chevardière; vgl. Johansson S. 68f<br />
„Catalogue of 1764“. – Titelseite stockfleckig. – Einband mit eingeklebtem<br />
Firmenetikett <strong>de</strong>s Pariser Buchbin<strong>de</strong>rs und Schreibwarenhändlers Jollivet<br />
l’ainé.<br />
50
111 PELLEGRINI, FERDINANDO: Six Concerts nouvaux [!] pour le<br />
Clavecin Avec <strong>de</strong>ux Violons Alto Viola Et Violoncelle d’Accompagnement a<br />
gran<strong>de</strong> simphonie ... par M r . Ferdinando Pellegrino. IX me . et <strong>de</strong>rniere Œuvre<br />
du dit Auteur. Paris, Venier / Lyon, le Goux, Castau (o. PN) [1768]<br />
Klavierstimme. 1 Bl., 34 S. Grüner Hpgt. d. Zt. m. Ldr.-Rsch. 1.250.–<br />
RISM P 1171 (nur Klavierstimme). – Nachdruck <strong>de</strong>r 1766 erschienenen Erstausgabe.<br />
Mit Verlagskatalog von Venier; vgl. Johansson S. 162f „Catalogue<br />
of 1768 in G. Mislivecek“. – S. 15 u. 23 vacant. – Nachgeb. STAMITZ, J.:<br />
Concerto pour le clavecin. Avec Accompagnement De Violon, Alto, Basse,<br />
Flûtes Et Cors <strong>de</strong> Chasse. Paris, la Chevardiere / Lyon, Le Goux, Castaud<br />
(o. PN) [1768] Klavierstimme. 1 Bl., 7 S. – Gra<strong>de</strong>nwitz S. 303 (Konzert <strong>Nr</strong>. 1<br />
D-Dur); diese Ausgabe nicht in RISM. – Frühe Ausgabe. Mit Verlagskatalog<br />
von La Chevardière; vgl. Johansson Faks. 53. – Vorgeb. ZACH, J.: Sei Sonate<br />
di Cembalo con Violino ò Flauto Traverso. Gravée par M elle . Vendôme.<br />
Paris, la Chevardiere (o. PN) [1768?] Partitur. 1 Bl., 24 S. – RISM Z 6<br />
(„Paris, aux adresses ordinaires“; 1 Expl., nicht in Deutschland); Lesure<br />
(Mus. impr. avant 1800) S. 654 (ebd.). – Mit Verlagskatalog von La Chevardière;<br />
bei Johansson zwischen <strong>de</strong>m „Catalogue of 1768 (?)“ auf S. 73f<br />
und Faks. 53 einzuordnen. – Die Erstausgabe war um 1750 (MGG) o<strong>de</strong>r<br />
1767 (New Grove) in Paris erschienen. – Kleine Ecke <strong>de</strong>s Titelblatts ergänzt.<br />
– Einband mit eingeklebtem Firmenetikett <strong>de</strong>s Pariser Buchbin<strong>de</strong>rs und<br />
Schreibwarenhändlers Jollivet l’ainé.<br />
112 PERGOLESI, GIOVANNI BATTISTA: La Servante Maîtresse. Opéracomique<br />
en <strong>de</strong>ux actes. Paroles françaises <strong>de</strong> Baurans. Partition réduite pour<br />
piano et chant par Soumis. Seule édition conforme aux représentations <strong>de</strong><br />
l’Opéra-Comique et précédée d’une notice historique par Albert <strong>de</strong> Lasalle.<br />
Paris, E. Girod (VN 4590) 1862. 3 Bll., 68 S. 4°. OU (fleckig, vor<strong>de</strong>res Blatt<br />
m. Quetschfalte). – Stockfleckig. 45.–<br />
113 PICHL, WENZEL: Tre Quartetti à due violini, viola & violoncello ...<br />
Dedicati Al Signore ... Carlo Ditters <strong>de</strong> Dittersdorf. Opera XIII. Bln., J. J.<br />
Hummel / Amsterdam, Grand Magazin <strong>de</strong> Musique (PN 723) [1788] 14; 14;<br />
11; 11 S. Kart. (Falz jeweils m. Leinenstreifen) 600.–<br />
RISM P/PP 2260 (kein Expl. in Deutschland); BUC S. 784 (dat. c. 1792); Johansson<br />
(J. J. & B. Hummel) Bd. 1, S. 46. – Erstausgabe. Alle vier Stimmhefte<br />
mit großem gestochenen Titel. – Wenzel Pichl (1741-1805), „ein hervorragen<strong>de</strong>r<br />
Violinspieler, gehörte zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Vertretern böhmischer<br />
Musik in Italien und Wien ... Später gewannen vor allem Pichls Kirchenmusik<br />
und Violinkonzerte hohe Anerkennung“ (V. Kapsa in MGG).<br />
51
52<br />
<strong>Nr</strong>. 113<br />
114 PLEYEL, [MARIE] (1811-1875)<br />
Halbfigur, stehend, von vorne, nach links. In weißem <strong>de</strong>kolletiertem, spitzenbesetztem<br />
Kleid. Lithographie (auf gewalztem Chinapapier) von Kriehuber,<br />
1839. Gedr. bei Joh. Höfelich. Verlag von Tobias Haslinger in Wien. 36 x 24<br />
cm (mit faksimiliertem Namenszug). Unter Passepartout. 250.–<br />
Wurzbach (Kriehuber) <strong>Nr</strong>. 1690. – Für kurze Zeit die Verlobte von Berlioz,<br />
heiratete die Pianistin und Klavierpädagogin <strong>de</strong>n Klavierfabrikanten Camille<br />
Pleyel, Sohn <strong>de</strong>s Komponisten und Verlegers Ignaz Josef Pleyel. Marie<br />
Pleyel (geb. Moke), Schülerin von J.-S. Herz und Kalkbrenner, konnte ihre<br />
Zeitgenossen auch als Komponistin überzeugen. Chopin, Kalkbrenner und<br />
Liszt widmeten ihr Klavierkompositionen. – Schwacher Wasserrand im<br />
unteren Randbereich, Untersetzkarton <strong>de</strong>s Verlegers gering fleckig.
115 POHL, WILHELM: Neue Auswahl Scherzhafter und Zärtlicher Lie<strong>de</strong>r<br />
aus neuern vorzüglichsten und beliebtesten Dichtern zum Singen und Spielen<br />
am Klavier o<strong>de</strong>r Fortepiano. Wien, Gedruckt auf Kosten <strong>de</strong>r Musikalisch-<br />
Typographischen Gesellschaft 1801. 15 S. qu-4°. Hln. 350.–<br />
RISM P 4981 (3 Expl., davon eins in Deutschland). – Seltene Ausgabe in<br />
Typendruck. Mit reizvoller Titelumrandung in Holzschnitt. Lie<strong>de</strong>rtexte von<br />
Hölty, Blumauer, Uz und aus <strong>de</strong>r „Göttinger Blumenlese“. – Titelseite mit<br />
eigh. Namenszug <strong>de</strong>s Sängers, Musikwissenschaftlers und Volksliedforschers<br />
Max Friedlaen<strong>de</strong>r in Blei.<br />
116 PORPORA, NICOLA: Sonate XII. di Violino, e Basso Dedicate A’ S. A.<br />
R. La Principessa Elettorale di Sassonia Maria Antonia Walburga di Baviera<br />
da Niccolò Porpora Maestro di Cappella di S. M. il Re di Polonia. In Vienna<br />
d’Austria. 1754. 2 Bll. (Titel u. Widmung hs., in Kalligraphie), 65 S. (Stechervermerk<br />
am Schluß: Nicolai Sculps: Vienne.). qu-fol. Brauner Le<strong>de</strong>rband<br />
d. Zt., Vor<strong>de</strong>r- u. Rück<strong>de</strong>ckel m. vergol<strong>de</strong>ten Randleisten, Eckfleurons u.<br />
goldgeprägtem, blumenverziertem Mittelstück in Rautenform, dreiseitiger<br />
Goldschnitt. Altersspuren, stärker berieben, Ecken leicht bestoßen, Außengelenke<br />
etwas eingerissen. 2.250.–<br />
RISM P/PP 5121 (auch <strong>de</strong>s Exemplar d. Sächs. Lan<strong>de</strong>sbibl. Dres<strong>de</strong>n enthält<br />
Titel u. Widmung handschriftlich); BUC S. 802; nicht bei Hirsch u. Wolff-<br />
53
heim. – Originaldruck von Porporas be<strong>de</strong>utendstem Werk für die Violine.<br />
„Es besteht aus sechs Kirchensonaten, <strong>de</strong>ren Kernsatz stets eine mehrgriffige<br />
Fuge bil<strong>de</strong>t, und sechs weiteren, die sich in ihrem äußeren Wesen mehr <strong>de</strong>r<br />
Gattung von Kammersonaten nähern ...“ (Moser/Nösselt I, S. 214f). Gewidmet<br />
sind die Sonaten <strong>de</strong>r komponieren<strong>de</strong>n Kurfürstin von Sachsen, Maria<br />
Antonia Walpurgis, älteste Tochter <strong>de</strong>s Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern,<br />
die ihre musikalischen Studien nach ihrer Vermählung mit <strong>de</strong>m sächsischen<br />
Kurprinzen Friedrich Christian bei Porpora und J. A. Hasse fortsetzte. – Der<br />
im kalligraphierten Titel namentlich nicht erwähnte Wiener Verleger<br />
Friedrich Bernardi wirbt für sein in schönem klarem Notenstich erschienenes<br />
Verlagswerk mit einer großformatigen Annonce im „Wiener Diarium“ (Jg.<br />
1755, <strong>Nr</strong>. 8), die neben <strong>de</strong>m Hinweis auf die Druckausführung („Sie seynd<br />
zierlich in Kupfer gestochen“) kenntnisreich auf <strong>de</strong>n musikalischen Gehalt<br />
<strong>de</strong>r Sonaten eingeht (s. Gericke, „Der Wiener Musikalienhan<strong>de</strong>l“, S. 81). –<br />
Auf starkem Papier gedruckt, sehr guter Erhaltungszustand.<br />
117 PROGRAMME –<br />
Freitag <strong>de</strong>n 27. December 1844. Zum Besten <strong>de</strong>r hiesigen Armen. Concert im<br />
Saale <strong>de</strong>r Erholung [Bromberg] 1 S. 8°. 50.–<br />
Größtenteils Gesänge aus Opern von Auber, Boieldieu, Mercadante u. Rossini.<br />
118 PROGRAMME –<br />
Kaiserl. Königl. privilegirtes Theater an <strong>de</strong>r Wien ... 28. November 1856.<br />
Zum ersten Male: Der Roaga (Reiber). Ländliche Scene mit Gesang von<br />
Franz v. Kobell. Musik vom Kapellmeister Ignaz Lachner. 1 Bl. 67 x 52 cm.<br />
150.–<br />
Neben <strong>de</strong>m darauf folgen<strong>de</strong>n Singspiel „Nina“ (frei bearb. v. M. A. Grandjean)<br />
„zum Beschluß“ <strong>de</strong>s Theaterabends ebenfalls angekündigt: Zum ersten<br />
Male: Liebeszauber. Singspiel ... Musik vom Kapellmeister A. Müller. –<br />
Schwach wasserfleckig, Knickfalten.<br />
119 PROGRAMME –<br />
Philharmonie. (Berlin) ... 29. März 1888 ... Zweites und letztes Concert:<br />
Pablo <strong>de</strong> Sarasate unter Mitwirkung <strong>de</strong>s Philharmonischen Orchesters unter<br />
Leitung <strong>de</strong>s Herrn Kapellmeister Gustav F. Kogel. 1 S. gr-8°. 75.–<br />
120 PROGRAMME –<br />
Berlin. 11. November 1889. III. Philharmonisches Concert. Dirigent: Dr.<br />
Hans von Bülow. Solisten: Frau Fursch-Madi (Gesang). Bernhard Stavenhagen<br />
(Clavier). 1 S. 8°. – Unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Randläsur. 75.–<br />
54
<strong>Nr</strong>. 116<br />
121 PROGRAMME –<br />
Berlin. 25. November 1889. IV. Philharmonisches Concert. Dirigent: Dr.<br />
Hans von Bülow. Solist: Stanislaw Barcewicz. (Violine.) 1 S. 8°. (leicht gebräunt,<br />
randfleckig) 65.–<br />
Auf <strong>de</strong>m Programm u. a. die Ouverture zum „Gefesselten Prometheus“ von<br />
C. Goldmark „(Manuscript, z. I. Mal) Unter Leitung <strong>de</strong>s Componisten“.<br />
122 PROGRAMME –<br />
Achtes Abonnement-Concert im Saale <strong>de</strong>s Neuen Gewandhauses zu Leipzig.<br />
1. Dez. 1892. Doppelblatt. 4°. (Falz m. kl. Löchern einer früheren Heftung)<br />
40.–<br />
Auf <strong>de</strong>m Programm u. a. die Symphonie <strong>Nr</strong>. 2 von Heinrich von Herzogenberg<br />
(unter Leitung <strong>de</strong>s Komponisten).<br />
123 PROGRAMME –<br />
Zehntes Abonnement-Concert im Saale <strong>de</strong>s Neuen Gewandhauses zu Leipzig<br />
... <strong>de</strong>n 15. December 1892. Doppelblatt. 4°. 60.–<br />
Auf <strong>de</strong>m Programm u. a. „Drei Bil<strong>de</strong>r ... aus ‚Moses‘, geistlicher Oper von<br />
Anton Rubinstein ... Unter Leitung <strong>de</strong>s Componisten.“ – Seite 1 polychrom<br />
gedruckt, leicht fleckig, Ausbesserungen.<br />
55
124 PROGRAMME –<br />
Grosser Musikvereins-Saal. (Wien) 2. April 1895. I. Symphonie-Concert <strong>de</strong>r<br />
Berliner Philharmoniker unter gefälliger Mitwirkung von Frau Teresa<br />
d’Albert-Carreño, und unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s königl. bayer. Hof-Kapellmeisters<br />
Herrn Richard Strauss. Doppelblatt. 8°. 100.–<br />
Ebenfalls angekündigt: 2. u. 3. Symphonie-Concert <strong>de</strong>r Berliner Philharmoniker<br />
(3. u. 4. April 1895, Leitung Felix Weingartner bzw. Felix Mottl.<br />
Solisten: Sofie Menter bzw. Eugen d’Albert).<br />
125 PROGRAMME – WIEN –<br />
Saal Bösendorfer. Donnerstag <strong>de</strong>n 13. Februar 1896. IV. Soirée. Böhmisches<br />
Streich-Quartett aus Prag (Hoffmann, Suk, Nedbal, Wihan). 2 Bll. gr-8°. 75.–<br />
Auf <strong>de</strong>m Programm u. a.: „A. Borodin: Streich-Quartett A-dur (neu), angeregt<br />
durch ein Thema von Beethoven“.<br />
126 PROGRAMME –<br />
Philharmonie. (Berlin) 23. März 1896. Concert <strong>de</strong>s Philharmonischen Orchesters<br />
... unter Leitung von Prof. Franz Mannstaedt. 8 S. gr-8°. 45.–<br />
Mitwirken<strong>de</strong> u. a. die Kammersänger Heinrich Gu<strong>de</strong>hus (Berlin), Carl<br />
Perron (Dres<strong>de</strong>n) u. Hofopernsänger Ernst Wachter (Dres<strong>de</strong>n).<br />
127 PROGRAMME –<br />
Philharmonie. (Berlin) ... 19. Januar 1905. IV. populäres Konzert <strong>de</strong>r Königlichen<br />
Kammersängerin Lilli Lehmann. Am Klavier: Fritz Lin<strong>de</strong>mann. 7 S.<br />
8°. – Leicht fleckig, Knickfalte. 50.–<br />
Auf <strong>de</strong>m Programm Werke von Robert Schumann, Robert Franz, Hän<strong>de</strong>l, S.<br />
Rosa u. A. Scarlatti.<br />
128 PROGRAMME –<br />
Philharmonie (Berlin) 17. November 1924. IV. Philharmonisches Konzert.<br />
Dirigent: Wilhelm Furtwängler. Solistin: Maria Ivogün. 19 S. 8°. (gelocht)<br />
65.–<br />
Neben Werken von Hän<strong>de</strong>l, Mozart u. Tschaikowsky „zum ersten Mal“:<br />
„Don Juan“, eine klassisch-romantische Phantasmagorie, von Walter<br />
Braunfels.<br />
129 PROGRAMME –<br />
Hochschule für Musik, Berlin. 2. Juni 1931. Aufführung d. Opernschule. Der<br />
fliegen<strong>de</strong> Hollän<strong>de</strong>r ... v. R. Wagner. Musikalische Leitung: Julius Prüwer.<br />
Doppelblatt. 4°. 50.–<br />
Mit weiteren Konzert-Ankündigungen, u. a. unter <strong>de</strong>r Leitung von Ferdinand<br />
Leitner sowie Schönbergs Gurre-Lie<strong>de</strong>rn unter Franz Schreker.<br />
56
130 PROGRAMME –<br />
München, 3. März 1936. Die Entführung aus <strong>de</strong>m Serail ... von W. A. Mozart.<br />
Musikalische Leitung: Meinhard v. Zallinger. Ausschnitt (mit d. vollst.<br />
Besetzungsliste, aufgezogen). 16 x 31 cm. 125.–<br />
Mit <strong>de</strong>n eigh. Namenszügen von Odo Ruepp, Felicie Hüni-Mihacsek, Paul<br />
Ben<strong>de</strong>r, Julius Patzak, A<strong>de</strong>le Kern u. Walther Carnuth. – Auf <strong>de</strong>r Rückseite<br />
(ebenfalls Ausschnitt): München, 8. März 1936. Fi<strong>de</strong>lio. Musikal. Leitung:<br />
Wilhelm Sieben. – Mit <strong>de</strong>ssen eigh. Namenszug u. <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Sänger Georg<br />
Hann, Carl Hartmann u. Ludwig Weber. Signatur von Martha Fuchs (Leonore)<br />
angeschnitten.<br />
131 PROGRAMME –<br />
München, 6. Sept. 1938. In neuer Inszenierung: Tosca ... von G. Puccini.<br />
Musikalische Leitung: Clemens Krauß. Inszenierung: Rudolf Hartmann.<br />
Ausschnitt (mit d. vollst. Besetzungsliste, aufgezogen). 17,5 x 31 cm. 150.–<br />
Mit <strong>de</strong>n eigh. Namenszügen von Clemens Krauss, Viorica Ursuleac (Tosca),<br />
Karl Ostertag (Cavaradossi) u. Carl Sey<strong>de</strong>l (Spoletta). – Aufgeklebt: Rollen-<br />
Foto mit <strong>de</strong>r Ursuleac u. K. Ostertag, von bei<strong>de</strong>n Künstlern zusätzlich<br />
signiert.<br />
132 PROGRAMME –<br />
Stuttgart, 20. Januar 1939. Festsaal <strong>de</strong>r Lie<strong>de</strong>rhalle. VII. Meister-Konzert.<br />
Die Münchener Philharmoniker. Leitung: Oswald Kabasta. Doppelblatt. 4°.<br />
50.–<br />
Mit weiteren Konzert-Ankündigungen, u. a. mit <strong>de</strong>n Solisten Georg Kulenkampff<br />
(Violine) u. Wilhelm Kempff (Klavier) sowie <strong>de</strong>n Dresdner Philharmonikern<br />
unter Willem Mengelberg.<br />
133 PROGRAMME –<br />
Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Musik. Klavierabend Wilhelm Kempff. Deutsche Konzert- u.<br />
Gastspieldirektion [Berlin? 1955] Doppelblatt. 8°. – Von Kempff eigh.<br />
signiert u. datiert „25/11.55“. 50.–<br />
134 PROGRAMME –<br />
Teatro alla Scala. 24 Giugno 1963. Il Diluvio. Azione musicale di Igor<br />
Stravinski ... Oedipus Rex. Opera-oratorio di Igor Stravinski. 1 Bl. fol. 250.–<br />
Schönes Dokument anläßlich eines Gastspiels <strong>de</strong>r Hamburgischen Staatsoper<br />
bzw. <strong>de</strong>s Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg an <strong>de</strong>r Mailän<strong>de</strong>r<br />
Scala. Von Strawinsky (zweifach) signiert.<br />
135 RADZIWILL, ANTON HEINRICH Fürst von (1775-1833)<br />
Eigh. Albumblatt m. U. Göttingen 10. 3. 1794. 1 S. qu-kl-8°. Aufgezogen<br />
(Größe über alles: qu-8°). 250.–<br />
Gedicht „Freu<strong>de</strong> heißt die starke Fe<strong>de</strong>r / In <strong>de</strong>r ewigen Natur, / Freu<strong>de</strong>,<br />
Freu<strong>de</strong> treibt die Rä<strong>de</strong>r / In <strong>de</strong>r großen Weltenuhr ...“ und Widmung. Auf<br />
57
<strong>de</strong>mselben Blatt (von an<strong>de</strong>rer Hand): „... am 18. Junius, mit <strong>de</strong>r Prinzeßin<br />
Louise, Tochter <strong>de</strong>s Prinzen Ferdinand von Preussen, verlobt.“ – Der polnische<br />
Musikliebhaber Radziwill betätigte sich als Violoncellist und Komponist.<br />
1794 heiratete er Frie<strong>de</strong>rike Dorothea Luise, Schwester von König<br />
Friedrich Wilhelm und von Prinz Louis Ferdinand von Preußen. „As a<br />
composer, Radziwill is known particularly for his music to Goethe’s Faust<br />
which he began to compose before 1810 and completed in 1831 ... the whole<br />
work was given in Berlin on 25 October 1835, and the score was published<br />
there in the same year“ (New Grove). – Leicht fleckig.<br />
136 RADZIWILL, ANTON HEINRICH Fürst von (1775-1833)<br />
Eigh. Brief m. U. o. O. 9. 5. 1829.1 S. 4° u. eigh. Adresse sowie Siegel. 250.–<br />
An Madame <strong>de</strong> Horn. „Je suis bien sensible a l’attention <strong>de</strong> Mr le Conseiller<br />
Dorow et vous prie Madame <strong>de</strong> vouloir bien lui en témoigner ma Reconnoissance<br />
... Je serois bien charmé <strong>de</strong> pouvoir voir chez Vous, Madame, les<br />
<strong>de</strong>sseins <strong>de</strong>s vases <strong>de</strong> Mr Dorow – Veuillez me faire savoir si cela vous<br />
conviendroit pour <strong>de</strong>main entre une et <strong>de</strong>ux heures apres midi ...“. – Der<br />
Diplomat, Archäologe und Historiker Wilhelm Dorow (1790-1846) leitete<br />
„seit 1827“ Ausgrabungen „in Rom und machte sich durch Ausgrabungen in<br />
etruskischen Ruinenstädten verdient“ (DBE). – Kleiner Ausriß durch Öffnen<br />
<strong>de</strong>s Siegels. Minimal fleckig.<br />
137 REICHARDT, JOHANN FRIEDRICH: (18) Romances d’Estelle par M.<br />
Florian ... <strong>de</strong>diées A ... la Princesse <strong>de</strong> Prusse Louise Auguste Wilhelmine<br />
Amelie. Bln., Au Nouveau Magazin <strong>de</strong> Musique (o. VN) [1794] 1 Bl., 34 S.<br />
4°. Mo<strong>de</strong>rner Hln. (fleckiger Umschlag d. Zt. eingebun<strong>de</strong>n) 350.–<br />
RISM R/RR 876; Eitner VIII, 168; Le<strong>de</strong>bur S. 440 (nur „Arbre charmant“<br />
und „Je vous salue“). – Gedichte <strong>de</strong>s franz. Dichters Jean-Pierre Claris <strong>de</strong><br />
Florian (1755-1794) in Vertonungen für Singstimme und Klavier. In<br />
Typendruck. Umschlag mit eigh. Namenszug (Besitzvermerk) von Minna<br />
Dorow, möglicherweise einer Verwandten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ehefrau <strong>de</strong>s Diplomaten,<br />
Archäologen und Historikers Wilhelm Dorow (1790-1846). „Freun<strong>de</strong> und<br />
Verwandte [Reichardts], wie Heinrich Steffens o<strong>de</strong>r Wilhelm Dorow, schil<strong>de</strong>rten<br />
in ihren Lebenserinnerungen <strong>de</strong>n Menschen und Künstler aufgrund<br />
persönlicher Begegnungen“ (Salmen S. 9). – Wenige Ecken etwas staubflekkig.<br />
138 RIMSKY-KORSAKOW, NIKOLAI: Capriccio espagnol pour grand<br />
orchestre. Op. 34. Partition d’orchestre. Lpz., Belaieff (VN 97) [nicht vor<br />
1900] 1 Bl., 93 S. 4°. 250.–<br />
Titelauflage <strong>de</strong>r 1888 erschienenen Erstausgabe <strong>de</strong>r Partitur. Mit <strong>de</strong>r schönen,<br />
farbig lithographierten Titelseite von A. Antipoff (Abb.: R. B. Davis, The<br />
Beauty of Belaieff, S. 250).<br />
58
<strong>Nr</strong>. 134<br />
139 RIMSKY-KORSAKOW, NIKOLAI: Scheheraza<strong>de</strong> d’après „Mille et<br />
une nuits.“ Suite symphonique. Op. 35. Partition d’orchestre. Lpz., Belaieff<br />
(VN 178) [nach 1889] 227 S. 4°. Neuer Hln. m. Rückenschild. 275.–<br />
Kunin (dt. Ausg.) S. 209; Yastrebtsev (engl. Ausg.) S. 543; Mühlbach (Russ.<br />
Musikgesch.) S. 535. – Titelauflage, hergestellt unter Verwendung <strong>de</strong>r<br />
Platten <strong>de</strong>r im Januar 1890 erschienenen Erstausgabe. Auf <strong>de</strong>r Rückseite <strong>de</strong>r<br />
farbig lithographierten, reich verzierten Titelseite (Abb. einer Variante s. R.<br />
B. Davis, „The Beauty of Belaieff“, S. 252) ist das Programm <strong>de</strong>r Komposition<br />
abgedruckt. – Arbeitsexemplar eines (vermutlich englischen) Dirigenten<br />
mit überaus zahlreichen Einträgen in Farbstift u. Blei. Gebrauchsspuren.<br />
140 RORE, CIPRIANO <strong>de</strong>: I madrigali a cinque voci, nuovamente posti in<br />
luce. Venetijs apud Hieronymum Scotum. 1542. Altus-Stimme. 20 Bll. qu-8°.<br />
In neuem Buntpapier-Umschlag m. Titelschild. 750.–<br />
RISM R/RR 2479 (3 Expl. d. vollst. Stimmensatzes, nicht in Italien). – Seltene<br />
Ausgabe <strong>de</strong>r Altus-Stimme. Titelblatt mit Vignette. Die Noten in Typendruck.<br />
Mit verzierten Initialen. – „Madrigale nehmen <strong>de</strong>n größten Teil von Rores<br />
59
Œuvre ein ... Mit seinem Debüt Madrigali a cinque voci ... profilierte Rore<br />
sich gleich als ‚reifer‘ Komponist. Die Madrigale zeigen einen starken venezianischen<br />
Einfluß, <strong>de</strong>r u.a. in <strong>de</strong>r kompakten ... Polyphonie ... sowie <strong>de</strong>r<br />
Vorliebe für das Sonett im Allgemeinen und Petrarcas Canzoniere im Beson<strong>de</strong>ren<br />
<strong>de</strong>utlich wird ... Das Madrigalbuch von 1542 ist außer<strong>de</strong>m die erste<br />
Sammlung, <strong>de</strong>ren Anlage <strong>de</strong>r modalen Ordnung folgt“ (K. Schiltz in MGG). –<br />
Titelblatt mit Papierverlust ohne Texteinbuße, fleckig und aufgezogen. Der<br />
Notenteil nur vereinzelt etwas stockfleckig.<br />
141 ROSSINI, GIOACCHINO (1792-1868)<br />
Eigh. Brief m. U. [Paris] 29. 11. 1828. 1 S. 4° u. eigh. Adresse. 1.750.–<br />
An Luigi Cherubini, seinerzeit Direktor <strong>de</strong>s Pariser Konservatoriums, <strong>de</strong>m er<br />
Fräulein Cajani zur Aufnahme an das dortige Institut empfiehlt. „... Io la<br />
raccomando come figlia di un compatriota, e nella certezza che se avvi<br />
mezzo sarà protetta da V. S. siccome lo pratica colla gioventù di ambo i sessi<br />
...“ Rossini begann um diese Zeit mit <strong>de</strong>r Komposition seiner Oper „Wilhelm<br />
Tell“, die bereits am 3. August 1829 in Paris uraufgeführt wur<strong>de</strong>.<br />
142 SABBATINI, LUIGI ANTONIO: Trattato sopra le fughe musicali ...<br />
Corredato da copiosi Saggj <strong>de</strong>l suo Antecessore Padre Francesco Antonio<br />
Vallotti ... Maestro di Capella nella Basilica di S. Antonio di Padova. 2 B<strong>de</strong>.<br />
Venezia, Presso Sebastiano Valle 1802. 2 Bll., 150 S.; 1 Bl., 16, (2), S. 153-<br />
230, 1 Bl. 4°. In neuer Hln.-Bindung (unter Verwendung von altem Bezugspapier)<br />
m. Rsch. 450.–<br />
Gaspari I, 310; Wolffheim I, 989. – Seltenes Werk <strong>de</strong>s Kapellmeisters an<br />
Sant’Antonio zu Padua. Durchgehend mit Notenbeispielen in Typendruck,<br />
auf starkem Bütten hergestellt. – Ohne das Porträt <strong>de</strong>s Verfassers; Bd. II z. T.<br />
stärker wasserfleckig. Titelblatt m. kl. Brandloch im äußersten Randbereich.<br />
143 SAINT-GEORGES, JOSEPH BOULOGNE Chevalier <strong>de</strong>: Second œuvre<br />
<strong>de</strong> <strong>de</strong>ux Symphonies concertantes Pour <strong>de</strong>ux Violons principaux, <strong>de</strong>ux<br />
Violons ripieno, Alto et Basse, <strong>de</strong>ux Hautbois et <strong>de</strong>ux Cors, ad Libitum.<br />
Œuvre IX. Gravées par M me Lobry. Paris, Henry (o. PN) [nicht vor 1778]<br />
Stimmen. 450.–<br />
Nicht in RISM (dort nur bei Le Duc erschienene Drucke); Brook (La<br />
symphonie française) Bd. 2 S. 634f (<strong>Nr</strong>. 3-4). – Sehr seltene Ausgabe. Titel<br />
(„Ecrit par Ribiere“) abgebil<strong>de</strong>t bei Brook Bd. 1 S. 379. – Von <strong>de</strong>r Stimme<br />
<strong>de</strong>r 1. Solo-Violine sind nur die letzten drei Seiten vorhan<strong>de</strong>n. Wasserrandig.<br />
Drei Ecken ohne Textverlust abgerissen.<br />
144 SAMMARTINI, GIOVANNI BATTISTA: Six Sonatas for two Violins<br />
with a Thorough Bass for the Harpsicord or Violoncello. Opera Quinta. London,<br />
Walsh (o. PN) [1756] 1 Bl., 12 S.; 1 Bl., 10 S.; 1 Bl., 8 S. 500.–<br />
RISM S 678; Smith/Humphries (Walsh) <strong>Nr</strong>. 1308. – Incipits <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Sätze<br />
<strong>de</strong>r fünften Sonate („Allegro“ und „Minuet“) in Jenkins/Churgin S. 189 (J-C<br />
60
App. A-2/I u. III). – Seite 7 <strong>de</strong>r 2. Violinstimme vacat. – Ein Blatt wasserrandig.<br />
145 SAMMARTINI, GIOVANNI BATTISTA: Sei Sonate di Cembalo e<br />
Violino ... Dedicate A ... la Signora Marchesana di Rockingamme. Londra, o.<br />
V. (o. PN) (1766). Partitur. 2 Bll., 29 S. 4°. 450.–<br />
RISM S 685 (kein Expl. in Deutschland). – Londoner Erstausgabe. Mit Widmungsblatt<br />
<strong>de</strong>s Herausgebers Ercole Ciprandi, dat. London 28. April 1766. –<br />
Am Fuß <strong>de</strong>s Titelblattes und am Schluß <strong>de</strong>r Eindruck „Baker Sculp t .“ – Stellenweise<br />
knapp beschnitten. Die letzten zwei Blätter mit schwachem Wasserrand.<br />
146 SAMMARTINI, GIUSEPPE: Six Concertos In Seven Parts for four Violins,<br />
one Alto Viola a Violoncello, and a Thorough Bass for the Harpsichord.<br />
Opera Seconda. London, John Johnson (o. PN) [1760?] Stimmen. 650.–<br />
RISM S 701. – Spätere Ausgabe.<br />
147 SAMMARTINI, GIUSEPPE: XII Sonate a due Violini, e Violoncello, e<br />
Cembalo, Se piace, Opera Terza, Dedicata All’ Altezza Reale di Augusta<br />
Principessa di Vallia. London, Walsh (o. PN) [1747]. 1 Bl., (1), 36, (1) S.; 1<br />
Bl., 36, (½) S.; 1 Bl., 34, (½) S. Buntpapier-Umschläge d. Zt. m. hs.<br />
Titelschil<strong>de</strong>rn (im Falz jeweils m. Papierverlust, leicht berieben). 1.250.–<br />
RISM S/SS 722; Smith/Humphries (Walsh) <strong>Nr</strong>. 1330. – Frühe Ausgabe. – Die<br />
Sonate <strong>Nr</strong>. 10 weist in allen Stimmen zum Zwecke <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong>erleichterung<br />
eine eingeklebte gestochene ganze bzw. halbe ausfaltbare Seite auf. Leichte<br />
Gebrauchsspuren.<br />
148 SAMMARTINI, GIUSEPPE: Eight Overtures in eight parts for Violins,<br />
Hoboys, French Horns, &c. with a Through Bass for the Harpsicord or Violoncello<br />
... [Op. 7] London, I. Walsh (o. PN) [1752] Vollst. Stimmen. 750.–<br />
RISM S/SS 703; CPM Bd. 50, S. 148; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 562;<br />
Smith/Humphries (Walsh) <strong>Nr</strong>. 1318 (S. 294). – Erstausgabe. – Stimmen für<br />
Vl. 1, Vl. 2, Va., Vc./Cemb. (2 Expl.), Ob. 1, Ob. 2, Hr. 1, Hr. 2, Trp. 1, Trp.<br />
2, Pk. Die im Titel zusätzlich angezeigten sechs Konzerte [op. 8], laut Smith/-<br />
Humphries mit separatem Titelblatt u. separater Paginierung, sind nicht<br />
vorhan<strong>de</strong>n.<br />
149 SCHÖNBERG, ARNOLD – PROGRAMMZETTEL –<br />
Hochschule für Musik [Berlin] ... Sonnabend, <strong>de</strong>n 7. Oktober 1922, abends 8<br />
Uhr. Dreimal sieben Gedichte aus Albert Girauds „Pierrot lunaire“ (Deutsch<br />
von Otto Erich Hartleben). Melodramen von Arnold Schoenberg op. 28 [!] ...<br />
unter Leitung von Hermann Scherchen. (4) S. 4°. – Gelocht, Knickfalten.<br />
350.–<br />
Das Konzert wur<strong>de</strong> vom Verband <strong>de</strong>r konzertieren<strong>de</strong>n Künstler Deutschlands<br />
e. V., Konzertabteilung Berlin veranstaltet. Ausführen<strong>de</strong> waren Elfrie<strong>de</strong><br />
61
John, Egon Petri, Hendrik <strong>de</strong> Vries, Gustav Havemann, Adolf Steiner und<br />
Wol<strong>de</strong>mar Conrad (Rezitation, Klavier, Flöte, Violine, Violoncello und Klarinette)<br />
sowie <strong>de</strong>r Dirigent Scherchen. Der Programmzettel besteht aus Titelseite,<br />
Text und Besetzungsangaben. – Schönbergs „Pierrot lunaire“ op. 21<br />
war 1912 in Berlin unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Komponisten uraufgeführt wor<strong>de</strong>n.<br />
– Hermann Scherchen wur<strong>de</strong> 1891 in Berlin geboren und starb 1966 in Florenz.<br />
„Durch A. Schönberg erhielt er im Rahmen <strong>de</strong>r Uraufführungstournee<br />
<strong>de</strong>s Pierrot lunaire (1912) erstmals Gelegenheit, öffentlich zu dirigieren. 1913<br />
leitete er die Berliner EA von Schönbergs I. Kammersinfonie“ (Thomas<br />
Schipperges in MGG).<br />
150 SCHOSTAKOWITSCH, DMITRI: Symphony No. 12 „The year of<br />
1917“. Op. 112. Score. Moscow, Soviet Composer (VN 2802) 1961. 192 S.<br />
u. Erratazettel. 4°. OKart. 200.–<br />
Mac Donald ( 2 1988) S. 48. – Erstausgabe.<br />
151 SCHUBERT, FRIEDRICH WILHELM: Neujahrswünsche, Walzer für<br />
Pianoforte ... <strong>de</strong>m ... Hause Sr: Königl: Hoh: <strong>de</strong>s Prinzen Friedrich von<br />
Preussen ... gewidmet. (Eigh.?) Musikmanuskript aus <strong>de</strong>r 1. Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jh.<br />
Titelblatt, (11) S. qu-gr-8°. Hellblauer Pp. d. Zt. 75.–<br />
Randverzierungen und Liniensysteme <strong>de</strong>r Notenseiten blau lithographiert.<br />
Die Noten in Tinte. – Stärkere Feuchtigkeitsspuren, die unteren Seitenrän<strong>de</strong>r<br />
mit kleinen Einrissen.<br />
152 SCHULHOFF, JULIUS (1825-1898)<br />
Eigh. Brief m. U. Dres<strong>de</strong>n 20. 6. 1875. 3 S. gr-8°. 125.–<br />
Schöner und ausführlicher Empfehlungsbrief, gerichtet an <strong>de</strong>n Bibliothekar<br />
<strong>de</strong>s Pariser Konservatoriums, für „mon ami Charles Banck, un <strong>de</strong> nos juges<br />
et critiques musicals [!] les plus estimés <strong>de</strong> l’Allemagne ...“ – Zunächst<br />
Schüler von Tomaschek, gehörte <strong>de</strong>r ausgezeichnete Pianist und Komponist<br />
in Paris zum engsten Freun<strong>de</strong>skreis von Chopin.<br />
153 SCHULZ, JOHANN ABRAHAM PETER: Johann Peter Uzens lyrische<br />
Gedichte religiösen Innhalts nebst einigen an<strong>de</strong>rn Gedichten gleichen Gegenstan<strong>de</strong>s<br />
... mit Melodien zum Singen bey <strong>de</strong>m Claviere. Hbg., Johann Henrich<br />
Herold (o. VN) 1784. 5 Bll., 46 S. qu-fol. Hln. (Ecken leicht bestoßen)<br />
750.–<br />
RISM S/SS 2371; Eitner IX, 93; Hirsch III, 1909; Friedlaen<strong>de</strong>r I, 1 <strong>Nr</strong>. 367. –<br />
Erstausgabe <strong>de</strong>r Lie<strong>de</strong>rsammlung, die Herzog Ferdinand von Braunschweig<br />
und Lüneburg zugeeignet ist. Mit großer Titelvignette, von Geyser gestochen<br />
nach Oeser. Die Noten in Typendruck. Neben Gedichten von Uz wur<strong>de</strong>n<br />
Texte von Kleist, Cronegk, C. A. Schmid und Eschenburg vertont. In seinem<br />
„Magazin <strong>de</strong>r Musik“ Jahrgang I, 1783 (S. 1339ff) gibt C. F. Cramer ausführlichen<br />
Bericht über die Lie<strong>de</strong>r: „... Er (Schulz) hat nicht nur je<strong>de</strong>s Ge-<br />
62
dicht innigst gefühlt, <strong>de</strong>n eigentlichen Affect <strong>de</strong>sselben richtig ausgedruckt,<br />
die Regeln <strong>de</strong>r musikalischen Declamation aufs genaueste beobachtet, son<strong>de</strong>rn<br />
er hat auch alles, was seine ihm eigene Kenntniß, <strong>de</strong>r Grundsätze <strong>de</strong>r<br />
richtigen Harmonie darbot, mit <strong>de</strong>m glücklichsten Erfolg auf <strong>de</strong>n wahren und<br />
geschmackvollen Ausdruck <strong>de</strong>s Gesanges selbst angewandt.“ – Stockfleckig.<br />
154 SCHULZ, J[OHANN] A[BRAHAM] P[ETER]: Religioese O<strong>de</strong>n und<br />
Lie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n besten <strong>de</strong>utschen Dichtern mit Melodien zum Singen bey <strong>de</strong>m<br />
Clavier. Zweyte Auflage, Im Discant- und Violinschlüssel zu haben. Bln.,<br />
Rellstab (o. VN) [1792] 1 Bl. (Titel u. Inhalt), 58 S. qu-4°. Neuer Pp. im Stil<br />
d. Zt. 450.–<br />
RISM S/SS 2375; Friedlaen<strong>de</strong>r I, 1 <strong>Nr</strong>. 409. – In Typendruck, auf <strong>de</strong>r Titelseite<br />
von Rellstab als „Op. CLXXXVIII“ seiner Verlagswerke bezeichnet. –<br />
Hat Friedlan<strong>de</strong>r zunächst loben<strong>de</strong> Worte für <strong>de</strong>n Komponisten („Unter <strong>de</strong>n<br />
nord<strong>de</strong>utschen Musikern, die im letzten Viertel <strong>de</strong>s Jahrhun<strong>de</strong>rts das volksthümliche<br />
Lied begrün<strong>de</strong>ten, nimmt Johann Abraham Peter Schulz die hervorragendste<br />
Stelle ein. ... vermochte Schulz’ reichere Musikernatur für seine<br />
Weisen warme Herzenstöne und Wohllaut zu fin<strong>de</strong>n“), so än<strong>de</strong>rt er seine Begeisterung<br />
im Hinblick auf die vorliegen<strong>de</strong>n (44) Gesänge: „Weniger glücklich<br />
als in <strong>de</strong>n ‚Lie<strong>de</strong>rn im Volkston‘ ist <strong>de</strong>r Componist in seinen Gesängen<br />
religiösen Inhalts: ... Es scheint, als versage hier Schulz’ Begabung, <strong>de</strong>ren<br />
sonst so frischer Quell von <strong>de</strong>r empfin<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Philistrosität <strong>de</strong>r Texte verschüttet<br />
wird.“ – Durchgehend randfleckig (Feuchtigkeitsspuren).<br />
155 SCHUMANN, ROBERT: 40 Clavierstücke für die Jugend. Op: 68. Hbg.<br />
& New-York, Schuberth & Comp. (PN 1232) [Dez. 1848] 2 Bll., 62 S. Kart.<br />
(Falz m. Leinenstreifen) 350.–<br />
McCorkle S. 301; Hofmann S. 150/151; Kat. Hoboken 15 <strong>Nr</strong>. 116. – Erstausgabe.<br />
Das schöne Titelblatt mit bildlichen Darstellungen zu einzelnen Kompositionen<br />
(Knecht Ruprecht, Landmann usw.) schuf Ludwig Richter. Das Inhaltsverzeichnis<br />
und die Notenseiten sind mit Zierlinien eingefaßt. –<br />
Fingerfleckig, stellenweise stockfleckig.<br />
156 SMITH, JOHN CHRISTOPHER: Suites <strong>de</strong> Pieces Pour le Clavecin.<br />
Premier volume. London, the Author / Tho s . Cobb (o. PN) [1732] 4 Bll., 59<br />
S. qu-4°. Hldr. (Rücken leicht berieben) 1.250.–<br />
RISM S/SS 3680 (kein Expl. in Deutschland); CPM Bd. 53, S. 55; Lesure<br />
(Mus. impr. avant 1800) S. 580. – Erstausgabe. – John Cristopher Smith jun.<br />
(Ansbach 1712-1795 Bath) „erhielt ... Klavierunterricht bei Hän<strong>de</strong>l ... Seit<br />
1727 wirkte er in Hän<strong>de</strong>ls Kapelle als Viola-Spieler mit ... Angesichts von<br />
Hän<strong>de</strong>ls großem Erfolg in England wur<strong>de</strong> Smith lange ... lediglich als <strong>de</strong>ssen<br />
Schüler, Kopist und Assistent wahrgenommen ... Smiths Suiten für Cembalo<br />
solo op. 1 und op. 2 folgen <strong>de</strong>m Stil Hän<strong>de</strong>ls, die Lessons op. 3 und op. 4 hingegen<br />
sind eher an D. Scarlatti angelehnt ...“ (C. Harasim in MGG). – Mit<br />
63
Widmungsblatt und Verzeichnis <strong>de</strong>r Subskribentinnen und Subskribenten, u.<br />
a. Carlo Arrigoni, Pietro Castrucci, Willem <strong>de</strong> Fesch, Maurice Greene, Hän<strong>de</strong>l,<br />
Charles Jennings, John Fre<strong>de</strong>rick Lampe, John Christopher Pepusch<br />
und John Walsh. Der mit Sicherheit im Auftrag <strong>de</strong>s Londoner Verlegers John<br />
Walsh geschaffene Stich <strong>de</strong>r Titelseite zeigt sich absolut i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r nahezu zeitgleich erschienenen Suiten-Folge von G. F. Hän<strong>de</strong>l. Lediglich<br />
<strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>s Komponisten, Heft-Bezeichnung und Verlags-Impressum wur<strong>de</strong>n<br />
verän<strong>de</strong>rt. – Titel- und Widmungsblatt nicht frisch.<br />
157 SOLNITZ, ANTON WILHELM: Six Sonatas for two Violins with a<br />
Thorough Bass for the Harpsicord or Violoncello. [Op. 1]. London, Walsh (o.<br />
PN) [1750] 1 Bl., 12 S.; 1 Bl., 10 S.; 1 Bl., 10 S. 500.–<br />
RISM S/SS 3936; Smith/Humphries (Walsh) <strong>Nr</strong>. 1389. – Solnitz (Böhmen um<br />
1708 - 1752 od. 1753 Lei<strong>de</strong>n od. Den Haag) soll „Gerber zufolge ... nur betrunken<br />
o<strong>de</strong>r in Geldnot komponiert haben ... Solnitz gehört zur ersten Generation<br />
Sinfonien schreiben<strong>de</strong>r Komponisten in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n ... Seine zumeist<br />
dreisätzigen kammermusikalischen Werke ... reflektieren melodisch <strong>de</strong>n<br />
Übergang vom barocken zum galanten Stil“ (R. Rasch in MGG). – Stimme<br />
<strong>de</strong>r 1. Violine mit kleiner Schadstelle im Randbereich.<br />
158 SOMIS, GIOVANNI BATTISTA: (12) Sonate da Camera a Violino<br />
Solo, e Violoncello, ò Cembalo [Op. 1] ... <strong>de</strong>dicate Alla Reale Altezza di<br />
Maria Giovanna Battista Duchessa si Savoia ... Regina di Cipro &c. Amsterdam,<br />
Jeanne Roger (Titelseite mit PN 456) [um 1717] Partitur. 2 Bll., 46 S.<br />
Späterer bibliophiler Ldr. (Rücken, Rän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Einband<strong>de</strong>cken, Steh- und<br />
Innenkanten goldgeprägt, Kopfgoldschnitt). 950.–<br />
RISM S 3941; vgl. Lesure (Bibliographie Roger/Le Cène) S. 91. – Erstausgabe.<br />
Mit ganzseitigem Widmungsblatt. – Mit Exlibris (1905) von Arthur Fre<strong>de</strong>rick<br />
Hill (1860-1939), Mitglied <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n britischen Geigen- und Bogenbauerfamilie.<br />
159 SORGE, GEORG ANDREAS: Vier und zwantzig kurtze Praeludia zum<br />
nützlichen Gebrauch kleiner Clavier Schüler componiret von Georgio Andrea<br />
Sorgio, Græfl - Reuß - Plauischen Hof- und Stadt - Organisten zu Lobenstein.<br />
Nürnberg, B. Schmid N. XVI (o. PN) [1746]. (1), 24 S. qu-4°. Kart. d. Zt.<br />
(mit später beschrift. Titelschild). 750.–<br />
RISM S 3976 (zwei Exempl. nachgewiesen); BSB-Musik Bd. 15, S. 6148;<br />
GerberATL Sp. 534. – „Die Tätigkeit <strong>de</strong>s Komponierens war für Sorge weniger<br />
be<strong>de</strong>utsam. In seinen Werken für Tasteninstrumente zeigte er sich als gewandter,<br />
aufgeschlossener und einfallsreicher Komponist, <strong>de</strong>r ganz <strong>de</strong>m<br />
Kontrapunkt verpflichtet war ... aber seine Sympathie allem Italienischen gegenüber<br />
nicht verleugnete“ (C. Oefner in MGG, 2. Aufl.). – Nur wenige<br />
Jahre zuvor, 1742, waren beim Nürnberger Verleger Balthasar Schmid J. S.<br />
Bachs „Goldberg-Variationen“ (als Teil IV seiner „Clavier-Übung“) gestochen<br />
wor<strong>de</strong>n. Auch Bachs zweitältester Sohn Carl Philipp Emanuel wur<strong>de</strong><br />
64
von Schmid verlegerisch betreut. So erschienen nahezu zeitgleich mit <strong>de</strong>m<br />
vorliegen<strong>de</strong>n Druck zwei seiner Cembalo-Konzerte (Wq 11 u. 25), sechs<br />
Sonaten für das Cembalo (Wq 48) sowie zwei Trios (Wq 161). – Titelseite<br />
leicht randfleckig, guter Erhaltungszustand.<br />
<strong>Nr</strong>. 155<br />
160 SPAZIER, JOHANN GOTTLIEB CARL: Lie<strong>de</strong>r und Gesänge am Klavier<br />
... von J. Karl Gottlieb Spazier. Halle, Auf Kosten <strong>de</strong>s Verfassers / Dessau,<br />
in Commission <strong>de</strong>r Buchhandlung <strong>de</strong>r Gelehrten [1781; Erscheinungsjahr<br />
unleserlich]. 3 Bll., 30 S. qu-4°. Hln. 350.–<br />
RISM S/SS 4056; Friedlaen<strong>de</strong>r I,1 <strong>Nr</strong>. 288. – Seltene Ausgabe in Typendruck.<br />
– Die 23 Gesänge enthalten<strong>de</strong> Sammlung stellt das Erstlingswerk <strong>de</strong>s damals<br />
20jährigen Spazier dar, <strong>de</strong>r als Musikschriftsteller sicher einen größeren Namen<br />
hat <strong>de</strong>nn als Komponist. Er zeichnet ja auch als Herausgeber <strong>de</strong>r Dittersdorfschen<br />
Lebensbeschreibung. Dennoch zeigt sich Friedlaen<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n Lie<strong>de</strong>rn stark beeindruckt. – Das Pränumerantenverzeichnis<br />
nennt u. a. <strong>de</strong>n Kapellmusikus Benda, Reichardt und Türk. – Titelseite<br />
fleckig und mit kleiner Schadstelle. Ecke von Titelseite und Blatt 2<br />
ergänzt. Einige Seiten wasserrandig.<br />
65
161 SPIESS, MEINRAD: Tractatus musicus compositorio-practicus. Das ist,<br />
Musicalischer Tractat, In welchem alle gute und sichere Fundamenta zur Musicalischen<br />
Composition aus <strong>de</strong>nen alt- und neuesten besten Autoribus ... erkläret,<br />
und mit untersetzten Exemplen ... erläutert wer<strong>de</strong>n ... Samt einem Anhang<br />
... Herausgegeben von R. P. Meinrado Spiess ... Opus VIII. Augsburg,<br />
J. J. Lotters seel. Erben 1745. Frontispiz, 8 Bll., 220 S., (8) S. Register, 11 S.<br />
Anhang „Musicalischer Kunst-Wörter“ und 1 S. Werkverzeichnis. 4°. Neuer<br />
Halble<strong>de</strong>reinband (Buch<strong>de</strong>ckel mit altem Buntpapier bezogen). 4.500.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 801; Rheinfurth (Musikverlag Lotter) <strong>Nr</strong>. 95; Hirsch I,<br />
565. – Schön ausgestattetes und sehr seltenes Werk <strong>de</strong>s einstigen Musikdirektors<br />
<strong>de</strong>r Benediktiner-Reichsabtei Irsee bei Kaufbeuren im heutigen bayeri-<br />
66
schen Schwaben. „Er war nicht nur <strong>de</strong>r berühmteste unter <strong>de</strong>n Künstlern und<br />
Gelehrten seines um Kunst und Wissenschaft und vor allem um die Pflege <strong>de</strong>r<br />
Musik verdienten Klosters; als Komponist war er <strong>de</strong>r wohl be<strong>de</strong>utendste Repräsentant<br />
<strong>de</strong>s süd<strong>de</strong>utschen kirchenmusikalischen Spätbarock und als Musikgelehrter<br />
einer <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Theoretiker <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts“ (A. Goldmann:<br />
Meinrad Spieß. 1987). Als Mitglied <strong>de</strong>r „Correspondieren<strong>de</strong>n Societät<br />
<strong>de</strong>r musikalischen Wissenschaften“ hatte er auch Kontakte mit J. S. Bach und<br />
L. Chr. Mizler. Leopold Mozart schickte wie<strong>de</strong>rholt Kompositionen zur Korrektur<br />
und Begutachtung. Mit seinem Hauptwerk verfolgte Spieß die Absicht,<br />
„die Lehrlinge <strong>de</strong>r musicalischen Composition in so weit zu unterweisen, wie<br />
sie nach <strong>de</strong>nen Contrapuncts-Reguln eine Soli<strong>de</strong>, ferme, gründlich, gravitätisch-<br />
und Majestätische Kirchen-Music gut practisch solle setzen lernen“.<br />
Das von <strong>de</strong>m Maler Franz Joseph Degle entworfene und von <strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn<br />
Klauber in Augsburg gestochene Frontispiz zeigt inmitten allegorischer Darstellungen<br />
<strong>de</strong>r Wissenschaften und Künste Bildnis und Wappen <strong>de</strong>s Ottobeurer<br />
Abtes Anselm Erb, <strong>de</strong>m das Werk gewidmet ist. Darunter ein vierstimmiger<br />
Kanon auf <strong>de</strong>n Text „Ecce quam bonum, et quam jucundum, habitare<br />
fratres in unum“ („Seht, wie gut und freundlich es ist, wenn Brü<strong>de</strong>r in Eintracht<br />
beisammen wohnen“, Psalm 132,1). – Gut erhaltenes Exemplar mit<br />
nur wenigen Eintragungen bzw. Anzeichnungen von alter Hand in Farbstift<br />
und Tinte. Kleiner Ran<strong>de</strong>inriß ausgebessert.<br />
162 SPOHR, LOUIS: Porträt-Lithographie (Halbstück, im Sessel) von<br />
Gustav Schlick, 1855. Dr. v. J. G. Fritzsche in Leipzig. Verlag von C. A.<br />
Klemm in Leipzig (VN 625). Blattgröße: 40 x 29,5 cm. 200.–<br />
Homburg (L. Spohr. Bil<strong>de</strong>r u. Dokumente) S. 158. – Vorlage für das<br />
authentische Altersbild war möglicherweise eine 1852 in London entstan<strong>de</strong>ne<br />
Fotografie, „auf (<strong>de</strong>r) die schlanken, feingliedrigen Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Geigers zu<br />
sehen sind“ (Homburg S. 148). Mit Namenszug Spohrs in Faksimile. – Leicht<br />
randfleckig, obere Ecke mit schwachem Wasserrand.<br />
163 SPOHR, LOUIS: Quintetto op. 52. [Für Flöte, Klarinette, Fagott, Horn<br />
und Klavier]. Handschriftliche Partitur aus <strong>de</strong>r 1. Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jh. Titelblatt<br />
u. (55) S. qu-fol. Hln. 200.–<br />
Sehr gut lesbares Manuskript in Tinte mit in Blei eingetragenen Orientierungsbuchstaben.<br />
– Die Klavierstimme (= Partitur) und die Bläserstimmen<br />
waren 1821 bei Peters in Leipzig erschienen. – Im ersten Takt <strong>de</strong>s ersten<br />
Satzes spielt die Flöte zwei Halbe, wobei die zweite Halbe mit einem Triller<br />
versehen ist und ihr zwei Sechzehntel-Nachschlagsnoten folgen; in Göthels<br />
auf S. 92 wie<strong>de</strong>rgegebenem Incipit fin<strong>de</strong>n sich we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Triller noch die<br />
Nachschlagsnoten.<br />
67
164 SPOHR, LOUIS: Violinschule. Mit erleutern<strong>de</strong>n Kupfertafeln. Original<br />
Ausgabe ... Bln., Schlesinger (VN T.H. 6050) [um 1880] 1 Bl., 250 S. 4°. Ln.<br />
d. Zt. (gering fleckig, restauriert). 125.–<br />
Nachdruck (Flachdruck) <strong>de</strong>r 1832 bei Haslinger in Wien erschienenen<br />
Erstausgabe. – Leichte Gebrauchsspuren.<br />
165 STEGMAYER, FERDINAND (1803-1863)<br />
Eigh. Brief m. U. Leipzig 14. 5. 1834. 1 S. fol. 200.–<br />
Der aus Wien stammen<strong>de</strong> Stegmayer war in seiner Leipziger Zeit einer <strong>de</strong>r<br />
engsten Freun<strong>de</strong> Schumanns und Mitarbeiter <strong>de</strong>r von ihm begrün<strong>de</strong>ten<br />
„Neuen Zeitschrift für Musik“. – Der an Friedrich <strong>Schnei<strong>de</strong>r</strong> gerichtete Brief<br />
betrifft in erster Linie die Kontrabassisten, beson<strong>de</strong>rs aber <strong>de</strong>n Leipziger F.<br />
C. Franke, Verfasser einer Schule für <strong>de</strong>n Kontrabaß. – „... Die Natur <strong>de</strong>r<br />
Contrabaßisten ist gewöhnlich immer etwas homogen mit ihrem Instrumente;<br />
das muß wohl eben in <strong>de</strong>r Natur liegen ...“ – Briefe von Stegmayer, <strong>de</strong>r sich<br />
auch als Bearbeiter von Bühnenwerken einen guten Namen gemacht hat, sind<br />
sehr selten.<br />
166 STERKEL, JOHANN FRANZ XAVER: Sammlung neüer Lie<strong>de</strong>r Zum<br />
Singen beim Clavier ... Gräfinn von Rottenhann geborne Reichsfreÿe von<br />
Lichtenstein gewidmet. I. (u. II.) Theil. 2 Hefte. Mainz, Hofmusikstecher<br />
[Schott] (PN 42 u. 80) [1787] 1 Bl., 16; 15 S. qu-fol. Grüne Karton-Umschläge<br />
d. Zt. mit hs. Titelschil<strong>de</strong>rn. 2.500.–<br />
RISM S/SS 5798 u. S/SS 5801; H.-Chr. Müller (Schott) S. 96f u. S. 112. –<br />
Sehr früher Schott-Druck, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>s Verlegers offenkundig<br />
vergessen wur<strong>de</strong>. Die bei<strong>de</strong>n Hefte jeweils mit Titelvignette. – Titelseiten mit<br />
unterschiedlichen aufgeklebten Firmenetiketts von Gayl & Hedler, Frankfurt.<br />
68
167 STRAUSS, JOHANN (Sohn; 1825-1899)<br />
Honorar-Abrechnung m. U. Wien 15. April 1856. qu-4°. – Unter Passepartout.<br />
980.–<br />
Honorar-Abrechnung zwischen Johann Strauß und <strong>de</strong>r „Kunst- und Musikalienhandlung<br />
Carl Haslinger quondam Tobias in Wien“ (Briefkopf) mit Verrechnung<br />
von Guthaben und Zahlungen, „französisches Honorar“ für <strong>de</strong>n<br />
Strauß-Walzer „Knall-Kügerln“ (op. 140) betreffend. Von Carl Haslinger<br />
mit <strong>de</strong>m eigenhändigen Zusatz m. U. „so abgeschlossen“ bestätigt und von<br />
Joh. Strauß gegengezeichnet. Die Erstaufführung dieser Walzerpartie erfolgte<br />
im Rahmen eines <strong>de</strong>r spektakulären „Monstrekonzerte“, bei <strong>de</strong>m Strauß<br />
die Aufführung von Riottes „Schlacht bei Leipzig“ unter Teilnahme von 224<br />
Musikern vornahm (siehe Mailer I S. 98). – Gegengerechnet wird ein Geschäftsvorgang<br />
mit <strong>de</strong>r Brüsseler Filiale <strong>de</strong>s Verlages Schott. Auch <strong>de</strong>r Name<br />
von Bru<strong>de</strong>r Josef Strauß wird auf <strong>de</strong>m Dokument im Zusammenhang mit Zahlungsmodalitäten<br />
erwähnt. – Leicht gebräunt, Knickfalten.<br />
69
70<br />
<strong>Nr</strong>. 170<br />
168 STRAUSS, RICHARD (1864-1949)<br />
Eigh. Brief m. U. Garmisch 15. 10. 1935. 2 S. 8°. Gelocht. 1.200.–<br />
An <strong>de</strong>n Dirigenten Richard Kraus. „... die sog. Neueinrichtung <strong>de</strong>r Salomepartitur<br />
kostet ‚gar kein Geld‘! Sie brauchen von Fürstner (berufen Sie sich<br />
auf mich!) nur die Musterpartitur kommen lassen u. Ihre Orchesterstimmen<br />
vom Copisten darnach einrichten! ...“. Erwähnt „Frau ohne Schatten“ und<br />
„Arabella“ und schreibt begeistert über die Sängerin Marie Schulz-Dornburg.<br />
169 STRAUSS, RICHARD (1864-1949)<br />
Eigh. Bildpostkarte m. U. (auf <strong>de</strong>r Bildseite). 15. 2. [19]42. 500.–<br />
„Liebes Fräulein! Meine Frau bittet ein kleines Weihnachtsgeschenk in Gestalt<br />
eines Wiener Papierkorbs freundlich aufzunehmen u. dankt mit mir für<br />
die guten Gaben, mit <strong>de</strong>nen Sie uns wie<strong>de</strong>r erfreut haben! Wie geht es Ihnen?<br />
Welche Sträusse haben Sie zuletzt wie<strong>de</strong>r gesungen? Und wie sieht’s im lieben<br />
Stuttgart aus? Bitte grüßen Sie schönstens Generalintendant u. Collegen<br />
Albert! ...“. Der Dirigent Herbert Albert (1903-1973) wirkte in <strong>de</strong>n Jahren<br />
1937-1944 als GMD in Stuttgart. Möglicherweise verbirgt sich hinter <strong>de</strong>m<br />
„lieben Fräulein“ in <strong>de</strong>r Anre<strong>de</strong> die aus Leipzig stammen<strong>de</strong> Sopranistin Marianne<br />
Warneyer (1907-1982), die in <strong>de</strong>n Jahren 1935-44 an <strong>de</strong>r Stuttgarter<br />
Staatsoper wirkte und mehrfach in Strauss-Opern zu hören war. Die Postkarte<br />
zeigt das „Strauss-Schlößl“ in Wien, Jacquingasse 10. Das von M. Rosenauer<br />
erbaute Haus wur<strong>de</strong> am 10. Oktober 1925 von <strong>de</strong>r Familie Strauss<br />
bezogen, nach<strong>de</strong>m am 13. Mai 1924 die Übergabe <strong>de</strong>r Rosenkavalier-
Partitur für die Österreichische Nationalbibliothek als „Pachtschilling“ für<br />
die Jacquingasse 10 erfolgt war.<br />
170 STRAWINSKY, IGOR (1882-1971)<br />
Fotoporträt-Postkarte mit eigh. Widmung u. U. [Paris] 5. 11. [19]35. qu-kl-8.<br />
Unter Passepartout. 1.200.–<br />
„pour Dagmar Godovsky ...“, die Tochter <strong>de</strong>s amerikanischen Komponisten<br />
und Pianisten polnischer Herkunft Leopold Godowsky (1870-1938). Das<br />
Foto mit Strawinsky am Klavier wur<strong>de</strong> 1929 im Pariser Studio Lipnitzki<br />
aufgenommen. – Kleiner Knick, Ecken leicht bestoßen.<br />
171 TAPRAY, JEAN-FRANÇOIS: Six Sonates pour le Clavecin Avec accompagnement<br />
<strong>de</strong> Violon ad Libitum. Gravées par M elle . Desjardin. Œuvre I r .<br />
Paris, l’Auteur / Lyon, Castaud (o. PN) [1770] Klavierstimme. 1 Bl., 26 S.<br />
qu-fol. Grüner Hpgt. d. Zt. (unteres Kapital leicht bestoßen, hintere Einband<strong>de</strong>cke<br />
m. leichtem Feuchtigkeits-Scha<strong>de</strong>n) 750.–<br />
RISM T 101 (1 vollst. Expl., nicht in Deutschland); Lesure (Mus. impr. avant<br />
1800) S. 603. – Erstausgabe. – Tapray wirkte als Komponist, Organist und<br />
Cembalolehrer. Seine „Musik umspannt die Übergangszeit vom Cembalo<br />
zum Klavier in Paris ... Der Musik eignet eine schlichte Anmut und<br />
gelegentliche Tiefe“ (B. Gustafson in MGG). – Einband mit eingeklebtem<br />
Firmenetikett <strong>de</strong>s Pariser Buchbin<strong>de</strong>rs und Schreibwarenhändlers Jollivet<br />
l’ainé. Letztes Blatt u. hinterer Vorsatz m. Feuchtigkeitsspuren.<br />
71
172 TAPRAY, JEAN-FRANÇOIS: [3] Sonates Pour le Clavecin Avec<br />
accompagnement <strong>de</strong> Violon ad libitum. Gravés par M elle . Desjardin. Œuvre<br />
II. Paris, l’Auteur / Lyon, Castaud (o. PN) [1770] Klavierstimme. Titelseite,<br />
10 S. qu-fol. Grüner Hpgt. d. Zt. m. Ldr.-Rsch. (Einband fleckig) 750.–<br />
RISM T 102 (nur Violinstimme <strong>de</strong>r ersten bei<strong>de</strong>n Sonaten; 2 Expl., nicht in<br />
Deutschland); CPM Bd. 55, S. 337. – Erstausgabe <strong>de</strong>r Sonaten in C, D und<br />
A. MGG und New Grove verzeichnen unter op. 2 nur die ersten bei<strong>de</strong>n Sonaten.<br />
– Nachgeb. <strong>de</strong>rs.: Concerto pour le Clavecin Avec Symphonie Premier et<br />
Second Violon Alto et Basse. Gravé par M elle Desjardin. Œuvre III. Paris,<br />
l’Auteur / Lyon, Castaud (o. PN) [1771] Klavierstimme. 1 Bl., 6 S. – RISM T<br />
103 (nur Klavierstimme; 1 Expl.). – Erstausgabe. – Titelseiten von op. 2 und<br />
3 jeweils mit eigh. Namenszug <strong>de</strong>s Komponisten („Tapray“). – Einband mit<br />
eingeklebtem Firmenetikett <strong>de</strong>s Pariser Buchbin<strong>de</strong>rs und Schreibwarenhändlers<br />
Jollivet l’ainé.<br />
173 [TARTINI, GIUSEPPE]: Trattato di Musica secondo la vera Scienza<br />
<strong>de</strong>ll’ Armonia. Padova, Nella Stamperia <strong>de</strong>l Seminario. Appresso Giovanni<br />
Manfrè 1754. 4 Bll., 175, (1) S. mit Vignetten, Figuren und Notenbeispielen<br />
sowie einer Tafel. – Angebun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rs.: De’ Principj <strong>de</strong>ll’ Armonia Musicale<br />
72
contenuta nel Diatonico Genere. ebd., Nella stamperia <strong>de</strong>l Seminario 1767. 6<br />
Bll., 120 S. mit Notenbeispielen. Späterer Hldr. m. Pgt.-Ecken (Kanten berieben).<br />
2.500.–<br />
RISM (Écrits impr.) S. 819f; Eitner IX, 356; Hirsch I, 571 (ohne <strong>de</strong>n 2. Titel);<br />
Wolffheim I, 1055; Gaspari I, S. 259 u. 290. – „Von seinem zähen Violin-<br />
Studium ... zeugt, daß er schon 1714 ... in Ancona die Kombinationstöne<br />
ent<strong>de</strong>ckte, die er für die Erzielung reiner Intonation praktisch verwertete. T.<br />
veröffentlichte allerdings seine Ent<strong>de</strong>ckung erst 1754 in seinem Trattato di<br />
musica, so daß ihm darin G. A. Sorge um 9 Jahre zuvorkam“ (Riemann). Der<br />
nachgebun<strong>de</strong>ne Traktat „De principj“ ist die erweiterte Neuauflage. Die 14<br />
vor- und nachgebun<strong>de</strong>nen Seiten enthalten interessante handschriftliche Ergänzungen.<br />
– Im ersten Traktat ist die Seite 161 ganz gestochen und enthält<br />
Noten. Der zweite Teil ohne die nur bei Eitner und Gaspari angegebenen 6<br />
Tafeln. – Exemplar aus <strong>de</strong>r Bibliothek J.-B. Weckerlin (s. Wolffheim).<br />
Gelegentlich Randnotizen (in Italienisch) und Anzeichnungen von alter<br />
Hand. Kleiner Ausschnitt im Titelblatt ergänzt.<br />
174 TESSARINI, CARLO: Six Sonatas or Duets for Two Violins. Opera Seconda.<br />
London, John Johnson (o. PN) [um 1745] Partitur. 1 Bl., 25 S. 425.–<br />
RISM T 548; CPM Bd. 56, S. 73 (dat. [1750?]). – Frühe Ausgabe. – Ursprünglich<br />
1734 in Urbino unter <strong>de</strong>m Titel „Il Maestro, e Discepolo. Diuertimenti<br />
da camera a due violini“ veröffentlicht. Auch in <strong>de</strong>r bei Johnson erschienenen<br />
Ausgabe wird je<strong>de</strong> Sonate als „Divertimento“ bezeichnet.<br />
175 TESSARINI, CARLO: (6) Sonate a Violino solo Violoncello e cimbalo.<br />
Opera XVI. Libro Secondo. Paris, aux adresses Ordinaires (o. PN) [um 1753]<br />
Partitur. 1 Bl., 25 S. 500.–<br />
RISM T 570 (lediglich 3 Exempl. weltweit nachgewiesen, davon keines in einer<br />
<strong>de</strong>utschen Bibliothek); CPM Bd. 56, S. 73 (dat. [1750?]). – Nach seiner<br />
Ernennung zum Violinisten an S. Marco in Venedig, belegt durch eine Urkun<strong>de</strong><br />
vom 15. Dez. 1720 (<strong>de</strong>m ersten sicheren Anhaltspunkt über Tessarinis<br />
Leben), wird Urbino <strong>de</strong>r Mittelpunkt seines musikalischen Schaffens, wo er<br />
auch Mitbegrün<strong>de</strong>r eines Musikverlages wird. „Das Œuvre Tessarinis ist<br />
ausschießlich <strong>de</strong>r Instrumentalmusik gewidmet und beschränkt sich vornehmlich<br />
auf Sonate und Konzert. Obwohl Einflüsse Vivaldis spürbar sind, ist<br />
<strong>de</strong>ssen Lehrerschaft dokumentarisch ebenso wenig bewiesen wie die Corellis<br />
...“ (A. Dunning in MGG, 2. Aufl). – Oberer Rand <strong>de</strong>r Notenseiten durchweg<br />
mit Numerierung von alter Hand.<br />
176 WEBER, CARL MARIA von: (J 106) Abu Hassan. Oper in einem Act.<br />
Gedicht von J. F. Hiemer. Vollständiger Clavierauszug vom Componisten.<br />
Bonn und Cöln, N. Simrock (PN 1661) [1819] 1 Bl., 66 S. qu-fol. Umschlag<br />
d. Zt. m. hs. Titelschild. 250.–<br />
Jähns S. 127; Hirsch IV, 1289; Kat. Hoboken 15 <strong>Nr</strong>. 293. – Erstausgabe. Libretto<br />
von Franz Karl Hiemer. – Titel oval gerahmt.<br />
73
177 WEGENER, HEINRICH: Melodien zu <strong>de</strong>n Lie<strong>de</strong>rn für Volksschulen.<br />
Zweiter Theil. Hannover, Hahn (o. VN) 1819. 2 Bll., 64 S. 4°. Neuer Hldr.<br />
250.–<br />
RISM WW 494 I,1 (4 Expl., 3 in Deutschland); Eitner X, 201. – In Typendruck.<br />
– Heinrich Wegener war Organist in Hannover. – Der 1. Teil <strong>de</strong>r<br />
„Melodien“ stammt von F. B. Beneken und erschien 1809 in 3. Aufl. bei<br />
Hahn. – „In diesen schlichten Weisen mit einfacher Klavierbegleitung ...<br />
zeigt sich die starke Verbun<strong>de</strong>nheit zum spätbarocken Kunstlied <strong>de</strong>r Leipziger,<br />
beson<strong>de</strong>rs aber <strong>de</strong>r Braunschweiger Lie<strong>de</strong>rschule“ (H. Sievers, Die Musik<br />
in Hannover, S. 739); vgl. auch Sievers, Hannoversche Musikgeschichte<br />
II S. 191. – Titelblatt und Vorbericht mit kleiner Quetschfalte. Wenige Bll.<br />
etwas gebräunt.<br />
178 WEINGARTNER, FELIX ( 1863-1942)<br />
Kabinett-Fotografie, Brustbild von vorne (Marceau New York) mit eigh.<br />
Widmung u. U. auf <strong>de</strong>m Untersatz-Karton <strong>de</strong>s Foto-Ateliers. München, 25. 1.<br />
1907. 18,3 x 12,3 cm. – Untersatz leicht stockfleckig. 225.–<br />
„1904 gab Weingartner sein Amerika-Debüt mit <strong>de</strong>m New York Philharmonic<br />
Orchestra, <strong>de</strong>m sich 1905/06 zwei weitere Gastspiele anschlossen. 1908<br />
folgte er G. Mahler als Dir. <strong>de</strong>r Wiener Hofoper nach und verblieb in dieser<br />
Stellung bis 1911 ...“ (W. Behrens in MGG).<br />
179 WESTPHAL, AUGUST WILHELM: Tre Sonate per il Clavicembalo o<br />
Pianoforte con Accompagnamento di Violino ... <strong>de</strong>dicate alla Contessa<br />
Augusta di Schwicheld. Opera 7. Rinteln, Steuber (o. VN) [um 1810] 24; 6 S.<br />
Neuer Pp. 600.–<br />
RISM WW 960 II,1 (nur 1 Expl.). – Sehr seltene Ausgabe in Typendruck. Der<br />
Komponist war bereits im Jahre 1800 Organist an <strong>de</strong>r Heiliggeistkirche zu<br />
Hannover. – „Steuber, Karl August, Buch- und Musikdrucker in Rinteln<br />
1807“ (Eitner, Buch- und Musikalien-Händler).<br />
180 WESTPHAL, AUGUST WILHELM: Variations instructives pour le<br />
Piano Forte ... <strong>de</strong>dièes à ... la Comtesse <strong>de</strong> Oberg. Oeuvre 8. Rinteln, Steuber<br />
(o. VN) [um 1810] 12 S. Neuer Pp. 500.–<br />
RISM WW 960 II,2 (nur 1 Expl.). – Sehr seltene Ausgabe in Typendruck.<br />
Men<strong>de</strong>l/Reissmann kennt eine (vermutlich spätere) Ausgabe <strong>de</strong>r „Instruktiven<br />
Variationen“, erschienen bei Hahn in Hannover.<br />
181 WIEDEMANN, JOSEF<br />
Eigh. vollständiges Musikmanuskript m. N. (in Kalligraphie). Theresienstadt<br />
am 6. Juli 1874. Titelblatt, (10) S. qu-fol. Roter Samteinband mit verzierter<br />
Randleiste in Blindprägung, Moirépapier-Vorsätze. 450.–<br />
„Jubiläums Marsch. Allerunterthänigst gewidmet Ihrer Majestät <strong>de</strong>r Königin<br />
Marie von Hannover von Josef Wie<strong>de</strong>mann Kapellmeister <strong>de</strong>s 42. Infanterie<br />
74
Regimentes.“ Partitur für große Militär-Kapelle. – Beigefügt eigh. Schriftstück<br />
m. U. (2 S., 4°): Huldigungsschreiben an die Königin mit <strong>de</strong>r Bitte um<br />
Widmungs-Annahme.<br />
182 WOLF, ERNST WILHELM: Ostercantate, in Musik gesezt ... Dessau,<br />
auf Kosten <strong>de</strong>r Verlagscasse für Gelehrte und Künstler (o. VN) 1782. 2 Bll.,<br />
136 S. Neuer Hln. 900.–<br />
RISM W 1784; Wolffheim II, 1700. – Erstausgabe <strong>de</strong>r Partitur zu <strong>de</strong>r berühmt<br />
gewor<strong>de</strong>nen und damals weitverbreiteten Osterkantate nach einem<br />
Her<strong>de</strong>rschen Text (s. Schering, Geschichte <strong>de</strong>s Oratorium S. 377). Mit <strong>de</strong>r<br />
Herstellung <strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s (in Typendruck) war die Offizin J. G. I. Breitkopf in<br />
Leipzig betreut wor<strong>de</strong>n. Der „Verlag für Gelehrte und Künstler“, mit <strong>de</strong>m<br />
auch Lessing in Verbindung stand, war ein alsbald gescheiterter Versuch,<br />
<strong>de</strong>n Verlagsbuchhan<strong>de</strong>l zu umgehen. – Das Subskribentenverzeichnis nennt<br />
u. a. <strong>de</strong>n Musikdirektor Rolle aus Mag<strong>de</strong>burg. – Mit einer Titel-Vignette<br />
(Harfenistin). – Knapp beschnitten, z. T. Seitenzahlen angeschnitten.<br />
183 ZEMLINSKY –<br />
Saal Bösendorfer [Wien] Mittwoch <strong>de</strong>n 18. December 1895. Concert Fanny<br />
Davies, Julius Klengel unter Mitwirkung von Herrn Arnold Rosé. Accompagnement:<br />
Herr Alexan<strong>de</strong>r Zemlinsky. 2 Bll. gr-8°. 100.–<br />
Mit verschie<strong>de</strong>nen Vorankündigungen, u. a. Kammermusik-Aben<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Rosé-<br />
Quartetts.<br />
184 ZUMSTEEG, JOHANN RUDOLPH: Colma, ein Gesang Ossians, von<br />
Goethe fürs Clavier und Gesang. Lpz., bey Breitkopf und Härtel (o. VN)<br />
[nicht vor 1796] 1 Bl., 28 S. qu-fol. Kart. d. Zt. m. hs. Titelschild. 175.–<br />
Landshoff S. 181 (VII/3); RISM Z 509. – Späterer Druck. Die Erstausgabe<br />
war 1793 bei Breitkopf erschienen. In Typendruck. – Stockfleckig. Rän<strong>de</strong>r<br />
stellenweise etwas knapp beschnitten.<br />
Redaktion <strong>de</strong>s <strong>Katalog</strong>es: Jürgen Fischer; Eduard Hempel M. A.; HS
AKTUELLE MUSIKLITERATUR<br />
Manfred Eger<br />
WAGNERS WITZ UND ABERWITZ<br />
Vorträge, Rundfunksendungen, Aufsätze<br />
2012. 180 S. gr-8°. Kart.<br />
978 3 86296 038 5. € 28.—<br />
Inhalt<br />
„… sonst schlagen mich die Wagnerianer tot!“ Heiteres Sammelsurium<br />
aus Selbstironie, Ulk und Esprit. • „Bach hat mir besser gefallen<br />
als ich“ Richard Wagner als enthusiastischer Bewun<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>s Thomaskantors.<br />
• Die Mär vom gestohlenen Tristan-Akkord. Ein groteskes<br />
Kapitel <strong>de</strong>r LisztWagner-Forschung. • „Der Not entwachsen Flügel“.<br />
Zur Entstehungsgeschichte <strong>de</strong>r „Meistersinger“ • „Keine Sorge,<br />
ich bin unsterblich“. Das Revolutionsabenteuer Richard Wagners. •<br />
„Meine Krone trage ich um Ihretwillen“. Die Königsfreundschaft zwischen<br />
Ludwig II. und Richard Wagner. • Wie aus einem Roman von<br />
Dostojewski. Ein Ge<strong>de</strong>nkblatt für Joseph Rubinstein. • Wagner hat<br />
hier gera<strong>de</strong> noch gefehlt. Warum Bayreuth zur Festspielstadt wer<strong>de</strong>n<br />
mußte. • „Im Schatten einer Heckenrose stieg Siegfried aus <strong>de</strong>r<br />
Reckenhose“. Richard Wagners Werke und Hel<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Parodie. •<br />
Thomas Mann, <strong>de</strong>r wanken<strong>de</strong> Wagnerianer und <strong>de</strong>r fatale Einfluß<br />
Friedrich Nietzsches.
Christian Lemmerich<br />
Winfried Zillig<br />
Komponist unter wechseln<strong>de</strong>n Vorzeichen<br />
WÜRZBURGER BEITRÄGE ZUR MUSIKFORSCHUNG.<br />
Im Auftrag <strong>de</strong>s Instituts für Musikforschung Würzburg<br />
herausgegeben von Ulrich Konrad<br />
Editionskollegium: Friedhelm Brusniak, Andreas Haug, Bernhard Janz,<br />
Ulrich Konrad, Eckhard Roch, Elena Ungeheuer<br />
Band 1<br />
2012. 418 Seiten mit zahlreichen Notenbeispielen. gr-8°. Leinen.<br />
978 3 86296 045 3. € 80.—<br />
Winfried Zillig (1905–1963) als Komponisten und Dirigenten gerecht<br />
zu wer<strong>de</strong>n, stellt für Biographie und Werkbetrachtung eine beson<strong>de</strong>re<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung dar. Hat er doch als Schüler Arnold Schönbergs<br />
nicht nur die kompositorischen und technischen Neuerungen <strong>de</strong>s Musikbetriebes<br />
in sich aufgenommen, son<strong>de</strong>rn war auch <strong>de</strong>m politischen<br />
Spannungsfeld ausgesetzt, das Leben und Werk unterschiedlich stark<br />
aufeinan<strong>de</strong>r abrichten und durchtränken.<br />
„Sein kompositorisches Schaffen <strong>de</strong>ckt in großer Vielfalt eine ungewöhnliche<br />
musikalische Bandbreite ab, von politisch-funktionaler<br />
Musik über teils populäre Film-, Schauspiel-und Hörspielmusiken bis<br />
hin zu hochartifiziellen Werken, die Zeugnis von einer selbstbestimmten<br />
Position <strong>de</strong>s Schönberg-Schülers in einer als kontinuierliche Fortentwicklung<br />
verstan<strong>de</strong>nen Kompositionsgeschichte geben. Bei aller<br />
Wandlungsfähigkeit <strong>de</strong>s Komponisten bleibt dabei aber fast ausnahmslos<br />
ein individuelles Idiom Zilligs erkennbar, <strong>de</strong>ssen kompositionstechnischer<br />
Kern analytisch greifbar ist; er tritt aber in sehr verschie<strong>de</strong>ner<br />
Gestalt auf, vom blassen Abbild seiner selbst in funktional<br />
dienen<strong>de</strong>r Rolle bis zur konsequenten Verwirklichung im nur für sich<br />
selbst stehen<strong>de</strong>n Werk.“<br />
Zwischen <strong>de</strong>n Vätern Schönberg und Strawinsky (und spätromantischen<br />
Nachwehen) wer<strong>de</strong>n die künstlerischen Entwicklungen <strong>de</strong>r Generation<br />
Zilligs geprägt von <strong>de</strong>r Suche einer eigenständigen Position,<br />
„während ihre persönlichen und künstlerischen Biographien durch die
Zeitumstän<strong>de</strong> zerschnitten und in beson<strong>de</strong>rs drastischer Weise geformt<br />
sind. In diesem Sinne möchte die Studie über Winfried Zillig einen<br />
musikhistoriographischen Beitrag zu dieser bislang wenig erforschten<br />
kompositionsgeschichtlichen Phase leisten.“<br />
Vorliegen<strong>de</strong> Arbeit wagt hinsichtlich <strong>de</strong>r konventionellen Darstellung<br />
von Leben und Werk einen methodischen Neuansatz, um die Persönlichkeit<br />
Zilligs in allen Facetten und im Kontext verankert zu begreifen.<br />
IN KÜRZE ERSCHEINEN<br />
MUSIK IN BAYERN.<br />
Jahrbuch <strong>de</strong>r Gesellschaft für Bayerische Musikgeschichte e.V.<br />
Band 75 / Jahrgang 2010<br />
2012. 197 S. mit zahlreichen Abbildungen. gr-8°. Engl. Klappenbroschur.<br />
978 3 86296 040 8. € 65.—<br />
Mit folgen<strong>de</strong>n Beiträgen:<br />
Günther Grünsteu<strong>de</strong>l: Georg Feldmayr (1756-1834) – Eine Übersicht<br />
über sein Schaffen. • Robert Münster: Zur Herkunft <strong>de</strong>s Baryton-<br />
Virtuosen und Komponisten Andreas Lidl. • Martin Weichmann:<br />
„Wie mach ich’s, daß Dir zu Ohren es kommt“. Johann Rupprecht<br />
Dürrner, Heinrich Weiser und das „fränkische Dichter-Netzwerk“. •<br />
Gerhard Weinzierl: Zum Streichquartettschaffen Karl Höllers (1938-<br />
1949). Die Zwillingsquartette op. 42/43 und die Familie Hoelscher aus<br />
Steinheim. • Gertru<strong>de</strong> Quast-Benesch: „Der kultivierte, begabte, menschenfreundliche<br />
und leichtlebige Mensch“. Hermann Levi und seine<br />
engsten Freun<strong>de</strong> in seiner Zeit als Münchner Hofkapellmeister.
Joseph Haydn im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
Bericht über das Symposium<br />
<strong>de</strong>r Österreichischen Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Wissenschaften,<br />
<strong>de</strong>r Internationalen Joseph Haydn Privatstiftung Eisenstadt<br />
und <strong>de</strong>r Esterházy Privatstiftung<br />
vom 14. bis 17. Oktober 2009<br />
in Wien und Eisenstadt<br />
In Ge<strong>de</strong>nken an Gerhard J. Winkler<br />
Herausgegeben von Christine Siegert, Gernot Gruber & Walter Reicher<br />
2013. 612 Seiten mit zahlreichen Notenbeispielen und Abbildungen.<br />
gr-8°. Leinen.<br />
Eisenstädter Haydn-Berichte. Veröffentlichungen <strong>de</strong>r Internationalen<br />
Joseph Haydn Privatstiftung Eisenstadt. (Hrsg. v. Walter Reicher &<br />
Christine Siegert); Band 8.<br />
978 3 86296 044 6. ca. € 100.—<br />
Inhalt:<br />
Gernot Gruber: Haydn im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Einführung. • Gerhard J.<br />
Winkler: Fürstendiener und wie<strong>de</strong>rerstan<strong>de</strong>ner Orpheus. Zur Künstlerphysiognomie<br />
Joseph Haydns. • Ingrid Fuchs: Die Londoner Notizbücher.<br />
Aspekte zu Persönlichkeit und Weltsicht Joseph Haydns. •<br />
Oswald Panagl: Sprachwissenschaftliche Beobachtungen zum Briefstil<br />
von Joseph Haydn. • Otto Biba: Joseph Haydn: <strong>de</strong>r Kunstsammler.<br />
• Joachim Brügge: Charaktere, Physiognomien und Wahlverwandtschaften<br />
<strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Joseph Haydn zwischen Laurence Sterne<br />
und George Washington? • Manfred Wagner: Haydn und Mozart:<br />
Brü<strong>de</strong>r von gleichem Geist? • Marc Vignal: Gedanken zum Dreieck<br />
Michael Haydn – Wolfgang Ama<strong>de</strong>us Mozart – Joseph Haydn. •<br />
Hartmut Krones: „[…] dann ließ ich lieber einen kleinen grammatischen<br />
Schnitzer stehen“. „Schönheit“ versus (?) Grammatik und Rhetorik<br />
in Joseph Haydns „Jahreszeiten“. • Peter Ickstadt: Haydns späte<br />
Messen im Spannungsfeld von konventionellem und individuellem<br />
Ausdruck. • Manfred Hermann Schmid: Vokales und Instrumentales
ei Joseph Haydn. Bemerkungen zum Spätwerk. • James Webster:<br />
Das Erhabene und das Pastorale in Haydns Symphonien. • Wolfram<br />
Steinbeck: Witz und Werk. Zur Konstitution musikalischer Form in<br />
Haydns Symphonik. • Hans-Joachim Hinrichsen: Form / Denkform /<br />
Aufklärung. Joseph Haydns Streichquartette und die selbstverschul<strong>de</strong>te<br />
Unmündigkeit <strong>de</strong>r Formenlehre. • Reinhard Strohm: Haydns offene<br />
Satzstruktur und die klassizistische Theorie von Heinrich Christoph<br />
Koch. • Hermann Danuser: Papapostmo<strong>de</strong>rn. Genießerische Reflexion<br />
beim frühen Haydn. • Wolfgang Fuhrmann: „Es gehört nicht bloß<br />
zum Componiren, es gehört auch zum Zuhören Talent“. Ansätze zur<br />
ästhetischen und historischen Neubewertung Haydns im späten 19.<br />
und frühen 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt. • Bryan Proksch: Recomposing H–A–Y–<br />
D–N: The French Revival of Haydn in 1909. • Armin Raab: Rezeption<br />
durch Edition. Wie die Philologie das Haydn-Bild <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
verän<strong>de</strong>rte. • Caryl Clark: Encountering Others: Haydn’s<br />
“L’anima <strong>de</strong>l filosofo” as Directed by Jürgen Flimm. • Christine Siegert:<br />
Haydn als „Theaterkritiker“ und die Aufführungen seiner Opern<br />
heute. • Philipp Thoman und Rainhard Wiesinger: Joseph Haydn im<br />
Konzert (Wiener Konzerthaus und Musik-verein, Haydnfestspiele<br />
Eisenstadt, Salzburger Festspiele und Styriarte Graz) und auf <strong>de</strong>r<br />
Opermbühne. • Josef Pratl: Zur Topographie von Haydns Eisenstadt. •<br />
Peter Gülke: Nachlese zum Symposion. • Siegfried Mauser: Traditionsbegründung<br />
und Innovationsschub: Bemerkungen zu Haydns Klaviertrios.<br />
• Alfred Wopmann: „Im Inneren bei Haydn angekommen“:<br />
„Armida“ und „Orlando paladino“ im Haydn-Jubiläumsjahr 2009. •<br />
Alfred Bren<strong>de</strong>l: Großmeister <strong>de</strong>r Überraschung. • Register.<br />
VERLEGT BEI HANS SCHNEIDER · TUTZING<br />
www.schnei<strong>de</strong>r-musikbuch.<strong>de</strong>