Dreiphasen-Dreischalter-Dreipunkt- Pulsgleichrichtersystem
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Kapitel 4: Regelung des Systems 131<br />
4.6.2 Verhalten bei Phasenausfall<br />
In Tab.4.3 sind die Messwerte bei Ausfall der Phase R angegeben. Der gemessene<br />
Leistungsfaktor beträgt nun nicht mehr λ = 1. Allerdings liegen die Ströme nach wie<br />
vor mit den nullgrößenfreien Anteilen der Netzphasenspannungen uN,i’ in Phase, sodass<br />
keine Belastung des Netzes mit Blindleistung auftritt. Die Leistungsfaktorverhältnisse<br />
für unsymmetrische Netze werden durch das Messgerät (Wattmeter, Power Analyzer)<br />
also nicht richtig erfasst, da die mit dem Wattmeter erfassten Spannungen auf den<br />
Transformatorsternpunkt N bezogen sind (Abb.4.8(a)). Der Sternpunkt N’ ist für ein<br />
Messgerät nicht zugänglich. Aus dem Zeigerdiagramm nach Abb.4.8(b) wird auch<br />
deutlich, dass die mit dem Wattmeter erfassten Spannungen UN,i nicht in Phase mit den<br />
Eingangsströmen IN,i ~ UN,i’ sein können, weshalb ein gemessener Leistungsfaktor<br />
λ = 0.86 resultiert.<br />
UN,i IN,i PN,i λ i THDU THDI<br />
V A kW<br />
Phase R 130 0 0.000 1.000 0.0% 100.0%<br />
Phase S 252 10.2 2.212 0.860 0.0% 4.0%<br />
Phase T 251 10.2 2.230 0.860 0.0% 4.0%<br />
Gesamt 4.442<br />
Tab.4.3: Messwerte bei Ausfall der Phase R.<br />
Die Klirrfaktoren der Ströme sind aber nur unwesentlich schlechter als im<br />
symmetrischen Betrieb, die Klirrfaktoren der Spannungen konnten in diesem Fall nicht<br />
korrekt ermittelt werden. Das stationäre Verhalten der Eingangsgrößen ist in Abb.4.15<br />
dargestellt. Der Verlauf der Eingangsgrößen beim Trennen und erneutem Verbinden der<br />
Phase R sind in Abb.4.16 bzw. Abb.4.17 demonstriert. Wie erwartet tritt ein kurzer<br />
Stromstoß bei der Rückkehr der Phase R auf. Dieser dauert so lange an, bis die<br />
Regelung die neuen Netzspannungswerte erkannt und entsprechend den<br />
Eingangsleitwert g* angepasst (verringert) hat. Die Messung der Netzspannungen<br />
erfolgt in diesem Fall nicht auf Basis einer Effektivwertmessung, da einerseits die<br />
Rechenleistung des verwendeten Mikrocontrollers nicht ausreichen und sich<br />
andererseits aufgrund der erforderlichen Mittelung über zumindest die halbe<br />
Netzperiode eine zu lange Reaktionszeit ergeben würde. Der Eingangsstrom iN,R zeigt<br />
bereits nach etwas mehr als einer Periode einen stationären Verlauf.