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Dion FORTUNE Das karmische Band - Thule-italia.net

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ZWEITER TEIL<br />

In - der Kenntnis der Gesetzmäßigkeiten von kosmischen Partnerschaften liegt unsere größte<br />

Hoffnung, Schwierigkeiten zu meistern, die durch Unwissenheit und falsche Lehren das<br />

»Problem der Ehe« herbeigeführt haben. In einem früheren Stadium der Evolution hat der<br />

Mensch naturnah gelebt, er wußte weniger von freiem Willen, Gedächtnis und Vernunft und<br />

wurde völlig von seinen Instinkten geleitet. Als jedoch der Lauf der Zeit die Entwicklung des<br />

höheren Verstandes mit sich brachte, wurde die Sache wesentlich komplizierter. Der Instinkt war<br />

ein guter Führer, wo es um die Partnersuche auf den unteren Ebenen allein ging, doch als die<br />

Individualität mit ihrer Beziehung zur Evolution und zum Kosmos als Ganzem zu wirken begann<br />

und die Partnerschaft zu ihrer vollen Entwicklung und ihrem vollen Ausdruck nötig wurde, war<br />

der Instinkt kein angemessener Führer mehr, denn es mußten Faktoren berücksichtigt werden, die<br />

über die Reichweite der tieferen Natur hinausgingen. Vernunft und spirituelle Eingebung müssen<br />

zur Leitung des höheren Selbst eingesetzt werden;<br />

wir müssen uns über Freud und Leid des Augenblicks oder sogar der Inkarnation erheben und<br />

unser Leben auf das Universelle und Ewige gründen, wenn das höhere Leben, das über Geburt<br />

und Tod hinausschaut, in seinem Zweck erfüllt werden soll.<br />

Wir wollen uns den Fall eines Mannes vorstellen, der, während er in der Lage ist, normal auf den<br />

Ruf der Sexualität zu antworten und der, wie wir alle, an seine Vergangenheit gebunden ist, den<br />

Wunsch hat, an keines dieser Dinge gebunden zu sein, sondern einen Partner auf der höchsten<br />

Ebene zu finden, die die Evolution für das Wirken unserer Art geöff<strong>net</strong> hat. Wie muß sein<br />

Vorgehen aussehen? Auf der physischen Ebene wird er völlig passiv bleiben, und jeden Kontakt,<br />

der ihm seine Partnerin bringen könnte, weder suchen noch meiden;<br />

auf der unteren Astralebene wird er seine Leidenschaften zügeln und versuchen, sie durch<br />

enthaltsames Leben und gedankliche Kontrolle so zu sublimieren, daß sie nicht zu eindringlich<br />

sind, denn nicht durch das Licht der Leidenschaften kann ein Partner nach den höheren<br />

Gesetzmäßigkeiten gefunden werden. Auf der Dritten Ebene der zärtlichen Gefühle sollte er die<br />

Liebe zu allen Dingen fließen lassen, so daß, auf welchem Weg auch immer die Partnerin<br />

kommen wird, ihr die Liebe begeg<strong>net</strong> und sie ein durch die Liebe geöff<strong>net</strong>es Tor finden wird.<br />

Dann sollte er sein Bewußtsein zur höchsten Ebene erheben, auf der er wirken kann, indem er<br />

über die höchsten Ideale meditiert, die er kennt, und wenn sein Bewußtsein auf diese Stufe<br />

erhoben ist, sollte er die Eigenschaften der Partnerin überdenken, die seine Bedürfnisse<br />

befriedigen würde. Wenn er dies getan hat, bis in seinen Gedanken ein klares Bild entstanden ist,<br />

kann er sich als nächstes vorstellen, wie er sucht und ruft, indem er sich durch höchstes Beharren<br />

bei seinen Bemühungen hörbar macht, bis eine Seele, deren Natur sie auf jene Ebene gestellt hat,<br />

zu der er sich durch Meditation erhoben hat, seinen Ruf hören und ihm antworten wird.<br />

Wenn eine solche Verbindung auf den höheren Ebenen entstanden ist, werden ihre Wirkungen im<br />

inneren Leben sichtbar, lange bevor irgendeine Begegnung auf der Ebene der Manifestation<br />

stattfindet; der Friede einer wahren Partnerschaft kommt über die Seele, obwohl in der Welt der<br />

Sinne noch kein Partner erschienen ist. Manchmal findet die Begegnung niemals auf der<br />

physischen Ebene statt, da die <strong>karmische</strong>n Bedingungen dies verbieten, doch die Bindung bleibt<br />

und kann entwickelt werden und alles erbringen, dessen die höhere Natur bedarf. Es mag sogar<br />

ein Partner gefunden werden, der die Phase der Evolution, während derer Inkarnationen<br />

stattfinden, schon hinter sich hat, und jene seltsame Partnerschaft zwischen dem Sichtbaren und<br />

dem Unsichtbaren kann entstehen. Durch solche Partnerschaften wird viel von der Arbeit der<br />

Meister geleistet. Diese Dinge können nur angedeutet werden; jene, die hoch genug entwickelt<br />

sind, um sie zu erfahren, sind auch ausreichend entwickelt, um die Führung zu erhalten, derer sie<br />

bedürfen. Aber es muß noch einmal davor gewarnt werden, irrtümlich die subjektive Phantasie<br />

für objektive Tatsache zu halten; unser sicherster Führer in diesen Dingen ist die Demut, die sich

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