Dion FORTUNE Das karmische Band - Thule-italia.net
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Bindungen, die auf den inneren Ebenen entstehen, wo unsichtbare Ursachen wirken, müssen<br />
sorgfältig von der gegenseitigen Anziehung unterschieden werden, die auf der Ebene der<br />
Wirkungen entsteht und durch die physischen Sinne erkennbar ist.<br />
Die am weitesten verbreitete Art von Bindung ist als »<strong>karmische</strong>s <strong>Band</strong>« bekannt. Der Begriff<br />
karmisch (Adjektiv von Karma) ist aus den östlichen esoterischen Lehren entlehnt, und wird der<br />
Einfachheit halber verwendet, um die guten und bösen Kräfte zu bezeichnen, die in<br />
vorangegangenen Inkarnationen ausgelöst worden sind. Es gibt keinen vergleichbaren deutschen<br />
Ausdruck;<br />
das Wort Schicksal, seine nächste Entsprechung, bezeich<strong>net</strong>, besonders in seiner adjektivischen<br />
Form, nur noch eine böse Kraft.<br />
<strong>Das</strong> <strong>karmische</strong> <strong>Band</strong> zwischen zwei Seelen wurzelt in Anziehungskräften aus früheren Leben.<br />
Auf jeder der sechs Ebenen des individualisierten Seins kann es Anziehungskräfte geben, die in<br />
ihrer Art der jeweiligen Ebene entsprechen. Die Anziehungskräfte, die auf der Ersten oder<br />
physischen Ebene wirken, sind eine reine Sache der Körperlichkeit. Die Schwerkraft, kapillare<br />
Kräfte, Absorption und ähnliche Prozesse finden auf den Unterebenen der dichten Materie statt;<br />
mag<strong>net</strong>ische Anziehung, chemische Affinitäten usw. manifestieren sich auf den ätherischen<br />
Unterebenen unserer Welt. Emotionale Anziehung gibt es nicht unterhalb der zweiten Ebene, wo<br />
sie sich im Drang der Instinkte auswirkt, das heißt, es gibt kein <strong>Band</strong>, das durch reine körperliche<br />
Nähe entsteht;<br />
emotionelle Aktion und Reaktion müssen vor der Entstehung einer jeden Verbindung stattfinden.<br />
Die Reaktion ist das Wesentliche an einer solchen Verbindung. Die Tatsache, daß eine Person<br />
sich zu einer anderen hingezogen fühlt, verbindet die beiden nicht miteinander. Nur wenn das<br />
Objekt dieses Gefühls darauf reagiert, entsteht eine Verbindung, denn dann hat diese Person die<br />
Kraft, die von der anderen ausgeht, sozusagen in sich aufgenommen und bildet so eine<br />
substantielle Kontinuität, allerdings nur eine ätherische. Mit Hilfe dieses unsichtbaren <strong>Band</strong>es<br />
wird im praktischen Okkultismus, sowohl der schwarzen als auch der weißen Art, die meiste<br />
Arbeit geleistet.<br />
Wenn eine Person eine andere liebt und diese Liebe erwidert wird, bildet sich eine Verbindung;<br />
wenn eine Person eine andere liebt, und die Liebe wird durch Haß, Vorwürfe, Ablehnung oder<br />
irgendeine Form von Abneigung oder Unfreundlichkeit erwidert, entsteht auch eine Verbindung,<br />
und für den Rest ihrer Inkarnation werden diese Bindungen ihre Leben beeinflussen, in einer<br />
Bindungsstärke, die proportional zu den empfundenen Gefühlen ist. Nur völlige Gleichgültigkeit<br />
verhindert die Entstehung einer Verbindung, jede Gefühlsreaktion bewirkt eine Bindung.<br />
Eine Aktion und die darauf antwortende Reaktion läßt auf jeder Ebene eine Bindung entstehen,<br />
seien es die Instinkte, die auf der Zweiten Ebene geweckt werden, oder die Gefühle auf der<br />
Dritten, die Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler oder Kommilitone auf den Ebenen des<br />
Denkens, oder zwischen Priester, spirituellem Führer oder Glaubensbruder auf der sechsten<br />
Ebene. Auf welcher Ebene auch immer eine Aktion und eine Reaktion stattfinden, immer wird<br />
eine Verbindung zwischen den zwei agierenden Einheiten geschaffen.<br />
Diese Verbindungen können das intimste Verhältnis begründen oder ein vorübergehender<br />
Kontakt sein, den die Betroffenen sofort vergessen, doch so lange es irgendein Gefühl gibt, das in<br />
einem Verhältnis zur Erinnerung steht, bleibt die Bindung erhalten. Sollte eine bestimmte<br />
Emotion einer Person gegenüber zum Zeitpunkt des Todes immer noch existieren, wird diese<br />
Emotion, da sie in dem subjektiven Zustand, der auf den Tod folgt, keine Befriedigung findet,<br />
bewahrt, bis, nachdem in einer neuen Inkarnation die objektive Existenz wieder aufgenommen<br />
worden ist, die Bedingungen zu ihrem Ausdruck wieder gegeben sind. Es ist diese unverbrauchte<br />
Emotion, die das <strong>karmische</strong> <strong>Band</strong> bildet; und obwohl sie Hunderte von Jahren wartet, wenn man<br />
die Zeit in Erdumdrehungen rech<strong>net</strong>, verliert sie nichts von ihrer Kraft, sondern reagiert auf