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Dion FORTUNE Das karmische Band - Thule-italia.net

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17. Die esoterische Lehre von den »Zwillingsseelen«<br />

Allen Beobachtern der menschlichen Natur ist bekannt, daß bestimmte Menschen »beieinander<br />

die besten Eigenschaften zum Vorschein bringen«; daß, wenn sie zusammen sind, beide<br />

aufblühen und größere Entwicklungsmöglichkeiten für sie erreichbar scheinen, als sie allein<br />

hätten erreichen können, während sie gleichzeitig von einer wunderbaren Freude und<br />

Ausstrahlung umgeben sind. Wenn sie voneinander getrennt werden, lassen sie die Köpfe hängen<br />

und scheinen zu welken, und obwohl der Trennungsschmerz mit der Zeit geringer wird, erhebt<br />

sich allein keine der beiden Seelen zu ihrer vollen Größe. Es mag vielleicht kein Grübeln über die<br />

Vergangenheit voller Jammer und Selbstmitleid geben, keine morbide Verweigerung, das<br />

Interesse auf neue Dinge zu lenken, doch man hat das deutliche Gefühl, daß dieses Leben<br />

unterhalb seines normalen Niveaus gelebt wird.<br />

Solche Menschen können vielleicht sogar die Vorstellung haben, daß sie nicht zwei<br />

unterschiedliche Einheiten, sondern zwei Hälften eines Ganzen sind. Die große Sympathie und<br />

dichte Verbindung zwischen zwei solchen Seelen bewirkt, daß jede Stimmung vom anderen<br />

reflektiert wird, so daß das Leid des einen beide in Sorge versetzt und Freude beide<br />

gleichermaßen erheitert.<br />

Diese Verhältnisse sind allgemein bekannt, und die Hoffnung, auch einen solchen Zustand zu<br />

erreichen, ist in jedem Herzen verborgen; wie sehr auch immer die Erfahrung zeigen mag, wie<br />

unwahrscheinlich das ist, erhebt sich die Hoffnung doch immer wieder, so tief ist sie im Instinkt<br />

verankert; doch obwohl diese Hoffnung allgemein besteht, ist ihre Verwirklichung doch sehr<br />

selten, denn die völligen Einheit mit einem anderen erfordert völlige Selbstverleugnung, und es<br />

gibt nur wenige Seelen, die zu dieser Selbstlosigkeit fähig sind. Für eine solche Einheit müssen<br />

sich zwei gleichermaßen selbstlose Seelen verbinden, es ist nicht genug, daß die eine alles gibt<br />

und die andere nur nimmt. Es ist nicht einmal genug, daß beide alles geben, jeder muß geben,<br />

was der andere braucht, sonst ist das Opfer wertlos, hierin liegt auch der Schlüssel zu vielen<br />

Problemen der unerwiderten Liebe.<br />

Gute Kameradschaft ist das Beste, was die meisten Männer und Frauen erwarten können, wenn<br />

die Hitze der Leidenschaft durch Gewohnheit und Abnehmen der körperlichen Schönheit<br />

abgekühlt ist; und obwohl eine solche Kameradschaft zu den edelsten und schönsten Dingen auf<br />

Erden gehört, entspricht sie doch nicht jener näheren Begegnung, die hier gemeint ist. Die<br />

Allgemeinheit ist sich dessen durchaus bewußt und hat solche Partner als »Zwillingsseelen«<br />

bezeich<strong>net</strong>, da sie weiß, daß ein solches <strong>Band</strong>, so schön und tief wie es ist, weit über das<br />

hinausgeht, was man als Liebe zwischen Ehepartnern kennt. <strong>Das</strong> enge und lebenslange <strong>Band</strong> der<br />

ehelichen Liebe, für deren Feuer die Leidenschaft junger Liebender nur der Zündfunke ist,<br />

erwächst aus tausenden gegenseitiger Bedürfnisse, Zärtlichkeiten, Erinnerungen und Sympathien,<br />

die sich aus der Gemeinschaft ergeben; jene andere Liebe kennt kein Wachsen, denn sie kommt<br />

völlig ausgebildet ins Leben und überschreitet alle anderen Verbindungen oder, falls die<br />

Verbindungen beibehalten werden, zerbricht die Seele.<br />

Ein so starkes <strong>Band</strong>, dessen Reife von Anfang an zu erkennen ist, kann man nicht als Geburt von<br />

etwas Neuem betrachten, es ist wohl mehr die Reinkarnation einer Leidenschaft, die schon in<br />

vergangenen Leben entwickelt wurde; obwohl das Bewußtsein nichts davon weiß, erinnert sich<br />

das Unterbewußte und verlangt nach seinem Partner.<br />

<strong>Das</strong> Phänomen dieser Liebe im physischen <strong>Das</strong>ein ist extrem selten, obwohl normale<br />

Leidenschaft oder plötzliche emotionelle Sympathie von den sie betreffenden Seelen leicht für<br />

etwas gehalten werden, was über der Wirklichkeit steht. Individuen einer niederen<br />

Entwicklungsstufe, und solche verfallen am leichtesten in plötzliche und unkontrollierbare<br />

Leidenschaften, sind zu selbstbezogen und zu sehr an ihre eigenen Grenzen und Gelüste

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