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Dion FORTUNE Das karmische Band - Thule-italia.net

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wenig Grund auf einen Tribut der körperlichen Instinkte stolz zu sein, der jedem angenehmen<br />

weiblichen Wesen ihrer Art zuteil werden könnte, wenn das tiefe Verlangen des höheren Mannes<br />

in dem Wesen, das sie geheiratet hat, sich jemand anderem zuwendet. Es ist eher die Frau, die das<br />

Objekt einer unerlaubten Liebe ist, die den Mann wirklich hält als diejenige, die nur seinen<br />

Namen und sein Bett teilt.<br />

Unsere Gesetze und unsere Theologie erkennen jedoch, mit einer kurzsichtigen Berechnung, nur<br />

die körperliche Treue an und ignorieren die Lust des Auges, wodurch sie für uns weiße Grabmale<br />

voller Unreinheiten errichten.<br />

Die Gesetze der Partnerschaft, wie sie von der esoterischen Philosophie verstanden werden,<br />

umfassen wesentlich mehr als nur die physische Vereinigung, indem sie die sieben Körper des<br />

Menschen und die Sexualität oder Polarität auf jeder der sieben Ebenen entsprechend ihrer<br />

jeweiligen Bedingungen erkennen. Die esoterische Philosophie lehrt daher, daß ein Mensch nur<br />

eine unvollständige Vereinigung schließt, wenn nicht jeder seiner Körper, der einen aktiven<br />

Zustand erreicht hat, seinen Partner findet, und daß er andernfalls seinen sexuellen Hunger behält<br />

und weiter nach einem Partner sucht.<br />

Es sind jedoch nicht alle Menschen gleich weit entwickelt. Heutzutage sind beim<br />

Durchschnittsmenschen nur die ersten drei Körper fähig, einen Partner zu finden - das physische<br />

Gefäß, der Körper der Instinkte und der Körper der Emotionen; das bedeutet, daß er zu<br />

körperlicher Begegnung fähig ist, zu instinktiven Lustgefühlen und zu zärtlicher Zuneigung zu<br />

seinem Partner, daß er jedoch wenig Vorstellung von intellektueller Gemeinschaft hat. Ein höher<br />

entwickelter Mann aber wird, wenn sein mentaler Körper in Funktion ist, dieses letztere Ideal<br />

haben und wird sich eine Frau suchen, die ein dem seinen entsprechendes lebendiges Interesse<br />

hat; auf der anderen Seite wird ein weniger entwickelter Mann von seiner Partnerin nur die<br />

Befriedigung seiner Sinne verlangen und ihr gegenüber ziemlich indifferent sein, nachdem seine<br />

Leidenschaften befriedigt sind.<br />

Daraus kann man erkennen, daß sich eine Katastrophe ereignen wird, wenn ein Mann mit drei in<br />

Funktion befindlichen Körpern, der zu zärtlichen Neigungen fähig ist, eine Frau heiratet, die nur<br />

zwei in Funktion befindliche Körper hat und mit der Ehe keine Vorstellungen verbindet, die über<br />

Leidenschaft und physische Befriedigung hinausgehen; auch falls er, mit vier in Funktion<br />

befindlichen Körpern, eine Frau heiratet, die nur lieben und ihm nicht auch eine Gefährtin sein<br />

kann, wird Leid daraus entstehen. Die Frau wird alles von ihrem Mann erhalten, was sie wünscht,<br />

denn sie erfüllt die Kapazität der ihr zugänglichen drei Ebenen, doch sein mentaler Körper wird<br />

partnerlos sein und mit Sicherheit nach einer Partnerin suchen, die er vielleicht in einer<br />

intellektuellen Frau finden wird, die fähig ist, auch auf der Vierten Ebene zu wirken. Daraus<br />

entsteht dann eine jener platonischen Freundschaften, die instinktiv jeden mißtrauisch macht, der<br />

jedoch niemand vorwerfen kann, daß sie irgendwie gegen die Gesetze der Moral verstößt.<br />

Man wird feststellen, daß, wie treu auch immer ein Mann seiner Frau in Wille und Tat sein mag,<br />

seine Vereinigung mit einer anderen auf der Vierten Ebene den Fluß des Lebensstroms ablenkt,<br />

so daß er über die Vierte Ebene kurzgeschlossen wird. Anstatt daß die Energie durch die Gefäße<br />

dieses Mannes weiter nach unten fließt, bis sie mit Hilfe der Fortpflanzungsorgane wieder in<br />

Vervollständigung des Kreislaufs zum Göttlichen zurückkehrt, wenn er sich physisch mit seiner<br />

Gattin vereinigt, wird sie in Form intellektueller Energie zu seiner intellektuellen Gefährtin<br />

fließen. Seine Gefühle gegenüber seiner Frau werden so leer sein wie ein Flußbett unterhalb der<br />

geschlossenen Schleusentore, die das Wasser in eine andere Richtung gelenkt haben.<br />

Es wird sich herausstellen müssen, ob die moralische Haltung der platonischen Freunde erreichen<br />

kann, daß der Strom in seinem vorgesehenen Bett bleibt, oder ob sie unter dem Druck des<br />

lebendigen Universums, das nach Ausdruck sucht, von ihrem Platonismus abweichen. Wenn ihre<br />

Moral nachgibt, werden die Lebenskräfte alle Grenzen durchbrechen und, dem Weg des

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