Gewaesserkunde1_O2+pH+Saeure+Salz+ ... - integra-fishing
Gewaesserkunde1_O2+pH+Saeure+Salz+ ... - integra-fishing
Gewaesserkunde1_O2+pH+Saeure+Salz+ ... - integra-fishing
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Hungersnot und Bachbegradigung<br />
� Bachkorrektionen und Wiesenentwässerungen.<br />
Hungersnöte gibt es während und nach dem Ersten<br />
Weltkrieg. Seit den 1920er Jahren werden in<br />
Württemberg überall Wiesenbäche ausgebaut: ausgebaut:<br />
Hochwasser sollen im Bachbett bleiben, keinen<br />
Grasertrag vernichten und keine Dünger<br />
fortschwemmen. Sauergräser sollen verdrängt,<br />
Kulturgräser gefördert, Wiesen für schwerere<br />
Maschinen befahrbar werden, wo früher Bauern mit<br />
Hand und mit Gespannen gemäht haben<br />
www.natur-ostwuerttemberg.de/tannhausen.html<br />
� Seit Ende des 20. Jahrhunderts sinken die Milchpreise<br />
bei zurückgehenden Staatssubventionen, die Zahl der<br />
Milchbauern nimmt ab, Wiesen verlieren an Wert.<br />
Wiesenentwässerungen werden auch aus aus<br />
Umweltschutzgründen nicht mehr fortgesetzt. Aus<br />
ökologischen Gründen werden nun geringere<br />
Düngung, späte Mahd, forciert.<br />
Kleine Gewässer ‐ Große Wirkung 2<br />
� Der Ausbau der Gewässer III. Ordnung („Bäche“)<br />
verschlang jene Summen an Steuermitteln, die<br />
dringend benötigt worden wären, die Hochwasser‐<br />
Probleme bleibend zu lösen.<br />
� Auenwälder Auenwälder wurden gerodet. In der Zeit von 1950‐1975 1950 1975<br />
verloren die mitteleuropäischen Flüsse den größten<br />
Teil der noch verbliebenen Auen. Seither gibt es<br />
durchschnittlich nur noch etwa fünf Prozent der<br />
früheren Auwaldflächen des unregulierten Zustandes.<br />
Auwälder, Sümpfe und Moore gehören zu den ganz<br />
großen Verlierern in der Umgestaltung der<br />
mitteleuropäischen Landschaften.<br />
� . Bäche werden begradigt, Bachgefälle vergrößert,<br />
Bachabflussquerschnitte verbreitert und vertieft.<br />
Rohrdränagen werden in Wiesenflächen eingelegt.<br />
Bald nach dem Zweiten Weltkriegs gibt es keine<br />
Nahrungsnot mehr. Nun fördert der Staat die<br />
Bachkorrektionen und Wiesenentwässerungen<br />
mitsamt der ganzen landwirtschaftliche Produktion.<br />
Noch mehr Dünger werden ausgestreut,<br />
schnellwüchsige Futtergräser ausgesät, Wiesengras bis<br />
zu sechs Mal geschnitten, im angewelkten Zustand<br />
siliert und aus diesen Intensivwiesen an<br />
Hochleistungsrinder verfüttert.<br />
Kleine Gewässer ‐ Große Wirkung 1<br />
� Als eine der Hauptwirkungen dieser landesweiten<br />
Entwässerung der Fluren verschwanden weithin die<br />
Unterschiede in den Lebensbedingungen der Natur.<br />
Besonders groß wurden die Verluste bei den<br />
Feuchtgebieten. Moderne, von starken Motoren<br />
getriebene g Maschinen ermöglichten g die Entwässerung g<br />
von Mooren, Feuchtwiesen und Sümpfen.<br />
Die Verlegung von<br />
Dränagerohren und das<br />
Ausbetonieren von<br />
Abzugsgräben gehörten<br />
zum Standard des<br />
Kulturwasserbaus.<br />
Dieser Artikel wurde übernommen mit Zustimmung<br />
von Dr. Erich Koch aus Heft LFV 2/10<br />
Kleine Gewässer ‐ Große Wirkung 3a<br />
� Ein Großteil der Hochwasser‐Schäden, die Ende<br />
des 20‐sten Jahrhunderts und vor allem in den letzten<br />
Jahren zustande gekommen sind, beruht auf diesen<br />
Maßnahmen.<br />
� Für wenige Hektar hochwasserfrei angelegter Auen,<br />
die landwirtschaftlich genutzt werden können, haben<br />
die Anwohner flussabwärts und die Steuerzahler<br />
insgesamt unverhältnismäßig hohe Schäden<br />
abbekommen.<br />
19.09.2012<br />
Nur für Kursteilnehmer zu Lernzwecken ‐<br />
Kopieren nicht gestattet 29<br />
Heft LFV<br />
2/10