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Leitlinien zur Herzschrittmachertherapie

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714 Zeitschrift für Kardiologie, Band 94, Heft 10 (2005)<br />

© Steinkopff Verlag 2005<br />

kurze AV-Zeit eine vollständige AV-synchrone ventrikuläre<br />

Präexzitation möglich.<br />

4 Elektroden<br />

Im Vorhof sollten bipolare Elektroden implantiert<br />

werden [I-B] [42, 43]. Hierdurch können ausreichend<br />

empfindliche Wahrnehmungseinstellungen wie<br />

<strong>zur</strong> Erkennung von atrialen Arrhythmien erforderlich<br />

programmiert werden. Gleichzeitig wird ein besserer<br />

Schutz vor Störsignalen erzielt.<br />

Im Ventrikel können sowohl unipolare als auch<br />

bipolare Elektroden implantiert werden [I-B] [44,<br />

45]. Beim Einsatz unipolarer Ventrikelelektroden<br />

muss bei der Implantation auf hohe Signalamplituden<br />

(möglichst > 10 mV) geachtet werden. Damit<br />

kann die ventrikuläre Wahrnehmungsschwelle ausreichend<br />

hoch programmiert werden (≥5 mV).<br />

Als Argumente für unipolare Ventrikelelektroden<br />

werden angeführt: weniger Elektrodendefekte, die<br />

Möglichkeit der Elektrodenreparatur bei Beschädigungen<br />

im Konnektorbereich und die etwas geringeren<br />

Kosten. Bipolare Elektroden bieten auch im Ventrikel<br />

einen wirkungsvollen Schutz vor Störsignalen,<br />

zudem setzen manche Schrittmacherfunktionen bipolare<br />

Elektroden voraus. Fortgeschrittenes Patientenalter<br />

und kardiale Grunderkrankung können<br />

niedrigere intrinsische Signalamplituden <strong>zur</strong> Folge<br />

haben. Hier kann der Einsatz bipolarer Elektroden<br />

von Vorteil sein.<br />

Bei der Fixation der Elektroden stehen aktiv und<br />

passiv fixierende Elektroden <strong>zur</strong> Verfügung. Vorteil<br />

der aktiven Fixierung ist die freie Wahl der Implantationsposition,<br />

nicht nur im Vorhof, sondern auch<br />

in der Kammer. Nach Implantation von Schraubelektroden,<br />

insbesondere im lateralen Vorhof und unter<br />

weiter bestehender effektiver Antikoagulation sind<br />

verzögert auftretende Perikardtamponaden beschrieben.<br />

5 Nachsorge<br />

Schrittmachersysteme sind durch die Einführung<br />

und ständige Weiterentwicklung von Diagnostikund<br />

Therapieoptionen in den letzten Jahren zunehmend<br />

komplexer geworden. Die Schrittmacherkontrolle<br />

und die optimale Führung von Patienten mit<br />

Herzschrittmachersystemen stellen daher an den<br />

nachbetreuenden Arzt zunehmende Anforderungen.<br />

n 5.1 Aufgaben der Schrittmacherkontrolle<br />

n Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Systems<br />

n Erkennen und Beheben von Komplikationen bzw.<br />

Fehlfunktionen<br />

n Verlängerung der Laufzeit des Schrittmachers<br />

n Festlegung des optimalen Austauschzeitpunktes<br />

eines Systems<br />

n Individuelle Optimierung der programmierbaren<br />

Parameter<br />

n Anpassung der <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Diagnostik-<br />

und Therapieoptionen<br />

n Entscheidung über erforderliche Aufrüstung eines<br />

Schrittmachersystems (Zweikammer-, CRT- System,<br />

Defibrillator).<br />

Eine Schrittmacherkontrolle erfolgt mit dem für das<br />

jeweilige Aggregat bestimmten Programmiergerät<br />

des Herstellers. Eine Schrittmacherprüfung allein<br />

mittels Magnet-Auflage und Messung der Stimulationsfrequenz<br />

bzw. Impulsdauer ist nur im Notfall <strong>zur</strong><br />

orientierenden Überprüfung von Batteriestatus und<br />

Effektivität der Stimulation angezeigt und ersetzt<br />

nicht die komplette Schrittmacherkontrolle.<br />

n 5.2 Apparative Voraussetzungen<br />

Schrittmacherkontrollierende Einrichtungen müssen<br />

neben der erforderlichen Sachkunde über folgende<br />

apparative Voraussetzungen verfügen:<br />

n Programmiergerät für das zu kontrollierende Aggregat,<br />

n ein <strong>zur</strong> Schrittmacherkontrolle geeignetes EKG-<br />

Gerät,<br />

n Testmagnet,<br />

n Notfallausrüstung <strong>zur</strong> kardiopulmonalen Reanimation,<br />

einschließlich Defibrillator.<br />

Zur Kontrolle komplexer Schrittmachersysteme und<br />

zum Management von Problemfällen und Fehlfunktion<br />

sollten darüber hinaus verfügbar sein:<br />

n Belastungs-EKG/Laufband,<br />

n Langzeit-EKG mit Schrittmachererkennung,<br />

n (Echokardiographiegerät),<br />

n (Röntgenanlage).<br />

n 5.3 Durchführung der Schrittmacherkontrollen<br />

5.3.1 Inhalt der Nachsorge<br />

Anamnese<br />

n Medikation<br />

n Synkopen<br />

n Dyspnoe

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