23.02.2013 Aufrufe

Nationaler Expertenstandard „Schmerzmanagement in der Pflege“

Nationaler Expertenstandard „Schmerzmanagement in der Pflege“

Nationaler Expertenstandard „Schmerzmanagement in der Pflege“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Nationaler</strong> <strong>Expertenstandard</strong><br />

<strong>„Schmerzmanagement</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege“</strong><br />

Andre Ewers, MScN<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äres Forschungsprojekt<br />

„Schmerzfreies Krankenhaus“


Epidemiologische Daten<br />

� 24% <strong>der</strong> Bevölkerung = 14.000.000 Menschen leiden <strong>in</strong> <strong>der</strong> BRD<br />

an chronischen Schmerzen (Zenz et al. 2002)<br />

� 8.000.000 Menschen s<strong>in</strong>d wegen chronischer Schmerzen <strong>in</strong><br />

Behandlung (Jungck 1999, Zenz 2003)<br />

� Je<strong>der</strong> 3. Patient im Krankenhaus gibt starke Schmerzen an<br />

(Durieux 2001, Ripamonti 2000, Salomon 2002, Hutchcroft 1999, Abbott 1992)<br />

� Ke<strong>in</strong>e Angaben aus Deutschen Pflegeheimen, Hospizen und dem<br />

ambulanten Pflegebereich!


Kriterien des <strong>Expertenstandard</strong>s<br />

<strong>„Schmerzmanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege“</strong><br />

� Schmerze<strong>in</strong>schätzung<br />

� Interprofessionelle Verfahrensregelung zur medikamentösen<br />

Schmerzbehandlung<br />

� Schmerzmittelbed<strong>in</strong>gte Nebenwirkungen, <strong>der</strong>en Prophylaxe<br />

und Behandlungsmöglichkeiten<br />

� Nichtmedikamentöse Verfahren <strong>der</strong> Schmerztherapie und<br />

<strong>der</strong>en Kontra<strong>in</strong>dikationen<br />

� Schulung und Beratung<br />

In Anlehnung an die Ausführungen des DNQP (2004)


Kriterium 1:<br />

Schmerze<strong>in</strong>schätzung<br />

„Schmerz ist das, was <strong>der</strong> Patient<br />

als Schmerz angibt und was er<br />

als Schmerz def<strong>in</strong>iert“.<br />

Margo McCaffery (1983)


Kriterium 1:<br />

Schmerze<strong>in</strong>schätzung<br />

- Wissen zur systematischen Schmerze<strong>in</strong>schätzung<br />

- Initiale E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Schmerzstärke (Ruhe- und<br />

Belastungsschmerz) zu Beg<strong>in</strong>n des pflegerischen Auftrags<br />

- Verlaufskontrolle durch E<strong>in</strong>schätzung <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell<br />

festzulegenden Zeitabständen (m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal pro<br />

Dienst)<br />

- Dokumentation <strong>der</strong> Schmerze<strong>in</strong>schätzungen<br />

In Anlehnung an die Ausführungen des DNQP (2004)


Schmerze<strong>in</strong>schätzung<br />

Numerische Rang Skala<br />

(NRS)<br />

10<br />

9<br />

8<br />

Stärkster Schmerz<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0 Ke<strong>in</strong> Schmerz


Schmerze<strong>in</strong>schätzung<br />

Visuelle Analogskala


Schmerze<strong>in</strong>schätzung


Schmerze<strong>in</strong>schätzung<br />

� Schmerzen und Körpersprache:<br />

- E<strong>in</strong>geschränkte Bewegungen<br />

- Schützen von Körperteilen<br />

- Abnorme Haltung<br />

- Tränen<br />

- Grimassieren<br />

- Seufzen<br />

- Stöhnen


Kriterium 2:<br />

Interprofessionelle Verfahrensregelung<br />

zur medikamentösen Schmerzbehandlung<br />

� Wissen zur medikamentösen Schmerzbehandlung<br />

� Basismedikation / Bedarfsmedikation<br />

� Umsetzung <strong>der</strong> geltenden Verfahrensregelung spätestens<br />

bei Schmerz<strong>in</strong>tensität von mehr als 3/10 analog <strong>der</strong><br />

NRS, ggf. E<strong>in</strong>holung weiterer ärztlicher Anordnungen<br />

� Präventive Analgesie bei zu erwartenden Schmerzen<br />

In Anlehnung an die Ausführungen des DNQP (2004)


Basismedikament<br />

I<br />

Bedarfsmedikation<br />

Bei NRS > 3<br />

BasisBasismedikament II medikament III<br />

E<strong>in</strong>griffe am: E<strong>in</strong>griffe am: E<strong>in</strong>griffe am:<br />

Schmerztherapie nach<br />

operativen E<strong>in</strong>griffen


Kriterium 3:<br />

Schmerzmittelbed<strong>in</strong>gte Nebenwirkungen<br />

� Wissen über Nebenwirkungen von Analgetika<br />

� Prophylaxe / Behandlung schmerzmittelbed<strong>in</strong>gter<br />

Nebenwirkungen <strong>in</strong> Absprache mit dem Arzt<br />

� Beispiele schmerzmittelbed<strong>in</strong>gter Nebenwirkungen<br />

- Übelkeit, Erbrechen<br />

- Obstipation<br />

- Allergische Reaktion<br />

- Schwitzen<br />

In Anlehnung an die Ausführungen des DNQP (2004)<br />

- Sedierung, Atemdepression


Kriterium 4:<br />

Nichtmedikamentöse Verfahren<br />

zur Schmerzbehandlung<br />

� Wissen über nichtmedikamentöse Maßnahmen zur<br />

Schmerzbehandlung und <strong>der</strong>en Kontra<strong>in</strong>dikationen<br />

� Angebot an nichtmedikamentösen Maßnahmen zur<br />

Schmerzbehandlung für den Patienten als Ergänzung<br />

zur medikamentösen Schmerztherapie<br />

In Anlehnung an die Ausführungen des DNQP (2004)


Kutane Stimulation Kognitive Methoden<br />

Eisanwendung<br />

TENS<br />

Wärmetherapie<br />

Kriterium 4:<br />

Nichtmedikamentöse Verfahren<br />

zur Schmerzbehandlung<br />

Akupressur<br />

Kälteanwendung<br />

Ablenkung<br />

Massage Imag<strong>in</strong>ation<br />

Aromatherapie<br />

Atemstimulierende E<strong>in</strong>reibung<br />

Musik<br />

Entspannung<br />

Visuelle Angebote


Gate Control Theory (Melzack & Wall 1994)<br />

Absteigendes<br />

Hemmsystem<br />

Ablenkung<br />

Humor<br />

Imag<strong>in</strong>ation<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

Entspannung<br />

Empf<strong>in</strong>dung<br />

<br />

Wärme<br />

Kälte<br />

Massage<br />

TENS<br />

Gehirn<br />

Rückenmark<br />

Schmerzfasern<br />

öffnen das Tor


Kriterium 5:<br />

Schulung und Beratung<br />

� Gewährleistung e<strong>in</strong>er gezielten Schulung und Beratung<br />

für den Patienten/Betroffenen und se<strong>in</strong>en Angehörigen,<br />

um sie zu befähigen<br />

- Schmerzen e<strong>in</strong>zuschätzen<br />

- Schmerzen mitzuteilen und<br />

- Schmerzen zu bee<strong>in</strong>flussen<br />

In Anlehnung an die Ausführungen des DNQP (2004)


Ausblick<br />

� Implementierung des Nationalen <strong>Expertenstandard</strong>s <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>richtungen des Gesundheitswesens mit gutem<br />

Erfolg<br />

� <strong>Nationaler</strong> <strong>Expertenstandard</strong> gilt als Referenzpunkt<br />

pflegerischer Interventionen im <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Forschungsprojekt „Schmerzfreies Krankenhaus“


Krankenhausmanagement<br />

Physiotherapie<br />

<strong>Nationaler</strong> <strong>Expertenstandard</strong><br />

<strong>„Schmerzmanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege“</strong><br />

Teamorientiertes Schmerzmanagement<br />

Pflegende Ärzte<br />

Patient<br />

Angehörige<br />

Apotheker<br />

Psychologen


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit !!<br />

andre.ewers@t-onl<strong>in</strong>e.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!