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technologie<br />

Pressenkonstruktion eingesetzt wird.<br />

In Mitteleuropa ist GiA bisher mit<br />

Pressen oder Pressenlinien kaum in<br />

Erscheinung getreten. Eine Referenzanlage<br />

in Deutschland bedeutet für<br />

das Unternehmen eine Stärkung ihrer<br />

Wettbewerbsposition. Gerhardi mag<br />

vor diesem Hintergrund davon profitiert<br />

haben, dass GiA, die in Spanien<br />

ohnehin zu etwas günstigeren Kosten<br />

produzieren kann, nicht nur ein<br />

attraktives Preisangebot unterbreitet<br />

hat, sondern auch außerordentliche<br />

Anstrengungen unternimmt, dieses<br />

Referenzprojekt zügig und reibungslos<br />

in Betrieb zu nehmen.<br />

generalplan:<br />

ein Presswerk in zwei ebenen<br />

Was einen Strangpressbetrieb so interessant<br />

macht, ist nicht zuletzt die<br />

Tatsache, dass praktisch kein Presswerk<br />

dem anderen gleicht. Gewachsene<br />

Strukturen, örtliche Gegebenheiten,<br />

unterschiedliche Präferenzen<br />

und manches mehr machen letztlich<br />

jedes Presswerk zu einem Unikat.<br />

Bei Gerhardi ist zunächst einmal<br />

von Bedeutung, dass das Werk seinerzeit<br />

in einer Hanglage errichtet<br />

worden war. Dem wurde Rechnung<br />

getragen, indem die Presse im Untergeschoss<br />

installiert und die gesägten<br />

Profilabschnitte in die Etage darüber<br />

transportiert wurden. Im Oberge-<br />

schoss erfolgen die Verpackung und<br />

der Versand. Diese generelle Anordnung<br />

wurde auch für die neue Presse<br />

gewählt. Sie steht in einer komplett<br />

neuen, ebenfalls zweigeschossigen<br />

Halle, die seitlich an die bestehende<br />

Halle angebaut ist. Das Vormaterial<br />

wird auf der unteren Ebene angeliefert,<br />

gelagert und der Presse automatisch<br />

zugeführt. Die Einrichtungen vor<br />

der Presse, die Strangpresse selbst und<br />

der Auslauf sind, wie auch die benachbarte<br />

20-MN-Anlage, ebenerdig angeordnet.<br />

Die gesägten Profilabschnitte<br />

gelangen auch in der neuen Halle ins<br />

Obergeschoss.<br />

Um die beiden Linien zusammenzuführen,<br />

ist die Trennwand zwischen<br />

beiden Hallen im Obergeschoss<br />

teilweise geöffnet. Dadurch gelingt<br />

es, sämtliche Homogenisieröfen für<br />

beide Pressen zu nutzen. Verpackung<br />

und Versand werden mit dem Hochlauf<br />

der Produktion im Obergeschoss<br />

schrittweise erweitert und ausgebaut.<br />

Für die Lagerung der Profile ist<br />

insgesamt nur sehr wenig Platz eingeplant.<br />

Im betrieblichen Ablauf ist<br />

vorgesehen, dass die Ware direkt<br />

verpackt und möglichst zeitnah verschickt<br />

wird. Auch das leistet einen<br />

Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Betriebes.<br />

eine hochmoderne<br />

Anlage in allen Facetten<br />

Das hervorstechende Merkmal der<br />

Gesamtanlage ist ohne Zweifel, dass<br />

hier ein Layout entworfen werden<br />

konnte, das sich – unter Berücksichtigung<br />

der zweigeschossigen Anordnung<br />

– an keinerlei Vorgaben<br />

orientieren musste. So entstand ein<br />

Komplex, bei dem das Gebäude, die<br />

maschinelle Ausrüstung und die<br />

Transportwege optimal aufeinander<br />

abgestimmt sind.<br />

Tatsächlich hat das technische<br />

Management von Gerhardi die neue<br />

Linie bis ins kleinste Detail geplant<br />

und diese optimale Vorstellung dann<br />

nahezu ohne Kompromisse bei den<br />

Ausrüstungspartnern durchgesetzt.<br />

„Eigentlich haben wir das Pflichtenheft,<br />

das der Ausschreibung zugrunde<br />

gelegen hat, selbst geschrieben“, berichtet<br />

dazu Peter Naber, Technischer<br />

Leiter des Unternehmens. „Die vorgelegten<br />

Spezifikationen haben wir mit<br />

insgesamt bis zu 300 Änderungspunkten<br />

unseren Vorstellungen angepasst<br />

und vergleichbar gemacht.“ In der<br />

Diskussion mit den verantwortlichen<br />

Technikern zeigte sich dabei, dass<br />

nicht nur der Stand der Strangpresstechnik,<br />

sondern auch zukünftige Entwicklungen<br />

auf dem Strangpresssektor<br />

berücksichtigt worden sind.<br />

Vor der Presse: Die angelieferten<br />

Stangen werden vor der Halle dem<br />

Lager entnommen und in einem überdachten<br />

Anbau mittels Kran auf die<br />

Rollenbahn aufgelegt, die das Material<br />

in die Halle transportiert.<br />

Die Bolzenerwärmung erfolgt<br />

zweistufig in einem gasbeheizten<br />

Ofen mit Warmschere und einem<br />

nachgeschalteten Induktionsofen.<br />

Für den Bolzentransport zwischen<br />

beiden Erwärmungsanlagen ist ein<br />

Manipulator vorgesehen. Diese Art<br />

der Bolzenerwärmung repräsentiert<br />

den heutigen technischen Standard.<br />

Der Gasofen mit einzeln regelbaren<br />

Heizzonen übernimmt die Grunderwärmung<br />

der Stange. Der abgescherte<br />

Bolzen erhält im Induktionsofen<br />

ein individuelles Temperaturprofil<br />

(den sog. Taper), das den thermischen<br />

Einflüssen beim Pressvorgang im<br />

Rezipienten Rechnung trägt und auf<br />

diese Weise einen weitgehend isothermen<br />

Prozess ermöglichen soll.<br />

Die Grunderwärmung im Gasofen sowie<br />

der aufgebrachte Taper wird an<br />

jedem einzelnen Bolzen mit Kontaktthermoelementen<br />

kontrolliert.<br />

Bei der Planung der Auftragsfolge<br />

an der Presse ist eine Rücklagerung<br />

von Reststücken einer Stange nicht<br />

vorgesehen. Durch die Erwärmung<br />

im Gasofen und die nachfolgende<br />

38 <strong>ALU</strong>MINIUM · 12/2009

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