SPEciAL - ALU-WEB.DE
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vorangetrieben und sie konzipieren<br />
zusammen mit ihren Kunden immer<br />
neue innovative Strangpressanwendungen.<br />
All dies kann ein kleiner Nischenanbieter<br />
nur sehr unvollständig<br />
leisten.<br />
Insgesamt ist das Marktvolumen<br />
für Strangpressprodukte in den vergangenen<br />
Jahren überdurchschnittlich<br />
gewachsen. Die lebhafte Investitionstätigkeit<br />
in der Branche lässt<br />
darauf schließen, dass die Presswerke<br />
überwiegend von einer Fortsetzung<br />
dieser Marktentwicklung ausgehen.<br />
Besondere im Fahrzeugbau sieht man<br />
langfristig ein erhebliches Potenzial.<br />
Vor diesem Hintergrund haben sich<br />
die Geschäftsführung und Gesellschafter<br />
bei Gerhardi Alutechnik zur<br />
Vorwärtsstrategie entschlossen. Mit<br />
dem Ausbau des Werkes und der Errichtung<br />
einer zweiten Pressenlinie<br />
soll das Unternehmen zu einer festen<br />
Größe im Strangpressmarkt ausgebaut<br />
werden. Die Zielstellung einer<br />
solchen Erweiterung liegt auf der<br />
Hand:<br />
• Mit einer Aufstockung des Personalbestandes<br />
um circa 40 Prozent<br />
lässt sich die Produktion des Werkes<br />
nahezu verdreifachen<br />
• Der Kunde findet ein deutlich höheres<br />
Maß an Liefersicherheit, etwa<br />
bei unvorhersehbaren technischen<br />
Störungen oder sonstigen Ereignissen<br />
• Im Vertrieb gewinnt das Unternehmen<br />
deutlich an Flexibilität hinsichtlich<br />
der Lieferzeiten und Mengen.<br />
Der Entschluss zu diesem Expansionskurs<br />
erfolgte, als die Strangpressproduktion<br />
immer neue Rekordwerte<br />
erreichte, die Lieferzeiten immer länger<br />
wurden und die Presswerke langfristig<br />
ausgelastet waren. Inzwischen<br />
hat sich diese Situation grundlegend<br />
verändert: In der Branche ist Kurzarbeit<br />
angesagt und die Produktionszahlen<br />
der deutschen Presswerke gingen<br />
in der ersten Hälfte dieses Jahres<br />
um mehr als ein Drittel zurück.<br />
„Wir hätten uns zur Inbetriebnahme<br />
der neuen Kapazitäten ein besseres<br />
Umfeld vorstellen können“, sagt<br />
dazu Christoph Deiters, geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Unternehmens.<br />
„Eine Gefährdung unserer<br />
Pläne sehen wir allerdings keinesfalls.<br />
Wir waren uns vielmehr von vornherein<br />
darüber klar, dass mit der Bereit-<br />
<strong>ALU</strong>MINIUM · 12/2009<br />
stellung neuer Presskapazitäten eine<br />
entsprechende Anstrengung auf der<br />
Vertriebsseite einhergehen muss.“<br />
Das Konzept: Pressenlinie<br />
für spezielle Marktsegmente<br />
Betrachtet man die intensiven Modernisierungsanstrengungen,<br />
denen<br />
sich die Presswerke in den letzten<br />
Jahren unterzogen haben, dann fällt<br />
auf, dass sich die einzelnen Pressenlinien<br />
in ihrer Ausstattung zunehmend<br />
auf spezielle Marktsegmente<br />
einstellen. Am Beginn einer Großinvestition<br />
muss daher die strategische<br />
Positionierung stehen. Für das Gerhardi-Management<br />
führte diese Überlegung<br />
zunächst zu einem Spagat:<br />
Auf der einen Seite gilt es, die bisherige<br />
Nischenstrategie, das heißt die<br />
Lieferung auch von Kleinmengen und<br />
die Bedienung der Altkunden, nicht<br />
zu vernachlässigen. Auf der anderen<br />
Seite jedoch bringt es die Verdreifachung<br />
des potenziellen Liefervolumens<br />
mit sich, dass neue Arbeitsfelder<br />
besetzt und auch größere Aufträge<br />
abgearbeitet werden müssen.<br />
Da die neue Presse parallel zur<br />
bestehenden Anlage installiert wur-<br />
de, können Homogenisierung, Verpackung<br />
und Versand von beiden Pressen<br />
gemeinsam genutzt werden. Ein<br />
weiterer Vorteil dieser unmittelbaren<br />
Nähe ist, dass in der Anlaufphase, bis<br />
die Kapazität der neuen Presse voll<br />
ausgelastet ist, möglichst viele Aufträge<br />
von der alten auf die neue Presse<br />
verlagert werden können.<br />
Mittelfristig ist angestrebt, die<br />
technologie<br />
neue Presse mit Aufträgen mittlerer<br />
Größe zu belegen, möglichst mit Spezialitäten.<br />
Beispielhaft dafür steht die<br />
Ausweitung der Produktion von Profilen<br />
für streckgebogene Zierleisten aus<br />
einer Glanzlegierung. Hier konnte sich<br />
Gerhardi durch die Kooperation mit<br />
Trimet bereits eine qualifizierte Vormaterialbasis<br />
sichern. Ein attraktives<br />
Arbeitsgebiet sieht man auch in der<br />
Solartechnik, die heute bereits fünf<br />
Prozent der deutschen Profilproduktion<br />
beansprucht und weiterhin stark<br />
expandieren wird.<br />
Die neue Pressen-<br />
linie setzt Maßstäbe<br />
Bei der Ausschreibung und Vergabe<br />
der neuen Linie beschritt man<br />
bei Gerhardi Neuland: Den Auftrag<br />
erhielt die im spanischen Albacete<br />
ansässige Firma GiA-Clecim, der<br />
es damit erstmalig gelang, auf dem<br />
deutschen Strangpressmarkt Fuß<br />
zu fassen. Gerhardi erteilte GiA den<br />
Auftrag zur Lieferung der gesamten<br />
Linie aus einer Hand. Lediglich die<br />
induktive Erwärmung, der automatische<br />
Material- und Spacertransport,<br />
die Werkzeugöfen sowie die neuen<br />
Homogenisieranlagen wurden von<br />
dritten Unternehmen beigestellt.<br />
GiA gehört zu den wenigen „Full<br />
Linern“, die in der Lage sind, ein<br />
komplettes Presswerk aus einer<br />
Hand zu liefern. Durch die Übernahme<br />
der französischen Clecim<br />
gewann GiA Zugang zur modernen<br />
Kurzhub-Frontlader-Technologie,<br />
die auch im Falle der Gerhardi- ➝<br />
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