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Institut f ur Kernphysik Technische Hochschule ... - GSI WWW-WIN

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6. Die Produktionswirkungsquerschnitte<br />

6.2.2 Die Bestimmung des Strahlstromes<br />

Z<strong>ur</strong> Bestimmung der absoluten Fragmentations-Wirkungsquerschnitte mu eine Normierung der am Ausgang<br />

des Fragmentseparators gemessenen Fragmentrate auf die Anzahl der Teilchen im Primarstrahl vor dem Target<br />

vorgenommen werden. Da der auf das Target tre ende Strom standigen Schwankungen unterworfen ist, ist es<br />

notwendig, ihn wahrend eines Experimentes kontinuierlich miteinemTransmissionzahler zu messen.<br />

Damit die bei der Strommessung unvermeidliche Beein ussung der Strahleigenschaften moglichst gering gehalten<br />

wird, ist f<strong>ur</strong> einen solchen Detektor eine geringe Dicke und eine gute Homogenitat gefordert. Au erdem<br />

mu der Detektor auch z<strong>ur</strong> Messung hoher Strahlstrome bis uber 10 10 Teilchen pro Sekunde geeignet sein.<br />

Diese Eigenschaften erfullt der am FRS zum Einsatz kommende Sekundar-Elektronen-Transmissions-Monitor<br />

(SEETRAM) [Zie92].<br />

Die hochenergetischen Schwerionen passieren in ihm drei Aluminiumfolien, die eine Massenbelegung von insgesamt<br />

8.9 mg/cm 2 besitzen. Gemessen wird die aus der mittleren Signalfolie d<strong>ur</strong>ch den Ionend<strong>ur</strong>chgang ausgeloste<br />

Sekundarelektronenladung, die zu den au eren Fensterfolien abgesaugt wird. Sie ist proportional z<strong>ur</strong> Zahl der<br />

Projektile. Die Bestimmung der Proportionalitatskonstanten wird am FRS d<strong>ur</strong>ch die Zahlung der Teilchen mit<br />

einem Szintillationsdetektor bei gleichzeitiger Messung des Sekundarelektronenstromes vorgenommen.<br />

Szintillationsdetektoren haben zwar eine nahezu hundertprozentige Ansprechwahrscheinlichkeit, eignen sich jedochunter<br />

den am FRS vorliegenden Bedingungen nicht ohne weiteres zum Messen hoher Strahlintensitaten. Die<br />

gro e Lichtmenge, die beim D<strong>ur</strong>chtritt schwerer Ionen im Szintillatormaterial erzeugt wird, fuhrt zu einem zu<br />

hohen Strom entlang der Photomultiplier-Dynoden, so da die an diese angelegte Spannung und damit die Ansprechwahrscheinlichkeit<br />

abfallt, wenn sie nicht nachgeregelt wird. Daruber hinaus fuhren hohe Teilchenstrome<br />

zu einer irreversiblen Schadigung des Szintillatormaterials, was sich in einigen Fallen auch in einer Verringerung<br />

der Lichtausbeute ausdrucken kann [Roh94]. Die bislang festgestellten Schadigungen fuhren jedoch nicht<br />

zu einem Verlust an Nachweise zienz, was besonders im Hinblick auf die im folgenden Abschnitt beschriebene<br />

Eichung des Primarstromes wichtig ist.<br />

Die Eichung mit dem Szintillationsdetektor<br />

Z<strong>ur</strong> Eichung des SEETRAMs werden bei unterschiedlichen Primarstrahlintensitaten die Zahlraten an SEE-<br />

TRAM und Szintillator gemessen. Tragt man beide gegeneinander auf (vergl. Abb. 6.2), so stellt man fest, da<br />

die Eichk<strong>ur</strong>ve anfangs linear ist, bei hoher Zahlrate wird jedoch ein Sattigungswert erreicht. Dies ergibt sich<br />

aus dem hohen Querstrom am Spannungsteiler des Photomultipliers und am " pile-up\ der Szintillator-Impulse.<br />

Aus der Steigung der Eichk<strong>ur</strong>ve im linearen Bereich ergibt sich dann die Anzahl der Projektile pro SEETRAM-<br />

Puls, d.h. der gesuchte Eichfaktor. Besonderes Augenmerk w<strong>ur</strong>de auf die vom Szintillationsdetektor registrierten<br />

Zahlraten gelegt. Hier war es { besonders bei hohen Teilchenstromen im Puls { notwendig, eine Korrekt<strong>ur</strong> auf<br />

den d<strong>ur</strong>ch das in den Strahlpausen nicht genugend abgeklungene Rauschen und die damit verbundene Dunkelzahlrate<br />

vorzunehmen. Bei den SEETRAM-Eichungmessungen f<strong>ur</strong> 238 U bei 600,750 und 950 A MeV w<strong>ur</strong>de<br />

nicht auf eine Nachregelung der Versorgungsspannung an den Photomultiplierdynoden geachtet, sondern ein<br />

konstanter Wert von -800 V angelegt. In der Folge sattigte das Szintillatorsignal bereits bei geringen Strahlintensitaten,<br />

weshalb die Eichk<strong>ur</strong>ve mit wachsender Strahlintesitat zunehmend vom linearen Verlauf abweicht. Bei<br />

einer Strahlenergie von 850 A MeV w<strong>ur</strong>de demgegenuber besonderes Augenmerk auf die korrekte Einstellung<br />

der Photomultiplierspannung gelegt� in Abb. 6.4 ist die zugehorige Eichk<strong>ur</strong>ve, zusammen mit den Ergebnissen<br />

anderer Strahlsorten, aufgetragen. Der weitgehend lineare Verlauf verdeutlicht die Wichtigkeit einer solchen<br />

Ma nahme.<br />

Um systematische Unterschiede in den Prozed<strong>ur</strong>en und entsprechende Fehler zu vermeiden, mu die Auswertung<br />

der Eichspektren auf dieselbe Art erfolgen wie die Analyse der experimentellen Daten z<strong>ur</strong> Isotopenproduktion.<br />

Besonderes Augenmerk mu dabei auf die zu manchen Zeiten auftretenden negativen Zahlerstande gelegt<br />

werden. Sie treten hauptsachlich dann auf, wenn der CAMAC-Zahler gleichzeitig hochgezahlt als auch ausgelesen<br />

wird. Die so gemessene Intensitat ist unsinnig und das entsprechende Zeitintervall mu von der Analyse<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Deruber hinaus kann es in einigen Fallen zu plotzlich und k<strong>ur</strong>zfristig sehr hohen Zahlraten kommen, wenn<br />

z.B. die z<strong>ur</strong> Intensitatsanpassung benutzte Einstellung der TK9-Gruppe im Transferkanal zwischen UNILAC<br />

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