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Institut f ur Kernphysik Technische Hochschule ... - GSI WWW-WIN

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4.3 Die Szintillatordetektoren am Fragmentseparator<br />

Die Auswirkung eines solchen Detektors auf die Leistungsfahigkeit eines ionenoptischen Systems ist in Tab. 4.3<br />

f<strong>ur</strong> den realistischen Fall des Fragmentseparators der <strong>GSI</strong> dargestellt. Die Tabelle zeigt den Ein u von Kombinationen<br />

von Target, intermediarem Abbremser und Szintillationsdetektor auf die verschiedenen Verteilungen<br />

der Fragmente am Ausgang des Spektrometers. Eine quantitative Abschatzung der geforderten Homogenitat<br />

der Detektoren kann aus den folgenden Uberlegungen gewonnen werden:<br />

Zuerst kann man die Variation in der Dicke ermitteln, die der ionenoptischen Au osung B%/B% des Spektrometers<br />

entspricht. Nimmt man B%/B%=10 ;4 [MaG94] an, so erhalt man 1.5 mg/cm 2 (15 m) f<strong>ur</strong> die zulassige<br />

Dickenvariation eines Detektors mit einer Dicke von 500 mg/cm 2 (ca. 5mm) aus BC420 [Bic86] {Hauptkomponente<br />

ist CH2 mit einer Dichte von 1.032 g/cm 3 .<br />

Zum zweiten bestimmt man die Dickenvariation, die dem Energieverluststraggling in einem solchen Detektor<br />

entspricht. F<strong>ur</strong> 220 Th-Ionen mit einer Anfangsenergie von ca. 900 A MeV betragt das Energieverluststraggling<br />

ca. 32 MeV ( ), was einer Dickenvariation von 2.0 mg/cm 2 (oder 19 m) entspricht. Da das Energieverluststraggling<br />

unvermeidbar ist, ist dies die gro te Forderung an die Homogenitat eines 5 mm dicken Szintillations-<br />

Detektors.<br />

Eine etwas geringere Einschrankung ergibt sich, wenn der Detektor nach einem intermediaren Abbremser aus<br />

Aluminium aufgestellt wird, der hier mit einer Dicke von ca. 50% der Reichweite von 900 A MeV 220 Th-<br />

Ionen, also ca. 5000 mg/cm 2 , angenommen wird. Das Energieverluststraggling in einer solchen Schicht betragt<br />

ca. 95 MeV ( ) und entspricht dem Energieverlust in 5.2 mg/cm 2 (50 m) Szintillatormaterial. Zusatzlichmussen<br />

hier noch die Inhomogenitaten der Aluminium-Abbremserschichten betrachtet werden, die ca. 0.81 mg/cm 2<br />

betragen, was 8.4 m Szintillatormaterial entspricht.<br />

Wie mechanische Messungen an den eingesetzten Szintillatorplatten gezeigt haben, betragt die Genauigkeit der<br />

Dicke ca. 18 m, wobei die Rauhigkeiten der unpolierten Ober ache ca. 1 m mit Ausdehnungen in der<br />

Plattenebene von ca. 10 m betragen. Bei den an Luft installierten Szintillationsdetektoren mussen noch zwei<br />

Schichten schwarzer Plastikfolie z<strong>ur</strong> Lichtabschirmung mit jeweils (119 9) m Dicke beachtet werden.<br />

Insgesamt ergeben sich somit Werte, die den Einsatz dieses Detektors in den meisten Experimenten zulassen.<br />

Der elektronische Aufbau<br />

Da die Teilchenzahlrate in der Mittelebene wegen der noch unvollstandigen Trennung in der ersten Separatorstufe<br />

zum Teil erheblich gro er ist als am Endfokus, wird die Messung der Flugzeit d<strong>ur</strong>ch den am Ausgang<br />

des FRS installierten Szintillationsdetektor gestartet und d<strong>ur</strong>ch dasentsprechende Signal des Detektors in der<br />

Mittelebene gestoppt. Auf diese Weise wird die gro e Belastung des Zeit-Amplituden Wandlers mit Signalen<br />

d<strong>ur</strong>ch Teilchen, die ohnehin nicht dem Separationskriterium des gesamten FRS unterliegen { wie etwa im Abbremser<br />

erzeugte Sekundarfragmente { vermieden. Man mi t somit eine Flugzeit f<strong>ur</strong> die langsamere Teilchen<br />

k<strong>ur</strong>zere Zeiten ergeben. Der elektronische Aufbau der Szintillationsdetektoren ist in Abb. 4.5 schematisch dargestellt,<br />

eine etwas detailliertere Darstellung ndet sich im Anhang in Abb. F.1 (Seite 212), au erdem sei auf<br />

die ausfuhrliche Darstellung in [Vos89] verwiesen.<br />

4.3.1 Die Bestimmung der Orte<br />

Die Orte an den Szintillatoren werden uber die Di erenzen der Lichtlaufzeiten vom Auftre ort des Teilchens<br />

bis zu den sich gegenuberliegenden Photomultipliern bestimmt (vergl. Abb. 4.6). Da die Lichtausbreitung innerhalb<br />

des Szintillators hauptsachlich d<strong>ur</strong>ch mehrfache Totalre exion an den Szintillatorober achen erfolgt,<br />

ist die Laufzeitdi ernz nicht allein von der Lichtgeschwindigkeit im Szintillatormaterial, sondern auch von der<br />

Geometrie der Detektoren abhangig. Deshalb mussen die Szintillatoren in einer Eichmessung, bei der sie voll<br />

ausgeleuchtet sind, gegenuber anderen Ortsdetektoren, die absolute Orte liefern, geeicht werden. Hierf<strong>ur</strong> w<strong>ur</strong>den<br />

in den Strahlengang einfahrbare Vieldrahtproportionalzahler (MWPC) [Ste91a] in der Nahe der Szintillatoren<br />

verwendet. Diese haben gegenuber den Szintillatoren neben der absoluten Ortsbestimmung den Vorteil einer<br />

geringeren Massenbelegung, sind jedoch wegen der Drahte inhomogen und haben keine hundertprozentige<br />

Ansprechwahrscheinlichkeit. Genauere Hinweise zum Betrieb und der Funktionsweise dieser Detektoren sind<br />

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