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Institut f ur Kernphysik Technische Hochschule ... - GSI WWW-WIN

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2.5 Abrasion-Ablations Modelle<br />

Als mikroskopische Modelle sind zum einen verschiedene Intranucleare Kaskade-Modelle (INC) [Met58], wie etwa<br />

die von Yariv und Fraenkel (ISABEL) [YaF79], dessen konsequente Weiterentwicklung (ISAPACE) [Fau92]<br />

sowie die Toneev- [AmG90, AmS91, ToA91] und die Cugnon-Kaskade [CuM81, CuK82] zu nennen. Sie verwenden<br />

Einteilchen-Energien und betrachten die Wechselwirkung der Projektilfragmente mit Teilchen aus dem<br />

Uberlappbereich. Auf diese Weise konnen hohere Anregungsenergien in der Gro enordnung einiger 100 MeV<br />

erreicht werden.<br />

Berechnungen vom Typus Boltzmann, Uehling, Uhlenbeck (BUU) bzw. Vlasov, Uehling, Uhlenbeck (VUU)<br />

[AiB85, KrJ85] beinhalten ein selbstkonsistentes Zentralfeld und berucksichtigen das " Pauli-Blocking\.<br />

Als weitere Ansatze sind die optischen [HuS75, Tow86] und hydrodynamischen [Fel89, Fel90] Abrasions-Modelle<br />

zu nennen.<br />

Der mikroskopische Ansatz, der in dieser Arbeit z<strong>ur</strong> Beschreibung der Daten verwendet wird, behandelt die<br />

einzelnen Nukleon-Nukleon Wechselwirkungen auf dem Hintergrund des intranukleare Kaskade (INC) Codes<br />

ISABEL. Es basiert auf der Annahme, da sich dasPrafragment d<strong>ur</strong>ch eineFolge einzelner Nukleon-Nukleon<br />

Sto en zwischen quasifreien Nukleonen bildet. Dieses Bild ist in der <strong>Kernphysik</strong> bei Energien von ca. 1 A GeV<br />

gut veri ziert. Unter den verfugbaren Versionen der INC Modelle scheint es z<strong>ur</strong> Beschreibung der Protonenverlust<br />

Kanale gut geeignet zu sein, da es die di use Kernober ache berucksichtigt, der Ort, an dem die meisten der<br />

hier betrachteten nuklearen Reaktionen statt nden. Die Berechnungen beinhalten au erdem das Pauliblocking,<br />

die Fermigasverteilung und Anregungszustande der Nukleonen. Unzulanglichkeiten in der Beschreibung mehr<br />

zentraler Sto e, wie etwa dieVernachlassigung des Zentralfeldes oder Kompressionse ekte beim Sto der Kerne<br />

wie sie etwa in den ausgefeilteren BUU und VUU Modellen Berucksichtigung nden, konnen in diesem Zusammenhang<br />

vernachlassigt werden. Wie beim ebenfalls vorgestellten statistischen Abrasionsmodell auch, ist die<br />

Anwendbarkeit des INC Modells auf hochenergetische periphere Kern-Kern Sto e beschrankt.<br />

2.5.2 Der Ablations-Schritt<br />

Am Ende der hochenergetischen Schwerionenreaktion liegen " Prafragmente\ vor, die d<strong>ur</strong>ch ihre Masse, Kernladungszahl<br />

und Anregungsenergie sowie ihren linearen Impuls und Drehimpuls charakterisiert werden konnen.<br />

Aufgrund ihrer teilweise sehr gro en Anregungsenergie sind sie instabil und zerfallen d<strong>ur</strong>ch Abdampfen von<br />

Neutronen, Protonen, Alphateilchen bzw. komplexeren Klustern von Nukleonen, aber auch d<strong>ur</strong>ch die Emission<br />

von Gammaquanten oder d<strong>ur</strong>ch Spaltung.<br />

Die auftretenden Anregungsenergien liegen in derselben Gro enordnung wie die von Verbundkernsystemen<br />

( " Compoundkernen\) bei Fusionsreaktionen nahe der Coulombschwelle, weshalb der Ablations- oder auch<br />

Verdampfungs-Schritt im Rahmen des dort angewendeten statistischen Modells behandelt werden kann. Dessen<br />

Grundkonzept soll zunachst k<strong>ur</strong>z erlautert werden, detailliertere Informationen sind aus [ScM91, Bri90], sowie<br />

den dort zitierten Arbeiten zu entnehmen.<br />

Z<strong>ur</strong> technischen Losung dieser Aufgabe stehen einige, bereits fruher enwickelte Monte-Carlo Programme z<strong>ur</strong><br />

Verfugung, z.B.: EVA [DoF59], PACE [Gav80], HIVAP [Rei81], CODEX [Gol86, GoS86] und LOTO [Tas91].<br />

Das statistische Modell geht auf eine Idee von Bohr [Boh36] undWeisskopf [Wei37] z<strong>ur</strong>uck. Die Abregung eines<br />

angeregten Kerns wird darin d<strong>ur</strong>ch die statistischen Gewichte (%) derz<strong>ur</strong>Verfugung stehenden Kanale sowie<br />

deren Transmissionswahrscheinlichkeit (T ) bestimmt. Eine wesentliche Voraussetzung ist, da das System vor<br />

jedem Zerfall im thermischen Gleichgewicht ist, und da mehrere Zerfalle immer " sequentiell\, also nacheinander<br />

ablaufen. Die Art und Weise, wie das System gebildet w<strong>ur</strong>de, ist dabei unerheblich. Es wird charakterisiert d<strong>ur</strong>ch<br />

die Anregungsenergie Ei und den Drehimpuls Ji<br />

Die Wahrscheinlichkeit eines Zerfalles uber einen Kanal in einen Endzustand mit einer Anregungsenergie<br />

zwischen Ef und Ef + dEf und dem Drehimpuls Jf ist pro Zeit- und Energieintervall<br />

d 2 P<br />

dt dEf<br />

= R : (2.21)<br />

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