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Institut f ur Kernphysik Technische Hochschule ... - GSI WWW-WIN

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B.2 Experimenteller Aufbau<br />

gro eren Massenverlust n<strong>ur</strong> Neutronen abgestreift werden. Verlangt man bei der Auswertung der Daten, da die<br />

Summe der Kernladungen der Spaltprodukte mit der Kernladungszahl des Mutterkerns ubereinstimmt, wird der<br />

Anteil der Spaltung nach Fragmentation stark unterdruckt und Spaltung nach elektromagnetischer Anregung<br />

entsprechend angereichert.<br />

Wie ein erstes Experiment gezeigt hat, konnte Niederenergiespaltung nach elektromagnetischer Anregung im<br />

Coulombfeld schwerer Targetkerne bereits nachgewiesen werden [BeC94, ScH94].<br />

Mit dem in den folgenden Kapiteln vorgestellten experimentellen Aufbau la t sich f<strong>ur</strong> die verschiedenen Reaktionstypen<br />

neben dem Spaltquerschnitt auch die Kernladungsverteilung der Spaltprodukte bestimmen. Sie<br />

wird im Spaltproze spatestens am Sattelpunkt festgelegt und ist damit f<strong>ur</strong> diesen eine unverfalschte, unmittelbar<br />

charakteristische Gro e. Die Massenverteilung dagegen ist nach vollzogener Spaltung noch Veranderungen<br />

unterworfen, da die angeregten Spaltfragmente Neutronen abdampfen konnen.<br />

In Abb. B.3 sind Messungen von gemittelten totalen kinetischen Energien TKE einzelner Kerne uber dem<br />

Parameter Z 2 =A 1=3 aufgetragen. Die TKE der Spaltprodukte ist d<strong>ur</strong>ch die Coulombabsto ung und damit<br />

im Wesentlichen d<strong>ur</strong>ch die Kon g<strong>ur</strong>ation des spaltenden Systems am Sattelpunkt bestimmt. Schalene ekte<br />

haben hier einen gro en Ein u , weshalb die Werte in Abb. B.3 f<strong>ur</strong> einige Kerne um bis zu 20 % von den<br />

ebenfalls dargestellten Systematiken [UnG74, ViK66] abweichen. Eine Untersuchung dieser Kerne erscheint<br />

deshalb besonders interressant.<br />

Mit dem hier vorgestellten Aufbau konnen die Geschwindigkeitsbetrage und {richtungen der Spaltfragmente<br />

gemessen werden. Im Schwerpunktsystem des spaltenden Kerns sind diese von der Spaltrichtung, der totalen<br />

kinetischen Energie und dem Massenverhaltnis der Spaltfragmente bestimmt.<br />

B.2 Experimenteller Aufbau<br />

Die in diesem Abschnitt angenommenen Energien von Primar- und Sekundarstrahl ergeben sich aus den folgenden<br />

Uberlegungen: Die oberste Grenze der Primarenergie von 1030 A MeV f<strong>ur</strong> 238 U 73+ {Strahl wird d<strong>ur</strong>ch die<br />

maximalen Feldstarken und Biegeradien (B%) SIS =18.71 Tm des Synchrotrons SIS gegeben [Str94]. Eine optimale<br />

Produktionsrate von Sekundarteilchen erfordert eine Dicke des Kupfer-Produktionstargets am Eingang des<br />

Fragmentseparators von ca. 4 g/cm 2 . Die hier erzeugten, voll ionisierten Fragmente werden in der ersten Magnetstufe<br />

nach Impuls uber Ladung p/q selektiert. Die ortliche Trennung der Isotope in der zweiten Magnetstufe<br />

des FRS ist bei einer Dicke desintermediaren Abbremsers von ca. 40 % ihrer Reichweite (ca. 3 g/cm 2 Aluminium)<br />

am gunstigsten. Diese Vorgaben erzwingen eine Energie des Sekundarstrahles von ca. 500 bis 700 A MeV,<br />

bei der die Fragmente in mehreren Ladungszustanden vorliegen.<br />

D<strong>ur</strong>ch die Bestimmung ihrer Flugzeit zwischen zwei Szintillations{Detektoren und ihres Energieverlustes in<br />

einer MUSIC (MUltiple Sampling Ionisation Chamber) [PfV90] werden diese Isotope unabhangig von ihrem<br />

Ladungszustand identi ziert.<br />

Der Sekundarstrahl tri t dann mit etwa 500 A MeV auf ein Sekundartarget aus Blei, das als " aktives Target\<br />

ausgebildet ist [Hei94] (vergl. Abb. B.5). Es besteht aus sieben Bleifolien mit einer Massenbelegung von insgesamt<br />

4.2 g/cm 2 . Diese Folien be nden sich in einer Kammer, die mit einem Gasgemisch aus Argon und Methan<br />

(P10) unter atmospharischem Druck gefullt ist. Jede zweite Folie liegt auf Hochspannung, so da die einzelnen<br />

Sektionen separate Ionisationskammern bilden. Die Gesamtdicke dieses Targets ergibt sich als Optimum<br />

aus Uberlegungen zu den zu erwartenden Ausbeuten der Spaltfragmente nach elektromagnetische Anregung,<br />

der Anteil des Untergrundes d<strong>ur</strong>ch nukleare Reaktionen betragt ca. 10%. Bei den oben angenommenen Sekundarstrahlenergien<br />

erreicht man Spaltraten in der Gro enordnung von 5% im aktiven Target.<br />

Ein Problem ist der Unterschied des Energieverlustes der Spaltfragmente in Abhangigkeit vom Spaltort von<br />

einigen hundert MeV. Anhand der Signalhohen in den Sektionen des aktiven Targets, die proportional zu Z 2<br />

sind, la t sich jedoch die Folie identi zieren, in der der Kern gespalten hat. Mit der Kenntnis des Ortes kann man<br />

uber den Energieverlust des Projektils die Energie berechnen, bei der der Mutterkern gespalten hat. Zusatzlich<br />

kann man bereits die Fragmente aus ltern, die an vorangehenden Stellen im Strahlengang gespalten haben, da<br />

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