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Institut f ur Kernphysik Technische Hochschule ... - GSI WWW-WIN

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B. Ein Flugzeitdetektor z<strong>ur</strong> Untersuchung<br />

der Spaltung exotischer Kerne<br />

Im folgenden Kapitel soll die Entwicklung eines Experimentieraufbaus z<strong>ur</strong> Untersuchung der Spaltung exotischer<br />

Kerne am FRS beschrieben werden. Im Hinblick auf diese Fragestellung wird zuerst der physikalische<br />

Hintergrund dargestellt und dann die notwendigen technischen Uberlegungen z<strong>ur</strong> Verwirklichung der Messung<br />

angestellt. Weitergehende Informationen zu diesem Thema ndet man in [Hei94, Roh94].<br />

Ein erstes Experiment z<strong>ur</strong>Untersuchung der Spaltung exotischer Kerne in inverser Kinematik w<strong>ur</strong>de bereits<br />

d<strong>ur</strong>chgefuhrt [Hei94, ScH94]. Aus dieser Messung ergab sich die Notwendigkeit f<strong>ur</strong> den Aufbau eines gro -<br />

achigen Flugzeitdetektors. Eine Reihe von Voruntersuchungen w<strong>ur</strong>den von C. Rohl [Roh94] d<strong>ur</strong>chgefuhrt. Der<br />

Hauptteil des technischen Aufbaus und der Auslegung unter Beachtung der d<strong>ur</strong>ch das Experiment gestellten<br />

Anforderungen w<strong>ur</strong>den im Rahmen der vorliegenden Dissertation geleistet. In einem zweiten Spaltexperiment<br />

1.0 A GeV 238 U(RUN30) [Gre] konnte der neue Detektor dann mit Erfolg eingesetzt werden.<br />

B.1 Die physikalische Zielsetzung des Spaltexperimentes<br />

Die Messung von Spaltwahrscheinlichkeiten aus der Niederenergiespaltung schwerer Kerne { mit niedriger Anregungsenergie<br />

(E < 20 MeV) und kleinem Drehimpuls { sowie von Massen- bzw. Kernladungsverteilungen der<br />

Spaltprodukte liefert wertvolle Informationen uber das dynamische Verhalten kalter Kernmaterie, insbesondere<br />

uber den Ein u von quantenmechanischen Strukt<strong>ur</strong>e ekten auf ihre dynamische Entwicklung vom Compoundkern<br />

bis zum Sattelpunkt. Liegt die Anregungsenergie dagegen wesentlichhoher als die Spaltbarriere, so verlieren<br />

die Schalene ekte zu Gunsten der Tropfcheneigenschaften an Ein u bis schlie lich die symmetrische Spaltung<br />

uberwiegt.<br />

Beispiele gemessener Fragment-Massenverteilungen von Kernen im Bereich 98 Z 105 sind in Abb. B.1 dargestellt.<br />

Man erkennt den au erordentlich starken Ein u der Kernstrukt<strong>ur</strong> auf diese Me gro e. In einigen Fallen<br />

unterscheiden sich sogar schon die Verteilungen von Nachbarisotopen stark voneinander.<br />

Die Untersuchung der Niederenergiespaltung war bisher { wegen des Einsatzes der spaltenden Kerne als Targetmaterial<br />

in neutronen- [Cro77] bzw. photoneninduzierter Spaltung [CaD80, Web90] bzw. bei Transfer- oder<br />

Fusionsreaktionen mit leichten, geladenen Teilchen [KoS74, Itk89] { auf stabile oder langlebige radioaktive<br />

Kerne in der Nahe des stabilen Tales mit Lebensdauern bis hinunter zum Bereich einiger Stunden beschrankt<br />

(vergl. Abb. B.2). Das Neutron-zu-Proton-Verhaltnis konnte somit n<strong>ur</strong> in geringem Umfang variiert<br />

werden.<br />

Diese Beschrankungen sind nunmehr erstmals entfallen.<br />

Die Fragmentation von 238 U{Projektilen aus dem Schwerionensynchrotron SIS18 der <strong>GSI</strong> mit anschlie ender<br />

Trennung im Fragmentseparator (FRS) [GeA92] ermoglicht die Herstellung isotopenreiner Sekundarstrahlen<br />

mit Energien von einigen hundert MeV pro Nukleon [ScH94] uber einen weiten Bereich der Nuklidkarte.<br />

Dies ist die Vorsaussetzung f<strong>ur</strong> die Untersuchung von Spaltwahrscheinlichkeiten sowie Kernladungs- und<br />

-massenverteilungen der Spaltprodukte nach Niederenergiespaltung in dem experimentell bisher nicht zuganglichen<br />

Bereich von neutronenarmen Kernen mit 80 Z 92 und insbesondere von k<strong>ur</strong>zlebigen Kernen im Bereich<br />

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