Institut f ur Kernphysik Technische Hochschule ... - GSI WWW-WIN
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6. Die Produktionswirkungsquerschnitte<br />
schmalere Verteilungen voraus, etwa das von Morrissey [MoM78], das auf der Nullpunktsbewegung der elektrischen<br />
Dipolriesenresonanz (GDR) beruht. Obwohl die Ein usse des N/Z-Verhaltnisses und der Anregungsenergie<br />
der Prafragmente sich nicht komplett voneinander trennen lassen, deuten die Isotopenverteilungen, die mit dem<br />
GDR Modell berechnet werden (Glg. 2.19) darauf hin, da die Breite des N/Z Verhaltnisses der Prafragmente<br />
beachtlich von diesem Modell unterschatzt wird (vergl. Abb. 6.13).<br />
Obwohl diese Analyse mit zwei spezi schen, unterschiedlichen Modellen d<strong>ur</strong>chgefuhrt w<strong>ur</strong>de, hangen die erzielten<br />
Resultate nicht von den Details dieser Modellvorstellungen ab. Einzige Einschrankung ist die grundsatzliche<br />
Annahme, da das mittlere Verhaltnis von abgescherten Neutronen und Protonen dem Verhaltnis der Anzahl<br />
von Neutronen und Protonen im Projektil entspricht, die nukleare Kollision also in angeregten, thermisch<br />
aquilibrierten Reaktionsprodukten endet, deren N/Z-Verhaltnis gleich dem des Projektils ist. N<strong>ur</strong> die sich anschlie<br />
ende Abdampfungskaskade kann somit das N/Z-Verhaltnis in einer solchen Weise merkbar verandern,<br />
wie es dem statistischen Modell entspricht. Das hei t auf der anderen Seite, da die mittlere Verschiebung des<br />
Neutronenmangels eine direkte Me gro e f<strong>ur</strong> die im Prafragment deponierte Anregungsenergie darstellt. Die<br />
Breite der beobachteten Isotopenverteilungen ist demgegenuber das Resultat zweier Ein u gro en: der Breite<br />
der N/Z- und der Anregungsenergieverteilung der Prafragmente.<br />
Die bisherige Analyse zeigt, da die Summe der Energien der Einteilchen-Loch-Zustande, die d<strong>ur</strong>ch die nukleare<br />
Kollision erzeugt werden, z<strong>ur</strong> Beschreibung der Anregungsenergieverteilung der Projektilfragmente aus sehr<br />
peripheren Reaktionen noch nichtausreichend ist. Reibungse ekte und/oder Endzustandswechselwirkungen<br />
zwischen der Uberlappzone und dem Spektator wahrend des Sto prozesses sind o ensichtlich daruberhinaus<br />
zu berucksichtigen [HuS75, OlD79,WiT87]: Der Zuschauer\ wird d<strong>ur</strong>ch energiereiche Nukleonen aus dem<br />
"<br />
" Teilnehmer\ (Feuerball), die in den Zuschauer\ eindringen und dort ihre Energie deponieren, aufgeheizt.<br />
"<br />
In den Darstellungen der folgenden Seiten, Abb. 6.16 und folgende, sind die gemessenen Fragmentations-Wirkungsquerschnitte<br />
der 1.0 A GeV 86Kr Strahlzeit dargestellt. Die bei Weber [Web93] f<strong>ur</strong> dieselbe Reaktion<br />
bei 500 A MeV festgestellte, systematische Abweichung der experimentell bestimmten Querschnitte von den<br />
empirischen Systematiken von einem Faktor 2.5 konnte im vorliegenden Fall (bei 1 A MeV) nicht veri ziert<br />
werden.<br />
Die experimentell ermittelten Werte der Fragmentations-Wirkungsquerschnitte sind im Anhang noch einmal in<br />
tabellarischer Form in Tab. A.1 und folgende f<strong>ur</strong> 1.0 A GeV 86 Kr bzw. Tab. A.2 bis Tab. A.5 f<strong>ur</strong> 1.0 A GeV<br />
197 Au sowie Tab. A.6 f<strong>ur</strong> 0.8 A GeV 136 Xe zusammengefa t.<br />
Das statistische Abrasion-Ablation Modell mit verdoppelter Anregungsenergie pro adradiertem Nukleon gibt<br />
die experimentellen Daten recht gut wieder. Au allig ist jedoch, da die Querschnitte f<strong>ur</strong> die Erzeugung der neutronenreichen<br />
Isotope systematisch uberschatzt, diejenigen der neutronenarmen Isotope hingegen unterschatzt<br />
werden.<br />
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