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Lehrplan für die Fachschule Sozialwesen ... - BBS-EHS Trier

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II. Fachrichtungsbezogener Bereich<br />

19<br />

Lernmodul 4: Persönliche und berufliche Identität bilden, weiterentwickeln und reflektieren<br />

(80 Std.)<br />

Der Beginn der Ausbildung an der <strong>Fachschule</strong> stellt als Übergang zu einer neuen Bildungs-<br />

und Lebensphase <strong>die</strong> Möglichkeit dar, eigene Biografien bzw. Lebensentwürfe in den Blick<br />

zu nehmen und eigene Wahrnehmungsprozesse kritisch zu überprüfen. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass in unserer postmodernen Gesellschaft Lebensläufe oft nicht „geradlinig“ in<br />

klar vorhersehbaren Bahnen verlaufen, sondern vielmehr durch „Brüche“ in Lebenswegen<br />

gekennzeichnet sind (z. B. durch Scheidungssituationen, notwendige Mobilität und Migration<br />

von Familien), <strong>die</strong> verarbeitet werden müssen, zumal sie auch mit psychischen Veränderungen<br />

verbunden sein können. Dies gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> angehenden Erzieherinnen und Erzieher selbst<br />

wie <strong>für</strong> <strong>die</strong> von ihnen zu betreuenden Menschen. Es geht also darum, Anforderungen an sich<br />

selbst zu definieren (auch ein Akt der Identitätsbildung), aus <strong>die</strong>ser Situation heraus <strong>die</strong> Bedeutung<br />

von „Übergängen“ und „Brüchen“ im Leben zu Betreuender zu erfassen und mögliche<br />

Wege zu ihrer Verarbeitung zu entwickeln. Dabei sollen <strong>die</strong> Fachschülerinnen und Fachschüler<br />

sich auch fragen, „was sie trägt“, um Belastungssituationen durchzustehen, welche<br />

Erfahrungen, ja Widerfahrnisse mit der religiösen Dimension menschlichen Lebens gemacht<br />

wurden.<br />

Darüber hinaus fordert der Anfang der Fachschulzeit geradezu heraus, eine vertiefte Sicht<br />

von der Komplexität des eigenen Berufsfeldes, den grundlegenden Aufgaben und Zielen<br />

sozialpädagogischer/sozialer Arbeit zu gewinnen, um angesichts der Faszination der beruflichen<br />

Möglichkeiten Fragestellungen zur zu erwerbenden Professionalität und Fachlichkeit zu<br />

gewinnen. Zugleich kann <strong>die</strong> Reflexion erlebter Praxissituationen den künftigen Erzieherinnen<br />

und Erziehern verdeutlichen, dass sie selbst von sich aus Handlungsweisen erarbeiten<br />

sollen und nicht einfach „Rezepte“ <strong>für</strong> „richtiges“ pädagogisch-psychologisches und didaktisch-methodisches<br />

Agieren in der Fachschulausbildung erwarten dürfen. Sie entwickeln sich<br />

in Interaktionsprozessen untereinander, mit Lehrenden und Praxisvertretern zu Erzieherpersönlichkeiten.<br />

Dies ist eine Situation, <strong>die</strong> sich auch später im Berufsalltag durch <strong>die</strong> Wirkung<br />

guter Teamarbeit fortsetzt und mit ein Weg zu qualitätsvoller Arbeit ist.<br />

Für LM 4.7 (aus LM 12 ausgelagert) wird ein Zeitansatz von zusätzlich 10 Stunden festgesetzt.<br />

Handlungssituationen/Ziele<br />

1. Sich mit dem eigenen Lebensentwurf<br />

und dem anderer auseinander setzen<br />

und zu ihm Stellung nehmen<br />

Persönliche/berufliche Identität selbst entwickeln<br />

und dazu eigene Entwicklungsaufgaben<br />

beschreiben<br />

Möglichkeiten positiver Entwicklungen aufzeigen<br />

und entsprechende Vorgehensweisen<br />

entwickeln<br />

Hinweise zum Unterricht<br />

(vgl. LM 12.1)<br />

<strong>die</strong> eigene Persönlichkeit und <strong>die</strong> Rolle<br />

als Pädagogin und Pädagoge in sozialpädagogischen<br />

Institutionen<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erhaltung, Erweiterung<br />

und Fortbildung der beruflichen<br />

Fähigkeiten<br />

eigene Biografien und <strong>die</strong> von Kollegen/anderen<br />

Fachschülerinnen

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