Mehr Kompetenzen, mehr Verantwortung und mehr Nähe zum - ZAG
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4<br />
KSW<br />
Ursina Siegrist, in Ausbildung als Pflegefachfrau HF<br />
«<strong>Mehr</strong> <strong>Kompetenzen</strong>,<br />
<strong>mehr</strong> <strong>Verantwortung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>mehr</strong> <strong>Nähe</strong> <strong>zum</strong> Patienten.»<br />
Auf direktem Weg zur diplomierten Pflegefachfrau HF: Ursina Siegrist<br />
steht kurz vor ihrem Abschluss – <strong>und</strong> freut sich auf ihre Zukunft im<br />
Kantonsspital Winterthur.<br />
«Fernsehmoderatorin. Oder wenigstens<br />
Prinzessin.» Kinder haben oft<br />
ganz klare Vorstellungen über ihre<br />
Traumberufe. Das galt auch für Ursina<br />
Siegrist. Nach einem kurzen Spitalaufenthalt<br />
im Kindergartenalter war<br />
ihr Be rufs wunsch bald klar: «Krankenschwester!»<br />
Die Berufsbezeichnung hat sich<br />
seit her geändert. Doch Ursina Siegrists<br />
Ziele sind dieselben geblieben,<br />
<strong>und</strong> sie ist auf bestem Weg, sie dem<br />
nächst zu erreichen. Denn im Herbst<br />
2011 wird sie ihr Diplom in den Händen<br />
halten – als «Diplomierte», als<br />
Pfl egefachfrau HF.<br />
Sie hat den Ausbildungsweg über<br />
die Gr<strong>und</strong>bildung als Fachfrau Ges<strong>und</strong>
Der Karriereschritt von der FaGe zur diplomierten Pflegefachfrau HF:<br />
Pflegeberufe bieten viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln.<br />
heit (FaGe) gewählt. Denn dort konnte<br />
sie das «Handwerk» von der Pike auf<br />
lernen, sich in sorgfältig dosierten<br />
Schritten in die verschiedenen Aufgaben<br />
hineinarbeiten <strong>und</strong> die vielen<br />
Facetten ihres Lehrbetriebs, des Kantonsspitals<br />
Winterthur (KSW) kennenlernen.<br />
Nach dem Lehrabschluss war erst<br />
einmal Ende mit Schule <strong>und</strong> Lernen.<br />
Aber schon ein halbes Jahr später<br />
folgte der nächste Schritt: Zu jenem<br />
Zeitpunkt gab es ausser dem KSW nur<br />
wenige Spitäler <strong>und</strong> Institutionen in<br />
der Region, die Direktanstellungen anboten,<br />
das heisst, in denen die Studierenden<br />
direkt im Betrieb angestellt<br />
wurden <strong>und</strong> nicht in der Schule. Klar,<br />
dass Ursina Siegrist gleich die Chance<br />
packte, in ihrem Lehrbetrieb die nächste<br />
Stufe in Angriff zu nehmen.<br />
Von ihrer Entscheidung ist sie h<strong>und</strong>ertprozentig<br />
überzeugt: «FaGe ist<br />
schon eine tolle Ausbildung. Aber für<br />
mich war es wichtig, <strong>mehr</strong> <strong>Verantwortung</strong><br />
zu übernehmen. Als Fachfrau<br />
Ges<strong>und</strong>heit hatte ich immer eine ‹Diplomierte›<br />
im Hintergr<strong>und</strong>, die alle Entscheidungen<br />
traf. In den letzten zwei<br />
Jahren ist meine <strong>Kompetenzen</strong>liste<br />
immer länger geworden, <strong>und</strong> jetzt<br />
kann ich schon in vielen Fällen die<br />
Pflege selbstständig gestalten.»<br />
«Da ich Patienten<br />
von A bis Z betreue,<br />
ergeben sich<br />
viel persönlichere<br />
Beziehungen.»<br />
Was sie fasziniert, ist die <strong>Nähe</strong> zu<br />
den Patientinnen <strong>und</strong> Patienten. Denn<br />
mit dem wachsenden Wissen <strong>und</strong> Können<br />
kann Ursina Siegrist sie in ihrer<br />
Entwicklung, in ihrem Krankheitsverlauf<br />
<strong>und</strong> Heilungsprozess eng begleiten.<br />
«Da ich Patienten von A bis Z betreue,<br />
ergeben sich viel persönlichere<br />
Beziehungen. Natürlich geht es nicht<br />
ohne die nötige professionelle Distanz,<br />
aber es ist jedes Mal wieder eindrücklich,<br />
zusammen mit einem Patienten<br />
oder einer Patientin zu erleben, wie es<br />
nach einer schwierigen Phase wieder<br />
aufwärts geht.»<br />
Diplom innerhalb von 2,5 Jahren<br />
Es gibt verschiedene Wege <strong>zum</strong> Diplom<br />
als Pflegefachperson HF. Ursina<br />
Siegrist hat sich für einen direkten<br />
<strong>und</strong> für sie logischen entschieden –<br />
den von der FaGe über den zweieinhalbjährigen<br />
Bildungsgang am <strong>ZAG</strong>.<br />
«Im Unterschied zu vielen Klassenkameradinnen<br />
<strong>und</strong> Klassenkameraden,<br />
die aus ganz anderen Berufen stammen,<br />
von der Verkäuferin bis <strong>zum</strong><br />
Schreiner, habe ich bereits solide<br />
Gr<strong>und</strong>lagen in der Pflege. Mit vielen<br />
PraxisAufgaben bin ich schon vertraut,<br />
<strong>und</strong> meine Erfahrungen aus<br />
der Lehre helfen mir enorm.»<br />
Also macht man als Fachfrau Ges<strong>und</strong>heit<br />
diese Weiterbildung ganz<br />
einfach mit links? «Schön wär’s! Die<br />
Schule ist ziemlich anstrengend, vor<br />
Das zusätzliche Wissen wird sofort umgesetzt – die HF-Studierenden erhalten<br />
sukzessive zusätzliche <strong>Kompetenzen</strong> <strong>und</strong> <strong>mehr</strong> fachliche <strong>Verantwortung</strong>.<br />
<strong>ZAG</strong> Magazin N°2 5<br />
➔
6<br />
«Es ist eindrücklich,<br />
zusammen mit einem<br />
Patienten oder einer<br />
Patientin zu er leben,<br />
wie es nach einer<br />
schwierigen Phase<br />
wieder aufwärts geht.»<br />
allem die Umstellung von der praktischen<br />
Tätigkeit auf die schulischen<br />
Module. Es sind auch recht grosse Stoffmengen<br />
zu bewältigen, gerade wenn<br />
man wie ich das zusätzliche Wissen,<br />
für das sich andere ein halbes Jahr Zeit<br />
nehmen können, in drei Monaten erarbeiten<br />
muss. Trotzdem bin ich sicher,<br />
dass ich mit der auf 2,5 Jahre verkürzten<br />
Ausbildung an der Höheren<br />
Fachschule die richtige Entscheidung<br />
getroffen habe. Andere FaGe entscheiden<br />
sich für die dreijährige Ausbildung.<br />
Ich denke mir, alle müssen ihren eigenen<br />
Weg finden, den sie für richtig<br />
<strong>und</strong> vernünftig halten.»<br />
Das KSW:<br />
ein attraktiver Lehrbetrieb<br />
Ein grosses, vielseitiges <strong>und</strong> interdisziplinäres<br />
Haus wie das KSW ist natürlich<br />
ideal als Ausbildungsbetrieb. Die<br />
Studierenden erhalten in ihren Praktika<br />
auf den verschiedenen Abteilungen<br />
Einblick in alle Facetten des Pflegeberufs.<br />
«Vor allem wird man r<strong>und</strong>um gut<br />
betreut <strong>und</strong> hat immer kompetente<br />
Ansprechpersonen», so Ursina Siegrist.<br />
«Ich schätze das sehr angenehme Arbeitsklima,<br />
<strong>und</strong> für die Fortbildung<br />
gibt es viele interne Möglichkeiten.<br />
Aber auch externe Weiterbildungen<br />
werden gefördert, wie <strong>zum</strong> Beispiel<br />
Nachdiplomstudien.»<br />
Für sie ist deshalb klar: Auch als<br />
«Diplomierte» wird sie im KSW bleiben.<br />
Denn es ist viel einfacher, in eine Position<br />
mit <strong>mehr</strong> <strong>Verantwortung</strong> hineinzuwachsen,<br />
wenn das Umfeld schon<br />
vertraut ist. Sie kennt die Abteilungen,<br />
weiss, in welcher ihr die Arbeit besonders<br />
liegt – <strong>und</strong> für «Interne» besteht<br />
immer die Möglichkeit, sich auf<br />
Stellen zu bewerben <strong>und</strong> weiterzuentwickeln.<br />
«Kommt dazu, dass ich einen Beruf<br />
mit Zukunft gewählt habe», freut<br />
sich Ursina Siegrist. «Es gibt immer<br />
viele interessante Jobs, <strong>und</strong> an Arbeit<br />
wird es mir im Ges<strong>und</strong>heitswesen nicht<br />
mangeln.»<br />
Der Beruf der Pflegefachfrau HF ist sehr facettenreich, <strong>und</strong> in jeder Abteilung<br />
eines Spitals ergeben sich andere Herausforderungen.<br />
Dipl. Pflegefachfrau/<br />
Dipl. Pflegefachmann HF<br />
Berufsbild<br />
Pflegefachfrauen <strong>und</strong> -männer arbeiten eng mit Patienten <strong>und</strong> ihren Familien<br />
zusammen, aber auch mit Fachleuten aus anderen Berufen. Dabei übernehmen sie<br />
die fachliche <strong>Verantwortung</strong> <strong>und</strong> befassen sich mit einer Reihe weiterer Bereiche<br />
wie <strong>zum</strong> Beispiel Prävention <strong>und</strong> Qualitätssicherung. Als engste Kontaktperson der<br />
Patienten beobachten sie den Krankheitsverlauf <strong>und</strong> Heilungsprozess genau. Sie<br />
gestalten den ganzen Pflegeprozess, angefangen mit dem Assessment über die<br />
Planung <strong>und</strong> Durchführung von Interventionen bis zur Evaluation der Pflege. Auf der<br />
Abteilung wirken Pflegefachpersonen aktiv in der Ausbildung der Lernenden <strong>und</strong><br />
Studierenden mit.<br />
Voraussetzungen<br />
Schulische Voraussetzung für die Höhere Fachausbildung Pflege: abgeschlossene<br />
dreijährige Berufslehre, DMS-Abschluss oder Matura.<br />
Vieles wird in der Ausbildung gelehrt, Fähigkeiten werden entwickelt oder geschult.<br />
Einige persönliche Voraussetzungen, die besonders wichtig sind:<br />
• Respekt gegenüber Mitmenschen <strong>und</strong> Freude am Umgang mit ihnen<br />
• Teamfähigkeit<br />
• Seelische <strong>und</strong> körperliche Belastbarkeit<br />
• <strong>Verantwortung</strong>sbewusstsein<br />
• Flexibilität<br />
• Selbstständigkeit<br />
• Gute Beobachtungs- <strong>und</strong> Wahrnehmungsfähigkeiten<br />
• Einfühlungsvermögen<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Am <strong>ZAG</strong> finden regelmässig Informationsveranstaltungen zur Ausbildung Pflege HF<br />
statt. <strong>Mehr</strong> Informationen unter www.zag.zh.ch