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Abi-Zeitung (PDF) - ABI BRINGS INSANITY

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erwacht aus ihrem Tiefschlaf.<br />

Herr G.: „Die Sowjetunion nahm die Reparationen aus der laufenden Produktion.“<br />

Miriam meldet sich. Seltsamerweise wird sie doch tatsächlich immer wieder von Herrn G. aufgerufen.<br />

Miriam: „Die Sowjetunion nahm die Reparationen aus der laufenden Produktion.“<br />

Der Kurs stöhnt. Gut gemacht, Miriam!<br />

Herr G. unterbricht sich in seiner Trance, die er ansonsten während des gesamten Unterrichts aufrecht<br />

erhält: „Och Leute, ich kann nicht verstehen, warum hier einige nie mitarbeiten. Wenn ihr<br />

die Hefte zu Hause nicht lest, müsst ihr das für die Kursarbeit alles nacharbeiten. Und das ist viel.“<br />

(Stimmt, drei Hefte.)<br />

Zurück in der Trance wird die Stimme nicht angehoben. Nicht, wenn ein paar Millionen Menschen<br />

sterben, nicht, wenn die USA wieder nur aus Eigeninteresse handeln. Diskussionen darüber? Nein.<br />

Wir sind abgebrüht, wir kennen das nicht anders und wir wissen, dass wir nichts ändern können.<br />

Die USA sind und bleiben die Supermacht, daran ist nicht zu rütteln und das ist gut so. Und die<br />

paar Tote, na, so ist das eben bei Krieg.<br />

Anne meldet sich. Achtung. „Bla bla bla bla bla....“<br />

Die Mitschüler stellen sich auf eine längere Rede ein und schlafen zwischendurch eine Runde.<br />

Oder schreiben weiter an einem Brief. Oder schauen sich Auto-Zeitschriften an. Oder spielen auf<br />

ihrem Handy. Oder verschicken sms. Von der einen Seite des Klassenzimmers zur anderen. Oder<br />

in den Nebenraum. Schließlich dauert es noch lange, bis man wieder mit den Freunden sprechen<br />

kann, denn man hat ja eine Doppelstunde. Was, zwischen zwei Stunden gibt es eine Fünf-Minuten-<br />

Pause? Noch nie gehört.<br />

Florian Me. meldet sich (zum ersten Mal in der 13) und sagt was Schlaues. Lars: „Hat Marwin<br />

Dir das vorgesagt?“ Florian nickt grinsend, während der Teil des Kurses, der zugehört hat, lacht.<br />

Ausnahmsweise besteht für eine kurze Zeit eine entspannte Atmosphäre in dem Raum.<br />

Die Epo-Noten werden vorgelesen. Matthias Sch. will aus seinen neun Punkten zehn machen,<br />

obwohl man ihn bei dem letzten Epo-Noten-Vorlesen das letzte Mal gehört hat. Phillip beschwert<br />

sich nicht, der bekommt von vornherein unglaubliche 12 Punkte (oder so).<br />

Es klingelt. Herr G. fährt unbeirrt fort. Andreas M. steht wortlos auf und geht. Und kommt beim<br />

zweiten Klingeln zurück. Miriam steht auch auf und geht. Kommt aber erst zehn Minuten später<br />

zurück.<br />

Am Ende der zwei Stunden wundert sich Herr G. noch einmal über die Nichtmelder („Ich bewundere<br />

Eure Naivität.“), gibt wieder 6 Seiten zu lesen auf, schärft uns ein, sie zu lesen und verlässt<br />

so schnell er kann den Raum.<br />

Ach wäre nur in allen Kursen das Klima so angenehm gewesen!<br />

13

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