Download gesamte Ausgabe - s193925781.online.de

Download gesamte Ausgabe - s193925781.online.de Download gesamte Ausgabe - s193925781.online.de

s193925781.online.de
von s193925781.online.de Mehr von diesem Publisher
22.02.2013 Aufrufe

Fotos: Reiner Meutsch LeBensArT 100.000 FLugkILOmeTer FÜr eInen guTen zWeck REINER MEUTSCH hat seine Passion, das Reisen, zum Beruf gemacht. Als Weltenbummler mit karitativer lebenseinstellung gründete er 2009 die Stiftung flY & HElP zur förderung von Bildung und Erziehung auf der ganzen Welt. In diesem Jahr umrundet der beliebte Radiomoderator die Welt in seinem eigenen flugzeug, um auf soziale Bildungsprojekte aufmerksam zu machen. Die erste Etappe führte ihn u.a. in den Jemen und in den Oman. Die Idee zur Weltumrundung im eigenen Flugzeug ist seit über 20 Jahren ein Traum von Reiner Meutsch: „Ich habe auf den richtigen Moment gewartet und auch die Planungen im Voraus haben ihre Zeit gebraucht. In diesem Jahr ist es nun endlich soweit und darauf bin ich stolz. Von Anfang an wollte ich nicht nur einfach um die Welt fliegen, sondern damit einen karitativen Zweck verbinden und die Aufmerksamkeit auf soziale Bildungsprojekte in aller Welt lenken.“ So gründete er im Sommer 2009 die Stiftung FLY & HELP mit dem Ziel, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bildung und damit eine sichere Zukunft zu ermöglichen. „Ich habe aufgrund meiner Position als Geschäftsführer bei Berge & Meer fast alle Länder dieser Erde bereist. Doch viele Traumziele bieten den Einheimischen gar keine traumhaften Bedingungen. Besonders tragisch finde ich es, wenn Kinder keinen Zugang zu Schulbildung haben – und damit keine Perspektive auf ein selbstbestimmtes Leben. Das möchte ich mit meiner Stiftung FLY & HELP ändern“, erzählt der 54-Jährige Globe trotter. Der Flug um den Globus soll der Auftakt für eine langjährige Stiftungsarbeit sein. Für die nächsten 25 Jahre hat er sich das Ziel gesetzt, mindestens 100 Projekte weltweit zu fördern. „Ich will ein Stück dazu beitragen, dass Kinder ihre Chancen wahrnehmen und ihren Traum leben können, so wie ich es heute machen kann.” Neben Bildungskampagnen unterstützt die Stiftung FLY & HELP Resozialisierungsprojekte für Drogenkinder sowie Einrichtungen für krebskranke Kinder. Der Sohn eines erfolgreichen Westerwälder Busunternehmers übernahm bereits mit Mitte Zwanzig den Familienbetrieb. Von 1989 bis Juni 2009 war er als Geschäftsführer für den Reisedirektanbieter „Berge & Meer“ tätig. Nebenbei entwickelte er vor 23 Jahren beim Radiosender RPR1 Europas meistgehörte Radioreisesendung „Mein Abenteuer“, die er allwöchentlich moderiert. Hier kommen Menschen zu Wort, die spannende Abenteuer in aller Welt erlebten. Seine Reisen unternimmt Reiner Meutsch, wann immer es geht, mit seinem eigenen Sportflugzeug. Seit seiner Jugend ist das Fliegen seine Leidenschaft: „Als Jugendlicher wollte ich unbedingt Hubschrauber fliegen. Während meiner Zeit bei der Bundeswehr habe ich sogar eine Ausbildung als Hubschrauberpilot begonnen. Beruflich habe ich dann doch eine andere Laufbahn eingeschlagen, aber die Faszination des Fliegens hat mich nicht mehr losgelassen.“ Mit fast 50 Jahren erfüllte sich Reiner Meutsch endlich seinen Traum und absolvierte die Privatpilotenlizenz. Seitdem ist der Hobbypilot nur noch selten am Boden zu sehen, sondern schwebt die meiste Zeit in seiner Piper Seneca IV über den Wolken. Sein bisher größtes Abenteuer, die Weltumrundung, begann am 10. Januar 2010 bei Schneegestöber und Minustemperaturen am Siegerlandflughafen im nordrheinwestfälischen Burbach. Dort startete er in Richtung Afrika. Der Flieger, eine 30 Jahre alte Piper Cheyenne, hat ihn auf den zahlreichen Stationen von Marrakesch bis Kapstadt, vom Okawango-Delta bis nach Sanaa, immer sicher ans Ziel gebracht. Insgesamt 29 Länder wurden durchquert: „Wir sind über bizarre Wüstenformationen, schroffe Hochplateaus, traumhafte Küstenstreifen, tropische Wälder, riesige Seen und tosende Wasserfälle geflogen. Ich habe hunderte Fotos von der ersten Etappe mit nach Hause gebracht, die von der Vielfalt und Exotik des afrikanischen Kontinents zeugen – von Schlangenbeschwörern, Wildhütern, Taxifahrern, Marktfrauen und strahlenden Kindergesichtern.“ Aber auch die Armut und das Leid spiegeln sich in den Erzählungen der Menschen, die Reiner Meutsch unterwegs getroffen hat, wider. FLY & HELP „Der tägliche Kampf ums Überleben stimmte mich oft nachdenklich: Mauretanien, Ghana, die Townships von Kapstadt, das Elend im Kinderkrankenhaus in Sambia, die Armut in Äthiopien – die Liste ist lang und Hilfe bitter nötig. Viele Male wurde ich in Krankenhäusern und kirchlichen Einrichtungen um Hilfe gebeten und habe Ideen für zukünftige Stiftungsprojekte gesammelt. In den kommenden Monaten werde ich mich intensiv damit auseinandersetzen und mit dem Kuratorium über mögliche Maßnahmen beraten.“ Anfang Februar landete die Crew in Sanaa, der Hauptstadt des Jemen. Dort wird ihm ohne Visum zunächst die Einreise verweigert, doch dank der Bürgschaft einer Mitarbeiterin vom Deutschen Entwicklungsdienst konnte diese bürokratische Hürde übersprungen werden. „Sanaa ist wirklich eine beeindruckend schöne Stadt”, erzählt Meutsch, „die Bauweise der Altstadthäuser, die Jahrhunderte alten Traditionen, das geschäftige Gewirr in den Straßen und auf dem Markt. Es sind so viele Kleinigkeiten, die eine große Faszination ausüben. Ewig in Erinnerung wird mir die Anekdote von den 8-jährigen Jungen bleiben, die bereits ein Taxi fahren, obwohl sie kaum aus der Windschutzscheibe schauen können. Das ist irgendwie unwirklich und abenteuerlich. Und auch die Ruhe in den Mittagsstunden, wenn die Männer sich zurückziehen und Kat kauen, hat etwas eigentümlich Beruhigendes.” Kurze Zeit später ging es weiter in den Oman, der letzten Station auf der ersten Etappe der Weltumrundung. „Schon der Flug von Sanaa in den Oman war traumhaft schön. Das Farbenspiel der Landschaft unter uns, der Wechsel von Wüste, Küstenformationen und den hohen Bergen westlich von Maskat ist einfach fazinierend”, schwärmt er. Die Stadt selbst liegt geschützt in einer Bucht und ist umgeben von schroffen Hügeln. Moderne Prachtarchitektur mischt sich mit historischen Fassaden, die mit kunstvollen Ornamenten verziert sind – jedes Haus scheint ein Palast. Die Grünanlagen leuchten in satten Farben, Blumen blühen und der Marmor glänzt in der Sonne. Bereits auf der Fahrt vom Flughafen ins Zentrum führte ihn der Weg SPENDENKONTO FLY & HELP Westerwald Bank Konto - Nr.: 5550 BLZ: 573 918 00 Commerzbank AG Konto - Nr.: 123 BLZ: 510 800 60 Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP Langstraße 10 57612 Kroppach www.fly-and-help.de info@fly-and-help.de rEINEr MEuTScH GrüNDETE DIE STIFTuNG FLY & HELP IM SOMMEr 2009 an der Sultan-Qabus-Moschee vorbei, einem Bau der Superlative. Direkt am Meer, im Stadtteil Muttrah gelegen, ist der berühmte Fischmarkt, wo fangfrische Fische und Krustentiere gehandelt und gleich vor den Augen der Käufer filetiert werden. Und auch im angrenzenden Souk kann man sich unter die Einheimischen mischen und ein Stück weit in die Lebensart der Menschen hier eintauchen. Es werden orientalische Waren aller Art gehandelt, von Wasserpfeifen und Gewändern über Gewürze und Weihrauch – in jedem Fall ein Fest für die Sinne. Farbenfroh imposant, um nicht zu sagen, pompös, zeigt sich ein weiteres Highlight von Maskat, der Palast des Sultans in der Altstadt. Doch was ein Land wirklich ausmacht, sind die Menschen: „Am meisten hat mich die Aufgeschlossenheit, Gastfreundschaft und ihre starke Willenskraft beeindruckt – ihre Hoffnung auf ein besseres Leben. Dabei habe ich viel über mich selbst gelernt: Ich komme auch mit weniger zurecht und bin trotzdem zufrieden und glücklich. In vielen Situationen ist mir bewusst geworden, dass die Menschen einen anderen Lebensrhythmus haben, manchmal einfach gelassener sind. Man muss sich darauf einstellen und sich selbst zurücknehmen. Dinge oder Situationen, die in Deutschland zum Problem werden oder einen stressen, verlieren unterwegs an Bedeutung.” Am 18. März startete Reiner Meutsch zusammen mit arnim STief zur zweiten Etappe. Schon am 22. März landeten sie in Indien, wo sie das zweite FLY & HELP-Hilfsprojekt auf der Weltumrundung erreichten. Anfang April ging es nach Java, um das dritte Projekt zu unterstützen. Mitte April wurde dann Australien angesteuert. Nach einer kurzen Pause und einem Aufenthalt in Deutschland beginnt die dritte von fünf Etappen. Der Weg führt dann über Neuguinea, Japan, die Aleuten, Alaska und Kanada bis in die USA. „Mit der Landung in Deutschland am 6. November ist meine FYL & HELP-Weltumrundung abgeschlossen. Aber bis dahin warten noch viele spannende Begegnungen auf uns und vier Hilfsprojekte, hinter denen starke und engagierte Menschen stehen, die etwas bewegen wollen.” ← Discover ME 62 63 Discover ME LeBensArT

Fotos: Reiner Meutsch<br />

LeBensArT<br />

100.000 FLugkILOmeTer FÜr eInen guTen zWeck<br />

REINER MEUTSCH hat seine Passion, das Reisen, zum Beruf<br />

gemacht. Als Weltenbummler mit karitativer lebenseinstellung<br />

grün<strong>de</strong>te er 2009 die Stiftung flY & HElP zur för<strong>de</strong>rung<br />

von Bildung und Erziehung auf <strong>de</strong>r ganzen Welt. In diesem<br />

Jahr umrun<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r beliebte Radiomo<strong>de</strong>rator die Welt in seinem<br />

eigenen flugzeug, um auf soziale Bildungsprojekte aufmerksam<br />

zu machen. Die erste Etappe führte ihn u.a. in <strong>de</strong>n<br />

Jemen und in <strong>de</strong>n Oman.<br />

Die I<strong>de</strong>e zur Weltumrundung im eigenen Flugzeug ist seit über 20<br />

Jahren ein Traum von Reiner Meutsch: „Ich habe auf <strong>de</strong>n richtigen<br />

Moment gewartet und auch die Planungen im Voraus haben ihre<br />

Zeit gebraucht. In diesem Jahr ist es nun endlich soweit<br />

und darauf bin ich stolz. Von Anfang an wollte ich nicht<br />

nur einfach um die Welt fliegen, son<strong>de</strong>rn damit einen<br />

karitativen Zweck verbin<strong>de</strong>n und die Aufmerksamkeit<br />

auf soziale Bildungsprojekte in aller Welt lenken.“ So<br />

grün<strong>de</strong>te er im Sommer 2009 die Stiftung FLY & HELP<br />

mit <strong>de</strong>m Ziel, möglichst vielen Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

<strong>de</strong>n Zugang zu Bildung und damit eine sichere Zukunft<br />

zu ermöglichen. „Ich habe aufgrund meiner Position<br />

als Geschäftsführer bei Berge & Meer fast alle Län<strong>de</strong>r<br />

dieser Er<strong>de</strong> bereist. Doch viele Traumziele bieten <strong>de</strong>n<br />

Einheimischen gar keine traumhaften Bedingungen. Beson<strong>de</strong>rs tragisch<br />

fin<strong>de</strong> ich es, wenn Kin<strong>de</strong>r keinen Zugang zu Schulbildung haben – und<br />

damit keine Perspektive auf ein selbstbestimmtes Leben. Das möchte<br />

ich mit meiner Stiftung FLY & HELP än<strong>de</strong>rn“, erzählt <strong>de</strong>r 54-Jährige<br />

Globe trotter. Der Flug um <strong>de</strong>n Globus soll <strong>de</strong>r Auftakt für eine langjährige<br />

Stiftungsarbeit sein. Für die nächsten 25 Jahre hat er sich das Ziel<br />

gesetzt, min<strong>de</strong>stens 100 Projekte weltweit zu för<strong>de</strong>rn. „Ich will ein Stück<br />

dazu beitragen, dass Kin<strong>de</strong>r ihre Chancen wahrnehmen und ihren Traum<br />

leben können, so wie ich es heute machen kann.” Neben Bildungskampagnen<br />

unterstützt die Stiftung FLY & HELP Resozialisierungsprojekte<br />

für Drogenkin<strong>de</strong>r sowie Einrichtungen für krebskranke Kin<strong>de</strong>r.<br />

Der Sohn eines erfolgreichen Westerwäl<strong>de</strong>r Busunternehmers übernahm<br />

bereits mit Mitte Zwanzig <strong>de</strong>n Familienbetrieb. Von 1989 bis Juni 2009<br />

war er als Geschäftsführer für <strong>de</strong>n Reisedirektanbieter „Berge & Meer“<br />

tätig. Nebenbei entwickelte er vor 23 Jahren beim Radiosen<strong>de</strong>r RPR1<br />

Europas meistgehörte Radioreisesendung „Mein Abenteuer“, die er<br />

allwöchentlich mo<strong>de</strong>riert. Hier kommen Menschen zu Wort, die spannen<strong>de</strong><br />

Abenteuer in aller Welt erlebten. Seine Reisen unternimmt Reiner<br />

Meutsch, wann immer es geht, mit seinem eigenen Sportflugzeug.<br />

Seit seiner Jugend ist das Fliegen seine Lei<strong>de</strong>nschaft: „Als Jugendlicher<br />

wollte ich unbedingt Hubschrauber fliegen. Während meiner Zeit bei<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr habe ich sogar eine Ausbildung als Hubschrauberpilot<br />

begonnen. Beruflich habe ich dann doch eine an<strong>de</strong>re Laufbahn<br />

eingeschlagen, aber die Faszination <strong>de</strong>s Fliegens hat mich<br />

nicht mehr losgelassen.“ Mit fast 50 Jahren erfüllte<br />

sich Reiner Meutsch endlich seinen Traum und<br />

absolvierte die Privatpilotenlizenz. Seit<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r<br />

Hobbypilot nur noch selten am Bo<strong>de</strong>n zu sehen,<br />

son<strong>de</strong>rn schwebt die meiste Zeit in seiner Piper<br />

Seneca IV über <strong>de</strong>n Wolken.<br />

Sein bisher größtes Abenteuer, die Weltumrundung,<br />

begann am 10. Januar 2010 bei Schneegestöber und<br />

Minustemperaturen am Siegerlandflughafen im nordrheinwestfälischen<br />

Burbach. Dort startete er in Richtung Afrika. Der<br />

Flieger, eine 30 Jahre alte Piper Cheyenne, hat ihn auf <strong>de</strong>n zahlreichen<br />

Stationen von Marrakesch bis Kapstadt, vom Okawango-Delta bis nach<br />

Sanaa, immer sicher ans Ziel gebracht. Insgesamt 29 Län<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n<br />

durchquert: „Wir sind über bizarre Wüstenformationen, schroffe Hochplateaus,<br />

traumhafte Küstenstreifen, tropische Wäl<strong>de</strong>r, riesige Seen und<br />

tosen<strong>de</strong> Wasserfälle geflogen. Ich habe hun<strong>de</strong>rte Fotos von <strong>de</strong>r ersten<br />

Etappe mit nach Hause gebracht, die von <strong>de</strong>r Vielfalt und Exotik <strong>de</strong>s<br />

afrikanischen Kontinents zeugen – von Schlangenbeschwörern, Wildhütern,<br />

Taxifahrern, Marktfrauen und strahlen<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgesichtern.“<br />

Aber auch die Armut und das Leid spiegeln sich in <strong>de</strong>n Erzählungen<br />

<strong>de</strong>r Menschen, die Reiner Meutsch unterwegs getroffen hat, wi<strong>de</strong>r.<br />

FLY & HELP<br />

„Der tägliche Kampf ums Überleben stimmte mich oft nach<strong>de</strong>nklich:<br />

Mauretanien, Ghana, die Townships von Kapstadt, das Elend im Kin<strong>de</strong>rkrankenhaus<br />

in Sambia, die Armut in Äthiopien – die Liste ist lang und<br />

Hilfe bitter nötig. Viele Male wur<strong>de</strong> ich in Krankenhäusern und kirchlichen<br />

Einrichtungen um Hilfe gebeten und habe I<strong>de</strong>en für zukünftige<br />

Stiftungsprojekte gesammelt. In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten wer<strong>de</strong> ich<br />

mich intensiv damit auseinan<strong>de</strong>rsetzen und mit <strong>de</strong>m Kuratorium über<br />

mögliche Maßnahmen beraten.“<br />

Anfang Februar lan<strong>de</strong>te die Crew in Sanaa, <strong>de</strong>r Hauptstadt <strong>de</strong>s Jemen.<br />

Dort wird ihm ohne Visum zunächst die Einreise verweigert, doch dank<br />

<strong>de</strong>r Bürgschaft einer Mitarbeiterin vom Deutschen Entwicklungsdienst<br />

konnte diese bürokratische Hür<strong>de</strong> übersprungen wer<strong>de</strong>n.<br />

„Sanaa ist wirklich eine beeindruckend schöne Stadt”,<br />

erzählt Meutsch, „die Bauweise <strong>de</strong>r Altstadthäuser, die<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rte alten Traditionen, das geschäftige Gewirr<br />

in <strong>de</strong>n Straßen und auf <strong>de</strong>m Markt. Es sind so viele<br />

Kleinigkeiten, die eine große Faszination ausüben. Ewig<br />

in Erinnerung wird mir die Anekdote von <strong>de</strong>n 8-jährigen<br />

Jungen bleiben, die bereits ein Taxi fahren, obwohl sie<br />

kaum aus <strong>de</strong>r Windschutzscheibe schauen können. Das<br />

ist irgendwie unwirklich und abenteuerlich. Und auch<br />

die Ruhe in <strong>de</strong>n Mittagsstun<strong>de</strong>n, wenn die Männer sich<br />

zurückziehen und Kat kauen, hat etwas eigentümlich<br />

Beruhigen<strong>de</strong>s.” Kurze Zeit später ging es weiter in <strong>de</strong>n Oman, <strong>de</strong>r<br />

letzten Station auf <strong>de</strong>r ersten Etappe <strong>de</strong>r Weltumrundung. „Schon <strong>de</strong>r<br />

Flug von Sanaa in <strong>de</strong>n Oman war traumhaft schön. Das Farbenspiel<br />

<strong>de</strong>r Landschaft unter uns, <strong>de</strong>r Wechsel von Wüste, Küstenformationen<br />

und <strong>de</strong>n hohen Bergen westlich von Maskat ist einfach fazinierend”,<br />

schwärmt er. Die Stadt selbst liegt geschützt in einer Bucht und ist<br />

umgeben von schroffen Hügeln. Mo<strong>de</strong>rne Prachtarchitektur mischt<br />

sich mit historischen Fassa<strong>de</strong>n, die mit kunstvollen Ornamenten verziert<br />

sind – je<strong>de</strong>s Haus scheint ein Palast. Die Grünanlagen leuchten in<br />

satten Farben, Blumen blühen und <strong>de</strong>r Marmor glänzt in <strong>de</strong>r Sonne.<br />

Bereits auf <strong>de</strong>r Fahrt vom Flughafen ins Zentrum führte ihn <strong>de</strong>r Weg<br />

SPENDENKONTO<br />

FLY & HELP<br />

Westerwald Bank<br />

Konto - Nr.: 5550<br />

BLZ: 573 918 00<br />

Commerzbank AG<br />

Konto - Nr.: 123<br />

BLZ: 510 800 60<br />

Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP<br />

Langstraße 10<br />

57612 Kroppach<br />

www.fly-and-help.<strong>de</strong><br />

info@fly-and-help.<strong>de</strong><br />

rEINEr MEuTScH GrüNDETE DIE STIFTuNG FLY & HELP IM SOMMEr 2009<br />

an <strong>de</strong>r Sultan-Qabus-Moschee vorbei, einem Bau <strong>de</strong>r Superlative. Direkt<br />

am Meer, im Stadtteil Muttrah gelegen, ist <strong>de</strong>r berühmte Fischmarkt,<br />

wo fangfrische Fische und Krustentiere gehan<strong>de</strong>lt und gleich vor <strong>de</strong>n<br />

Augen <strong>de</strong>r Käufer filetiert wer<strong>de</strong>n. Und auch im angrenzen<strong>de</strong>n Souk<br />

kann man sich unter die Einheimischen mischen und ein Stück weit in<br />

die Lebensart <strong>de</strong>r Menschen hier eintauchen. Es wer<strong>de</strong>n orientalische<br />

Waren aller Art gehan<strong>de</strong>lt, von Wasserpfeifen und Gewän<strong>de</strong>rn über<br />

Gewürze und Weihrauch – in je<strong>de</strong>m Fall ein Fest für die Sinne. Farbenfroh<br />

imposant, um nicht zu sagen, pompös, zeigt sich ein weiteres<br />

Highlight von Maskat, <strong>de</strong>r Palast <strong>de</strong>s Sultans in <strong>de</strong>r Altstadt. Doch was<br />

ein Land wirklich ausmacht, sind die Menschen: „Am meisten hat mich<br />

die Aufgeschlossenheit, Gastfreundschaft und ihre starke<br />

Willenskraft beeindruckt – ihre Hoffnung auf ein besseres<br />

Leben. Dabei habe ich viel über mich selbst gelernt:<br />

Ich komme auch mit weniger zurecht und bin trotz<strong>de</strong>m<br />

zufrie<strong>de</strong>n und glücklich. In vielen Situationen ist mir<br />

bewusst gewor<strong>de</strong>n, dass die Menschen einen an<strong>de</strong>ren<br />

Lebensrhythmus haben, manchmal einfach gelassener<br />

sind. Man muss sich darauf einstellen und sich selbst<br />

zurücknehmen. Dinge o<strong>de</strong>r Situationen, die in Deutschland<br />

zum Problem wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einen stressen, verlieren<br />

unterwegs an Be<strong>de</strong>utung.”<br />

Am 18. März startete Reiner Meutsch zusammen mit<br />

arnim STief zur zweiten Etappe. Schon am 22. März lan<strong>de</strong>ten sie in<br />

Indien, wo sie das zweite FLY & HELP-Hilfsprojekt auf <strong>de</strong>r Weltumrundung<br />

erreichten. Anfang April ging es nach Java, um das dritte Projekt<br />

zu unterstützen. Mitte April wur<strong>de</strong> dann Australien angesteuert. Nach<br />

einer kurzen Pause und einem Aufenthalt in Deutschland beginnt die<br />

dritte von fünf Etappen. Der Weg führt dann über Neuguinea, Japan,<br />

die Aleuten, Alaska und Kanada bis in die USA. „Mit <strong>de</strong>r Landung in<br />

Deutschland am 6. November ist meine FYL & HELP-Weltumrundung<br />

abgeschlossen. Aber bis dahin warten noch viele spannen<strong>de</strong> Begegnungen<br />

auf uns und vier Hilfsprojekte, hinter <strong>de</strong>nen starke und engagierte<br />

Menschen stehen, die etwas bewegen wollen.” ←<br />

Discover ME 62 63 Discover ME<br />

LeBensArT

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!