Magazin 197303
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Polizeilunk der Polizeistation des<br />
Ortes, in dem das Krankenhaus liegt,<br />
und außerd em ei ne neue Strecken·<br />
beschreibung lestgehalten sind.<br />
Zur Zeit benötigen das Josel<br />
Krankenhaus in Oberhausen und das<br />
Johanniter-Krankenhaus in<br />
Rheinhausen die meisten Blut·<br />
konserven.<br />
Die reine Fahrzeit beträgt beispielsweise<br />
von der Blutbank bis<br />
Oberhausen 12 bis 15 Minuten. Das<br />
anfordernde Krankenhaus teilt in<br />
allen Fällen mit, ob die Fahrt dringend<br />
ist oder nicht. In dringenden Fällen<br />
werden die Transporte dann mit<br />
Blaulicht und Mehrtonhorn gelahren.<br />
Ist die Lage des Krankenhauses<br />
nicht genau bekannt, stellt die Polizei<br />
in ganz dringenden Fällen ein Lotsenlahrzeug.<br />
Die Fahrzeuge der JUH<br />
für diese Transporte tragen hinten<br />
die Aufschrift "Blutkonserven ", damit<br />
folgende Fahrer erkennen können,<br />
daß hier eine wichtige Fahrt ausgeführt<br />
wird.<br />
Für diese Bluttransporte hat die<br />
JUH-Station Lintorf zur Zeit drei<br />
Fahrzeuge. Reichen sie nicht au s,<br />
wird einer der Krankenwagen<br />
eingesetzt.<br />
Die Beschaffung der Fahrzeuge ist<br />
immer ein schweres Problem für die<br />
betreffenden JUH-Standorte,<br />
insbesondere auch für Lintorf.<br />
Durchschnittlich betragen die<br />
Anschaffungskosten 11 000 DM, die<br />
durch Spenden aufgebracht werden<br />
müssen. Die Wagen sollen schnell<br />
sein und ein gutes Anzugsvermögen<br />
bes itzen. Sie brauchen also<br />
Maschinen mit einer hohen PS-Zahl.<br />
Für die nicht so eiligen Transporte<br />
werden zwei VW-Käfer eingesetzt und<br />
für die dringenden ein Ford-Consul<br />
mit 109 PS.<br />
Im Fahrzeug liegen Listen, in denen<br />
die Krankenhäuser nach Nummern<br />
geordnet sind , die sich mit denen auf<br />
den Karteikarten in der Station<br />
decken. Da auch in den Listen die<br />
Funknummern der Polizeistationen<br />
stehen, kann vom Fahrzeug während<br />
der Fahrt direkter Kontakt<br />
aufgenommen werden. Deshalb<br />
müssen die für den Blutkonserventransport<br />
eingesetzten Fahrzeuge mit<br />
Funksprechanlagen ausgerüstet sein .<br />
So kann das Fahrzeug von der<br />
Polizeistation aus über Funk gesteuert<br />
werden.<br />
Im Laufe der Jahre hat sich zwischen<br />
der JUH-Station Lintor! und dem<br />
Personal der Blutbank in Breitscheid<br />
ein fast freundschaftliches Verhältnis<br />
entwickelt.<br />
Wenn Krankenhäuser Blutkonserven<br />
brauchen, die sie bei der Blutbank<br />
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Mit der Konserve im Koffer verlassen<br />
zum anfordernden Krankenhaus.<br />
Breitscheid nicht bekommen können,<br />
rufen sie oft die JUH-Station an, und<br />
diese versucht, entweder bei der<br />
Universitätsklinik in Düsseldor! oder<br />
bei anderen Krankenanstalten und<br />
Blutbanken die gewünschte Blutkonserve<br />
zu erhalten. Die JUH-Station<br />
benachrichtigt dann das Krankenhaus<br />
und holt die Blutkonserve von dem<br />
Geber ab. Zu diesen Blutkonservenlieferanten<br />
gehören u. a. Krankenhäuser<br />
in der Umgebung,<br />
beispielsweise in Essen oder<br />
Duisburg.<br />
Während früher last alle<br />
Blutkonserventransporte dringend<br />
waren, ist heute das Verhältnis zu<br />
normalen Fällen wie eins zu zwei.<br />
Der Blutkonserventransport wird in<br />
der Regel von zwei Fahrern durchgeführt,<br />
dies gilt besonders, wenn<br />
dem Fahrer das Krankenhaus nicht<br />
bekannt ist. In diesen Fällen muß der<br />
Beifahrer den Fahrer lotsen, denn der<br />
Fahrer kann nicht gleichzeitig fahren,<br />
Karten lesen oder noch mit der<br />
Polizeistation in Funkverkehr stehen.<br />
Deshalb ist der Beifahrer meist ein<br />
ausgebildeter Funker.<br />
Es wurde schon erwähnt, daß<br />
sämtliche Fahrzeuge mit einer<br />
Funksprechanlage ausgerüstet sind.<br />
Die Kosten hierfür sind ziemlich hoch ,<br />
denn sie betragen im Durchschnitt<br />
zwischen 7000 und 8000 DM.<br />
Insgesamt sind bei der JUH-Lintor!<br />
fünf Fahrzeuge mit Funksprechanlagen<br />
ausgerüstet, darunter befindet sich<br />
ein sogenannter RTW (Rettungswagen).<br />
Ganz erheblich sind die Kilometerzahlen,<br />
die bei diesen Transporten<br />
zurückgelegt werden : nämlich je<br />
Fahrzeug im Monat rund 10000 km .<br />
Beachtlich ist auch die Steigerung<br />
der Bluttransporte je Tag. Während<br />
im vorigen Jahr die Zahl der<br />
Transporte bei 2 bis 3 lag, ist sie<br />
heute aul 8 bis 9 gestiegen. Die<br />
Blutbanken beliefern die Krankenhäuser<br />
turnusmäßig mit Blutkonserven.<br />
Aber alle Transporte, die<br />
außer dieser Belieferung liegen,<br />
müssen von den Krankenhäusern<br />
besonders bestellt und bezahlt<br />
werden. Wenn beispielsweise ein<br />
Krankenhaus in Wesel ein örtliches<br />
Taxiunternehmen beauftragt, geht eine<br />
Stunde Fahrzeit verloren. Die JUH<br />
ist also dank ihrer günstigen Lage<br />
zur Blutbank am schnellsten.<br />
Mit den Krankenhäusern hat die JUH<br />
feste Verträge lür die Belieferung mit<br />
Blutkonserven abgeschlossen. Danach<br />
ist die JUH verpflichtet, die Blutkonserventransporte<br />
zu jeder<br />
Tageszeit zu lahren. Natürlich kommt<br />
es vor, daß die Fahrer herumsitzen<br />
müssen, und plötzlich kommen vier<br />
bis fünf Transportanforderungen auf<br />
einen Schlag. Die "Pausen " werden<br />
zur Wagenpflege oder für sonst<br />
anfallende Fahrten genutzt.<br />
Es muß erwähnt werden, daß diese<br />
Blutkonserventransporte nicht allein<br />
den Dienst der JUH-Station<br />
ausfüllen, es sind ja auch noch die<br />
anfallenden Verletzten- und Krankentransporte<br />
auszuführen , An den<br />
Wochenenden übernimmt zum<br />
Beispiel die JUH die Vertretung für<br />
die Feuerwehr im Kreise Angerland,<br />
damit diese ihren Fahrern e-in freies<br />
Wochenende geben kann.<br />
(Siehe auch Bildbericht auf gegenüberliegender<br />
Seite). G. L.