Magazin 197303
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Bundesrepublik Deutschland<br />
ausgezeichnet wurde,<br />
mit seiner Arbeit beginnt.<br />
Das Gewinde der Zünderbuchse<br />
ist schon bei den<br />
vorbereitenden Maßnahmen<br />
mit einem Rostlösemittel<br />
behandelt worden. Dabei<br />
mußte der Zünder gegen<br />
Eindringen dieses<br />
Löse mittels geschützt<br />
werden. Der vorstehende<br />
Bund der großen Zünderbuchse<br />
wird an zwei<br />
Stellen angebohrt, um das<br />
Abrutschen einer Spezialzange<br />
zu verhindern. Die<br />
Bombe wurde zwischenzeitlich<br />
gut verankert und<br />
festgelegt. Behutsam wird<br />
die Zange über den Zünder<br />
gestreift und auf dem Bund<br />
der Zünderbuchse befestigt.<br />
Jede Erschütterung muß<br />
vermieden werden. Der<br />
erste Versuch, die Buchse<br />
zu lösen, scheitert. Für den<br />
zweiten Versuch wird der<br />
Hebelarm der Zange<br />
verlängert. Die Buchse<br />
Sicherheitsingenieur Wilhelm Oste,kamp, Leiter des Kampfmillelräumdienstes im Bayer_<br />
Staatsministerium des Innern, entschärfte die 10-Zentner-Bombe.<br />
scheint verklemmt bzw.<br />
total eingerostet zu sein.<br />
Plötzlich ein leises Knacken,<br />
und langsam läßt sich die<br />
Buchse bewegen. Mit jeder<br />
Umdrehung wird der<br />
Widerstand geringer.<br />
Endlich, nach zehn langen<br />
Minuten, kann die Buchse<br />
mit dem Zünder aus der<br />
10-Zentner-Bombe<br />
gezogen werden. Für die<br />
weitere Umgebung ist damit<br />
die Gefahr gebannt. Für<br />
Ingenieur Osterkamp<br />
besteht weiterhin erhöhte<br />
Lebensgefahr, denn noch<br />
müssen Zünder und Zünderbuchse<br />
mit einer<br />
übertragungsladung<br />
getrennt bzw. gesprengt<br />
werden.<br />
In einer etwa fünf Meter<br />
entfernten Grube wird die<br />
Zünderbuchse in eine<br />
bereitgestellte Vorrichtung<br />
gespannt. Auf dem Zünder,<br />
der vorsichtig gelockert ist,<br />
wird eine Seilscheibe<br />
befestigt. Das Ganze wird<br />
mit Ballen aus Holzwolle<br />
umstellt. Aus sicherer<br />
Deckung wird der Zünder<br />
über einen Seilzug<br />
ausgebaut. Dabei löst sich<br />
die Ausbausperre, der<br />
Schl agbolzen sticht den<br />
Detonator an, zündet ihn<br />
aber nicht. Ein glücklicher<br />
Umstand, der als se ltene<br />
Ausnahme gelten muß .<br />
Die äußere Absperrung<br />
wird nach und nach zurückgenommen.<br />
Der Verkehr,<br />
der inzwischen fast völlig<br />
zum Erliegen gekommen<br />
war, wird wieder flüssig . Zu<br />
dieser Zeit wird die Bombe<br />
mit einem Kranwagen für<br />
den Abtransport verladen.<br />
Um 17.12 Uhr werden alle<br />
polizeilich angeordneten<br />
Maßnahmen aufgehoben.<br />
Alles geht wieder seinen<br />
gewohnten Gang. Doch nur<br />
wenige der Betroffenen<br />
werden sich fragen, wie es<br />
wohl dem Manne zumute<br />
war, der allein mit der<br />
Bombe seine<br />
lebensgefährliche Arbeit<br />
ausübte.<br />
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