Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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50 Abb. 6: Landschaftsrepräsentanz der Immissionsmeßnetze des Bundes und der Länder.

Die Analyse der geostatistischen Repräsentanz der SO2-Messungen wird beispielhaft für das Jahr 1996 beschrieben. Für diesen Zeitraum liegen Meßwerte von 37 Stationen des UBA-Luftmeßnetzes und von 480 Immissionsmeßstandorten der Bundesländer vor. Bei der Variogrammanalyse werden die Meßwertvarianzen zwischen den Meßstandorten zuvor gebildeter Distanzklassen daraufhin überprüft, ob die Varianz näher beisammenliegender Meßpunkte geringer ist als diejenige weiter voneinander entfernter. Innerhalb dieses Bereiches räumlicher Autokorrelation (range) ist eine räumlich gewichtete Interpolation beispielsweise mit dem Kriging-Verfahren geostatistisch sinnvoll (MATHERON 1971). Semivarianz 120 100 80 60 40 Variogramm SO 2-1996, 480 Stationen 20 0 range 0 100 200 300 400 500 Distanz [km] Abb. 7: Variogramm SO2 (1996, 480 Ländermeßstationen). Für die Daten aus dem UBA-Luftmeßnetz ist dieses geostatistische Interpolationskriterium nicht hin- reichend erfüllt. Dichte und Konfiguration des Meßnetzes sind nicht geeignet, die räumliche Struktur der SO2-Immissionen zuverlässig abzubilden. Hingegen zeigt das experimentelle Variogramm der Da- ten von den 480 Immissionsmeßstandorten der Bundesländer eine ausgeprägtere Autokorrelation bis mindestens 250 km, so daß eine sphärische Modellkurve angepaßt wird (Abb. 7). Für die flächenhafte Kriging-Interpolation der Meßwerte wird diese Reichweite benutzt. Das bedeutet, daß Meßpunkte außerhalb dieser Reichweite keinen Einfluß mehr auf die zu berechnenden Schätzwerte haben. Unter Effizienzgesichtspunkten stellt sich die Frage, ob für eine zuverlässigere bundesweite Flächenschätzung der SO2-Immissionen tatsächlich alle 480 Immissionsmeßstationen der Länder erforderlich sind. Um zu prüfen, ob auch eine deutlich geringere Meßdatendichte ausreichend ist, werden 150 Ländermeßstandorte anhand ihrer raumstrukturellen Repräsentanz für die standortökologischen Raumeinheiten Deutschlands ausgewählt. Die raumstrukturelle Repräsentanz wird mit dem Nachbarschaftsindex nach VETTER & MAAS (1994) berechnet. Die Meßdaten der 150 Meßstandorte mit dem höchsten Repräsentanzindex werden variogrammanalytisch ausgewertet. Das entsprechende Variogramm (Abb. 8) zeigt eine distanzabhängige räumliche Autokorrelation, die eine anschließende Kriging- Interpolation gestattet. 51

Die Analyse der geostatistischen Repräsentanz der SO2-Messungen wird beispielhaft für das Jahr 1996<br />

beschrieben. Für diesen Zeitraum liegen Meßwerte von 37 Stationen des UBA-Luftmeßnetzes <strong>und</strong> von<br />

480 Immissionsmeßstandorten der B<strong>und</strong>esländer vor. Bei der Variogrammanalyse werden die<br />

Meßwertvarianzen zwischen den Meßstandorten zuvor gebildeter Distanzklassen daraufhin überprüft,<br />

ob die Varianz näher beisammenliegender Meßpunkte geringer ist als diejenige weiter voneinander<br />

entfernter. Innerhalb dieses Bereiches räumlicher Autokorrelation (range) ist eine räumlich gewichtete<br />

Interpolation beispielsweise mit dem Kriging-Verfahren geostatistisch sinnvoll (MATHERON 1971).<br />

Semivarianz<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Variogramm SO 2-1996,<br />

480 Stationen<br />

20<br />

0<br />

range<br />

0 100 200 300 400 500<br />

Distanz [km]<br />

Abb. 7: Variogramm SO2 (1996, 480 Ländermeßstationen).<br />

Für die Daten aus dem UBA-Luftmeßnetz ist dieses geostatistische Interpolationskriterium nicht hin-<br />

reichend erfüllt. Dichte <strong>und</strong> Konfiguration des Meßnetzes sind nicht geeignet, die räumliche Struktur<br />

der SO2-Immissionen zuverlässig abzubilden. Hingegen zeigt das experimentelle Variogramm der Da-<br />

ten von den 480 Immissionsmeßstandorten der B<strong>und</strong>esländer eine ausgeprägtere Autokorrelation bis<br />

mindestens 250 km, so daß eine sphärische Modellkurve angepaßt wird (Abb. 7). Für die flächenhafte<br />

Kriging-Interpolation der Meßwerte wird diese Reichweite benutzt. Das bedeutet, daß Meßpunkte<br />

außerhalb dieser Reichweite keinen Einfluß mehr auf die zu berechnenden Schätzwerte haben.<br />

Unter Effizienzgesichtspunkten stellt sich die Frage, ob für eine zuverlässigere b<strong>und</strong>esweite Flächenschätzung<br />

der SO2-Immissionen tatsächlich alle 480 Immissionsmeßstationen der Länder erforderlich<br />

sind. Um zu prüfen, ob auch eine deutlich geringere Meßdatendichte ausreichend ist, werden 150<br />

Ländermeßstandorte anhand ihrer raumstrukturellen Repräsentanz für die standortökologischen Raumeinheiten<br />

Deutschlands ausgewählt. Die raumstrukturelle Repräsentanz wird mit dem Nachbarschaftsindex<br />

nach VETTER & MAAS (1994) berechnet. Die Meßdaten der 150 Meßstandorte mit dem höchsten<br />

Repräsentanzindex werden variogrammanalytisch ausgewertet. Das entsprechende Variogramm (Abb.<br />

8) zeigt eine distanzabhängige räumliche Autokorrelation, die eine anschließende Kriging-<br />

Interpolation gestattet.<br />

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