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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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möglichen Klassenanzahl. Anschließend wird durch sukzessives Zurückschneiden (pruning) einzelner<br />

Blätter eine Sequenz aus allen möglichen Bäumen T' mit abnehmender Klassenanzahl (Größe des<br />

Tree) <strong>und</strong> damit zunehmender Fehlklassifikationsrate der T', T'' usw. bis zur Ausgangsklasse (Gr<strong>und</strong>-<br />

gesamtheit) erstellt. Für jeden dieser Bäume werden die Fehlklassifikationsraten des gesamten Baumes<br />

berechnet. CART schlägt einen dieser Bäume als optimalen vor. Dabei wird die Fehlklassifikationsrate<br />

mit der Größe des Baumes verglichen <strong>und</strong> daraus ein Komplexitätswert ermittelt (cost complexity).<br />

Als optimal wird dann ein Baum ausgewählt, der eine möglichst geringe Fehlklassifikation bei<br />

zugleich möglichst geringer Komplexität aufweist.<br />

Ergebnis. Das Ergebnis der CART-Berechnungen ist ein Strukturbaum mit 73 Blättern, jedes von<br />

ihnen entspricht einer Raumklasse. Jede dieser Landschaftseinheiten kann hinsichtlich der in Tabelle 1<br />

aufgelisteten Merkmale statistisch beschrieben werden. Abbildung 3 zeigt dies beispielhaft für die orographische<br />

Höhe, die potentielle natürliche Vegetation <strong>und</strong> die Bodenart. Zur besseren Lesbarkeit sind<br />

im Dendrogramm (Abb. 4) zur entsprechenden Raumgliederungskarte (Abb. 5) lediglich 21 Raumklassen<br />

dargestellt. Sie bilden die Gr<strong>und</strong>lage zur Bestimmung der Landschaftsrepräsentanz der<br />

Immissionsmeßnetze des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder (Kap. 4).<br />

4 Repräsentanz von Umweltmeßnetzen<br />

Kriterien. Wenn landschaftsökologisch definierte Raumeinheiten Indikatoren für ökosystemare<br />

Prozesse sind, dann sollte nach Kapitel 2 gelten:<br />

(1) Die Meßflächen-Anzahl entspricht den Flächenanteilen der ökologischen Raumeinheiten<br />

(häufigkeitsstatistische Landschaftsrepräsentanz).<br />

(2) Die Meßflächen sind eingebettet in typische Nachbarschaftsstruktur der Raumeinheiten<br />

(raumstrukturelle Landschaftsrepräsentanz).<br />

(3) Die Meßdaten sind flächenhaft verallgemeinerbar (geostatistische Repräsentanz).<br />

Verfahren. Die beiden ersten Kriterien werden anhand der landschaftsökologischen Raumgliederung<br />

quantifiziert, zur Prüfung des dritten werden die geostatistischen Verfahren Variogrammanalyse <strong>und</strong><br />

Kriging verwendet.<br />

Durch Verschneidung der Immissionsmeßnetzkarte mit der Raumgliederung (Abb. 5) wird ermittelt,<br />

wie gut oder schlecht die jeweiligen Raumklassen mit Meßstandorten belegt sind. Innerhalb einer<br />

Raumklasse sollten prozentual ebenso viele Meßstationen eingerichtet sein, wie es dem Flächenanteil<br />

der Raumklasse in der BRD entspricht. Die häufigkeitsstatistische Landschaftsrepräsentanz von Meßstellen<br />

wird also anhand der Flächenproportionalität gemessen. Enthält eine Raumklasse weniger<br />

Meßstandorte, als ihrem Flächenanteil entspricht, liegt Unterrepräsentanz vor (rote Flächen in Abb. 6),<br />

im umgekehrten Falle Überrepräsentanz (grüne Flächen in Abb. 6). Für die Immissionsmeßnetze<br />

zeigen sich große Unterschiede zwischen sogenannten Reinluftgebieten mit bis zu 5 % Unterrepräsentanz<br />

<strong>und</strong> dem Rhein-Ruhrgebiet mit einer 18 %igen Überrepräsentanz der Immissionsmeßstandorte.<br />

Ob dennoch eine flächenhafte Interpolation zwischen den Meßstandorten statistisch sinnvoll ist, wird<br />

mit geostatistischen Verfahren geprüft.<br />

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