Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota
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Unternimmt man allerdings eine Wanderung durch die “This would mean that the typical tiefstgelegenen Wälder am Alpensüdfuß, wird man von Mediterranean vegetation will not develop einer Vegetation überrascht, die bislang in dieser here (maybe with the exception of very Region unbekannt war (Abb. 5). extreme sites) and that the region will largely retain its actual character“ Plötzlich steht man Kampferbäumen und Palmen (BRZEZIECKI et al. 1995) gegenüber, die man eigentlich in den Subtropen erwartet hätte. Nicht nur optisch, auch aus dem Vergleich von Vegetationsaufnahmen ist eine deutliche Verschiebung der Dominanzverhältnisse zu Gunsten immergrüner Arten zu beobachten (Abb. 6), welche mittlerweile die tiefstgelegenen Waldbereiche dominieren (Abb. 7). Transformierte Deckungswerte 25 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 Frangula alnus Castanea sativa Cytisus scoparius Robinia pseudoacacia A N Betula pendula Rubus sp. Quercus sp. Ligustrum vulgare Evonymus europaea Corylus avellana Abb. 6: Relative Änderung der Zusammensetzung der Strauchschicht aus dem Vergleich von Vegetationsaufnahmen von 1975 und 1998 unter Angabe der transformierten Deckungswerte nach Braun-Blanquet (vgl. WALTHER 2000). Legende: A = Archäophyt, N = Neophyt, sommergrün, immergrün Es sind die immergrünen Laubholzarten, welche in den letzten Jahren die stärksten Zunahmen verzeichnet haben, darunter auch eine Vielzahl von Arten exotischer Herkunft (eine Übersicht über die Arten und deren Einwanderungsgeschichte liefert WALTHER 1999, 2001b). 448 Pueraria hirsuta N Taxus baccata Cinnamomum glanduliferum N Prunus serotina N Acer pseudoplatanus N Laurus nobilis N Ilex aquifolium Elaeagunus Elaeagnus pungens N Sambucus nigra Fraxinus Fraxinus excelsior excelsior Prunus laurocerasus Trachycarpus excelsa Trachycarpus fortunei N N
Lago Maggiore (193 m ü.M.) Abb. 7: Höhenzonierung der Verbreitung exotischer immergrüner (= laurophyller) Vegetation am Südhang entlang des Lago Maggiore Anzahl Frosttage pro Jahr 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 F r o s t t a g e 2 4 Wenige kleine laurophylle Arten Laurophylle Arten in der Strauchschicht Laurophylle Arten in der Baumschicht Immergrüne (laurophylle) Arten Sommergrüne Arten p o t e n t i e l l e V e g e t a t i o n s z e i t (November - Februar) Periode milder Winter 1900 1903 1906 1909 1912 1915 1918 1921 1924 1927 1930 1933 1936 1939 1942 1945 1948 1951 1954 1957 1960 1963 1966 1969 1972 1975 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 Abb. 8: Veränderung der Anzahl Frosttage pro Jahr im Verlaufe des 20. Jahrhunderts (mit Angabe der über fünf Jahre gemittelten Werte) sowie Populationsentwicklung des Kampferbaumes (Cinnamomum glanduliferum) in einem am Südhang gelegenen Waldabschnitt (Altersbestimmung erfolgte mittels Stammbohrungen (SITTIG 1998). (Klimadaten: SMA MeteoSchweiz, Station Lugano) 8 24 69 91 Keine 109 113 oberhalb 800 m ü.M. 800 m ü.M. Anzahl Kampferbäume 600 m ü.M. 400 m ü.M. 449
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Lago Maggiore (193 m ü.M.)<br />
Abb. 7: Höhenzonierung der Verbreitung exotischer immergrüner (= laurophyller) Vegetation am Südhang<br />
entlang des Lago Maggiore<br />
Anzahl Frosttage pro Jahr<br />
120<br />
110<br />
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80<br />
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Wenige kleine<br />
laurophylle Arten<br />
Laurophylle Arten in<br />
der Strauchschicht<br />
Laurophylle Arten in der Baumschicht<br />
Immergrüne (laurophylle) Arten<br />
Sommergrüne Arten<br />
p o t e n t i e l l e V e g e t a t i o n s z e i t<br />
(November - Februar) Periode milder Winter<br />
1900<br />
1903<br />
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1909<br />
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1999<br />
Abb. 8: Veränderung der Anzahl Frosttage pro Jahr im Verlaufe des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts (mit Angabe der über fünf<br />
Jahre gemittelten Werte) sowie Populationsentwicklung des Kampferbaumes (Cinnamomum glanduliferum) in<br />
einem am Südhang gelegenen Waldabschnitt (Altersbestimmung erfolgte mittels Stammbohrungen (SITTIG<br />
1998). (Klimadaten: SMA MeteoSchweiz, Station Lugano)<br />
8<br />
24<br />
69<br />
91<br />
Keine<br />
109<br />
113<br />
oberhalb<br />
800 m ü.M.<br />
800 m ü.M.<br />
Anzahl Kampferbäume<br />
600 m ü.M.<br />
400 m ü.M.<br />
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