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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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Tabelle 2 entsprechende Qualitätsangaben fehlen, wurden alle Flächendaten im GIS mit Zustimmung<br />

des Arbeitskreises Raumgliederung im 4 km 2 -Raster aufgelöst.<br />

Orographische Höhe. Das digitale Höhenmodell für die B<strong>und</strong>esrepublik stammt von UNEP (United<br />

Nations Environment Program). Die Auflösung der Höhendaten beträgt etwa 30 Bogensek<strong>und</strong>en<br />

(ca. 1 x 1 km²). Angaben zur Datenqualität liegen nicht vor.<br />

Bodeninventar. Die Flächeninformationen des GIS zum Landschaftselement Boden entstammen der<br />

Bodenübersichtskarte 1:1.000.000 (BÜK 1000; BGR Dezember 1997; HARTWICH et al. 1995). Jede<br />

der zu sieben Gruppen von Bodengesellschaften zusammengefaßten 72 Legendeneinheiten ist mit<br />

einem Leitbodenprofil hinterlegt <strong>und</strong> beschrieben in Bezug auf Gründigkeit, Bodenarten, Wasserver-<br />

hältnisse, Ausgangsgestein (Substrat), Leit- <strong>und</strong> Begleitbodentypen. Aus diesen aggregierten Informa-<br />

tionen über die 72 Bodeneinheiten hat die BGR u.a. die ökologisch wichtige Standorteigenschaft<br />

Bodenart extrahiert <strong>und</strong> als Karte zur Verfügung gestellt.<br />

Aus fachlicher Sicht sind für ökologische Einschätzungen Angaben zur Bodenart aussagekräftiger als<br />

solche zum Bodentyp. Denn letzterer ist eine nur begrenzt objektivierbare <strong>und</strong> umweltchemisch<br />

deutbare Bezeichnung für eine empirisch faßbare Kombination pedogenetisch interpretierbarer Merkmale.<br />

Demgegenüber charakterisiert die Bodenart die Pedosphäre bezüglich ihrer bodenphysikalischen<br />

Eigenschaften, welche z. B. für den Wasser- <strong>und</strong> Stoffhaushalt terrestrischer Ökosysteme von entscheidender<br />

Bedeutung sind (SCHRÖDER et al. 1998). Dies belegt die Dokumentation der Auswertungsmethoden<br />

zur Beurteilung der Belastbarkeit von Böden (HENNINGS 1994), die fast ausschließlich<br />

auf Informationen zur Bodenart basieren.<br />

Rasterung <strong>und</strong> Kartenprojektionen. Alle in Tabelle 2 aufgeführten Flächendaten werden im GIS<br />

verwaltet <strong>und</strong> aufbereitet. Alle Eingangskarten wurden in der flächentreuen Albers-Projektion in einer<br />

Auflösung von 2 x 2 km mit Hilfe des Moduls GRID von ARCINFO neu gerastert. Die statistischen<br />

Berechnungen erfolgen in dieser flächentreuen Projektion. Damit ist sichergestellt, daß alle Rasterzellen<br />

identische Flächenanteile (4 km²) aufweisen <strong>und</strong> sich somit keine Verzerrungseffekte bei den<br />

Berechnungen einstellen. Für Karten- <strong>und</strong> Lagebestimmungen werden sowohl die Eingangskarten als<br />

auch die Ergebniskarten in die Transverse-Projektion überführt. Sie haben in dieser Projektion Gauß-<br />

Krüger-Koordinaten.<br />

Methodenwahl. Neben der Datengr<strong>und</strong>lage ist die statistische Modellbildung <strong>und</strong> der Rechenalgorithmus<br />

ausschlaggebend für das Ergebnis. Raumgliederungen können mit verschiedenen<br />

Verfahren durchgeführt werden (SCHRÖDER 1994; STEINHARDT & VOLK 1999). In der vorliegenden<br />

Untersuchung wurde CART (Classification and Regression Trees, BREIMAN et al. 1984) für die Raumgliederung<br />

verwendet. CART hat im Gegensatz zu allen uns bekannten kommerziellen Klassifizierungsverfahren<br />

den Vorteil, sehr große Mengen kategorialer, ordinaler <strong>und</strong> metrisch-kontinuierlicher<br />

Daten ohne Veränderung ihrer Skalendignität zu verarbeiten. Dies ist wichtig, denn die Raumgliederung<br />

Deutschlands wird anhand der in 67 Klassen differenzierten potentiellen natürlichen<br />

Vegetation (kategoriale Ziel-/Kriteriumsvariable) <strong>und</strong> der Bodenart (kategorial) sowie Klima <strong>und</strong><br />

Höhenlage (metrisch) berechnet (Tabelle 1). Ferner werden von CART automatisch alle mit einem<br />

gegebenen Datensatz möglichen Gliederungen ermittelt. Sie sind anhand statistischer Maßzahlen<br />

miteinander vergleichbar, <strong>und</strong> auf dieser Gr<strong>und</strong>lage wird die statistisch optimale Gliederungsvariante<br />

ermittelt. Diese ist vom Anwender nach fachlichen, d.h. hier nach landschaftsökologischen Kriterien<br />

modifizierbar. Anhand eines Beispiels soll das Gr<strong>und</strong>prinzip des Verfahrens erläutert werden;<br />

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