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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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abnehmen, während thermophile Arten zunehmen (CARRARO et al. 1999). Am oberen Ende des<br />

Höhengradienten haben Österreichische Vegetationsk<strong>und</strong>ler eine Aufwärtswanderung der alpin-<br />

nivalen Flora festgestellt (GRABHERR et al. 1994, PAULI et al. 1996). Diese Beobachtungen stehen<br />

somit im Einklang mit den aufgr<strong>und</strong> von Modellen erwarteten Wanderungsprozessen. Die „Prognose“<br />

wird demzufolge zumindest teilweise bestätigt.<br />

Allerdings lassen sich auch Unterschiede erkennen. Es kann nicht davon ausgegangen werden, daß<br />

sich ganze Vegetationseinheiten gemeinsam verschieben. Die Wanderungsgeschwindigkeiten der<br />

einzelnen Arten sind verschieden, <strong>und</strong> es ist nicht zu erwarten, daß auch alle Arten mit dem gegebenen<br />

Tempo der Veränderung Schritt halten können. In alpinen Lagen wurde festgestellt, daß nicht soviel<br />

Terrain neu besiedelt wurde, wie eigentlich unter den veränderten Klimabedingungen hätte<br />

angenommen werden können. Auch dort zeigt sich, daß noch andere Faktoren bei der Wanderung eine<br />

mitentscheidende Rolle spielen. Schließlich können auch ganz neue Akteure in Erscheinung treten,<br />

welche keiner Modellanlage entsprechen müssen.<br />

kollin<br />

Heutige Situation nach Erwärmung<br />

montan<br />

subalpin<br />

alpin<br />

nival<br />

?<br />

? ? ? ? ?<br />

Abb. 4: Schematische Darstellung einer durch Klimaerwärmung induzierten Verschiebung der<br />

Vegetationsgürtel auf einem Höhengradienten (verändert nach OZENDA & BOREL 1995 sowie THEURILLAT et al.<br />

1998).<br />

8 Unerwartete Entwicklungen<br />

Bei der angenommenen Aufwärtswanderung von Arten stellt sich auch die Frage, was an unterster<br />

Stelle nachrückt (Abb. 4). Das WSL-Modell gibt uns für die tiefstgelegenen Regionen der Schweiz<br />

folgende Antwort: Da die Niederschlagsmengen in dieser Region sehr hoch sind, wird keine<br />

Einwanderung mediterraner – sprich an Trockenheit angepaßter – Vegetation erwartet, <strong>und</strong> somit wird<br />

diese Region ihren aktuellen Charakter beibehalten (siehe Kasten).<br />

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