Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota
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Reserve) oder Wäldern der Bewirtschaftungsgruppe I (Schutzwälder) liegen Untersuchungen zur Walddynamik bei ausbleibender Bewirtschaftung vor, die eine Ausbreitungstendenz von Picea abies in Pionierwälder wie die Birken- und Aspen-„Kleinblattlaubwälder“ (begleitet von einer Zunahme des Anteils borealer Arten in der Bodenvegetation; TIKHONOVA et al. 2000) oder Kiefernwälder (Abb. 2; RYSIN et al. 2000) belegen. Wenn auch 35 Jahre nach Einrichtung eines Schutzgebietes (Zapovednik auf den Oka-Terrassen), in dem forstliche Nutzung unterblieb, Kiefer und Birke (Aspe bereits stark zurückgegangen) noch in der Baumschicht dominieren, hat die Fichte durch Naturverjüngung bereits die Vorherrschaft im Unterwuchs übernommen, während Kiefer und Aspe sich kaum verjüngen (Abb. 3). Unter den nur vereinzelt in der Baumschicht vertretenen Baumarten des Breitlaubwaldtyps zeigen Tilia cordata und Quercus robur ein differenziertes Verhalten. Während die Stiel-Eiche sich nur geringfügig verjüngt, nimmt die Winter-Linde einen Anteil von fast 20 % des Unterstandes ein (KOLLEKTIV AVTOROV 2000). Fazit: Im Gegensatz zu den durch Kahlschläge und erhöhte Frequenz von Waldbränden verursachten gegenwärtigen Tendenzen eines zunehmenden Anteils an Pionierwäldern (siehe 3.1), zeichnet sich in den letzten Jahrzehnten bei ausbleibender Bewirtschaftung eine Ausbreitung der Fichte ab, nicht nur in Pionierwäldern, teilweise auch in Kiefernwäldern, die als PNV angesehen wurden (vgl. RYSIN et al. 2000), oder in Kiefern- und Eichenwaldgebieten (D12a, F1a bzw. F4a) südlich der Verbreitungsgrenze des in der Karte der natürlichen Vegetation Europas (BOHN et al. 2000) ausgewiesenen hemiborealen Fichtenwaldgebietes (z. B. Neruso-Desnjanskoe Polese - vgl. Abb. 4, EVSTIGNEEV et al. 2001). 3.2 Vegetationsgebiete der Eichenmischwälder (Hainbuchen-, Linden-, Kiefern- Eichenwälder) - Vegetationsgebiet der Winterlinden-Stieleichenwälder Rußlands Am Westabfall des Südurals treten die östlichsten sommergrünen Breitlaubwälder Europas in Form von Winterlinden-Stieleichenwäldern (vgl. F4b in der Karte der natürlichen Vegetation Europas (BOHN, NEUHÄUSL et al. 2000) auf. In Schutzgebieten Baschkiriens sind Naturwälder erhalten, die eine volle Entfaltung der Vegetationsdynamik erkennen lassen. Dabei ist auffällig, daß in der Zerfallsphase der Schlußwaldstadien einzelne Alteichen vorkommen, aber keine Naturverjüngung von Quercus robur. Auch in Baumsturzlücken entwickelt sich nur Verjüngung von Tilia cordata, Acer platanoides und Ulmus glabra. Eichenverjüngung ist allerdings in benachbarten Pionier- und Zwischenwäldern, die durch Sukzession nach großräumigeren störungsbedingten Lücken entstanden, nicht selten (Abb. 5-6, vgl. auch POPADYUK et al. 1995). 390
Wollgras- Torfmoos-KI-Typ naß Torfmoos-FI-Typ Moos-KI-Typ (Pleurozium schreberi, feucht Di ) nemoraler Sauerklee-FI-Typ Heidelbeer-KI-Typ Heidelbeer-FI-Typ Sauerklee-FI-Typ frisch Feuchtigkeit Linden-FI-Typ (mit Carex pilosa) Flechten-Moos-KI- Typ (Hylocomium trocken sehr reich reich mittel arm sehr arm Trophie Verlauf der Sukzession im unstabilen Waldtyp stabile Waldtypen unstabile Waldtypen Abb. 2: Ökogramm von Waldtypen der Kiefernwälder (KI) und Fichtenwälder (FI) in Abhängigkeit von Bodenfeuchte und Nährstoffgehalt mit Trend ablaufender Sukzession in den letzten Jahrzehnten (nach MASLOV 1990 aus RYSIN et al. 2000). 391
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Reserve) oder Wäldern der Bewirtschaftungsgruppe I (Schutzwälder) liegen Untersuchungen zur<br />
Walddynamik bei ausbleibender Bewirtschaftung vor, die eine Ausbreitungstendenz von Picea abies<br />
in Pionierwälder wie die Birken- <strong>und</strong> Aspen-„Kleinblattlaubwälder“ (begleitet von einer Zunahme des<br />
Anteils borealer Arten in der Bodenvegetation; TIKHONOVA et al. 2000) oder Kiefernwälder (Abb. 2;<br />
RYSIN et al. 2000) belegen. Wenn auch 35 Jahre nach Einrichtung eines Schutzgebietes (Zapovednik<br />
auf den Oka-Terrassen), in dem forstliche Nutzung unterblieb, Kiefer <strong>und</strong> Birke (Aspe bereits stark<br />
zurückgegangen) noch in der Baumschicht dominieren, hat die Fichte durch Naturverjüngung bereits<br />
die Vorherrschaft im Unterwuchs übernommen, während Kiefer <strong>und</strong> Aspe sich kaum verjüngen (Abb.<br />
3). Unter den nur vereinzelt in der Baumschicht vertretenen Baumarten des Breitlaubwaldtyps zeigen<br />
Tilia cordata <strong>und</strong> Quercus robur ein differenziertes Verhalten. Während die Stiel-Eiche sich nur<br />
geringfügig verjüngt, nimmt die Winter-Linde einen Anteil von fast 20 % des Unterstandes ein<br />
(KOLLEKTIV AVTOROV 2000).<br />
Fazit: Im Gegensatz zu den durch Kahlschläge <strong>und</strong> erhöhte Frequenz von Waldbränden verursachten<br />
gegenwärtigen Tendenzen eines zunehmenden Anteils an Pionierwäldern (siehe 3.1), zeichnet sich in<br />
den letzten Jahrzehnten bei ausbleibender Bewirtschaftung eine Ausbreitung der Fichte ab, nicht nur in<br />
Pionierwäldern, teilweise auch in Kiefernwäldern, die als PNV angesehen wurden (vgl. RYSIN et al.<br />
2000), oder in Kiefern- <strong>und</strong> Eichenwaldgebieten (D12a, F1a bzw. F4a) südlich der Verbreitungsgrenze<br />
des in der Karte der natürlichen Vegetation Europas (BOHN et al. 2000) ausgewiesenen hemiborealen<br />
Fichtenwaldgebietes (z. B. Neruso-Desnjanskoe Polese - vgl. Abb. 4, EVSTIGNEEV et al. 2001).<br />
3.2 Vegetationsgebiete der Eichenmischwälder (Hainbuchen-, Linden-, Kiefern-<br />
Eichenwälder)<br />
- Vegetationsgebiet der Winterlinden-Stieleichenwälder Rußlands<br />
Am Westabfall des Südurals treten die östlichsten sommergrünen Breitlaubwälder Europas in Form<br />
von Winterlinden-Stieleichenwäldern (vgl. F4b in der Karte der natürlichen Vegetation Europas<br />
(BOHN, NEUHÄUSL et al. 2000) auf. In Schutzgebieten Baschkiriens sind Naturwälder erhalten, die<br />
eine volle Entfaltung der Vegetationsdynamik erkennen lassen. Dabei ist auffällig, daß in der<br />
Zerfallsphase der Schlußwaldstadien einzelne Alteichen vorkommen, aber keine Naturverjüngung<br />
von Quercus robur. Auch in Baumsturzlücken entwickelt sich nur Verjüngung von Tilia cordata,<br />
Acer platanoides <strong>und</strong> Ulmus glabra. Eichenverjüngung ist allerdings in benachbarten Pionier- <strong>und</strong><br />
Zwischenwäldern, die durch Sukzession nach großräumigeren störungsbedingten Lücken entstanden,<br />
nicht selten (Abb. 5-6, vgl. auch POPADYUK et al. 1995).<br />
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