Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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22.02.2013 Aufrufe

Vegetation: Wie in den übrigen Gebirgssystemen Europas sind auch in den Hochgebirgen des Kaukasus die subalpine, alpine, subnivale und nivale Stufe gut ausgeprägt. Subalpine Stufe: Die untere Grenze dieser Stufe liegt in einer Höhe von 1900-2000 m, die obere Grenze bei 2300-2500 m. Die Pflanzendecke der subalpinen Stufe ist die artenreichste. Mit zunehmender Meereshöhe wächst die Zahl der Endemiten. Der höchste Anteil an Endemiten kommt in der subnivalen Stufe vor. Als Beispiel sei die Kazbegi-Region angeführt, die in dieser Hinsicht gut erforscht ist (Abb. 2). Number 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Total number of high mountain species and endemics and percentage of endemic species in the Kazbegi region (Central Greater Caucasus) 26,7 23,8 26,9 Total number Subalpine Subalpinealpine Total number of species Number of endemics Percentage of endemics 30,7 5,9 Alpine Subalpinesubnival 28,6 52 Alpine-subnival Subnival Abb. 2: Vielfalt der Pflanzenwelt in der Kazbegi-Region (Zentralkaukasus, Georgien). Die obere Waldgrenze verläuft im Kaukasus in 2200-2500 m Meereshöhe. Infolge der Einwirkung anthropogener Faktoren ist sie in den letzten 200 Jahren um 300-400 m gesunken (DOLUKHANOV 1989). Die unter hyperhumiden Verhältnissen entwickelte subalpine Vegetation der Kolchis besteht vorwiegend aus Krummholz-Wald, den außer Fagus orientalis und Betula litwinowii reliktische und lokal-endemische Arten wie Betula medwedewii, Quercus pontica und Corylus colchica bilden. Nennenswert sind außerdem prostrate Sträucher wie Rhododendron caucasicum und – in niedrigeren Lagen – Rhododendron ponticum, Rh. ungernii und Rh. smirnowii (Abb. 3). Fast bis zur subalpinen Stufe sind hier ferner Vertreter des immergrünen Unterholzes wie Ilex colchica und Prunus laurocerasus verbreitet (DOLUKHANOV 1980). Davon deutlich unterschieden ist die subalpine Vegetation, die sich unter relativ trockenen und kontinentalen Klimabedingungen (innerer Teil des Südkaukasus, einige Regionen des Ostkaukasus) entwickelt hat. Hier sind in entsprechenden Höhenlagen (Abb. 4) Steppen (Stipetum capillatae, Stipetum araxensis), Wiesensteppen (Festucetum ovinae, Koelerietum luerssenii), Dornpolster- Vegetation (Astragaletum denudati, Astragaletum aurei, Astragaletum microcephali), Sorbus-Gehölze 338 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Percentage

(S. graeca, S. hajastana u. a.) und Wacholdergebüsche (Juniperetum communis, Juniperetum sabinae) vertreten. Die Krummholz-Wälder werden hier vorwiegend von Quercus macranthera gebildet (MAGAK’JAN 1941, GABRIEL’JAN 1989). Abb. 3: Profile der vertikalen Pflanzenverbreitung (dominante Pflanzen der Hauptphytozönosen) in der Kolchis (Südkolchis, Georgien). Die unter gemäßigt-humiden Klimabedingungen entstandene Vegetation besiedelt eine viel größere Fläche. Die Vegetation der oberen Waldgrenze ist hier viel mannigfaltiger (Abb. 5). Das Krummholz bilden hier Betula litwinowii, Acer trautvetteri, Sorbus caucasigena. An trockenen Berghängen kommen Quercus macranthera und Pinus kochiana vor. Die Kiefer bildet im Kaukasus jedoch nirgends einen Krummholz-Wald. Abb. 4: Profil der vertikalen Pflanzenverbreitung in den Zangezuri-Bergen (Kleiner Kaukasus, Armenien; nach MAGAK’JAN 1941). 339

(S. graeca, S. hajastana u. a.) <strong>und</strong> Wacholdergebüsche (Juniperetum communis, Juniperetum sabinae)<br />

vertreten. Die Krummholz-Wälder werden hier vorwiegend von Quercus macranthera gebildet<br />

(MAGAK’JAN 1941, GABRIEL’JAN 1989).<br />

Abb. 3: Profile der vertikalen Pflanzenverbreitung (dominante Pflanzen der Hauptphytozönosen) in der Kolchis<br />

(Südkolchis, Georgien).<br />

Die unter gemäßigt-humiden Klimabedingungen entstandene Vegetation besiedelt eine viel größere<br />

Fläche. Die Vegetation der oberen Waldgrenze ist hier viel mannigfaltiger (Abb. 5). Das Krummholz<br />

bilden hier Betula litwinowii, Acer trautvetteri, Sorbus caucasigena. An trockenen Berghängen<br />

kommen Quercus macranthera <strong>und</strong> Pinus kochiana vor. Die Kiefer bildet im Kaukasus jedoch<br />

nirgends einen Krummholz-Wald.<br />

Abb. 4: Profil der vertikalen Pflanzenverbreitung in den Zangezuri-Bergen (Kleiner Kaukasus, Armenien; nach<br />

MAGAK’JAN 1941).<br />

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