Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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22.02.2013 Aufrufe

Die Nomenklatur der Taxa außerhalb Österreichs erfolgte nach TUTIN et al. (1968-1993: Flora Europaea), innerhalb Österreichs nach ADLER et al. (1994), bei den Syntaxa wurde die Arbeit von RODWELL et al. 2002 berücksichtigt. Die Abkürzung der Arealbindungsbezeichnung (Zonaldiagnose, Regionaldiagnose) richtet sich nach MEUSEL et al. (1965-1992). 6 Ergebnisse und Diskussion 6.1 Charakterisierung mittels Zonaldiagnose Im Rahmen einer Arbeit über inneralpine Laubwälder (HEISELMAYER 1975, 1976) wurden auch die Kontaktgesellschaften in Richtung Waldgrenze am Beispiel des Kleinarltals (Radstädter Tauern) genauer untersucht. Dabei konnte neben einem Helleboro-Abieti-Fagetum in der Montanstufe ein Larici-Cembretum fagetosum in der unteren subalpinen Stufe und ein Larici-Cembretum rhododendretosum hirsuti in der oberen Subalpin-Stufe festgestellt werden. Eine subalpine Fichtenstufe ist in diesem Talschluß nicht ausgebildet, die Hangbereiche der Umgebung sind größtenteils stark forstlich genutzt und als fichtenreiche Tannenwälder einzustufen. Auf Basis der vorhandenen Vegetationsaufnahmen wurde eine Zonaldiagnose der beteiligten Arten durchgeführt und der Anteil der einzelnen Arten sowohl hinsichtlich ihrer Bindung an Zonen, als auch an Ozeanitätsund Höhenstufen bestimmt. Folgende Gesellschaften wurden zur Erfassung der Höhenstufen ausgewählt: 1. Helleboro-Abieti-Fagetum (Kleinarl 1200 m) 2. Larici-Cembretum fagetosum (Kleinarl 1400 m) 3. Larici-Cembretum rhododendretosum hirsuti (Kleinarl 1700 m) 320 % der Arten 100% 80% 60% 40% 20% 0% A B C Abb. 1: Zonalitäts-Diagnose der Wälder im hinteren Kleinarltal (Salzburg). A. Helleboro-Abieti-Fagetum (Kleinarl 1200m) B. Larici-Cembretum fagetosum (Kleinarl 1400m) C. Larici-Cembretum rhododendretosum hirsuti (Kleinarl 1700m) x m-arct m-b m-temp m-stemp sm-arct sm-b sm-temp sm-stemp temp-b

In unserer Betrachtung soll der Höheneffekt, der zwischen Helleboro-Abieti-Fagetum und Larici- Cembretum rhododendretosum hirsuti gegeben ist, genauer beleuchtet werden. Während bei der zonalen Diagnose ein Rückgang der submeridional-subtemperaten Arten (sm-stemp) sowie der meridional-temperaten (m-temp) mit der Höhe zu verzeichnen ist (Abb. 1), wächst der Anteil der submeridional-temperaten (sm-temp) und der submeridional-arktischen (sm-arct) Arten. Der Anteil der borealen Arten (sm-bm, m-b) bleibt dagegen gleich. Bei der Ozeanitätsfindung ist ein Anstieg der mäßig kontinentalen und ein leichter Abfall der subozeanischen Arten (Abb. 2) mit der Höhe festzustellen. Wesentlich ausgeprägter ist dagegen der Bezug zur Höhenstufe: Einem Abfall der planar-montanen (p-mo) bzw. rein montanen (mo) Arten steht ein Anstieg der subalpinen und alpinen Arten mit breiter Amplitude (p-salp, p-alp) sowie mit rein subalpiner bis alpiner Verbreitung (salp-alp) gegenüber (Abb. 3). % der Arten 100% 80% 60% 40% 20% 0% A B C x (k) subk (subk) (suboz) suboz (oz) Abb. 2: Ozeanitäts- und Kontinentalitäts-Diagnose der Wälder im hinteren Kleinarltal (Salzburg). 6.2 Charakterisierung mittels Charakterarten Die Überprüfung der Aussagekraft unter ausschließlicher Verwendung von „Charakterarten“ (siehe SCHRAUTZER 1988) wurde bei einem subalpinen Lärchen-Zirbenwald versucht. Als Grunddatensatz wurde ein Silikat-Lärchen-Zirbenwald aus ELLENBERG & KLÖTZLI (1972) verwendet und die Charakterartengruppe zur Bewertung herangezogen. Die Zonaldiagnose ergab eine zonale Bindung und mäßig ozeanischen Charakter. Bei der Höhenstufenbindung wurde der subalpine Charakter deutlich. Eine Regionaldiagnose kann nur mit Pinus cembra durchgeführt werden, wobei Einzelvorkommen noch keinen Lärchen-Zirbenwald kennzeichnen. Diese Ergebnisse sind für diese terrestrischen Lebensräume unbefriedigend. Zu dem für statistische Auswertungen zu geringen Datenmaterial kommt auch die Problematik der „autorenspezifischen Charakterarten“. oz 321

Die Nomenklatur der Taxa außerhalb Österreichs erfolgte nach TUTIN et al. (1968-1993: Flora<br />

Europaea), innerhalb Österreichs nach ADLER et al. (1994), bei den Syntaxa wurde die Arbeit von<br />

RODWELL et al. 2002 berücksichtigt. Die Abkürzung der Arealbindungsbezeichnung (Zonaldiagnose,<br />

Regionaldiagnose) richtet sich nach MEUSEL et al. (1965-1992).<br />

6 Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />

6.1 Charakterisierung mittels Zonaldiagnose<br />

Im Rahmen einer Arbeit über inneralpine Laubwälder (HEISELMAYER 1975, 1976) wurden auch die<br />

Kontaktgesellschaften in Richtung Waldgrenze am Beispiel des Kleinarltals (Radstädter Tauern)<br />

genauer untersucht. Dabei konnte neben einem Helleboro-Abieti-Fagetum in der Montanstufe ein<br />

Larici-Cembretum fagetosum in der unteren subalpinen Stufe <strong>und</strong> ein Larici-Cembretum<br />

rhododendretosum hirsuti in der oberen Subalpin-Stufe festgestellt werden. Eine subalpine<br />

Fichtenstufe ist in diesem Talschluß nicht ausgebildet, die Hangbereiche der Umgebung sind<br />

größtenteils stark forstlich genutzt <strong>und</strong> als fichtenreiche Tannenwälder einzustufen. Auf Basis der<br />

vorhandenen Vegetationsaufnahmen wurde eine Zonaldiagnose der beteiligten Arten durchgeführt <strong>und</strong><br />

der Anteil der einzelnen Arten sowohl hinsichtlich ihrer Bindung an Zonen, als auch an Ozeanitäts<strong>und</strong><br />

Höhenstufen bestimmt.<br />

Folgende Gesellschaften wurden zur Erfassung der Höhenstufen ausgewählt:<br />

1. Helleboro-Abieti-Fagetum (Kleinarl 1200 m)<br />

2. Larici-Cembretum fagetosum (Kleinarl 1400 m)<br />

3. Larici-Cembretum rhododendretosum hirsuti (Kleinarl 1700 m)<br />

320<br />

% der Arten<br />

100%<br />

80%<br />

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A B C<br />

Abb. 1: Zonalitäts-Diagnose der Wälder im hinteren Kleinarltal (Salzburg).<br />

A. Helleboro-Abieti-Fagetum (Kleinarl 1200m)<br />

B. Larici-Cembretum fagetosum (Kleinarl 1400m)<br />

C. Larici-Cembretum rhododendretosum hirsuti (Kleinarl 1700m)<br />

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