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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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wird. Aus etwa 30 - 50 Vegetationsanalysen pro Vegetationseinheit können brauchbare<br />

Näherungswerte für Hmax abgeleitet werden (Abb. 8). Da die Konstante k in (1) beliebig gewählt<br />

werden kann, bietet sich für praktische Zwecke eine Skalierung zwischen den tatsächlich auftretenden<br />

Extremen an. Die Erstellung einer Häufigkeitsverteilung der auf der Waldfläche des nordostdeutschen<br />

Tieflandes ausgewiesenen Vegetationstypen über den Potentialen der Pflanzenartendiversität zeigt,<br />

daß diese Typen ähnlich einer Normalverteilung um einen mittleren Wert streuen (Abb. 9). Dieser<br />

Wert wurde mit der Zahl 5 (mittel) fixiert <strong>und</strong> die gesamte Verteilung symmetrisch zwischen 0<br />

(extrem niedrig) <strong>und</strong> 10 (extrem hoch) skaliert.<br />

Abb 9: Häufigkeitsverteilung von 225 auf der Waldfläche des ostdeutschen Tieflandes vorkommenden<br />

Vegetationstypen über Klassen der Pflanzenartendiversität Hmax.<br />

Betrachten wir nun die Pflanzenartendiversität während der Hauptstadien verschiedener Waldtypen, so<br />

stellen wir fest, daß sie sich systematisch mit den ökologischen Zustandsbedingungen verändert<br />

(Tabelle 1): Sie wächst bei vergleichbarem Licht- <strong>und</strong> Wärmeklima mit der Nährstoffausstattung der<br />

Standorte sowie mit zunehmendem Licht- <strong>und</strong> Wärmeangebot.<br />

Mit der Kartierung der Waldtypen der potentiellen natürlichen Vegetation werden also gleichzeitig<br />

natürliche Potentiale der Pflanzenartendiversität der Wälder erfaßt. Für die natürlichen Buchenwälder<br />

auf mittleren bis kräftigen <strong>und</strong> kräftigen Standorten im NSG Hinrichshagen werden überwiegend<br />

mittlere natürliche Diversitätspotentiale ausgewiesen (Abb. 10 links).<br />

Störungen der eingespielten Relationen zwischen Standort <strong>und</strong> Vegetation führen häufig zu einer<br />

Erhöhung der Diversität (Abb. 7). Dies gilt einerseits für die selbst organisierten Störungen während<br />

der Zerfallsstadien natürlicher Wälder, jedoch auch für vom Menschen verursachte Störungen der<br />

natürlichen Standorts-Vegetationsbeziehungen. So besitzen Forsten in der Regel höhere<br />

Pflanzenartendiversitäten als die Hauptstadien naturnaher Wälder, wobei dieser Effekt teilweise durch<br />

einen degradierenden Einfluß der künstlich eingebrachten Baumarten auf den Standortszustand wieder<br />

ausgeglichen wird. Im NSG Hinrichshagen ist eine Erhöhung der Diversität vor allem durch die<br />

Schaffung künstlicher Laubbaumforsten aus Eiche <strong>und</strong> Sandbirke sowie niederwaldartige<br />

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