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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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6 Die Quantifizierung der Pflanzenartendiversität: Phytodiversität auf der topischen<br />

Ebene<br />

Diversität ist das Ergebnis von zwei in entgegengesetzter Richtung ablaufenden Entwicklungen<br />

(SOLBRIG 1994, Abb. 7): Einerseits werden durch Störungen Variationen erzeugt, durch die<br />

biologische <strong>und</strong> ökologische Systeme an Vielfalt gewinnen können. Elementare Störungsprozesse auf<br />

der molekularen Ebene sind Mutation <strong>und</strong> Rekombination. Der Zusammenhang zwischen Störungen<br />

<strong>und</strong> Diversität auf der Ebene der Pflanzengemeinschaften <strong>und</strong> Ökosysteme wurde zusammenfassend<br />

durch V. MIEGROET (1996) herausgearbeitet. Andererseits wird Diversität durch Prozesse der<br />

Selektion zwischen den Elementen wieder eingeschränkt, die Variation der Pflanzengemeinschaften<br />

wird insbesondere durch über die Konkurrenz vermittelte Standortsauslese vermindert.<br />

Abb. 7: Generalisiertes Diversitätsmodell (verändert nach SOLBRIG 1994).<br />

Ein häufig gebrauchtes Diversitätsmaß, das zusätzlich zu der Anzahl der Elemente die relative<br />

Häufigkeit ihres Auftretens, also ihre Mengenentfaltung berücksichtigt, ist die auch als SHANNON-<br />

Index bekannte BOLTZMANN-SHANNON-Entropie (JENSSEN & HOFMANN 2001):<br />

H = −k<br />

S<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

p ln p<br />

(2)<br />

i<br />

i<br />

In Anwendung auf Pflanzengesellschaften definieren wir die pi über die Deckungswerte Di der mit i<br />

indizierten Arten:<br />

(3)<br />

Di<br />

pi<br />

= S<br />

D<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

i<br />

S bezeichnet hierbei die Anzahl der Arten, die in einem bestimmten Untersuchungsgebiet auftreten<br />

können, k ist eine frei wählbare Konstante.<br />

Die pi können auch als Wahrscheinlichkeit interpretiert werden, bei einer Stichprobe auf der<br />

vegetationsbedeckten Fläche eine bestimmte mit i indizierte Art anzutreffen. Die Entropiefunktion H<br />

ist ein Maß für die Unbestimmtheit der Verteilung der Pflanzenarten. Bei einem reinen Zufallsprozeß<br />

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