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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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Abb. 2: Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Stichproben-Häufigkeitsverteilung (Abb. 1) abgeleitetes Ökogramm wichtiger<br />

Waldtypen im klimatischen Buchenwaldgebiet des ostdeutschen Tieflandes (langjährige mittlere Niederschläge<br />

über 580 mm, gr<strong>und</strong>wasserferne Standorte). Die ökologischen Koordinaten Trophie <strong>und</strong> Feuchte wurden<br />

zwischen 0 <strong>und</strong> 10 skaliert. Die Ellipsen umfassen knapp zwei Drittel der Ausbildungen des jeweiligen Typs.<br />

4 Die Quantifizierung der Naturabweichung der aktuellen Vegetation im ökologischen<br />

Zustandsraum<br />

Im Ergebnis des Anbaus standortsfremder <strong>und</strong> nichtheimischer Baumarten bilden sich sek<strong>und</strong>äre<br />

Forstgesellschaften aus, die als Forstökosystemtypen genau wie die Waldökosystemtypen in Ökogrammen<br />

dargestellt werden können. Diese Forstökosystemtypen besitzen eine erheblich<br />

eingeschränkte Selbstorganisationskapazität, da sie insbesondere nicht über die Fähigkeit zur Selbstregeneration<br />

verfügen <strong>und</strong> Naturkräfte ständig auf ihre Ablösung gerichtet sind.<br />

Trifft man nun – wie es der PNV-Kartierer tut – eine Zuordnung von potentiellen natürlichen<br />

Waldtypen <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären Forsttypen, die sich auf gleichem Standort ausbilden, <strong>und</strong> berechnet für<br />

beide die Position im ökologischen Zustandsraum, so stellt man fest, daß sie nicht übereinstimmen. So<br />

führt der Kiefernanbau im Bereich natürlicher Buchenwälder zu einer Degradation der Oberbodenzustände<br />

<strong>und</strong> einer Veränderung des Waldinnenklimas in Richtung trocken-wam, die sich in<br />

einer entsprechenden Erniedrigung der Trophie- <strong>und</strong> der Feuchte-Kennziffer äußert (Abb. 3). Es wird<br />

deutlich, daß die sek<strong>und</strong>äre Kiefernforstvegetation nicht an die Standortsverhältnisse angepaßt ist <strong>und</strong><br />

sich daher eine Disharmonie zwischen dem aktuellen Standortszustand <strong>und</strong> den Standortspotentialen<br />

ausbildet. Dies führt z.B. zu einer reduzierten Fähigkeit der C-Bindung <strong>und</strong> C-Speicherung sowie<br />

einer Beeinflussung des Wasserhaushaltes (HOFMANN & JENSSEN 2001, in diesem Band).<br />

Berechnet man die Abstandsmaße im ökologischen Zustandsraum für eine Reihe von natürlichen<br />

Buchenwaldtypen <strong>und</strong> die zugehörigen Kiefern-Ersatzgesellschaften <strong>und</strong> trägt sie über der natürlichen<br />

Bodennährkraft auf, so stellt man fest, daß die Disharmonie zwischen Standort <strong>und</strong> Kiefernforst<br />

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