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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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Die Auenwälder an den Flüssen Cervaro (Apulien), Ofanto (Apulien), Bradano (Basilikata), Basento<br />

(Basilikata) <strong>und</strong> Sinni (Basilikata) haben große Naturschutz-Bedeutung, denn sie enthalten<br />

Hochwaldbestände des Populetum albae <strong>und</strong> des Roso sempervirentis-Populetum nigrae. Diese sind<br />

jedoch bis heute nicht durch Schutzgebiete gesichert.<br />

Die Auenwälder des Flusses Sele di Persano (Kampanien) sind aufgr<strong>und</strong> der ausgedehnten<br />

Pappelhaine (Populetum albae) ebenfalls von großem Interesse, vor allem aber wegen der<br />

Mischwälder mit Lorbeer (Laurus nobilis) <strong>und</strong> Esche (Fraxinus oxycarpa), drunter einigen<br />

h<strong>und</strong>ertjährigen Exemplaren (Lauro-Fraxinetum oxycarpae); auch diese sind jedoch noch nicht<br />

ausreichend geschützt.<br />

Besonders zu erwähnen sind schließlich noch die Platanenwälder (Platanus orientalis) auf Sizilien mit<br />

den Gesellschaften Salici pedicellatae-Platanetum orientalis am Fluß Cassibile <strong>und</strong> Salici gussonei-<br />

Platanetum orientalis am Fluß Alcantara.<br />

In den Tälern der Gebirge (Alpen, nördlicher Apennin) sind Grauerlenwälder (Alnetum incanae) weit<br />

verbreitet, ferner Schwarzerlenwälder (Alnus glutinosa), im Apennin mit den Gesellschaften Aro<br />

italici-Alnetum glutinosae (Zentralapennin), Hyperico hircini-Alnetum glutinosae <strong>und</strong> Euphorbio<br />

coralloidis-Alnetum glutinosae (südlicher Apennin) sowie Oenantho crocatae-Alnetum glutinosae <strong>und</strong><br />

Glechomo sardoae-Alnetum glutinosae in Sardinien; im südlichen Apennin bildet die Neapolitanische<br />

Erle (Alnus cordata) Auenwälder der Gesellschaft Arisaro proboscidei-Alnetum cordatae.<br />

3.9 Erlenbruch- <strong>und</strong> -sumpfwälder (Einheiten T1 <strong>und</strong> T2)<br />

Bruchwälder sind in Italien bis auf winzige Restbestände fast vollständig verschw<strong>und</strong>en, diese haben<br />

jedoch unter pflanzengeographischen <strong>und</strong> pflanzensoziologischen Gesichtspunkten große Bedeutung.<br />

In der eurosibirischen Region gibt es einzelne Bestände des Carici elongatae-Alnetum glutinosae in<br />

der Poebene; die bedeutendsten befinden sich in Schutzgebieten wie dem Naturpark Ticino-Tal; in<br />

kleinflächigen Sumpfgebieten einiger Täler der Trentiner Alpen finden sich außerdem Bestände der<br />

Gesellschaft Thelypteridi-Alnetum glutinosae, die alle innerhalb von Schutzgebieten liegen (geschützte<br />

Biotope der Autonomen Provinz Trient).<br />

Für die mediterrane Region wurde die Gesellschaft Hydrocotylo-Alnetum glutinosae beschrieben, die<br />

nur von zwei Orten bekannt ist: im Wald San Rossore in der Toskana <strong>und</strong> am Sabaudia-See in Latium.<br />

In San Rossore ist die Gesellschaft wegen der Geländemorphologie von Natur aus kleinflächig<br />

gestreut, am Sabaudia-See gibt es nur ein einziges Vorkommen. San Rossore gehört zum gleichnamigen<br />

Naturpark, während sich der Sabaudia-See im Nationalpark Circeo befindet.<br />

In der mediterranen Region ist ferner ein äußerst seltener Sumpfeschenwald mit Fraxinus oxycarpa zu<br />

finden; die Gesellschaft Cladio-Fraxinetum oxycarpae ist nur von zwei Orten bekannt, dem<br />

Mesolawald im Podelta (Emilia-Romagna), einem staatlichen Naturreservat, <strong>und</strong> am Sabaudia-See im<br />

Nationalpark Circeo.<br />

3.10 Mediterrane Vegetation (Einheiten J17, J18, J19, J21; J48)<br />

Die mediterrane Vegetation ist in Italien in einem schmalen Streifen entlang der Küsten <strong>und</strong> auf den<br />

großen Inseln Sizilien <strong>und</strong> Sardinien verbreitet. Sie umfaßt verschiedene Gesellschaften aus immergrünen<br />

Hartlaubgewächsen, mit vorherrschend Olea oleaster, Pistacia lentiscus, Pinus halepensis <strong>und</strong><br />

mediterranen Wacholderbüschen (Juniperus phoenicea <strong>und</strong> J. macrocarpa) in der thermomediterranen<br />

Stufe <strong>und</strong> Quercus ilex in der mesomediterranen Stufe.<br />

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