Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota
Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota
Abb. 4: Aktuelle Verbreitung der Buchenwälder (Einheit F146) im Nordteil der Monti Sibillini, Mittelitalien (aus PEDROTTI 1999). An den beiden größten Flüssen Italiens, dem Po und dem Tiber, beschränkt sich die Ufervegetation auf Weidenwälder (Salicion albae), an die sich gelegentlich schmale Streifen von Populion albae- Wäldern anschließen. Auch um die Bedeutung ihrer Erhaltung hervorzuheben, beschreiben wir nachfolgend kurz die Vegetationsabfolge in einigen Gebieten, in denen die Ufervegetation noch ziemlich gut erhalten ist: Ticino-Tal, Mesola, S. Rossore, Torre Fantine, Flüsse Cervaro, Ofanto, Basento, Bradano, Sinni, Sele di Persano und Cassibile. Im Ticino-Tal (Piemont/Lombardei) sind auch heute noch großflächige Uferwälder zu finden, die insgesamt zur Gesellschaft Polygonato multiflori-Quercetum roboris gehören; alle Bestände liegen innerhalb des Regionalparks Ticino-Tal. Im Wald von San Rossore (Toskana) besteht die Ufervegetation aus Stieleichenwäldern (Quercus robur) der Gesellschaft Fraxino-Quercetum roboris und Eschenwäldern (Fraxinus angustifolia subsp. oxycarpa) der Gesellschaft Carici remotae-Fraxinetum oxycarpae. Der gesamte von den Uferwäldern besiedelte Bereich gehört zum Regionalpark San Rossore. Der Wald von Torre Fantine am Fluß Saccione (Apulien) enthält einige sehr schöne Uferstreifen mit Beständen des Carici remotae-Fraxinetum oxycarpae, die jedoch bis heute nicht unter Schutz stehen. 242
Die Auenwälder an den Flüssen Cervaro (Apulien), Ofanto (Apulien), Bradano (Basilikata), Basento (Basilikata) und Sinni (Basilikata) haben große Naturschutz-Bedeutung, denn sie enthalten Hochwaldbestände des Populetum albae und des Roso sempervirentis-Populetum nigrae. Diese sind jedoch bis heute nicht durch Schutzgebiete gesichert. Die Auenwälder des Flusses Sele di Persano (Kampanien) sind aufgrund der ausgedehnten Pappelhaine (Populetum albae) ebenfalls von großem Interesse, vor allem aber wegen der Mischwälder mit Lorbeer (Laurus nobilis) und Esche (Fraxinus oxycarpa), drunter einigen hundertjährigen Exemplaren (Lauro-Fraxinetum oxycarpae); auch diese sind jedoch noch nicht ausreichend geschützt. Besonders zu erwähnen sind schließlich noch die Platanenwälder (Platanus orientalis) auf Sizilien mit den Gesellschaften Salici pedicellatae-Platanetum orientalis am Fluß Cassibile und Salici gussonei- Platanetum orientalis am Fluß Alcantara. In den Tälern der Gebirge (Alpen, nördlicher Apennin) sind Grauerlenwälder (Alnetum incanae) weit verbreitet, ferner Schwarzerlenwälder (Alnus glutinosa), im Apennin mit den Gesellschaften Aro italici-Alnetum glutinosae (Zentralapennin), Hyperico hircini-Alnetum glutinosae und Euphorbio coralloidis-Alnetum glutinosae (südlicher Apennin) sowie Oenantho crocatae-Alnetum glutinosae und Glechomo sardoae-Alnetum glutinosae in Sardinien; im südlichen Apennin bildet die Neapolitanische Erle (Alnus cordata) Auenwälder der Gesellschaft Arisaro proboscidei-Alnetum cordatae. 3.9 Erlenbruch- und -sumpfwälder (Einheiten T1 und T2) Bruchwälder sind in Italien bis auf winzige Restbestände fast vollständig verschwunden, diese haben jedoch unter pflanzengeographischen und pflanzensoziologischen Gesichtspunkten große Bedeutung. In der eurosibirischen Region gibt es einzelne Bestände des Carici elongatae-Alnetum glutinosae in der Poebene; die bedeutendsten befinden sich in Schutzgebieten wie dem Naturpark Ticino-Tal; in kleinflächigen Sumpfgebieten einiger Täler der Trentiner Alpen finden sich außerdem Bestände der Gesellschaft Thelypteridi-Alnetum glutinosae, die alle innerhalb von Schutzgebieten liegen (geschützte Biotope der Autonomen Provinz Trient). Für die mediterrane Region wurde die Gesellschaft Hydrocotylo-Alnetum glutinosae beschrieben, die nur von zwei Orten bekannt ist: im Wald San Rossore in der Toskana und am Sabaudia-See in Latium. In San Rossore ist die Gesellschaft wegen der Geländemorphologie von Natur aus kleinflächig gestreut, am Sabaudia-See gibt es nur ein einziges Vorkommen. San Rossore gehört zum gleichnamigen Naturpark, während sich der Sabaudia-See im Nationalpark Circeo befindet. In der mediterranen Region ist ferner ein äußerst seltener Sumpfeschenwald mit Fraxinus oxycarpa zu finden; die Gesellschaft Cladio-Fraxinetum oxycarpae ist nur von zwei Orten bekannt, dem Mesolawald im Podelta (Emilia-Romagna), einem staatlichen Naturreservat, und am Sabaudia-See im Nationalpark Circeo. 3.10 Mediterrane Vegetation (Einheiten J17, J18, J19, J21; J48) Die mediterrane Vegetation ist in Italien in einem schmalen Streifen entlang der Küsten und auf den großen Inseln Sizilien und Sardinien verbreitet. Sie umfaßt verschiedene Gesellschaften aus immergrünen Hartlaubgewächsen, mit vorherrschend Olea oleaster, Pistacia lentiscus, Pinus halepensis und mediterranen Wacholderbüschen (Juniperus phoenicea und J. macrocarpa) in der thermomediterranen Stufe und Quercus ilex in der mesomediterranen Stufe. 243
- Seite 193 und 194: 3 balc mac-thrac eux w-eux s-eux cr
- Seite 195 und 196: Landschaftstyp Vegetationsregion Ha
- Seite 197 und 198: Application and Analysis of the Map
- Seite 199 und 200: To carry out this work the ETC/NPB
- Seite 201 und 202: 4 Do proposed sites cover the range
- Seite 203 und 204: In both examples this allows a rapi
- Seite 205 und 206: BOHN, U.; NEUHÄUSL, R., unter Mita
- Seite 207 und 208: Application and Analysis of the Map
- Seite 209 und 210: landforms, vegetation and plant spe
- Seite 211 und 212: types, in conjunction with ecologic
- Seite 213 und 214: The inclusion of Nordic vegetation
- Seite 215 und 216: In the systems of Palaearctic Habit
- Seite 217 und 218: Anwendung und Auswertung der Karte
- Seite 219 und 220: Landschaftsschutzgebiet (LSG): weit
- Seite 221 und 222: oder Ersatzgesellschaften, und zwar
- Seite 223 und 224: und LSG Křivoklátsko, das Cephala
- Seite 225 und 226: Nr. der KE Wissenschaftlicher Name
- Seite 227: NEUHÄUSLOVÁ, Z. (1997): Fytocenol
- Seite 230 und 231: Planung benutzt. Eine Kurzfassung,
- Seite 232 und 233: 3 Schutzmaßnahmen zum Erhalt der n
- Seite 235 und 236: Anwendung und Auswertung der Karte
- Seite 237 und 238: Was die regionale Stetigkeit betrif
- Seite 239 und 240: Nr. Einheit Schutzgebiete 49 K12 5,
- Seite 241 und 242: Abb. 1: Hochlagen über 1900 m NN (
- Seite 243: Abb. 3: Reste von Traubeneichen-Zer
- Seite 247 und 248: ausgenommen ein hochstämmiger Best
- Seite 249 und 250: PEDROTTI, F. (1996): Suddivisioni b
- Seite 251 und 252: Nr. Einheit V E FVG VE LO PIE LAZ A
- Seite 253 und 254: Application and Analysis of the Map
- Seite 255 und 256: strategically-planned network of pr
- Seite 257 und 258: Table 1: Conservation proportion of
- Seite 259 und 260: migrating routes lying across the C
- Seite 261 und 262: Map 2: Vegetation units with less t
- Seite 263: Author’s address: Nugzar Zazanash
- Seite 266 und 267: ökologie und im Naturschutz auf na
- Seite 268 und 269: misch zuordnen lassen (vgl. auch DI
- Seite 270 und 271: Tabelle 1: Flächenstatistik der Ka
- Seite 272 und 273: 4 Gegenüberstellung der Kartierung
- Seite 274 und 275: gen die weit verbreiteten artenarme
- Seite 276 und 277: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (BFN) [H
- Seite 279 und 280: Anwendung und Auswertung der Karte
- Seite 281 und 282: und Parallelisierung von Art und In
- Seite 283 und 284: Tabelle 2: Skala der Mosaiktypen de
- Seite 285: Anschrift des Autors: Dr. rer. nat.
- Seite 288 und 289: aktuellen Vorherrrschen der landwir
- Seite 290 und 291: Figure 2: Potential natural vegetat
- Seite 292 und 293: Also the sand dune unit, P5: the no
Abb. 4: Aktuelle Verbreitung der Buchenwälder (Einheit F146) im Nordteil der Monti Sibillini, Mittelitalien<br />
(aus PEDROTTI 1999).<br />
An den beiden größten Flüssen Italiens, dem Po <strong>und</strong> dem Tiber, beschränkt sich die Ufervegetation<br />
auf Weidenwälder (Salicion albae), an die sich gelegentlich schmale Streifen von Populion albae-<br />
Wäldern anschließen.<br />
Auch um die Bedeutung ihrer Erhaltung hervorzuheben, beschreiben wir nachfolgend kurz die<br />
Vegetationsabfolge in einigen Gebieten, in denen die Ufervegetation noch ziemlich gut erhalten ist:<br />
Ticino-Tal, Mesola, S. Rossore, Torre Fantine, Flüsse Cervaro, Ofanto, Basento, Bradano, Sinni, Sele<br />
di Persano <strong>und</strong> Cassibile.<br />
Im Ticino-Tal (Piemont/Lombardei) sind auch heute noch großflächige Uferwälder zu finden, die<br />
insgesamt zur Gesellschaft Polygonato multiflori-Quercetum roboris gehören; alle Bestände liegen<br />
innerhalb des Regionalparks Ticino-Tal.<br />
Im Wald von San Rossore (Toskana) besteht die Ufervegetation aus Stieleichenwäldern (Quercus<br />
robur) der Gesellschaft Fraxino-Quercetum roboris <strong>und</strong> Eschenwäldern (Fraxinus angustifolia subsp.<br />
oxycarpa) der Gesellschaft Carici remotae-Fraxinetum oxycarpae. Der gesamte von den Uferwäldern<br />
besiedelte Bereich gehört zum Regionalpark San Rossore.<br />
Der Wald von Torre Fantine am Fluß Saccione (Apulien) enthält einige sehr schöne Uferstreifen mit<br />
Beständen des Carici remotae-Fraxinetum oxycarpae, die jedoch bis heute nicht unter Schutz stehen.<br />
242