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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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Was die regionale Stetigkeit betrifft, so ergibt sich aus Tabelle 1, daß einige Vegetationseinheiten nur<br />

in einer einzigen Region vorkommen: so die Einheiten C36 (Abruzzen), G15 (Sizilien), G43<br />

(Sardinien), G63 (Apulien), N1 (Sardinien), N2 (Sizilien), während andere Einheiten in vielen<br />

Regionen verbreitet sind.<br />

Die 20 Regionen Italiens sind in Tabelle 1 (s. anhang) nach der Zahl der jeweils vorkommenden<br />

Kartierungseinheiten geordnet; die Regionen mit der größten Zahl an Einheiten sind Friuli-Venezia<br />

Giulia <strong>und</strong> Veneto (mit 18 bzw. 16 Einheiten). Dies lässt sich durch die geographische Lage der<br />

beiden Regionen erklären, die sich von der Adria bis in die Alpen erstrecken; in diesem Teil Italiens<br />

besteht nämlich ein starker Umweltgradient in Bezug auf Meereshöhe <strong>und</strong> Klima.<br />

Der Erhaltungszustand wurde nach folgenden Kriterien eingeschätzt:<br />

1 – Die Vegetation weist eine natürliche floristische Zusammensetzung <strong>und</strong> entsprechend naturnahe<br />

Struktur in großflächig zusammenhängenden Beständen mit geringer oder fehlender anthropogener<br />

Beeinflussung (Straßen, Bebauung usw.) auf. Zu dieser Kategorie gehören folgende Einheiten: die<br />

Vegetation der primären alpinen Rasen, der subalpinen Gebüsche <strong>und</strong> die Buschwaldformation<br />

mediterraner Berge wie auf Sardinien;<br />

2 – Die Vegetation hat eine natürliche floristische Zusammensetzung, ist aber gegenüber der vorigen<br />

Kategorie kleinflächiger verbreitet; die Waldvegetation weist teilweise Hochwaldstruktur auf,<br />

teilweise ist der Wald in Niederwald umgewandelt worden, in den gelegentlich Hochwaldbestände<br />

eingestreut sind, z. B. Kiefern- oder Buchenwälder;<br />

3 – Die Vegetation hat einschneidende Strukturveränderungen erfahren durch Umwandlung der<br />

Hochwälder in Niederwälder; die floristische Zusammensetzung ist teilweise verändert (z. B. bei<br />

Quercus pubescens-, Ostrya carpinifolia- <strong>und</strong> Quercus ilex-Beständen);<br />

4 – Die Bestände sind gegenüber ihrem ursprünglichen Areal stark verkleinert <strong>und</strong> ihre Struktur <strong>und</strong><br />

floristische Zusammensetzung sind stark verändert (z. B. bei Wäldern in Tiefebenen, Auen- <strong>und</strong><br />

Bruchwäldern, Dünenvegetation).<br />

In Tabelle 2 ist dargestellt, in welchen Schutzgebieten die natürlichen Vegetationseinheiten von Italien<br />

vertreten sind. Viele Einheiten kommen in mehreren Schutzgebieten vor, andere kommen nur in<br />

vereinzelten Restflächen vor, z. B. die Bruchwälder (T1). Außerdem ist zu berücksichtigen, daß der<br />

Naturschutz leider bis heute nicht in allen Nationalparken gut realisiert ist. Außerdem wurde in den<br />

italienischen Nationalparks – mit Ausnahme einiger weniger Beispiele wie dem Abruzzen-<br />

Nationalpark (SULLI & BERNINI 1995) – bis heute noch keine Umwandlung der Wälder in<br />

naturnahe hochstämmige Bestände begonnen.<br />

3 Ausgewählte Beispiele<br />

Betrachten wir nun einige Vegetationseinheiten, die in der Karte der natürlichen Vegetation Europas<br />

dargestellt sind, <strong>und</strong> vergleichen sie mit der heutigen Situation in Italien. Für diese Einheiten wird<br />

außerdem angegeben, in welchen Schutzgebieten sie vertreten sind <strong>und</strong> welche effektiven Maßnahmen<br />

zu ihrer Erhaltung getroffen wurden.<br />

Die Einheiten wurden nach folgenden Kriterien ausgewählt: (1) weit verbreitete Einheiten, die von<br />

Natur aus großflächig vorkommen <strong>und</strong> heute noch gut erhalten sind; (2) weit verbreitete Einheiten, die<br />

von Natur aus großflächig vorkommen, aber heute fast vollständig vernichtet sind; (3) weit verbreitete<br />

Einheiten, die von Natur aus nur auf kleinflächigen Standorten vorkommen; (4) Einheiten mit<br />

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