Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota
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Weitere wertvolle Auenwaldreste findet man im LSG Litovelské Pomoraví nordwestlich von Olomouc (NR Litovelské luhy/Litovel-Auen) entlang der Mäander der Morava (March). Neben Weichholz- und Hartholzauen (Salicetum albae, Querco-Ulmetum) findet man hier artenreiche Auenwiesen (Ersatzvegetation der Auenwälder) und weitere Einheiten der im Komplex vorkommenden natürlichen Feuchtvegetation. Das LSG Poodří (Odertal) ist das dritte wertvolle Schutzgebiet für Auenvegetation. Es handelt sich um einen Komplex aus Naß- und Auenwaldgesellschaften entlang der Oder-Mäander in der Nähe von Ostrava mit natürlichen Weidengebüschen und Waldbeständen Salicetum triandrae, Salicetum albae, artenreiches Pruno-Fraxinetum und Querco-Ulmetum mit außerordentlich reichem Frühlingsaspekt von Galanthus nivalis, Corydalis cava, Hacquetia epipactis, Anemone nemorosa, A. ranunculoides, Dentaria glandulosa u. a.), ferner um großflächige bunte Auenwiesen sowie Flußaltarme mit vielen seltenen Wasserpflanzengesellschaften (z. B. Trapetum natantis, Salvinio-Spirodelletum polyrrhizae, Hottonietum palustris, Ceratophylletum submersi, vgl. NEUSCHLOVÁ 1999). In Böhmen ist die Auenvegetation nur kleinflächig geschützt. Zu den besterhaltenen Resten gehören das NR Úpor bei Mělník (Salicetum albae, Querco-Populetum, Querco-Ulmetum, mit Galanthus nivalis, Ficaria verna, Corydalis- und Anemone-Arten) und das NNR Libický luh (größter Auenwaldkomplex in Böhmen) mit vorherrschenden Hartholzauen und Resten von Erlenbrüchen (vgl. NEUHÄUSLOVÁ-NOVOTNÁ 1965). Auch die in der National- und Europakarte großflächig kartierten Eichen-Hainbuchenwälder (potentielle natürliche Verbreitung >27 %) stellen heute teilweise stark bedrohte Vegetationseinheiten dar. Die unter Schutz stehenden kleinflächigen Waldreste inmitten einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Landschaft werden als Folge des Düngereintrags zunehmend ruderalisiert. Seltene und geschützte Arten gehen zurück oder sind meistens schon verschwunden. Ein wirksamer Schutz läßt sich nur in großflächigen Schutzgebieten (z. B. im BR und LSG Křivoklátsko, in den LSG Český kras/Böhmischer Karst, České středohoří/Böhmisches Mittelgebirge, Pálava in Südmähren oder Moravský kras/Mährischer Karst in Mittelmähren) gewährleisten, die von einer genügend breiten Waldschutzzone umgeben sind. Kleinere Bestände werden in vielen NR oder als ND geschützt, aber die Aussichten für die Erhaltung der isolierten Bestände sind sehr gering. Auch Schlucht- und Schuttwälder (in der Nationalkarte nur mit 1 KE vertreten) können nur in großflächigen Schutzgebieten erfolgreich geschützt werden, wo auch ihre besten Bestände liegen (z. B. das Aceri-Carpinetum in den LSG Český kras und Křivoklátsko, in letzterem auch das Lunario- Aceretum, im LSG Moravský kras das Scolopendrio-Fraxinetum). Buchen-, Tannen- und Tannen-Buchenwälder bedecken auf beiden Karten ausgedehnte Flächen (Eu-Fagenion-Gesellschaften >16 %, azidophile Buchen- und Tannenwälder >19 %). Urwaldartige azidophile herzynische Tannen-Fichten-Buchenwälder des Calamagrostio villosae-Fagetum gibt es im NP Šumava (Böhmerwald, ND Trojmezná hora), krautreiche Bestände des Dentario enneaphylli- Fagetum im NNR Boubínský prales (Kubani-Urwald) und im LSG Železné hory (Eisengebirge) – Urwald Polom, zwei Urwaldbestände des Dentario glandulosae-Fagetum in den NNR Mionší und Razula in den Mährisch-Schlesischen Beskiden, im NP České Švýcarsko (Böhmische Schweiz) ein gut erhaltenes Melico-Fagetum, im LSG České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge) das nur in diesem Gebiet vorkommende Tilio platyphylli-Fagetum, und im BR und LSG Křivoklátsko das Tilio cordatae-Fagetum. Auch azidophile Buchenwälder niedrigerer Lagen sowie Kalk-Buchenwälder sind in großflächigen Schutzgebieten noch in gutem Zustand erhalten (das Luzulo-Fagetum z. B. im BR 220
und LSG Křivoklátsko, das Cephalanthero-Fagetum im LSG Český kras). Der Schutz natürlicher bzw. naturnaher Tannenwälder (PNV
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Weitere wertvolle Auenwaldreste findet man im LSG Litovelské Pomoraví nordwestlich von Olomouc<br />
(NR Litovelské luhy/Litovel-Auen) entlang der Mäander der Morava (March). Neben Weichholz- <strong>und</strong><br />
Hartholzauen (Salicetum albae, Querco-Ulmetum) findet man hier artenreiche Auenwiesen<br />
(Ersatzvegetation der Auenwälder) <strong>und</strong> weitere Einheiten der im Komplex vorkommenden natürlichen<br />
Feuchtvegetation.<br />
Das LSG Poodří (Odertal) ist das dritte wertvolle Schutzgebiet für Auenvegetation. Es handelt sich um<br />
einen Komplex aus Naß- <strong>und</strong> Auenwaldgesellschaften entlang der Oder-Mäander in der Nähe von<br />
Ostrava mit natürlichen Weidengebüschen <strong>und</strong> Waldbeständen Salicetum triandrae, Salicetum albae,<br />
artenreiches Pruno-Fraxinetum <strong>und</strong> Querco-Ulmetum mit außerordentlich reichem Frühlingsaspekt<br />
von Galanthus nivalis, Corydalis cava, Hacquetia epipactis, Anemone nemorosa, A. ranunculoides,<br />
Dentaria glandulosa u. a.), ferner um großflächige bunte Auenwiesen sowie Flußaltarme mit vielen<br />
seltenen Wasserpflanzengesellschaften (z. B. Trapetum natantis, Salvinio-Spirodelletum polyrrhizae,<br />
Hottonietum palustris, Ceratophylletum submersi, vgl. NEUSCHLOVÁ 1999).<br />
In Böhmen ist die Auenvegetation nur kleinflächig geschützt. Zu den besterhaltenen Resten gehören<br />
das NR Úpor bei Mělník (Salicetum albae, Querco-Populetum, Querco-Ulmetum, mit Galanthus<br />
nivalis, Ficaria verna, Corydalis- <strong>und</strong> Anemone-Arten) <strong>und</strong> das NNR Libický luh (größter<br />
Auenwaldkomplex in Böhmen) mit vorherrschenden Hartholzauen <strong>und</strong> Resten von Erlenbrüchen (vgl.<br />
NEUHÄUSLOVÁ-NOVOTNÁ 1965).<br />
Auch die in der National- <strong>und</strong> Europakarte großflächig kartierten Eichen-Hainbuchenwälder<br />
(potentielle natürliche Verbreitung >27 %) stellen heute teilweise stark bedrohte Vegetationseinheiten<br />
dar. Die unter Schutz stehenden kleinflächigen Waldreste inmitten einer landwirtschaftlich intensiv<br />
genutzten Landschaft werden als Folge des Düngereintrags zunehmend ruderalisiert. Seltene <strong>und</strong><br />
geschützte Arten gehen zurück oder sind meistens schon verschw<strong>und</strong>en. Ein wirksamer Schutz läßt<br />
sich nur in großflächigen Schutzgebieten (z. B. im BR <strong>und</strong> LSG Křivoklátsko, in den LSG Český<br />
kras/Böhmischer Karst, České středohoří/Böhmisches Mittelgebirge, Pálava in Südmähren oder<br />
Moravský kras/Mährischer Karst in Mittelmähren) gewährleisten, die von einer genügend breiten<br />
Waldschutzzone umgeben sind. Kleinere Bestände werden in vielen NR oder als ND geschützt, aber<br />
die Aussichten für die Erhaltung der isolierten Bestände sind sehr gering.<br />
Auch Schlucht- <strong>und</strong> Schuttwälder (in der Nationalkarte nur mit 1 KE vertreten) können nur in<br />
großflächigen Schutzgebieten erfolgreich geschützt werden, wo auch ihre besten Bestände liegen<br />
(z. B. das Aceri-Carpinetum in den LSG Český kras <strong>und</strong> Křivoklátsko, in letzterem auch das Lunario-<br />
Aceretum, im LSG Moravský kras das Scolopendrio-Fraxinetum).<br />
Buchen-, Tannen- <strong>und</strong> Tannen-Buchenwälder bedecken auf beiden Karten ausgedehnte Flächen<br />
(Eu-Fagenion-Gesellschaften >16 %, azidophile Buchen- <strong>und</strong> Tannenwälder >19 %). Urwaldartige<br />
azidophile herzynische Tannen-Fichten-Buchenwälder des Calamagrostio villosae-Fagetum gibt es im<br />
NP Šumava (Böhmerwald, ND Trojmezná hora), krautreiche Bestände des Dentario enneaphylli-<br />
Fagetum im NNR Boubínský prales (Kubani-Urwald) <strong>und</strong> im LSG Železné hory (Eisengebirge) –<br />
Urwald Polom, zwei Urwaldbestände des Dentario glandulosae-Fagetum in den NNR Mionší <strong>und</strong><br />
Razula in den Mährisch-Schlesischen Beskiden, im NP České Švýcarsko (Böhmische Schweiz) ein<br />
gut erhaltenes Melico-Fagetum, im LSG České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge) das nur in<br />
diesem Gebiet vorkommende Tilio platyphylli-Fagetum, <strong>und</strong> im BR <strong>und</strong> LSG Křivoklátsko das Tilio<br />
cordatae-Fagetum. Auch azidophile Buchenwälder niedrigerer Lagen sowie Kalk-Buchenwälder sind<br />
in großflächigen Schutzgebieten noch in gutem Zustand erhalten (das Luzulo-Fagetum z. B. im BR<br />
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