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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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oder Ersatzgesellschaften, <strong>und</strong> zwar um Festuco-Brometea-Gesellschaften in Verbindung mit<br />

thermophilen Eichenwäldern oder thermophileren Eichen-Hainbuchenwäldern (in der Europakarte<br />

sind es die Einheiten G1, G4, F42a, F57, F58, F59).<br />

Auch die Gesellschaften der Klassen Potametea (von 35 Ass. sind über 31 % in der Kategorie 2a) <strong>und</strong><br />

Phragmito-Magnocaricetea (von 49 Ass. fast 31 % in der Kategorie 2a <strong>und</strong> 14,3 % in 2b) wurden<br />

nicht eigens kartiert, sondern sie sind nur als natürliche Begleitvegetation im Komplex mit Auen- <strong>und</strong><br />

Bruchwäldern aufgeführt. Auch alle im Komplex der Auenwälder (U9, U24) kartierten Assoziationen<br />

der Klasse Utricularietea gehören zur Kategorie 2a (Tabelle 1).<br />

Das in Tschechien nur sehr kleinflächig verbreitete Salicetum albae (Klasse Salicetea purpureae) ist<br />

in den Vegetationskarten nur im Komplex mit Hartholzauen (U9 in Böhmen, U16 in Südmähren)<br />

kartiert. Es handelt sich um eine infolge wasserwirtschaftlicher Eingriffe in die Landschaft sehr stark<br />

bedrohte, in Böhmen nur am Zusammenfluß von Elbe <strong>und</strong> Moldau vorkommende Gesellschaft, die<br />

auch in Südmähren nur fragmentarisch erhalten ist (Kategorie 2a). Gleiches gilt für die in der<br />

Vegetationskarte Tschechiens nur im Komplex mit natürlichen Auenwäldern kleinflächig<br />

vorkommenden Erlenbrüche (Carici elongatae-Alnetum, Carici acutiformis-Alnetum).<br />

5 Kartierungseinheiten, Pflanzengesellschaften <strong>und</strong> ihre Repräsentanz in Schutzgebieten<br />

In der Karte der potentiellen natürlichen Vegetation Tschechiens (NEUHÄUSLOVÁ & MORAVEC 1997)<br />

wurden 51 Einheiten, in der Europakarte im selben Gebiet 36 Kartierungseinheiten ausgewiesen. Es<br />

handelt sich um folgende Kartierungseinheiten (KE): In der Karte Tschechiens gibt es 35 KE mit<br />

Querco-Fagetea-Gesellschaften (in der Europakarte 25 KE), davon 6 KE mit Auenwäldern (in der<br />

Europakarte 4 KE – U9, U16, U24, U26), 6 KE mit Eichen-Hainbuchen- <strong>und</strong> Lindenwäldern (in der<br />

Europakarte F39, F42a, F56-59), 1 KE mit Schuttwäldern (auf der Europakarte fehlend), 8 KE mit<br />

krautreichen, 1 mit kalkliebenden <strong>und</strong> 4 mit azidophilen Buchen-, Tannen- <strong>und</strong> Buchenmischwäldern<br />

(in der Europakarte 6 krautreiche Buchenwälder: F134, F115, F119, F107, F120, F135, keine<br />

kalkliebenden Buchenwälder, 4 azidophile Buchen- <strong>und</strong> Tannen-Buchenwälder: F85, F86, F96, F97,<br />

1 KE krautreicher Tannenmischwälder: D26) <strong>und</strong> 8 KE mit thermophilen Eichenwäldern (Europakarte<br />

4 KE: G1, G4, G5, G16). Die Querco-Fagetea-Wälder bedecken auf beiden Karten eine<br />

verhältnismäßig große Fläche, wobei es sich allerdings um die potentielle natürliche Verbreitung (im<br />

folgenden PNV, s. Tabelle 2) <strong>und</strong> nicht um die aktuellen Bestände handelt.<br />

Die Auenwaldstandorte sind meistens entwaldet <strong>und</strong> werden teils für Gemüse-, Getreide-, Mais- oder<br />

Zuckerrübenanbau oder als Mähwiesen genutzt, teils dienen sie zum Anbau schnellwachsender<br />

Holzarten (Pappel-Hybriden, Quercus rubra, in Mähren Juglans nigra u. a.) oder für die Anlage von<br />

Fasanerien.<br />

Wertvolle Bestände sind im Nationalen Naturreservat (NNR) Soutok im südmährischen Pannonicum<br />

geschützt, wo noch Reste von Auen-Urwäldern (Ranšpurk, Cahnov) mit reicher Avifauna vorkommen.<br />

Nach Errichtung von Stauseen <strong>und</strong> der Beeinträchtigung der natürlichen Überschwemmungsverhältnisse<br />

kam es zur Schädigung bis zum Absterben der Waldbestände, durch Tracheomykose -<br />

nach vorhergehendem Ulmensterben infolge Graphiose - sowie durch einen zu hohen Wildtierbestand.<br />

Gegenwärtig werden die Waldbestände durch ein Kanalnetz wieder künstlich überflutet, <strong>und</strong> der hohe<br />

Tierbestand wird reduziert.<br />

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