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Nicola Arndt und Matthias Pohl - Neobiota

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tionszonen, -regionen, -provinzen <strong>und</strong> -bezirke (vgl. Tab. 3). Jede dieser Einheiten ist durch einen<br />

jeweils spezifischen Komplex aus großflächig vorherrschenden (zonalen) <strong>und</strong> einer Reihe<br />

flächenanteilig untergeordneter (intrazonaler, extrazonaler <strong>und</strong> azonaler) Vegetationstypen<br />

gekennzeichnet.<br />

So wird z.B. der s<strong>und</strong>isch-südbaltische Buchenwald-Bezirk (III.2b) innerhalb der subatlantischzentraleuropäischen<br />

Laubwald-Provinz (III.2) durch Vorherrschen von Buchen- <strong>und</strong> Buchenmischwäldern<br />

der planaren Stufe (F5a auf der Vegetations-Übersichtskarte) im Komplex mit geringen<br />

Vorkommen von bodensauren Eichen-Mischwäldern (F1a), hemiborealen bzw. nemoralen Kiefernwäldern<br />

(D12a), Dünen- <strong>und</strong> Strandvegetation (P1) sowie Auenvegetation (U1) charakterisiert (vgl.<br />

Tabelle 1).<br />

Die einzelnen Raumeinheiten (Regionen, Provinzen, Bezirke) sind darüber hinaus dem dreidimensionalen<br />

pflanzengeographischen Bezugsrahmen von Zonalität, Ozeanität <strong>und</strong> Höhenstufen eingefügt<br />

<strong>und</strong> durch spezifische Kombination von Arealtypen der einzelnen Pflanzenarten (vgl. MEUSEL &<br />

JÄGER 1992) auch pflanzengeographisch charakterisierbar.<br />

Der s<strong>und</strong>isch-südbaltische Buchenwald-Bezirk, um bei diesem Beispiel zu bleiben, wird geprägt durch<br />

das Vorherrschen von Arten mitteleuropäischer <strong>und</strong> eurasisch-temperater Arealtypen (Gruppe 8 <strong>und</strong><br />

10) <strong>und</strong> Einfluß eurasisch-borealer Arealtypen (Gruppe 11 nach MEUSEL & JÄGER 1992, vgl.<br />

Tabelle 2).<br />

Insgesamt können auf Gr<strong>und</strong>lage der Vegetationskarte 9 Vegetationsregionen, weiter unterteilt in<br />

Vegetationsprovinzen <strong>und</strong> Vegetationsbezirke, unterschieden werden (Abb. 1, Tabelle 3). Die zirkumarktische<br />

T<strong>und</strong>renregion (I) berührt Europa im äußersten Norden. Die zirkumboreale Nadelwaldregion<br />

(II) schließt Nordeuropa in einem breiten Gürtel mit drei Vegetationsprovinzen ein. Die europäische<br />

Laubwaldregion (III) durchzieht ganz Europa bis zum Ural, weist aber auch enge Beziehungen zu den<br />

euxinisch-hyrkanischen Laubwäldern (hier als Provinz der submediterranen Vegetationsregion V<br />

dargestellt) <strong>und</strong> zu den sommergrünen Laubwaldregionen im Osten Nord-Amerikas <strong>und</strong> in Ost-Asien<br />

auf (SCHROEDER 1998). Sie wird entsprechend dem west-östlichen Ozeanitätsgradienten unterteilt in<br />

die atlantische Eichen-Buchenwald-Provinz, die subatlantisch- zentraleuropäische Buchenwald-<br />

Provinz <strong>und</strong> die sarmatische Eichen-Lindenwald-Provinz.<br />

Südlich schließen sich die Region submediterraner sommergrüner Eichen-(Trocken-)Mischwälder (V)<br />

<strong>und</strong> die pontisch-südsibirische Waldsteppen- <strong>und</strong> Steppenregion (VIII) einschließlich der pannonischpontischen<br />

Waldsteppen-Provinz (VIII.a-c) an. Entsprechend dem klimatischen Gradienten (abnehmende<br />

Niederschläge, zunehmende Aridität <strong>und</strong> Kontinentalität) geht diese südostwärts in die<br />

orientalisch-turanische Wüstenregion (IX) über, die mit der aralo-kaspischen Wüsten-Provinz bis nach<br />

Europa hineinreicht.<br />

Die mediterrane Hartlaubwald-Region (VI) umfaßt die Winterregengebiete des Mittelmeergebietes.<br />

Die größeren, in sich außerordentlich differenzierten Gebirge innerhalb der temperaten <strong>und</strong><br />

submeridionalen Zone sind als gesonderte Vegetationsregionen dargestellt (Pyrenäen-Alpen-Karpaten<br />

IV.1-3, Kaukasus VII). Die übrigen Gebirge sind auf unterschiedlicher Ebene (Provinz, Bezirk,<br />

Unterbezirk) den jeweiligen Regionen zugeordnet <strong>und</strong> auf der Karte ebenfalls durch eine Schraffur<br />

hervorgehoben.<br />

Die vegetationsökologisch definierten <strong>und</strong> pflanzengeographisch charakterisierten Raumeinheiten sind<br />

zugleich „Flächenindikator“ für eine Reihe weiterer natürlicher Faktoren, die in die Basiskarte der<br />

potentiell natürlichen Vegetation eingeflossen sind <strong>und</strong> von der Vegetation als komplexem Indikator<br />

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